Testbericht vom 24.01.2012 - von Jörg
Turmbauer
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 2 Bewertungen
Die Spiel - Essen 2011: Turmbauer (Kosmos)
Vorwort:
Wie schwer es ist ein Spiel zu bewerten, zeigt sich bei Turmbauer, welches mit einfacheren Regeln sehr stark an das Spiel Die Aufsteiger (Autor: Holger Lanz), vom Verlag Chili Spiele, erinnert. Dies wird bereits beim ersten Lesen der Regel deutlich. Dieses Spiel in Top Qualität und hohem Spielspaß zählt zu unseren „Best of“ Spielen überhaupt.
Wir sind somit sehr gespannt, ob das Kosmos Spiel vom Autor Matt Mette dieses hohe Level halten kann. Turmbauer richtet sich hauptsächlich an Familien und soll mit einfachen Regeln schnellen Spielspaß hervorrufen. Bevor wir in den Spieltest übergehen noch der Hinweis, dass Turmbauer bereits als Cornerstone im eigenen gegründeten Verlag des Autors erschienen ist.
Ziel des Spiels:
Die Spieler bauen gemeinsam einen Turm und lassen dabei ihre Spielfiguren stufenweise immer höher klettern. Ist der Turm fertig, gewinnt der Spieler, dessen Spielfigur auf dem höchsten Punkt steht.
Spielaufbau:
Im Spiel zu Zweit gibt es ein paar Änderungen, welche wir euch am Ende des Spielberichts vorstellen. Jeder Spieler erhält in einer Farbe einen Satz Bausteine, eine Spielfigur und zwei Bauringe. Der Grundstein wird flach in die Tischmitte gelegt.
Spielablauf:
Beginnend mit einem Startspieler und dann reihum wird mit zwei Würfel gespielt. Die Augenzahl eines Würfels (der Spieler entscheidet) bestimmt, welcher Bausstein (Anzahl der Teile) der Spieler am Bauwerk anbauen muss. Anschließend darf er seine Spielfigur bewegen und der nächste Spieler folgt.
Ok, ein paar Infos geben wir euch noch. Würfelt der Spieler die gleiche Augenzahl, hat er freie Auswahl. Hat er keinen passenden Baustein mehr im Vorrat, muss er mit dem Bauen aussetzen und einen beliebigen eigenen Baustein in die Spielschachtel legen.
Die Bauregeln besagen, dass in der ersten Runde jeder Spieler seinen Baustein auf oder direkt angrenzend an den Grundstein anbauen muss. Ab der zweiten Runde darf nur noch auf das vorhandene Bauwerk gebaut werden, so dass kein neuer Baustein die Tischfläche berühren darf. Dabei müssen Bausteine so aufeinander gelegt werden, dass mindestens eine Fläche des neuen Bausteins eine Fläche des Grundsteins oder eines schon gebauten Steins vollständig berührt. Zusätzlich muss dabei ein Schachbrettmuster entstehen. Beim Bauen darf durchaus eine Lücke entstehen, ein Baustein darf aber nicht so anliegen, dass in einer waagrechten Richtung mehr als ein Teil dieses Bausteins überhängt.
Bei den Bewegungsregeln zieht man mit seiner Figur über die Felder und darf dabei beliebig weit auf neutrale Felder oder Felder in der entsprechenden Farbe ziehen. Felder auf denen andere Spielfiguren stehen, dürfen nicht von einer weiteren Figur belegt werden. Dabei kann eine Figur stufenweise von einem Feld auf ein anderes Feld ziehen, das sich eine Stufe höher oder niedriger befindet. In einem Spielzug dürfen mehrere Stufen genutzt werden. Hinunter- und Höhersteigen ist möglich.
Die Bauringe geben dem Spieler bestimmte Vorteile, sobald er einen Ring abgibt. Der Spieler kann beispielsweise die Augenzahl ignorieren und einen Baustein nach Wahl verwenden, beliebige Felder in den Farben der Mitspieler betreten oder einmal auf ein Feld ziehen, das zwei Stufen übereinander höher oder niedriger liegt. Er überspringt somit eine Stufe.
Zum Schluss noch eine wichtige Regel, die in den ersten Partien gerne überlesen wird: Eine Spielfigur darf überbaut werden, aber nicht vollkommen eingeschlossen werden. Sie muss mindestens ein Feld als freien Weg haben.
Das Spiel ist zu Ende, sobald alle Bausteine verbaut wurden. Es gewinnt der Spieler, dessen Figur am Höchsten steht. Stehen mehrere Spielfiguren gleich weit oben, gewinnt der Spieler, welcher mehr Teile verbaut hat. Stürzt der Turm im Verlauf einer Partie ein, gewinnt von den anderen Spielern der Spieler, der zuvor am höchsten gestanden hat.
Und wie funktioniert das Spiel zu Zweit? Einige Spieler ahnen es wohl bereits, denn jeder Spieler verwendet zwei Farben und diese werden abwechselnd gespielt. Am Ende zählt die Höhe in der Summe der beiden Figuren.
Strategie:
All zu viele Einflussmöglichkeiten hat man nicht, zumal auch in jedem Zug gewürfelt werden muss. Als Spieler sollte man aber darauf achten, frühzeitig seine Spielfigur auf den Weg nach „Oben“ zu senden. Die Bauringe sollte man dabei nur bei wichtigen Zügen nutzen und das möglichst gegen Ende des Spiels.
Interaktion:
Die Spielfiguren kommen sich ständig in die Quere und beliebte Bauplätze sind nicht immer so vorhanden, wie man sich das wünscht. Ein „Einbauen“ einer Figur ist aber nicht möglich, so dass zumindest etwas Bewegungsfreiheit vorhanden ist.
Auch wenn die Spieler sehr konzentriert am Werke sind, ist gerade gegen Ende des Spiels die Aufregung um den höchsten Platz deutlich spürbar und das Kommunikationsverhalten der Spieler steigt deutlich an.
Glück:
Die beiden Würfel lassen den Glücksfaktor deutlich ansteigen, denn damit ist die Auswahl an Bausteinen doch sehr begrenzt. Hinzu kommen die Anbaumöglichkeiten, die je nach Spielsituation ebenfalls begrenzt sind.
Packungsinhalt:
Vor dem ersten Spiel müssen die Bausteine aus der Folie herausgestülpt oder besser gesagt herausgebrochen werden. Je nach Auflage kleben einzelne Steine zusammen und sind nicht alle perfekt gerade geschnitten, was auf den ersten Blick nicht all zu erfreulich ist. Als Familienspiel passt die Qualität auf jeden Fall. Nur anspruchsvolle Vielspieler hätten sich hier noch bessere Qualität in der Verarbeitung gewünscht. In unseren Runden und Partien in diversen Spieleclubs bei uns vor Ort ist dieses „kleine“ Manko gar nicht aufgefallen, zumal wir die Steine bereits zu Hause in die beigefügten Säcke verstaut haben.
Die Anleitung ist eng auf zwei Seiten verfasst und hier hätten wir uns etwas mehr Übersichtlichkeit gewünscht. Gerade die Überhangregel und das nicht erlaubte Eingrenzen einer Spielfigur überliest man sehr leicht. Das Cover gefällt uns gut und vermittelt sehr gut, nicht nur durch den Namen, um was es hier geht. Der Preis mit knapp 30 Euro erscheint uns angemessen, da die Steine nicht aus Plastik sondern aus guter Holzqualität bestehen.
Spaß:
Wir erinnern noch einmal an unser Vorwort und so mussten wir dieses Spiel auch mit Spielern ausprobieren, die nicht den Bezug zu anderen vergleichbaren Spielen haben. In Partien mit Freunden und Bekannten haben wir als Zuschauer und Teilnehmer etliche Runden verbracht und nicht selten wurden aus einer Partie gleich mehrere Partien in Folge.
Denn Spaß hatten wirklich alle, auch wir und so vergisst man auch Spiele, die in ähnlicher Weise genau so funktionieren. Ja, Turmbauer ist ein gutes Spiel und all zu ernst sollte man es aufgrund der Glücksfaktoren auch nicht nehmen. Es macht viel Spaß und es ist doch immer wieder spannend zu sehen, wie die Spieler mit aller Willenskraft versuchen, den Turm zu besteigen. Dies gelingt aber nur mit den richten Teilen und den richtigen Positionen, so dass man oft bestimmte Würfelaugen herbeisehnt, um vielleicht im letzten Zug ganz oben zu stehen.
Jörgs Meinung:
Lassen wir unsere Gedankenspiele zu vergleichbaren Spielen außen vor, denn darüber haben wir ja bereits Anfangs kurz gesprochen. Betrachten wir lieber Turmbauer als Familienspiel mit einigen Glücksfaktoren und überschaubaren Regeln. Genau das ist es auch und in Punkto Spielspaß konnte es fast jeden überzeugen. Gerade in der Konstellation mit drei und vier Spielern gefällt es uns gut. Nur die Behelfsregeln für zwei Spieler unter Verwendung von zwei Bausteinfarben lassen den Spielspaß deutlich absinken.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Kosmos Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Gutes Bausspiel mit einigen Glücksfaktoren und ideal in der Besetzung mit 3 oder 4 Spieler!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Turmbauer besitzt schönes Holzmaterial und einfache Regeln. Wie Jörg schon erwähnt jat, ist das Spiel für 2-4 Spielern, großer Spielspaß kommt aber nur mit 3-4 Personen auf. Das Spiel besitzt natürlich einen großen Glücksfaktor, da der Würfelwurf einem vorgibt, ob man Elemente verbauen kann und wenn ja welche. Gerade zu Beginn ist dieser Faktor aber zu vernachlässigen, da man von jedem Wert zwei zur Auswahl hat. Erst gegen Ende des Spiel kann das Glück oder Pech hart zuschlagen. Dies führte aber in unseren Partien nie zu Frust sondern zu großer Spannung.
Natürlich gibt es ähnliche Spiele (wie zu Beginn des Tests erwähnt), aber Turmbauer hat dennoch seine Berechtigung. Trotzdem möchte ich einen kurzen Vergleich zum genannten "Die Aufsteiger" von Chili Spiele aufzeigen:
Die Aufsteiger:
- Kein Würfel und somit freie Auswahl der Bausteine
- Steine werden immer versetzt und nie neu eingefügt
- Mehr Sonderaktionen
- Mehr Absprache und Bündnisse zwischen den Spielern
- Auf jedem Baustein ist jede Farbe + Neutrale Farbe zu finden
Turmbauer:
- Höherer Glücksfaktor durch Würfel
- Steine werden immer neue eingefügt
- Einfachere Regeln
- Jeder hat sein Ziel vor Augen, keine Bündnisse
- Eine Sonderaktion
Im großen Vergleich ist "Die Aufsteiger" deutlich taktischer und es kommt zu Bündnissen zwischen den Spielern. Während "Die Turmbauern" durch den höheren Glücksfaktor, familienorientierter daherkommt und eine kürze Spielzeit aufweist. Beide Spiele sind sehr zu empfehlen, ähneln sich in der Basis Stark, haben aber verschiedene Zielgruppen.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Ein locker flockiges Familienholzbauspiel mit großem Glücksfaktor und hoher Spannung.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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