Testbericht vom 11.07.2011 - von Jörg
Octi
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
2 Spieler
Spielzeit:
10 - 60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
5.5/10 bei 2 Bewertungen
Spiel 2010: Vielspielerspiele 2010 (Heidelberger Spieleverlag)
Vorwort:
"Octi wurde von Professor Donald Green entwickelt und gilt als schnelles und einfaches zu erlernendes Strategiespiel. Eine Herausforderung für Jung und Alt, welche kognitive Fähigkeiten entwickeln und insbesondere Kindern helfen sollen, Siegstrategien zu analysieren." (Hinweis zu Octi)
Die Spielzeit weist bereits auf kurze Runden hin, so dass auch wir recht zügig in die Abläufe einsteigen.
Ziel des Spiels:
Immer vor der Entscheidung zwischen Bewegung oder Entwicklung der eigenen Figur muss der Spieler in der Basis-Variante versuchen, das gegnerische Startfeld zu besetzen.
Spielaufbau:
Für diese Basisvariante nimmt man das 6x7 große Spielfeld, auf dem sich acht Startpositionen befinden, jeweils vier für jeden Spieler. Jeder Spieler nimmt sich 12 Zacken vom Vorrat und vier Sockel einer Farbe. Auf die vier Startfelder stellt man diese Sockel, wobei der darauf zu sehende Pfeil in Richtung des Gegners zeigt.
Spielablauf:
Der Spieler muss sich für eine der folgenden Aktionen entscheiden:
1. Einen Zacken in einen eigenen Sockel einsetzen
Jeder Sockel besitzt acht Aufnahmepunkte für diese Zacken. Sobald ein solcher Punkt mit einem Zacken belegt ist, darf der Spieler in nachfolgenden Spielzügen in diese Richtung ziehen.
2. Mit einem eigenen Sockel auf ein benachbartes, leeres Feld ziehen
Der Sockel darf um ein Feld gezogen werden, allerdings nur in die Richtung, für die er einen Zacken besitzt. Einen Sockel darf man dabei nie drehen.
3. Einen Sprung oder eine Sprungserie machen
Einen eigenen Sockel kann man in alle durch seine Zacken vorgegebene Richtungen über Sockel beliebiger Farbe springen lassen, die direkt benachbart sind. Das Feld direkt hinter dem übersprungenen Feld muss frei sein. Der Spieler kann dabei auch eine Sprungserie ausführen. Abhängig von den Zacken darf bei dieser Serie auch die Richtung gewechselt werden. Nach dem Sprung entscheidet sich der Spieler, wie viele und welche der gerade übersprungenen Sockel er fangen und damit aus dem Spiel nehmen möchte. Durch das Fangen werden alle Zacken von diesem Sockel entfernt und dem eigenen Vorrat zugefügt.
Das Spiel ist zu Ende, wenn ein Spieler mit seinem eigenen Sockel eines der gegnerischen Startfelder besetzt.
Für die Variante Octi Extrem (Octi-X) wird die Rückseite des Spielplans mit der Größe 9x9 verwendet.
Jeder Spieler erhält vier Sockel und 25 Zacken vom Vorrat. Neben den bekannten Regeln kann der Spieler jetzt auch eigene Sockel stapeln. Zudem kann sich ein Sockelstapel bei einer Sprungserie auch aufteilen. Die letzte Möglichkeit ist das "ins Spiel bringen" eines weiteren Sockels vom Vorrat und das Platzieren auf einem leeren oder besetzten eigenen Startfeld.
In einer weiteren Variante (auch anderer Spielplan) muss der Spieler alle drei Startfelder seines Gegners besetzen.
Strategie:
Octi ist mehr als nur ein Strategiespiel, denn bereits mit dem ersten Zug beginnt man mit seinen Überlegungen. Die Auswahl der Aktionen ist ja begrenzt, doch für welche entscheidet man sich in seinem Zug?
Genau wie im Vorwort beschrieben sind die Entwicklung von Strategien und das weite Vorausplanen der Schlüssel zum Erfolg. Jeder Fehler kann sich dabei bereits auf den weiteren Spielverlauf negativ auswirken. Oft steht dadurch bereits die Niederlage fest.
Interaktion:
Konzentriert und ohne viele Worte zu wechseln befasst man sich mit den Spielzügen. Ständiges gegenseitiges Agieren auf den Feldern.
Glück:
Wenn man den Strategiefaktor mit 10 ansetzt, kann man wohl kaum erwarten, dass der Glücksfaktor genauso hoch ausfällt. Jeder Spielzug wird genau geprüft und so spielt auch das Glück keine Rolle.
Packungsinhalt:
Das Cover macht einem schon etwas neugierig, denn mit dem Spielnamen können wohl die wenigsten etwas anfangen. Der Inhalt der Schachtel ist allerdings überschaubar. Neben einem Spielplan sind lediglich Sockel und Zacken vorhanden. Die Anleitung ist übersichtlich und bietet einige Varianten. Preislich liegt das Spiel bei etwa 20 Euro.
Spaß:
Octi ist ein Spiel, welches man locker 10 Mal hintereinander spielen kann. Genau das haben wir auch gemacht und so ist mit der Zeit doch eine stattliche Anzahl an Spielrunden entstanden.
Das Interessante an Octi ist der Spielmechanismus mit dem Anstecken der Zacken. Alles andere kommt aber irgendwie nicht richtig in Gang und lässt auch den Spielspaß etwas fallen. Ob mit kleinem bzw. großen Plan oder den Varianten, Octi kann trotz strategischer Finessen einfach nicht voll überzeugen. Woran das liegt ist schwer zu erklären. Irgendwie fehlt dem Spiel noch etwas, um es interessant zu machen und vielleicht liest der eine oder andere Spieler und Autor auch mit und hat hierzu eine Idee. Der Grundmechanismus ist simpel und doch genial. Doch in diesem Gesamtkonzept bleibt der Spielspaß auf der Strecke.
Jörgs Meinung:
Octi hat einen wirklich mehr als nur interessanten Mechanismus, denn zum Ziehen der Sockel muss man erst einmal die Zacken in der gewünschten Richtung befestigen. Dabei muss jeder Zug genau geplant werden und Fehler wirken sich sofort negativ auf den weiteren Verlauf aus! Strategie pur und oft auch schnelle Runden sind an der Tagesordnung. Doch irgendwie fehlt dem Spiel noch etwas, um es mit Leidenschaft und Regelmäßigkeit zu Spielen. In dieser Form ist das Spiel nicht nur abstrakt, sondern bietet auf Dauer einfach zu wenig.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Genialer Mechanismus, doch irgendwie fehlt dem Spiel noch etwas! In dieser Form leider nur Durchschnitt!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Octi bietet einen neuen innovativen Mechanismus, der allerdings auch etwas Zeit benötigt um zu greifen. So will man ihn erstmal taktisch richtig verstanden haben und in den ersten Zügen passiert relativ wenig. Somit kommt das Spiel erst später in Schwung. Die Regeln können angepasst werden und so bietet das Spiel für abstrakte Fans verschiedene Herausforderungen bzw. Schwierigkeitsgrade.
Das genrelle Problem beim Spiel ist, dass unseren Testern das ständige Pfeil reinstecken etwas auf die Nerven geht und der Spannungsbogen erst nach einiger Zeit überhaupt aufgebaut wird. Dies führt dazu, dass Octi für abstrakte Spieleliebhaber sicherlich ein Blick wert ist, aber dennoch kein Highlight wird.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Schöne innovativer Mechanismus, aber der Spannungsbogen wird nicht über die gesamte Partie gehalten.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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Es sieht klasse aus und hat einen interessanten Mechanismus - aber als wir es in Essen Probe gespielt haben, sprang der Funke nicht über.
Schade eigentlich!