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Testbericht vom 03.12.2005 - von

Caylus




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2005

Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler

Spielzeit:
60 bis 150 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
9.5/10 bei 2 Bewertungen



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Der Gewinner des Deutschen Spielepreises 2006 ist Caylus, ein Spiel, welches nicht nur in Deutschland Preise kassierte, sondern auch in den Nachbarländern einige Spielekritiker begeistern konnte. Für William Attia, dem Autoren des Spiels, ist dies der größter internationale Erfolg im Brettspielsektor. Wir haben uns die Strategenmütze aufgesetzt und Caylus unter die Lupe genommen. Begründeter Hype oder müdes Taktikgeplänkel, mehr dazu in unserem Test. Cylus spielt im Jahre 1289. König Phillip der Schöne möchte die Grenzen des Französischen Reiches festigen und beschließet ein neues Schloss bauen zu lassen. Zu dieser Zeit ist Caylus nur eine kleine Siedlung inmitten Frankreichs und soll durch den neuen Bauboom zu neuer Blüte heranwachsen. Zahlreiche Arbeiter und Baumeister, die vom Lohn des Bauwerks angezogen werden, strömen in die unbedeutende Gemeinde und nach und nach wird um die Schlossbaustelle eine kleine Stadt entwickelt. Die Spieler schlüpfen also in die Rolle eines Bauherren, der versuchen muss seinen Anteil am Schloss für sich zu gewinnen. Denn nur wer die Gunst des Königs für sich gewinnen kann, wird genug Prestige-Punkte erlangen, um den Sieg davon zu tragen. Bei erster Betrachtung des Spielfelds kann es einem ein wenig mulmig werden, denn man hat es mit einem sehr komplexen Spiel zu tun. Nicht umsonst hat es unter den nominierten Titeln, zum Spiel des Jahres 2006 den Sonderpreis „Komplexes Spiel erhalten“. Allein der erste Aufbau gestaltet sich als recht schwierig, da die Anleitung hier und da neben Rechtschreibtücken auch Verständnisfragen offen lässt. Hat man das Konzept aber einmal durchschaut und die ersten Steinchen (Rohstoffe, Wertungsmarker, Brückenmarker, Gunstmarker, Verteilung der Arbeiter, etc.) auf dem Feld verteilt, kann es losgehen. Zur ersten Vorbereitung wird die Zugreihenfolge ausgelost, denn im spätern Spielverlauf wird man feststellen, dass die Startspieler immer wechseln werden. Das eigentliche Spiel ist unterteilt in sieben Phasen, die von jedem Spieler nacheinander durchgeführt werden. Kommen wir nun zur ersten Phase, die für einen kleinen finanziellen Boost sorgt. Als Grundwert bekommt jeder Spieler zwei Denar von der Bank und je nach später erbauten Bauwerken, eventuell hier und da einen Denar extra. In der zweiten Phase kann jeder Spieler seine insgesamt 6 Arbeiter zum Einsatz bringen. Auf dem Spielbrett befinden sich zahlreiche Spezialgebäude, das Schloss und bestimmte Orte, die zur Rohstoff- oder Geldgewinnung dienen. Das spannende an Caylus ist, dass die Anzahl der Gebäude und Rohstoffquellen während des Spiels ansteigen und somit immer neue strategische Mittel zur Verfügung stehen. Möchte man einen Bauarbeiter setzen, so muss man in den Geldbeutel greifen und einen Denar abdrücken. Jeder Spieler wird nun reihum, in der Startreihenfolge seine Arbeiter setzen. Bis jemand auf die Idee kommt zu passen. Möchte man keine Baumeister mehr setzen, da man keinen Vorteil aus der aktuellen Situation gewinnen kann oder schlicht und ergreifend kein Geld mehr hat, kann man durch das eigene Passen, die anderen Spieler in die Bredouille bringen. Denn nicht nur, dass der erste Spieler, der passt einen Denar bekommt, sondern die anderen Spieler müssen nun auch noch mehr Geld zahlen, um eigene Bauarbeiter zu setzen. Geht das Geld aus, wird man sogar zu Passen gezwungen. Haben alle Spieler die zweite Phase absolviert, folgt nach Adam Riese die Dritte. In der dritten Phase kommen die Sondergebäude zum Einsatz. Hier kann beispielsweise die Spielreihenfolge neu bestimmt, der Vogt bewegt, Geld kassiert oder die Gunst des Königs erworben werden. In der vierten Phase wird der Vogt bewegt, denn auf dem Spielbrett wandern nicht nur die einzelnen Baumeister, sondern auch der besagte Vogt und der Seneschall. Diese netten Herren sind nicht nur die Taktgeber des Spiels, sondern können auch genutzt werden, um die Mitspieler auszubremsen. Sollte der Vogt über die verschiedenen Wertungsbereiche wandern und die Spieler haben bis dato kein Häuschen im Schloss errichtet so wird man mit Siegpunktabzug bestraft! Sollten später die Funktionen eines Gebäudes genutzt werden wollen, die der Vogt am Ende seiner Bewegungsphase noch nicht und nicht mehr überschritten hat, lässt er keine dieser Funktionen zu. Die Spieler haben also die Möglichkeit die Position des Vogtes durch Abgabe von Denar nach vorne oder hinten zu verädern. Man sollte taktisch überlegen, wie weit man geht, denn die Mitspieler können schnell böse werden und diesen taktischen Vorteil für sich nutzen. In der fünften Phase wird geerntet, einkassiert oder gebaut. Je nachdem, wo die Spieler nun ihre Baumeister gesetzt haben, erhält man dafür Geld, einer der zahlreichen Rohstoffe, die für den Bau benötigt werden oder die Möglichkeit im Schloss oder auf dem Spielplan ein neues Gebäude zu errichten. Neue Gebäude bringen nicht nur Prestige und somit Siegpunkte, sondern wenn die gegnerischen Mitspieler die positiven Auswirkungen dieser neuen Bauwerke nutzen möchten, gewinnt man zudem weitere Prestige-Punkte oder sogar Rohstoffe. Die neuen Gebäude sind in mehrere Kategorien eingeteilt. Es gibt Holzgebäude, Steingebäude, Wohngebäude und Zweckgebäude. Nach und nach können diese errichtet werden und sie bauen aufeinander auf. So kann man zum Beispiel erst Steingebäude erbauen, wenn das dazugehörige Holzhaus mit dieser Möglichkeit gesetzt wurde. Ebenso geht es weiter mit den anderen Gebäudearten. Je weiter man in der Fortschrittskala vorankommt, desto mehr Siegpunkte und bessere Funktionen warten auf die Spieler. Doch auch den Bau im Schloss sollten die Spieler nicht vernachlässigen, denn bei Missachtung droht der besagte Punktabzug. Genau dies ist auch die nächste Phase. In Phase sechs gilt es das Schloss mit neuen Bauelementen zu bereichern. Dem Spieler winken nicht nur wertvolle Siegpunkte, sondern auch durch den Bau, die „Gunst des Königs“. Diese Gunst ist im eigentlichen Sinne ein kleiner Bonus, für den jeweiligen Spieler in Form von Geld, Rohstoffen, Bauwerken oder Siegpunkten. In der siebten und letzen Phase wandert der Seneschall weiter und nähert sich den insgesamt drei Wertungspunkten. Je nach Position des Vogtes, bewegt er sich ein oder zwei Felder in Richtung Spielbrettende und gibt den Takt des Spiels an. Wenn die dritte Wertung erreicht wird, endet nämlich das Spiel und derjenige mit den meisten Prestige-Punkten gewinnt!

Strategie:

Das Spiel ist so komplex, dass man es erst einige Male spielen sollte, da man die ganzen strategischen Mittel erst nach und nach kennen lernt. Die Bewegung des Vogts, die passende Nutzung der zahlreichen Gebäude, bis hin zum Bau im Schloss und der zusätzlichen Gebäude, alles sollte genau überlegt sein. Hier kommen Taktiker voll auf ihre Kosten und haben viel Spielraum. Mittlerweile gibt es zahlreiche Caylus Fans, die eigene Gebäude entwickelt haben und diese online zur Verfügung stellen.

Interaktion:

Die Spieler müssen zwar nicht viel miteinander tun, Handeln und Tauschen gibt es beispielsweise gar nicht. Dennoch sorgt man mit seinen Handlungen dafür, dass die Mitspieler ihre Taktik jedes Mal Umdenken müssen. Allein der Wechsel des Startspielers kann schon für einen kompletten Umbruch der Strategie sorgen. Wenn man weiß was ein Mitspieler plant, kann man so darauf reagieren und handeln.

Glück:

Kaum vorhanden aufgrund des hohen Strategiefaktors.
 

Packungsinhalt:

Viel Holz vor der Hütte. Caylus besticht durch zahlreiche Holzhäuschen, Holzplättchen, Rohstoffe und Figuren. Es ist schön auszusehen und mit den passend abgestimmten Pappkärtchen kann sich das Spielbrett sehen lassen. Das Gesamtbild stimmt einfach und sorgt für eine gute Atmosphäre. Einzig und allein das grafische Layout kann ein wenig Geschmackssache sein, wenn ein eher düsterer König den Auspackenden anblickt. Kleinere Minuspunkte gibt es für die Anleitung des Spiels, denn diese hat hier und da ihre Tücken. Besser ist es, wenn man jemanden hat, der Caylus kennt und die Regeln erklären kann.

Spaß:

siehe Fazit
 

Meinung der :

Caylus hat nicht umsonst zahlreiche Spielpreise kassiert. Für Strategen und Taktikfreunde ist dieses Spiel ein absolutes Muss in der Sammlung. Gelegenheitsspieler werden jedoch verzweifeln. Einziges Manko an der Sache ist, dass man mit möglichst vielen Spielern anfangen sollte. Denn erst dann kommt das volle Ausmaß des Spielprinzips zum Einsatz und bringt die größte Freude. Mit zwei bis drei Spielern kann Caylus etwas langweiliger wirken, als wenn vier oder fünf Leute ihre Bauarbeiten beginnen und um die Gunst des Königs kämpfen. Hat man einmal das Konzept verstanden und weiß die Spieltiefe für sich zu nutzen, so kann Caylus viele, viele Abende unterhaltsam begleiten.

Kevin Jensen für cliquenabend.de

STRATEGIE
10 von 10
Viele, viele Möglichkeiten für Taktiker.
INTERAKTION
6 von 10
Zwar kein Handeln, aber viele Aktionen gegeneinander.
GLÜCK
2 von 10
Mit Glück hat Caylus wenig zu tun.
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Nettes Layout und viel Holz.
SPAß
9 von 10
Kein Spiel gleicht dem anderen.
GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Caylus ist der Geheimtipp für alle Strategie- und Taktikfans.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

s Meinung:

Caylus zählt zu den besten Vielspielerspielen und verliert auch nach all den Jahren nicht an Reiz. Die Regeln sind zwar anfangs nicht ganz einfach, doch hat man diese erst einmal verstanden, wird man seine wahre Freude mit dem Spiel haben.
Unabhängig von der Spieleranzahl funktioniert es sehr gut und auch der Spaßfaktor ist ausgesprochen hoch. Das Spiel bzw. der Mechanismus verzeiht allerdings keine Fehler, so dass sich bestimmte Aktionen auch auf den weiteren Ablauf auswirken können. Das kann dann durchaus auch Konsequenzen auf den möglichen Spielausgang haben.
Geübte Caylus Spieler wissen das und so wird schon das Positionieren der Figuren zu einem strategischen Akt. Glück ist in diesem Spiel ein Fremdwort und so wird man sich in oft 60 bis 120 Minuten tiefgründig mit den Abläufen befassen.
Wer Spiele ohne Glücksfaktor mag und auch gerne bei Spielen einige Züge voraus denkt, wird hier ein Spiel vorfinden, was auch in 20 Jahren noch seine Anhänger hat. Eine mehr als lohnenswerte Investition.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

STRATEGIE
10 von 10
Welche Felder lohnen sich!
INTERAKTION
9 von 10
Dem Mitspieler immer einen Schritt voraus sein!
GLÜCK
0 von 10
Nicht vorhanden!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Gutes Material in großer Vielfalt!
SPAß
10 von 10
In Vielerspielerkreisen jederzeit gerne!
GESAMT-
WERTUNG:
10/10
Vielspielerspiel mit hohem Strategiefaktor! Hoher Spielspaß auf lange Sicht!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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