Testbericht vom 13.09.2017 - von Jörg
12 Thieves
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2017
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Vorstellung: 12 Thieves (Queen Games)
Vorwort
Hey das Spiel kenn ich doch! Stimmt, denn 12 Thieves ist eine Neuauflage von „Der Dieb von Bagdad“. Zum damaligen Zeitpunkt habe ich 8 von 10 möglichen Punkten dem Spiel vergeben und eigentlich sollte diese Wertung ja gleich hoch sein, oder?
Spielablauf:
Wer würde sich nicht gerne selbst in einer so abenteuerlichen Geschichte a la Sindbad oder Ali Baba wieder finden und über riesige Reichtümer verfügen? In einer Stadt voller prachtvoller Gebäude kann man die Schätze fast schon riechen… Und überall, wo sich Unmengen von Reichtümern befinden, lockt es auch Diebe an. Jedoch kann keiner einfach so in einen Palast hineinspazieren und sich die Beute unter den Nagel reißen. Hier benötigt man Verbündete, die Hilfestellung geben und die Schattenkünstler heimlich einschleusen. Diese Verbündete finden die Diebe unter den Wächtern, denn diese sind bestechlich (zumindest hier bei den Dieben von Bagdad). Und so machen sich die Langfinger bei Einbruch der Dunkelheit auf, um sich auf die Schatzkisten zu stürzen und sich im Reichtum zu wälzen. Wer wird wohl der erfolgreichste Dieb von Bagdad werden?
Jeder Spieler versucht mit Hilfe von Karten, Dieben und Wächtern an die Schatztruhen im Palast zu kommen. Der Spieler, dem es gelingt, eine bestimmte Anzahl von Truhen zu stehlen, gewinnt das Spiel. Bei zwei Personen werden sechs, bei drei Personen fünf und bei vier Personen vier benötigt, damit man sich als „Dieb von Bagdad“ bezeichnen darf. Sofern dies einem Spieler gelingt, endet das Spiel sofort.
Die Spieler versuchen, mithilfe ihrer Karten die Wächter zu umgehen, oder besser gesagt, zu bestechen, damit sie ihre Diebe einschleusen können. Doch „ein“ Dieb reicht nicht aus, denn anfangs werden vier (eines Spielers!) benötigt, um an den ersten Schatz eines Palastes zu kommen. Doch wie funktioniert das? Der Spieler kann so viele der insgesamt vier zur Verfügung stehenden Aktionen ausführen, sofern er die entsprechenden Karten hat. Dabei ist auch die Reihenfolge der Aktionen egal. Aber! Und diese Regel wird oft missachtet! Jeder Spieler kann pro Zug höchstens drei Aktionen durchführen, an denen ihre Meisterdiebe beteiligt ist. Da manch ein Spieler am Zug in einen Spielrausch verfällt, sollten die Mitspieler darauf achten, dass diese Regel auch eingehalten wird. Die einzelnen Aktionsmöglichkeiten sind:
1. Eigenen Dieb in den Palast stellen
Hierzu muss als Voraussetzung mindestens ein Wächter der eigenen Farbe und mindestens einer der anderen Farbe vor dem Palast stehen. Die eigenen Aufseher schleusen den Dieb in das schöne Schloss hinein. Dabei ist es egal wie viele Figuren derselben Farbe bereits dort sind. Und was ist mit den fremden Wächtern? Jeder fremde Aufseher muss mit jeweils einer Palastkarte bestochen werden. Die Farbe der ausgespielten Karte muss mit der Farbe des Palastes übereinstimmen. Die ausgespielte Karte (ggf. Karten) werden offen auf einen Ablagestapel gelegt. So können die Mitstreiter gleich kontrollieren, ob man den Zug richtig ausgeführt hat.
2. Eigenen Wächter umsetzen
Etwas leichter ist die zweite Aktion. Ein eigener Wächter darf vor einen beliebig anderen Palast gestellt werden, sofern Platz ist, denn es gibt ja nur vier Aufpasser-Posten pro Gebäude. Dabei hat der Spieler die Wahl, ob er eine Karte des ursprünglichen Palastes ausspielt, „oder“ die Kartenfarbe des orientalischen Zielschlosses. Anschließend legt man Sie offen auf den Ablagestapel.
3. Eigenen Wächter umsetzen und einen eigenen Dieb mitnehmen
Bei der Wanderung des Wächters darf maximal „ein“ Dieb mitgenommen werden. Dieser muss sich auch auf dem Ursprungspalast befunden haben. Schließlich reisen beide zusammen und nicht getrennt. Diese Mitnahme kostet aber kein weiteres Kärtchen. Nicht vergessen! Denn diese Aktion zählt bereits zu denen mit den Dieben (maximal drei).
4. Einen neutralen (schwarzer) Wächter umsetzen
Auch hier gilt: Ein neutraler Aufpasser darf vor einen beliebig anderen Palast gestellt werden, sofern Platz ist. Doch hier müssen zwei Karten ausgespielt werden. Die Farben-Karte des Ursprungspalastes und die Farbe für das Ziel des Reisenden. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass hier nur neutrale Wächter gezogen werden dürfen.
Also Finger weg von den Figuren der Mitspieler!
Die vier Aktionen sind anfangs gewöhnungsbedürftig, aber man findet doch sehr schnell einen Rhythmus! Doch was passiert, wenn sich endlich die benötigte Anzahl von Dieben (welche auf der Schatzkiste abgebildet sind) in einem Palast befinden? Ganz einfach, wenn kein anderer Spieler schneller war, nimmt man sich sofort die oberste Truhe! Beim ersten Palast werden wie erwähnt vier Diebe benötigt. D.h., für den nächsten Schatz benötigt ein Spieler schon fünf seiner Langfinger Die Freude hält aber nicht lange an, denn die benötigte Anzahl von Figuren für den Schatz muss der Spieler aus dem Spiel nehmen und zurück in seinen eigenen allgemeinen Vorrat legen. Fremde Diebe bleiben natürlich dort, denn diese waren ja nicht am Beutezug beteiligt! Doch wie bekommt man nun wieder Karten? Nachdem ein Spieler alle Aktionen durchgeführt hat, nimmt er sich drei neue vom verdeckten Stapel und kann somit gleich seinen nächsten Räuberzug planen. Aber oftmals kann oder will ein Spieler am Zug gar nicht aktiv am Geschehen teilnehmen und pausiert eine Runde. Dafür bekommt er dann nicht nur drei Karten sondern noch eine der Tänzerinnen vom offenen Stapel. Um das Geheimnis dieser Frau gleich zu lüften: Die Karte ist gleichbedeutend mit einem Joker und kann für jeden Palast ausgespielt werden! Sofern keine Tänzerin mehr vorrätig ist (tja, es gibt Spieler, die sammeln solche Joker) muss sich der Spieler eine Karte vom verdeckten Stapel nehmen.
Jörgs Meinung:
Auch nach Jahren hat das Spiel noch seinen Reiz! 12 Thieves ist die Neuauflage von „Der Dieb von Bagdad“ und in Punkto Regeln hat sich nichts geändert. Das Spiel macht einfach Spaß und der Kampf um Diebe und Schätze funktioniert insbesondere zu dritt oder zu viert am besten! Zu zweit wird das Ganze doch sehr taktisch und man ist stark abhängig von den gezogenen Karten. Es ist und bleibt ein attraktives Familienspiel mit kurzen Regeln und einfachen Aktionsmöglichkeiten. Auch nach 10 Jahren ist der Mechanismus noch attraktiv was nur wenige Spiele nach dieser Zeit von sich behaupten können. Nur leider präsentiert sich diese Auflage etwas abgespeckt. Denn anstatt eines Spielplans werden jetzt große Plättchen genutzt. Dieser Punkt ist sicherlich nicht so tragisch, doch schade finde ich, dass man die Spielfiguren der alten Ausgabe durch Plättchen ersetzt hat. Genau dieser kleine Punkt führt am Ende auch zu einem knappen Punktabzug, doch 7 von 10 möglichen Punkten sind nach wie vor ein gutes Ergebnis. Wer das alte Spiel noch nicht kannte sollte sich durchaus einmal mit dieser neuen Auflage befassen, denn neben Familien sind es in unseren Runden nach wie vor Vielspieler, die ab und an gerne nach diesem „Klassiker“ greifen.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Immer noch attraktiv! Neuauflage von „Der Dieb von Bagdad“!
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|
Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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