Testbericht vom 23.01.2010 - von Jörg
Doom Erweiterung
Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
- Heidelberger Spieleverlag (HDS)
- Fantasy Flight Games (FFG)
- Christian T. Petersen
- Bob Naismith
- Scott Nicely
- Fantasyspiel
- Erkundungsspiel
- Kampfspiel
- Horror
- Science Fiction
- Computerspiel
- Erweiterung eines Spiels
- Erweiterung eines Spiels
Release:
2006
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
60 - 120 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Vor ein paar Jahren berichtete der damalige Redakteur von
Cliquenabend „Kevin Jensen“ ausführlich über das Brettspiel Doom. In seinem
Spieltest und seinem Fazit wurde deutlich wie gut dieses Spiel ist und dass es
sich hier nicht nur um eine einfache Umsetzung von Film/Spiel auf das Brett
handelt. Auch wir (Jörg & Silke) waren (und sind es immer noch) vor unserer
Zeit bei Cliquenabend begeisterte Doom-Spieler. Viele wundern sich jetzt
sicherlich was wir alles spielen. Aber als Redakteur und Spieletester sollte
man „fast“ jedem Spiel offen gegenüber stellen. Und wir teilen die Meinung
unseres damaligen Mitglieds voll und ganz: Doom ist genial! Das einzige Problem
ist vielleicht die richtigen Leute hierfür zu finden. Mittlerweile gibt es bei
uns zu Hause einen speziellen Spielekreis der sich mit solchen Spielen befasst
und leidenschaftlich bis in die frühen Morgenstunden damit verbringt. Wer das
Brettspiel Doom nicht kennt sollte sich somit erst diesem Spieltest widmen,
denn mit dem heutigen Bericht stellen wir euch die Erweiterung vor! Viele
Nächte haben wir mit unterschiedlicher Spieleranzahl verbracht und jetzt wird
es auch endlich Zeit den Testbericht der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ob
sich diese Erweiterung für einen Doom-Spieler lohnt erfahrt ihr im Folgenden.
In dieser Erweiterung steckt mehr drin als man vermuten kann.
Neues Spielmaterial, neue Regeln und zwei ganz neue Spielvarianten: D
eathmatch und Capture the Flag.
Befassen wir uns erst einmal mit dem Material!
Es gibt drei neue Marines (in den gängigen Farben rot, blau und grün),
die bereits am Anfang mit einer Kettensäge ausgestattet sind (je nach
Spielszenario auch ohne!). Die Marines sorgen dafür, dass man ab sofort auch
mit größeren Gruppen (bis zu 6 Spieler) bestimmte Varianten ausprobieren
kann! Neben diesen Figuren gibt es zusätzlich neue Eindringlinge die
gleichartig mit einer alten Art (Grundspiel) sind, mit Ausnahme von Vagary, die
Spinnenkönigin. Vor Spielbeginn einigen sich die Spieler mit welchen Monstern
sie spielen wollen. Hinzu kommen neue Spielplanteile (zum Beispiel
luftleerer Raum), Luftschleusen, Ausstattungsplättchen und neue
Übersichtstafeln mit den Fähigkeiten und Stärken der neuen Eindringlinge.
Wem die Marine-Karten aus dem Grundspiel mittlerweile zu eintönig sind bekommt
in der Erweiterung neue Marine-Karten die für einige Überraschungen
sorgen. Aufgrund der neuen Figuren gibt es einen neuen Satz von
Eindringlingskarten mit spannenden Ereignissen. Man hat die Möglichkeit mit
dem alten oder neuen Kartensatz zu spielen, da die Sätze unterschiedliche
Rückseiten besitzen. Gedanken hat man sich aber auch darüber gemacht welche
Punkte man dem Grundspiel ergänzen könnte bzw. dieses verbessert. Somit wurden
in dieser Erweiterung Ersatzkarten Blindgänger, Schwierigkeitsgradkarten und
Spielzugmarker (grüne und rote Seite) beigefügt, die nicht nur dem
Grundspiel sondern auch der Erweiterung zu gute kommen. Je nach Variante gibt
es neue Waffen wie beispielsweise die Soulcube für die gewisse
Anforderungen notwendig sind. Aufgrund des möglicherweise luftleeren Raumes in
einigen Szenarien gibt es auch Plättchen mit Sauererstoffflaschen,
welche zum Überleben notwendig sind. Hinzu kommen Plättchen für Berserker
(Austauschplättchen für das Grundspiel), Unsichtbarkeitsmarker und Vitalboostermarker.
Letzteres ist ein Heilungsgerät, das manch einen Spieler vor dem baldigen Tod
bewahrt. Da hier bis zu sechs Spieler teilnehmen können werden weitere
Rüstungs-, Verletzungs- und Befehlsspielsteine mitgeliefert. Besonders
attraktiv sind die Robogeschütze für die Marines! Kleine Roboter, mit
schlagkräftigen Geschützen bestückt, verteidigen die Marines sobald sie
aktiviert werden. Natürlich können diese auch Eindringlinge angreifen! In den
Szenarien Deathmatch und Capture the Flag kommen neue Zerfetztmarker ins
Spiel um das Spielende bestimmen zu können. Als letztes Plättchen gibt es Wiedereintrittsmarker,
welche die Wiedereintrittspunkte der Marines bestimmen und Flaggen-Plättchen
für das Spiel Capture the Flag!
SO VIEL MATERIAL!!! Und für jedes dieser Einzelteile gibt es
ausreichende Infos und Erklärungen in der Anleitung
Die Anleitung beginnt neben der Erklärung der Teile aber auch mit einigen
geänderten Regeln, die insbesondere den Spielaufbau betreffen. Je nach Szenario
gibt es unterschiedliche Anforderungen die beachtet werden müssen (z.B. Wahl
der Eindringlinge). Hat man sich durch diese überschaubare Regel gekämpft
folgen die Erklärungen der Spielszenarien Es gibt 3 Deathmatch-Szenarien
im Spiel und jeder der sich etwas auskennt weiß was Sinn und Zweck des Spiels
ist: Töten! Hier fehlen allerdings die Eindringlinge, so dass sich die Marines
gegenseitig das Leben zur Hölle machen! Nach einem zuvor vereinbarten
Punktestand oder einer Spielzeit gewinnt am Ende nur ein Marine-Spieler! Der
Spielplan wird anfangs komplett aufgebaut was einige Minuten in Anspruch nimmt.
Wer auf dieses Szenario keine Lust hat kann auch Capture the Flag
auswählen. Es handelt sich um eine Teamvariante des Deathmatch-Spiels, bei der
die Teams versuchen die gegnerische Flagge zu stehlen und zurück in ihre Basis
bringen. Auch hier sind die Spielpläne vorgegeben und bildlich (wie soll es
anders sein) in der Anleitung hinterlegt. Wer auf Spielchen ohne Eindringlinge
keine Lust hat widmet sich den neuen Szenarien deren Abläufe man bereits
aus dem Grundspiel kennt.
Insgesamt gibt es somit 10 neue Spielszenarien!! Auf einer weiteren
Seite der Anleitung gibt es noch Spielvorschläge wie man die Regeln zu welchem
Szenario nutzen kann. Alles hier aufzulisten wäre wohl verrückt so, dass wir
hier nicht weiter darauf eingehen.
Strategie:
bei Deathmatch: Etwas verwirrt ist man anfangs schon, zumal das Szenario komplett aufgebaut wird. Hinzu kommt, dass die Eindringlinge nicht vorhanden sind und man die gegnerischen Marines angreifen muss. An diese neue Situation muss man sich erst gewöhnen. Dabei ist es von Vorteil, wenn man erst einmal weitere Ausrüstungsgegenstände einsammelt! Doch diese Idee haben sicherlich auch die Mitspieler! Viel Strategiemöglichkeiten hat man somit nicht und vieles hängt auch vom Würfelglück ab! Capture the Flag Wer sich schon einmal mit dem Thema SWAT befasst hat kann sich vorstellen wie wichtig es ist organisiert vorzugehen. Sinnloses Angreifen um die Flagge zu stehlen führt kaum zum Erfolg. Ein Blick auf die unterschiedlichen Teleporter ist notwendig um gut ausgerüstet und zum richtigen Zeitpunkt die Flagge zu stehlen. Da auch in diesen Szenarien die Eindringlinge fehlen ist die Situation nicht einfacher sondern schwieriger da jeder Spieler anfangs die Flagge mit aller Macht schützt! Neue Szenarien: Es hat sich bereits im Grundspiel gezeigt dass es sich nicht lohnt sich lange in Räumen aufzuhalten und sich mit Eindringlingen einen Nahkampf zu leisten, der nur viele Verletzungsspielsteine kostet. Auch in diesen Szenarien muss man sich oft beeilen voran zu kommen um einen Bonus (z.B. zusätzliche Waffe) zu erhalten. Die neuen Eindringlinge sind zum Teil in ihrer Bewegung eingeschränkt, haben allerdings aus Sicht des Kampfes enorme Vorteile (z.B. Kampf bei Sichtung des Marines) den man nicht unterschätzen sollte. Mithilfe der Robogeschütze, die man unbedingt haben sollte, fällt einem ein solcher Kampf etwas einfacher da man quasi doppelt auf Eindringlinge schießen kann. Mit dem Soulcube, den man sich erst einmal verdienen muss hat man zusätzlich die Möglichkeit starke Gegner mit geballter Ladung die Seele in einem Zug zu entziehen!Interaktion:
Mit den Szenarien Death Match und Capture the Flag steigt der Interaktionsfaktor an! Logisch, schließlich kämpfen die Marines gegeneinander. Anfangs etwas zurückhaltend doch mit einigen Ausrüstungsgegenständen im Gepäck wird bei einem Nahkampf schnell klar, dass hier nur einer überleben kann! Es kann nur Einen geben! Hier merkt man sehr deutlich den Unterschied zu den Szenarien mit Eindringlingen. Hatte man hier noch viel Diskussionsbedarf („gemeinsame Vorgehensweise“) verhält sich in diesen Szenarien der Spieler eher ruhig, da er seine Taktik und Strategie nicht preisgeben will.Glück:
Wer sich in Räumen oder Kämpfen zu lange aufhält bzw. verwickelt ist selbst schuld. In den Kämpfen kann man immer gut abschätzen wie hoch die Gewinnchancen sind. Wer hier zu sehr auf sein Würfelglück hofft, wird nicht selten bestraft! Diese Lernphase durchlebt jeder Doom-Spieler, da er sich anfangs zu gerne in Kämpfe verwickelt. Mit vielen Marine-Spieler muss man sich organisieren, so dass auch der Glücksfaktor sinkt. Das ändert allerdings nichts daran, dass man für jeden Kampf einen oder mehrere Würfel in die Hand nehmen muss. Das ist ärgerlich (da stark glücksbetont) doch der Eindringling muss sich auch diesem Glücksfaktor stellen. Zum Grundspiel hat sich somit nicht viel geändert: Der Glücksfaktor ist und bleibt sehr hoch!Packungsinhalt:
Vor einiger Zeit musste man für diese Erweiterung noch über 30 Euro bezahlen. Verständlich dass sich die Spieler überlegen ob sich diese Investition überhaupt lohnt. Mittlerweile kostet die Erweiterung ca. 20 Euro! Ok, für den einen oder anderen immer noch sehr viel, doch schaut man einmal in die Verpackung weiß man warum: Eine Flut an neuen Plättchen und Karten ist hier enthalten!!! Hinzu kommen die neuen Eindringlinge, welche sich grafisch gesehen an den alten Eindringlingen orientieren. Das das ganze Material nicht in Fächer abgelegt werden kann ist nachzuvollziehen. Somit sind Zipp-Tüten erforderlich um den Überblick zu behalten. Die Anleitung ist für einen Doom Spieler überhaupt kein Problem. Die Unterschiede werden kurz erklärt und je nach Szenario muss man sich nur bestimmte Abschnitte durchlesen.Spaß:
Als leidenschaftliche Doom-Spieler kämpften wir uns von Anfang bis Ende durch. Insgesamt 10 Szenarien sorgten für sehr viele Stunden an Spielspaß und jeder weiß dass Doom Spiele locker 2 bis 3 Stunden dauern können. Leider gefallen uns die Szenarien Deathmatch und Capture the Flag nicht 100%ig! Uns fehlt hier eindeutig etwas: DIE EINDRINGLINGE!! Es macht natürlich anfangs auch Spaß gegnerischen Marines zu vernichten doch viel lieber wünscht man sich die Eindringlinge. Somit haben wir in diesen Szenarien auf Zeit gespielt da mit Punkten eine Partie viel zu lange dauert. Zum Glück gibt es aber in dieser Erweiterung auch neue Szenarien, die mit den neuen Eindringlingen gespielt werden können! Harte Kämpfe und Spielrunden bis in die frühen Morgenstunden waren die Konsequenz! Erschöpft aber glücklich (egal ob Sieg oder Niederlage aus Sicht der Marines) waren die Folge. Als Doom-Spieler war es auch nicht erforderlich oft in der Anleitung Sachverhalte nachzulesen da wir vor einer Partie die neuen Gegenstände und Plättchen kurz unseren Mitspielern erklärt haben. Eine Vorbereitung ist somit auf jeden Fall erforderlich. Sonst zieht sich das Spiel nur unnötig in die Länge.Jörgs Meinung:
In der Erweiterung gibt es nicht nur eine Vielzahl an neuen Plättchen, Karten und Eindringlingen, nein, auch neue Szenarien werden hier beigefügt.
Mit „Death Match“ und „Capture the Flag“ müssen sich jetzt auch die Marines gegenseitig bekämpfen was uns allerdings nicht so gut gefallen hat. Eindringlinge gehören einfach dazu, so dass wir uns viel lieber mit den neuen Szenarien befasst haben. Diese sorgten auch dafür dass wir am Ende von dieser Erweiterung überzeugt waren.
Mit vielen neuen Ideen und Plättchen entwickeln sich die Szenarien immer weiter und oft ist es auch die Taktik die entscheidet ob die Marine-Spieler am Ende gewinnen.
Insgesamt gesehen eine lohnenswerte Erweiterung die nicht nur mit Masse sondern auch mit Klasse zu überzeugen weiß zumal auch der Verkaufspreis seit einiger Zeit gesunken ist.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Heidelberger Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Nicht nur viel neues Material, sondern auch einige Szenarien die spielerisch interessant und lohnenswert sind!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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