Meduris - Der Ruf der Götter
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2016
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
75 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort
Da hat wohl ein Verlag Lunte gerochen, denn Haba bleibt seiner Linie treu und veröffentlich jährlich eine Handvoll an Familienspiele. Nach dem Erfolg vom Vorjahr soll Meduris eines der Highlights sein und bereits optisch und mit Blick auf das Material hat man Lust eine Partie zu spielen.
Mit Stefan Dorra und Ralf zur Linde hat man erfahrene Autoren ins Boot geholt, die auch bei diesem Spiel vollen Einsatz zeigen. Jetzt muss das Spiel nur noch gut sein!
Spielablauf:
Aufgabe der Spieler ist es den Berg Meduris zu besiedeln, doch hierfür benötigt man Ressourcen bzw. Güter. Der Berg ist in 9 Gebiete aufgeteilt, so dass die Spieler neben den Punkten für Hütten und Tempel auch Runen als weitere Punktelieferanten erwartet.
Zu Beginn besitzen die Spieler bereits von jeder der vier Güter eine und ihre Arbeiter (zwei bzw. drei je nach Spieleranzahl) warten in den Hochebenen bereits darauf weitere heranzuschaffen. Übrigens muss man zu Beginn auf die Spielplanseite achten, denn je nach Spieleranzahl stehen den Spielern mehr oder weniger Felder für ihre Besiedelung mit Hütten zur Verfügung.
Es wird reihum gespielt und nur die Güter sind hinter den Sichtschirmen hinterlegt. Jeder Spieler beginnt mit einem Würfelwurf und dieser zeigt an wer denn (abhängig auch von der Position der Arbeiter) weitere Güter erhält. Unter Umständen profitieren auch alle oder jeder Spieler muss ein Gut abgeben.
Im zweiten Teil wählt der Spieler eine der drei möglichen Aktionen. Er kann beispielsweise einen Arbeiter versetzen und profitiert je nach Höhe (Maximalhöhe von 3 bei den Arbeitern) von mehr oder weniger Güter.
Der Spieler kann aber auch eine Hütte bauen und gibt Güter hierfür ab. Welche das sind wird neben dem Feld angezeigt und zudem erhält der Spieler den jeweiligen Runenstein. Baut der Spieler angrenzend an Hütten, muss der Spieler dann die doppelte, dreifache, usw. Anzahl an Güter abgeben. Es wird somit teuer, wenn sich der Spieler in eine bestehende Siedlung einbaut.
Die dritte Aktionsmöglichkeit ist das Errichten eines eigenen Tempels. Auch hier muss das Baufeld frei sein und der Spieler bezahlt Güter wie angegeben. Hier spielt es auch keine Rolle ob schon andere Hütten/Tempel danebenstehen.
Doch welchen Sinn hat dieses Bauen und Sammeln von Runen?
Sobald eine Hütte oder ein Tempel errichtet wird zieht der Druide (anfangs befindet er sich auf einer vorgegebenen Position) ein Feld weiter. Irgendwann (nach drei Schritten) geht er auf einen Rundweg und stattet den gebauten Hütten der Spieler einen Besuch ab. Nicht gerade freundlich, denn der Druide erwartet die Abgabe von Güter wie auf dem Feld angegeben. Kann oder will der Spieler kein Gut abgeben verliert er einen Siegpunkt. Gibt er ein Gut ab erhält er zumindest einen Punkt. Je nach Größe aneinander liegender Hütten können es auch mehr sein (Punkte je nach Anzahl der Hütten), doch hierfür muss der Spieler dann auch die angegebenen zwei Güter abgeben. Und wenn der Druide schon bei einer Siedlung (mehrere Hütten) angekommen ist, zieht er gleich zur nächsten weiter bis er zu einem Feld ohne Hütten ziehen würde. Das können somit durchaus viele Abgaben sein, doch das zahlt ein Spieler gerne, wenn es dafür viele Punkte gibt.
Früher oder später wird der Druide auch den Flusslauf überschreiten, so dass die Spieler für je ein Runenplättchen einen Punkt bekommen.
Sobald ein Spieler keine Hütten und Tempel mehr bauen kann kommt es zur Schlussrunde und hier zieht der Druide eine komplette Runde! Hoffen wir mal, dass die Spieler dann ausreichend viel Güter besitzen. Am Ende gibt es abhängig von der Anzahl der Runenplättchen noch (viel) mehr Punkte.
All das wird auch auf der Rückseite des Sichtschirms angezeigt.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Jörgs Meinung:
Schöner Name für ein Spiel, schönes Cover und auch das Material hat die gewohnt sehr gute Qualität. All das erwartet man ja schon aus dem Hause Haba. Die Anleitung liest sich dagegen sehr ungewöhnlich und verweist durch Aufblättern von weiteren Seiten auf bestimmte Details. Mir persönlich gefällt diese Struktur nicht, zumal auf den letzten Seiten noch einmal alle wichtigen Details niedergeschrieben werden. Dabei reicht der Sichtschirm mit allen Infos völlig aus. Genau daran kann man das Spiel sehr gut erklären. Lediglich das Tauschen der Güter 3:1 hätte ich noch als kleine Notiz hinterlegt, denn diese Regel vergisst man öfters.
Das Spiel ist zu zweit an Langeweile kaum zu überbieten, so dass man es nur zu dritt oder zu viert spielen sollte. Zu zweit nutzt man die Farben blau und lila was einige meiner Mitspieler stört, da doch die Farbe Rot viel passender gewesen wäre. Ja schon, aber Farbenblinde hätten es dann richtig schwer!
Was mir dagegen schwer fällt die die Unterscheidung der Runenplättchen, die sich einfach doch sehr ähnlich sehen und die man je nach Zug auch gerne vergisst zu nehmen.
Eine Partie dauert oft zwischen 60 und 75 Minuten und dabei nimmt das Spiel erst im letzten Drittel an Fahrt auf. Anfangs platziert man einfach mal hier und mal da seine Hütten und weiß noch gar nicht so recht wo es mehr Sinn macht zu bauen. Erst mit dem ersten erbauten Tempel muss man etwas genauer schauen, wo man denn jetzt seine weiteren Hütten errichtet.
Das anfängliche Würfeln zu Beginn des Zuges wirkt etwas belanglos, denn erst der zweite Teil bei Wahl der Aktion gilt die volle Aufmerksamkeit. Je nach eigenen Güter im eigenen Vorrat hat man oft nicht viel Alternativen. Gerade der Engpass an Güter gefällt mir gut, doch diese Besonderheit gibt es lediglich in Partien zu viert. Hier hätte man in Partien zu zweit oder zu dritt im Vorfeld Güter aus dem Spiel nehmen sollen.
So bin ich auch was den Spaßfaktor angeht hin und her gerissen. Zu zweit würde ich es bekanntlich nicht mehr spielen, doch zu Partien zu dritt und zu viert sage ich nicht nein, denn gerade für angehende Spieler die früher oder später aus der Kinderreihe Haba herauswachsen ist dieses Spiel interessant. Genau diese Spielgruppen hatten bei uns auch am meisten Spaß damit. Vielspieler am Tisch suchten die taktischen Herausforderungen und die halten sich hier in Grenzen.
Meduris ist, wenn man es erst einmal gespielt hat, aus meiner Sicht sehr einfach und schneller erklärt als es die Anleitung vorgibt. Der Spaß schwankt ähnlich wie der Spannungsbogen in einer Partie sehr deutlich, doch am Ende bleibt es bei einem „reizvoll“, denn bereut habe ich (fast) keine Partie.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Einfacher zu spielen als gedacht, doch zu dritt sollte man sein!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
Videos
Video: Vorstellung Essen 2016: Meduris (Haba)
Vorstellung Essen 2016: Meduris (Haba) from Cliquenabend on Vimeo.
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