Testbericht vom 09.01.2009 - von Jörg
Flussfieber
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
SPIEL 2008 - Interview mit Friedemann Friese zu Flussfieber
Video zum herunterladen: hier
Der Holzfäller zählt in dieser traditionellen Bezeichnung zu
einem sehr alten Berufszweig. Die Aufgabe liegt dabei im Fällen von Bäumen und
der Vorbereitung des Abtransports. Bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts
arbeitete man dabei eng mit den Berufen der Flößer und Köhler zusammen. Und was
kann nach einem erfolgreichen Arbeitstag wohl mehr Spaß machen, als eine
Wettfahrt mit anderen wagemutigen Arbeitern (Spielern). Flussfieber ist ein
Werk des 2 F Verlages, wie man auch unschwer an den zwei F im Spiel erkennen
kann. Der Autor des Spieles Friedemann Friese ist bereits wasser- und
schiffserprobt und als Kutterpuller hat er in den letzten Jahren einiges an
Rennen auf dem Fluss (der Weser) erlebt.
Ziel des Spiels:
Jeder Spieler hat zwei (oder mehr bei zwei bzw. drei Spielern)
Holzfällerfiguren zur Verfügung, die er geschickt und möglichst schnell über
den Fluss steuern muss. Nur wer mit allen seinen Figuren als Erster das Ziel erreicht,
gewinnt.
Spielaufbau:
Wahnsinn, denn 12 bedruckte und unterschiedliche Spielpläne
mit einer Flusslandschaft werden hier mitgeliefert. Für eine Partie benötigt
man zwei Abschnitte, die man beliebig zusammenstellt. Beide Pläne werden immer
so aneinander gelegt, dass ein Wasserfall entsteht. Auf die markierten Stellen
wird je ein Holzstamm gelegt! Für die erste Partie wird ein Grundplan (siehe
Anleitung) empfohlen, um mit den Spielabläufen schnell vertraut zu werden.
Fehlen nur noch die Spielfiguren und Bewegungskarten! Bei zwei oder drei
Spielern bekommt jeder Spieler drei Figuren mit je acht Karten (+ 1
Jokerkarte). Sind zusammen also 25 Karten! Bei vier oder fünf Spielern bekommt
jeder zwei Figuren mit je acht Karten (+ 1 Jokerkarte). Das wären dann
insgesamt 17 Karten! Auf einer Übersichtskarte werden die einzelnen
Farbkonstellationen bei der Auswahl der Spielfiguren dargestellt, denn bei zwei
und drei Spielern müssen zwei Farbsets genutzt werden. Alle Figuren werden
„vor“ das Startfeld gelegt und dann kann das Spiel auch beginnen. Vorher mischt
jeder Spieler seine Karten gut durch, legt diese vor sich ab und zieht die drei
obersten Karten. Denn während des Spieles wird immer eine Karte ausgespielt und
eine weitere vom eigenen Stapel nachgezogen.
Spielablauf:
Und damit wären wir auch schon mitten im Spielgeschehen. Haben sich die
Spieler auf einen Startspieler geeignet, verläuft das Spiel reihum.
Die Aktion eines Spielers besteht dabei im Ausspielen einer
seiner Handkarten. Die Karte zeigt an, welche seiner Spielfiguren (Farbe und
Geschlecht) um „maximal“ so viele Felder wie angegeben, gefahren werden darf!
Wenn man will, kann man auch mit seiner Figur stehen bleiben. Mit dem Joker
darf man eine beliebige eigene Figur ziehen. Im späteren Spielverlauf kann
bereits eine eigene Spielfigur im Ziel stehen. Dann dienen diese Karten als
Joker für die anderen eigenen Figuren. Das wäre allerdings viel zu einfach,
wenn nicht die Holzstämme im Wege liegen würden. Denn so schnell erreicht man
nun auch wieder nicht das Ziel. Der Holzfäller (die Spielfigur) darf durch
Bewegung bis zu zwei Spielsteine (Mitspielerfiguren und/oder Holzstämme) in
Fahrtrichtung schieben. Die Begrenzung des Spielplans in Form von Ufer und
Felsen sollte dabei beachtet werden. Denn irgendwann kann nun mal nicht weiter
geschoben werden. Auf jedem Feld darf auch nur ein Holzstamm und/oder
Holzfäller stehen bzw. liegen. Mit dem Überqueren des Wasserfalls muss man auch
darauf achten, nicht wieder zurück zu ziehen. Doch wer fährt schon gerne
freiwillig zurück? Sicherlich kein Spieler! Fehlt nur noch die Erklärung der
Pfeilfelder auf dem Plan. Sie kennzeichnen die Strömung. Immer am Ende der
Bewegung wird geprüft, ob auf diesen Feldern Stämme oder Figuren liegen. Ist dies
der Fall, treiben diese in entsprechende Pfeilrichtung um ein Feld weiter.
Natürlich kann auch die Strömung nur maximal zwei Spielsteine (Stämme bzw.
Holzfäller) schieben. Immer nach der Bewegung und dieser o.g. Prüfung der
Strömung zieht der Spieler wieder eine Karte nach. Sobald der eigene
Kartenstapel aufgebraucht wurde, mischt man seine Karten neu, denn diese bilden
wieder den neuen Nachziehstapel. Doch irgendwann ist auch einmal Schluss. Denn
früher als manch ein Spieler denkt, hat man alle seine Holzfäller über das
Zielfeld gezogen.
Strategie:
Die Strategie ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Da wäre zum einen die Spieleranzahl. Mit mehr Spielern lässt man sich gerne von anderen Figuren weiter schieben. Denn hierbei spart man wertvolle Bewegungspunkte. Allerdings kann man dabei auf Strömungsfelder gezogen werden, die einem durch die schlechte Strömung auch in eine schwierige Position bringen. Bei nur zwei Spielern versucht man immer im Team (sofern die Karten dies zulassen) gemeinsam schnell ins Ziel zu kommen. Doch der oder die Mitspieler sind nicht blöd und versuchen sich an diese Kette zu hängen! Ein weiterer Faktor ist der Spielplan. Einige Spielpläne fordern die Spieler, denn viele Strömungen und viele Baumstämme müssen erst einmal gemeistert werden. Hier braucht man mehr Glück und auf eine Strategie kann man nur kurzfristig bauen. Der letzte Faktor sind natürlich die Karten. Mit drei Karten auf der Hand hat man nicht gerade die große Auswahl, was auch beabsichtigt ist. Bewegungen verfallen zu lassen ist dabei nur sinnvoll, wenn man den Mitspieler dessen Zug erschweren oder kostenlos mitgezogen werden will. Der Joker sollte, sobald man diesen in der Hand hält, immer gut gehütet und nur in wichtigen Aktionen ausgespielt werden.Interaktion:
Flussfieber ist ein einfaches und lustiges Spiel. Durch den geringen Schwierigkeitsgrad ist ein kurzzeitiger Smalltalk immer möglich. Das endet aber, sobald man bemerkt, dass man für seinen oder seine Mitspieler immer nur die schwierige Arbeit in Form des Wegschiebens von Stämmen erledigt. Dann sucht man sich entweder einen anderen Weg oder zieht clever durch das Getümmel von Strömungen und Baumstämmen ohne große Spuren zu hinterlassen.Glück:
Hier ist mit Sicherheit ein hoher Glücksfaktor dabei. Denn ständig hofft man beim Nachziehen auf die richtige Karte, die sinnvoll für den nächsten Zug ausgespielt werden kann. Das geht allerdings jedem Spieler so, und die bisherigen Partien (ob zu zweit oder bis zu fünf Spieler) verliefen alle sehr eng. Das will was heißen! Das Glück wird allerdings am Ende stark gefordert. Denn nicht selten liegen die Spielfiguren Kopf an Kopf. Dann hofft man natürlich auf die richtige Karte (mit entsprechender Figur) sowie einer hohen Wertigkeit für die Bewegung.Packungsinhalt:
Verspielt und in typischer grüner farbenfroher Ausstrahlung präsentiert sich das Spiel Flussfieber. Die Anleitung ist kurz und das Spiel schnell erklärt. Die Idee mit den 12 verschiedenen Plänen ist sehr gut, denn für jedes weitere Spiel können sich die Spieler beliebige Schauplätze zusammenstellen. Was uns allerdings stört sind die Figuren. Die Darstellung sowohl männlicher als auch weiblicher Holzfäller ist unserer Meinung nach nicht sehr gelungen. Hier hätten wir uns schönere und eindeutigere Figuren gewünscht. Ein zweiter Punkt sind die Farbensets, die bei zwei und drei Spielern genutzt werden müssen. Denn hier müssen sich die Spieler „jeweils“ mit zwei Farben auf den Fluss begeben. Aufgrund der Karten und den Figuren (Mann und Frau) ist es allerdings schwierig eine dritte Person zu erschaffen. Der Preis liegt im Rahmen vergleichbarer Brettspiele.Spaß:
Die ersten Partien Flussfieber haben wir zu Fünft gespielt und man muss zugeben, dass immer eine wilde Fahrt zustande kam. Sichere Felder gibt es nämlich (gerade mit vielen Spielern) kaum auf den Plan und wenn man nicht aufpasst, verliert man schnell seine angestrebte vordere Position. Doch laut Aufdruck auf dem Schachtelcover ist das Spiel auch zu Zweit gut spielbar. Wir probierten auch dies mehrfach aus und in all den Partien war es immer ein Kopf an Kopf Rennen. Zu Dritt und zu Viert sind aber auch die gleichen engen Wettkämpfe zu verspüren! Somit kann man in allen Spieleranzahlvarianten von einem spannenden Spiel sprechen. Allerdings brauchten wir einige Partien, bis wir ein Gespür für das Spiel und den Mechanismus entwickelten. Denn in den ersten zwei Partien empfanden wir Flussfieber eher als nettes aber nicht gerade atemberaubendes Spiel. Doch nach und nach gefiel auch uns und unseren Testspielern das Spiel, denn nicht nur aufgrund der schnellen Spielerklärung eignet sich das Spiel als Einstieg oder als Ausklangspiel für einen Abend oder Nachmittag.Jörgs Meinung:
Rennspiel ist wohl der treffende Ausdruck für dieses Spiel, denn lustig und manchmal viel zu eng aneinander stürzen sich die Spieler auf den Fluss um Strömungen und Stämme zu überwinden. Dabei stellt man sich gerne mal dem Gegner in den Weg oder hofft auf kostenlose Bewegungszüge. Flussfieber ist einfach, schnell erklärt und bietet mit jeder Spieleranzahl eine Runde, die aufgrund der vielen Spielpläne abwechslungsreich und selten langweilig wird.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an 2F für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Rasantes Rennspiel das schnell, witzig und einfach zu spielen ist!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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