Brettspiel Testbericht vom 01.09.2015 - von Jörg

La Granja (Deutsche Neuauflage)




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015

Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler

Spielzeit:
120 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Es gibt Spiele, da lohnt es sich einfach wenn man etwas wartet!

La Granja erschien ursprünglich in limitierter Auflage bei Spielworx und das zu einem stolzen Preis. Zielgruppe sind hier eindeutig Vielspieler und diverse bekannte Mechanismen bilden hierbei den Kern. Das Spiel erschien zum damaligen Zeitpunkt mit englischen Karten. Deutsche Karten waren zum Ausschneiden auf Papier beigefügt. Auch wenn das Spiel in kurzer Zeit ausverkauft und dann zu noch höheren Preisen in diversen Auktionen zu finden war, blieb ich ruhig!

Denn mittlerweile denke ich: „Wenn ein Spiel wirklich gut ist und es von Seiten der Lizenz und anderen Faktoren es keine Probleme gibt, wird es früher oder später einen Weg zu einem anderen Verlag finden oder neu aufgelegt!“

Dieses Risiko gehe ich allerdings nicht bei jedem Spiel ein, doch bei La Granja hatte ich einfach die richtige Nase. Seit Mai 2015 ist es beim PD Verlag bzw. Heidelberger Spieleverlag erhältlich und das in verbesserter Ausgabe (deutsche Karten) und zu einem günstigeren Preis. Etwas überrascht war ich allerdings nur, dass der PD-Verlag, quasi der Verlag von Mac Gerdts Spiele sich diesem Spiel annimmt. Aber auch hier gibt es Infos direkt vom Verlag:
„Mit La Granja erscheint im PD-Verlag erstmals ein Spiel, das nicht von Mac Gerdts entwickelt worden ist. Dennoch werden auch in Zukunft in erster Linie die Spiele von Mac Gerdts im PD-Verlag erscheinen. La Granja passt aber von seinem Anspruch sehr gut in das Spieleprogramm des PD-Verlags.“
Mit diesen erst einmal ausreichenden Infos (später noch mehr zu den Mechanismen im Spiel) schauen wir uns das Spiel genauer an.

Spielablauf:

Als Spieler führen wir einen kleinen Bauernhof auf Mallorca und Aufgabe der Spieler ist es diesen nicht nur attraktiv sondern auch gewinnbringend auszubauen. Neben dem Bauernhof darf man aber den vorhandenen Marktplatz und die einzelnen Gebäude nicht vergessen, denn nur ein perfektes Zusammenspiel zwischen eigenen Tableau und dem Spielplan führen am Ende zum Sieger mit den meisten Punkten.

Bevor man sich beim Lesen der Anleitung mit den Abläufen befasst werden detailliert und mit Beispielen bestückt die Karten und Plättchen erklärt. Dabei sollte man sich insbesondere die Begrifflichkeiten einprägen, da diese eine wichtige Rolle spielen.

Nach relative kurzer Aufbauzeit kann das Spiel, welches über sechs Runden verläuft, beginnen.
Zuvor sollte man einige wichtige Regeln den Spielern nicht vorenthalten, denn mit den „Jederzeit-Aktionen“ kann der Spieler in seinem Zug diverse Aktionen ausführen, die sich nicht streng an den einzelnen Phasen orientieren. Der Spieler arbeitet quasi auf seinem Bauernhof und kann beispielsweise eine vorhandene Handelsware abgeben um sich vier Münzen zu nehmen. Durch diese und weitere Möglichkeiten spielt Flexibilität eine große Rolle.

In der Hofphase kann ein Spieler eine seiner Karten ausspielen, um diese an seinen Hof zu platzieren. Dank der Kartenunterteilung tritt hier bereits ein sehr starker und attraktiver Mechanismus in Kraft, bei dem eine Karte effektiv eingesetzt werden kann. Wie man auf dem Spielertableau erkennt sind nach dem „Reinschieben“ einer Karte nur bestimmte Faktoren zu erkennen und genau diese spielen dann im weiteren Verlauf eine Rolle. Im Anschluss zieht der Spieler Karten nach (Limit beachten) und nimmt sich sein Einkommen. Anzahl und Einkommensquellen sind auf dem Tableau hinterlegt und wachsen im Spielverlauf durchaus an. Im nächsten Schritt erhalten die Spieler Erntegüter (je nach Felder/Karten) und profitieren dadurch unter Umständen von zuvor platzierten Karten. Zum Abschluss können die Spieler einen Dachmarker kaufen und auf ihr Tableau einsetzen. Neben diesen sofort oder später nutzbaren Dingen kann der Spieler durch immer neue gekaufte Dachplättchen auch zu einem späteren Zeitpunkt Siegpunkte generieren.

Mit der Ertragsphase folgt eine zweite Phase, bei dem nach einem Würfelwurf (Anzahl der Spieler abhängig von der Spieleranzahl) diese auf die jeweiligen Ertragsfelder platziert werden. Im Uhrzeigersinn greifen die Spieler sich einen Würfel und führen die Aktion aus. Der noch übrige Würfel kann dann von allen Spielern als Aktion genutzt werden.

Mit vielen Waren auf seinem Bauernhof wird es Zeit in die dritte Phase, der Transportphase, überzugehen. Hierzu wählen die Spieler durch einen Marker erst ihre gewünschten Esel (Transport) und Reihenfolge (Siestaleiste). Bevor es aber zur Auslieferung kommt wird (ggf.) gemäß Siestaleiste eine neue Spielreihenfolge bestimmt. Bei der Lieferung, einer umfangreichen Aktionsmöglichkeit in diesem Spiel, können die Spieler Lieferungen an Handwerksgebäude in der Stadt ausführen. Was geliefert werden kann wird angezeigt und mit einem Marker verdeckt. Erfüllt man alle Vorgaben, profitiert man ggf. von weiteren Plättchen und Siegpunkten. Aber auch eine Lieferung an einen Marktkarren (platzierte Karte auf dem eigenen Tableau) ist möglich und auch hier wird angezeigt was von Marktseite aus gewünscht wird. Neben den verbundenen Boni (u.a. Punkte) platzieren Spieler je nach Wert einen Marker auf einem freien Marktfeld und verdrängen je nach Wert nebenstehende Marker. Hier rückt ein weiterer nicht zu unterschätzender Mechanismus in den Fokus.
Wer will kann man Ende dieser Phase noch Zusatzlieferungen ausführen, sofern es das eigene Tableau und auch der Geldbeutel  zulässt.

In der vierten und letzten Phase gibt es noch ein paar Pünktchen für Marker auf dem Markt und der Siestaleiste. Nach sechs Runden gewinnt nach einer kleinen Schlussrechnung (u.a. noch Tausch von Vermögen in Siegpunkten) der Spieler mit den meisten Punkten.

Jörgs Meinung:

Im Vorwort dieses Berichtes bin ich bereits auf die wichtigen Faktoren dieser Neuerscheinung bzw. Neuauflage von La Granja (wie spricht man das eigentlich richtig aus?) eingegangen.
Anstatt auf einer Finca zu spielen (mit diesem Spiel "Finca" entstand ja auch unsere Mallorca Con) befinden wir uns auf einem Bauernhof in Mallorca und versuchen möglichst attraktiv zu wirtschaften.
Dabei bedient sich das Spiel vielen alt bekannten Mechanismen wie beispielsweise Ruhm für Rom oder Luna. Dies wird auch in der Anleitung im Anschluss aufgeführt.
Als Vielspieler sind mir diese Abläufe bzw. Mechanismen bekannt und die damit verbundene Verknüpfung ist wirklich gut gelungen. Dank einer wirklich vorbildlichen Anleitung findet man sich schnell zurecht und benötigt die beigefügte Anleitung mit der Erklärung der Karten nur vereinzelt. Das ist ein großer Pluspunkt!
Spielerisch gefällt es mir in jeder Spielerkonstellation wobei ich es persönlich am liebsten zu zweit oder zu dritt spiele. Die vorhandene Solovariante habe ich nicht getestet, da ich immer genug Mitspieler finde. Durch eine Vielzahl an Karten gleicht keine Partie der nächsten und aufgrund der vorhandenen Glücksfaktoren (u.a. auch Würfeln) ist das Spiel sehr variabel und kann manch einen Spieler auch in den Wahnsinn treiben. So frustriert mich das Spiel an manch einer Stelle (und wieder keine Schweine) doch sehr und durch Auslage der Karten(Marktkarren) bin ich oft meinem Schicksal ausgeliefert. Hilferingend muss ich mit ansehen, wie meine Mitspieler von dieser Situation profitieren. Tja, einfach aufs falsche Pferd bzw. Schwein gesetzt!

Flexibel zu sein und im richtigen Zeitpunkt zuzuschlagen (Auslieferung) ist das A und O in La Granja und dabei spielt es auch eine wichtige Rolle an welcher Spielerposition man sitzt. In manchen Situationen ist man froh erster zu sein, doch in anderen Situationen freut man sich, als Letzter eine Aktion auszuführen. Die Spieltiefe wird erst nach zwei bis drei Partien deutlich und Neulinge haben es dann sehr schwer punktemäßig mitzuhalten. Gerade das Platzieren der Karten unter das eigene Tableau gefällt mir ausgesprochen gut, wobei hier vereinzelte anliegende Karten gerne verrutschen bzw. sich ins Gehege kommen. Auch der Spielplan und insbesondere der Marktplatz wirkt etwas eingeengt und gerade in voller Spielbesetzung kann man gerne einen Marker oder eine Aktionsmöglichkeit übersehen.
La Granja ist für mich ein gutes Vielspielerspiel, bei denen insbesondere Vielspieler liebgewonnene Mechanismen aus anderen Spielen wieder finden. Die größte Herausforderung war mit Sicherheit die Verknüpfung der einzelnen Mechanismen und das ist den Autoren gelungen.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Alt bekannte und beliebte Mechanismen verknüpft! Funktioniert prima und spielt sich auch attraktiv!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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Dienstag 01.09.2015

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Nachricht von 13:09 Uhr, Jörg, - Kommentare

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