Testbericht vom 11.08.2008 - von Jörg
Black Stories Das Spiel
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 20 Spieler
Spielzeit:
15 - X Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Es liegt jetzt fast zwei Jahre zurück als wir uns zum ersten
Mal mit „Black Stories“ befassten. In unseren Spieltests berichteten wir
bereits ausführlich über Teil 1 und Teil 2 der düsteren Rätsel-Geschichten. Die
Sucht der Spieler nach neuen Geschichten war aber nicht zu bremsen, so dass
mittlerweile auch ein Teil 3 und eine Mystery-Edition erschienen ist. Seit
einigen Monaten gibt es sogar eine englische Edition. Alle bisher erschienen
Ausgaben und deren Stories sind raffiniert durchdacht und bieten eine Menge
Spaß! Doch nach 200 (deutschen) Rätseln wussten wir, dass unsere Lust nach
frischem Blut noch kein Ende finden darf! Leider wurde es dann still um den
Verlag und dem Autor! Sehr schade……….! Bis wir vor einigen Wochen auf der
Homepage von Black Stories die Worte „Es ist da“ gelesen haben. OK, dachten
wir, ein vierter Teil dieser Reihe oder eine Fortsetzung der Mysterie –
Edition, indem insbesondere Vampire, Untote, Dämonen und andere Wesen ihr
Unwesen treiben. Doch es kam ganz anders! Denn die Neuerscheinung
präsentiert sich beim Moses-Verlag als Gesellschaftsspiel mit dem Namen „Black
Stories – Das Spiel“. Was, ein Brettspiel??? Ja, genau und schnell wurde uns
klar, dass nicht nur das Rätsel an sich im Vordergrund steht, sondern Malen, pantomimische
Darstellung, Schwarzes Poker-Spiel und zusätzliche Quizfragen eine Rolle
spielen! Mit dem neuen Brettspiel werden aber die bisherigen alten Geschichten
nicht in den Schatten gestellt. Denn das Spiel ist durch verschiedene Black
Story-Sets erweiterbar. Stürzen wir uns nun endlich auf die Spiele Schachtel
mit neuen Mördern, Leichen und noch viel mehr Blut!
Ziel des Spiels:
Wer nach einer vorher vereinbarten Anzahl von Runden die meisten Blutchips
gesammelt hat, ist das schwarze Genie und Gewinner des Spiels!
Spielaufbau:
Bevor wir mit dem Aufbau beginnen, möchten wir alle Leser darauf hinweisen,
dass Black Stories nichts für zarte Gemüter ist. Wer sich von Themen wie Mord,
Blut in Mengen und Leichen angewidert fühlt, sollte nicht weiterlesen.
Wer allerdings ein außergewöhnliches Spiel sucht und Spiel und
Realität gut voneinander trennen kann, dem wünschen wir viel Spaß beim Lesen
und beginnen den Spielaufbau damit, den Spielplan mit dem drehbarem Messer in
die Tischmitte zu legen. Aber keine Angst, der Plan und das Messer sind aus
stabilem Karton. Die 100 (!!) Storykarten werden von den beigefügten 20
Zahlenkarten getrennt auf den Tisch gelegt. Anmerkung zu den Storykarten: Die
Fragen in den Storykarten beziehen sich zum großen Teil auf Filmszenen
(Rückseite mit Filmklappe gekennzeichnet). Die anderen sind mit einem Blutfleck
markiert. Man muss allerdings nicht den Film (der auf der Rückseite auch
genannt wird) kennen, um die Lösung herauszufinden. Bei den Filmen handelt es
sich aber nicht nur um Zombie Filme wie der eine oder andere Leser nun denken
mag. Auch James Bond und die unvergessliche Scary Movie Reihe spielen eine
Rolle! Von den 100 Karten sind 20 Karten aus den bisherigen
Vorgänger-Kartenspielen, aber für Freaks bleiben immerhin noch 80 (!) neue
Karten. Die Blutchips finden (nach dem einmaligen Auspöppeln) im schwarzen
Samtbeutel ihren Platz. Doch zuvor erhält jeder Spieler (oder jedes Team) drei
Chips. Denn ab sechs Spielern kann man auch zwei Teams bilden. Anschließend
holt man sich noch einen Block und einen Stift, denn alles hatte in der tollen
Brettspielverpackung keinen Platz. Das ist aber nicht schlimm und stellt für
die Spieler sicherlich kein Problem dar.
Spielablauf:
Zuerst legen alle Spieler fest, wie viele Runden man spielen
will. Als Empfehlung werden in der Anleitung zwei Runden genannt. Wir würden
aber eher zu vier oder fünf Runden raten. Eine Fortsetzung (mit mehr
Anschluss-Runden) ist möglich, wenn einem die Lust an Black Stories gepackt
hat. Unser erstes Spiel dauerte fast 150 Minuten. Leider wissen wir nicht mehr,
wie viele Runden es waren! Aber keine Angst, bei vier Runden dauert das Spiel
zwischen 15 und 30 Minuten. Doch zurück zum Ablauf! Denn im Mittelpunkt des
Geschehens liegt der bluttriefende Spielplan mit dem Messer, dessen Spitze auf
verschiedene Felder (mit Symbolen und Zahlen) zeigt. Die Aktion des
Startspielers (anschließend reihum) besteht im Drehen des Messers und dem
Ausführen der Aktion (im angezeigten Feld), auf welches die Messerspitze zeigt.
Der Spielplan zeigt unterschiedliche Felder mit Symbolen, die zusätzlich mit
einer Zahl versehen sind.
Die Felder:
>Koffer / Frisches Blut
Der Spieler dreht noch einmal. Die Zahl vom neuen Feld die angezeigt wird,
bestimmt wie viele Chips der Spieler aus dem Vorrat (Säckchen) erhält.
>Gefängnis
Der Spieler dreht noch einmal. Die Zahl vom neuen Feld die angezeigt wird, gibt
an wie viele Chips der Spieler aus seinem Vorrat in den Beutel legen muss.
>Personen / Black Question
Endlich! Jeder Black Stories Kenner weiß nun welche Abläufe
folgen, denn der Rätsel Spaß kommt nun zum Tragen. Der Gebieter nimmt die
oberste Black Stories Karte und liest die Vorderseite laut vor. Nur der
Gebieter kennt die Lösung (auf der Rückseite) und die Mitspieler müssen nun
durch Fragen, die nur mit Ja oder Nein beantwortet werden dürfen, auf die
Lösung kommen. Jeder darf nun fragen, aber bitte nicht alle auf einmal!
Sofern das Ratevolk nicht auf das Ergebnis kommt, darf der Gebieter auch Tipps
geben. Somit bleiben zwei Möglichkeiten:
a.)Die Spieler finden die Lösung
b.)Die Spieler haben keine Ahnung (da sie auch keine Tipps erhalten haben)
Im ersten Fall greift der Gebieter in den Sack und nimmt sich sieben Blutchips.
Zwei davon darf er behalten und fünf verteilt er an seine Mitspieler! Aber wie?
Ganz einfach! Die Spieler die am meisten zur Lösung beigetragen haben, erhalten
die meisten Chips. Doch nur der Gebieter trifft diese Entscheidung! Im zweiten
Fall bekommt niemand Chips, auch nicht der Gebieter!
>Mumie / Black Pantomime
Wie Black Question, allerdings mit einem Unterschied: Der Gebieter darf nicht
reden (außer um den Mitspielern einen Tipp zu geben) sondern muss die Antworten
und (!) die Lösung pantomimisch darstellen.
>Schreibfeder / Black Sketch
Wie Black Question, allerdings mit einem Unterschied: Der Gebieter darf nicht
reden (außer um den Mitspielern einen Tipp zu geben) sondern muss die Antworten
und (!) die Lösung durch Zeichnen (hierzu benötigt man dann den Block und den
Stift) darstellen.
>Kartenhand / Black 13
Hier fließt ein weiteres neues Spiel-Element ein. Denn ein
Vampirwettspiel, in dem es viel Blutchips zu gewinnen oder auch zu verlieren
gibt, rückt ins Rampenlicht! Hierzu werden die 20 Zahlenkarten gemischt und als
verdeckter Stapel zur Seite gelegt. Anmerkung: Die Karten zeigen die Zahlen 0
bis 9 an. Jede Karte ist doppelt vorhanden.
Zwei Karten zeigen den Wert „1 oder 10“ an. Jede Karte ist zusätzlich mit einem
Symbol (Messer, Vampir oder Knoblauch) ausgestattet. Ziel dieser Pokerrunde ist
es, mit den Karten die Summe 13 zu erreichen, oder so nahe wie möglich an diese
Zahl ran zu kommen! Reihum legt nun jeder einen Chip aus seinem Vorrat in die
Mitte und zieht die oberste verdeckte Karte, die sofort offen vor jedem ausgelegt
wird. Hier wird mit Sicherheit noch keiner den Wert 13 überschreiten bzw.
erreichen. Somit gibt es eine weitere Runde (oder noch weitere!). Wer
allerdings eine Karte ziehen will, muss wieder einen Blutchip in die Tischmitte
schieben. Wird die Zahl 13 überschritten, ist man sofort tot! Um aus dem
Wettbewerb auszusteigen, man sieht schließlich alle Karten der Mitspieler, sagt
man: „Ich steige aus, weil mir mein Leben lieb ist!“ Sind alle Spieler
ausgestiegen, werden die Kartensummen aller Spieler (außer der Mitspieler,
welche tot sind, da sie die Zahl 13 überschritten haben) verglichen. Der
Gewinner erhält nun alle Chips! Bei Gleichstand teilt man sich die Blutchips.
Einen unverteilbaren Rest erhält der ärmste Spieler! Dieser Zahlenspaß wäre
viel zu einfach, wenn die Symbole auf den Karten nicht noch eine wichtige Rolle
spielen würden. Denn wer eine Karte mit einem abgebildeten Knoblauch zieht,
muss eine Karte mit einem abgedruckten Vampir eines beliebigen Spielers
vernichten (aus dem Spiel nehmen). Das waren auch schon alle Felder, doch eine
wichtige Frage bleibt: Was passiert, wenn ich keine Chips mehr habe? Das ist
nun wirklich kein Problem, schließlich gibt es eine Blutbank, die einem Kredit
gibt. Hierzu notiert man am besten auf einem Blatt Papier den Namen des
Spielers und die Höhe des Kredits. Am Ende muss der Spieler den Kredit
zurückzahlen. Und was ist mit den Zinsen für den Kredit? Solange der Spieler
Schulden hat, ist er oder sie der „Hund“ in Black Stories. Das bedeutet, dass
man für Getränke und Chips am Tisch sorgen muss, den Mitspieler die Füße küsst
und weitere Gemeinheiten auf Anweisung anderer Mitspieler durchführen muss.
Doch irgendwann findet auch Black Stories ein Ende. Schließlich hat man am
Anfang eine Anzahl an Runden vereinbart. Ist dieser Punkt erreicht zählen die
Mitspieler (oder Teams) ihre Blutchips. Der Spieler (oder das Team) mit den
meisten Chips gewinnt!
Strategie:
Wer sich mit den bisherigen Black Stories bereits befasst hat, wird sicherlich einen Vorteil haben. Die Fragetechnik ist bekannt und die Lösung sicherlich schneller parat. Allerdings werden auch die Filmfreaks ihre Kenntnisse umsetzen können, denn nicht hinter jedem Rätsel verbirgt sich ein Mord oder eine Leiche. In einigen Fällen verrät einem die Frage bereits den möglichen Film. Tja, dann muss man nur noch die Lösung kennen!?Interaktion:
Kommunikation in Form von lustigen Runden stehen hier im Vordergrund. Denn hier geht es nicht darum anderen ein Bein zu stellen sondern den Kommunikationsfaktor hoch zu halten. Das gelingt einem sehr schnell und einfach, denn die vielen unterschiedlichen Felder sorgen für Abwechslung.Glück:
Ratekönige finden schnell eine Lösung und auch Filmkenner sind sehr schnell auf der richtigen Spur! Doch nicht selten findet auch ein ahnungsloser Dritter die Lösung und darf sich glücklich schätzen. Bei den Karten (beim Pokerspiel) ist allerdings das Glück sehr hoch. Wenn allerdings viele Spieler teilnehmen kann man sich ausrechnen, welche möglichen Karten noch unter dem Stapel zu finden sind. Hier sollte man gut überlegen ob man für eine weitere Karte einen Blutchip opfert.Packungsinhalt:
In einer auffallend schönen düsteren Verpackung präsentiert sich das Brettspiel. Bereits beim Öffnen packt einem die Rätsellust. Der bluttriefende Plan ist stabil verarbeitet und die Karten sind extra in einer dafür vorgesehen Vertiefung hinterlegt. Sicherlich hätte man die Chips auch lose in der Schachtel verstauen können, doch hier hat man statt eines Zip-Tütchen ein schwarzes Samtsäckchen beigefügt. Vielen Dank!! Die Anleitung ist sehr übersichtlich und einfach. Anfänger werden mit Sicherheit sehr schnell die Abläufe verstehen. Das man mit dem Tod nicht spaßen sollte, verdeutlicht auch das Ende der Anleitung. Denn hier wird den blutrünstigen Möchtegern-Zombies ein Rat gegeben, den wir an dieser Stelle zitieren: „Amoklauf und Freitod sind keine gute Lösung für Aggressionen. Statt dass ihr im Leben nach dem Messer greift, holt euch Hilfe. Ihr erspart euren Mitmenschen viel Arbeit mit dem Wegräumen der Leichen. Soforthilfe erhaltet ihr in Deutschland unter ……“ Der Preis ist für ein Brettspiel mit 100(!) Karten mehr als fair und gerechtfertigt, so dass sich Fans der Reihe aber auch Interessierte schnell zu einem Kauf überreden lassen.Spaß:
Es ist wichtig, mit welcher Spielgruppe man Black Stories spielt, denn nicht jeder versteht diese Art von schwarzem Humor. Wenn dann noch die Gruppe aus mindestens vier bis acht Personen (unsere Empfehlung) besteht, ist der Spielspaß garantiert. Sehr schnell vergisst man die Anzahl der vereinbarten Runden und spielt einfach drauf los. An einem Punkt der Spielrunde rücken auch die Blutchips in den Hintergrund, denn das Malen und Darstellen der Rätsel ist eine riesen Gaudi!! Die Rätsel sind im Vergleich zu den bisher erschienenen Black Stories nicht so blutrünstig oder makaber. Darunter hat aber der Spielspaß in unseren Runden nicht gelitten.Jörgs Meinung:
Als Fan der Black Stories Reihe ist das Brettspiel wohl ein Pflichtkauf. Das liegt zum einem am super Preis (zur Zeit zumindest!), aber auch an den 100 Story Karten (davon 80 neue!)
Insbesondere durch das Malen und die Pantomime (um nur zwei Beispiele zu nennen) kommt eine neue witzige Spielkomponente zum Tragen, die für hohen Spielspaß sorgt!
Allerdings sollte man mindestens zu Viert sein, noch besser zu Fünft oder Sechst, um sich an das Brettspiel zu wagen!
Die bisher erschienenen Kartensets lassen sich sehr leicht im Brettspiel ergänzen, so dass das Spiel wohl nie zu Ende geht. Außer man vereinbart eine Anzahl von Runden oder Karten.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Moses Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Die Erfolgsstory findet ihre Fortsetzung!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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Spieltest: Black Stories Holiday Edition (Moses Verlag)
Nachricht von 18:53 Uhr, Jörg, 1 KommentareUnd wieder eine neue Ausgabe aus der black stories Reihe! ...