Testbericht vom 07.06.2012 - von Jörg
Die kleinen Drachenritter - Hoch zum Drachen, Beute machen
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
10 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 5 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Essen 2012: Die kleinen Drachenritter (Huch)
Essen 2012: Die kleinen Drachenritter (Huch) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort:
Als Kinderspielexperten können wir uns sicherlich noch nicht bezeichnen, auch wenn wir jetzt seit 2009 regelmäßig Kinderspiele vorstellen.
Denn dieses Spiel landete zumindest für uns sehr überraschend auf der Nominierungsliste zum Kinderspiel des Jahres 2012. So hatten wir das Spiel auf unserer Kinderspielwunschliste im Mittelfeld gelistet und wollten erst zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr über dieses Spiel berichten.
So wurden nach Bekanntgabe der Nominierung alle Hebel von uns in Bewegung gesetzt, um das Spiel zeitnah zu testen, darüber zu berichten und gleich noch ein Video beizufügen.
Das ist uns wieder mal gelungen. :-)
Der Autor Marco Teubner ist bekannt für seine guten und witzigen Spielideen, so dass wir uns jetzt diesem Spiel in ausführlicher Form widmen.
Zum Zeitpunkt dieses Berichtes stand das Ergebnis zum Kinderspiel des Jahres noch nicht fest, so dass wir erst bei Bekanntgabe das Fazit um entsprechende Wortlaute ergänzen.
Ziel des Spiels:
Der etwas längere Spielname deutet bereits etwas an, um was es in diesem Spiel geht. Ein Drache mit dem Namen Nils liebt Schätze und so hat er auch die Schätze der Ritter gestohlen und ist damit auf den Drachenfelsen geflogen. Doch so einfach geben die Ritter (Spieler) nicht auf und stapeln Gegenstände zu einer Ritterleiter, um ihren Schatz wiederzuholen. Der Drachenritter des Spielers muss den Drachenfelsen erklimmen, so dass die Figur mit beiden Augen über den obersten Drachenfelsen schaut. Damit verjagt man schließlich Nils, den Drachen und gewinnt das Spiel.
Spielaufbau:
Den Spielplan, der einen Drachenfelsen anzeigt, klappt man auf und stellt ihn in die Tischmitte. Die Spieler setzten sich so vor den Felsen, so dass auf jeden Fall zwei Spieler gegenübersitzen. Spielt man zu Dritt und zu Viert wird noch entschieden, wem welche Drachenhälfte gehört. Anschließend sucht sich jeder noch einen Drachenritter aus. Den Würfel und den Felsbrocken (graue Scheibe) legt man zusammen mit den Gegenständen (sortiert nach Farbe) zur Seite. Mit diesen Gegenständen baut man im weiteren Verlauf die Ritterleiter.
Spielablauf:
Ein Spieler beginnt und es geht anschließend im Uhrzeigersinn weiter. Ist man am Zug wird gewürfelt. Aus dem Vorrat der Gegenstände sucht sich der Spieler einen beliebigen Gegenstand in der erwürfelten Farbe heraus und beginnt damit, seine Ritterleiter an seine Drachenfelshälfte anzubauen.
Das Anlegen bzw. Stapeln bleibt dem Spieler überlassen. Ist ein Gegenstand angebaut, darf er allerdings nicht mehr verschoben werden. Jeder Spieler stapelt immer auf seiner Drachenhälfte und dabei darf man Gegenstände nicht am Mittelsteg anlehnen und im Nachhinein auch nicht umbauen.
Sollten in der allgemeinen Auslage keine Gegenstände in der passenden Farbe sein, darf man sich einen beliebigen Gegenstand nehmen.
Durch das Stapeln droht recht schnell Rutschgefahr und alle Gegenstände die vom Drachenfelsen stürzen, legt man in den allgemeinen Vorrat zurück.
Neben dem Rutschen droht aber auch ein Steinschlag. Denn würfelt ein Spieler die Farbe grau, nimmt sich der gegenüberliegende Spieler den Felsbrocken, setzt ihn an eine beliebige obere Karten des Spielplans und lässt ihn „blind“, ohne die Gegenstände des Mitspielers zu sehen, herunterrutschen. Bleiben alle gestapelten Gegenstände stehen bzw. liegen, passiert nichts. Rutschen Gegenstände vom Felsen und somit auf den Tisch, werden diese in den Vorrat gelegt.
Sofern man in der ersten Runde grau würfelt und somit noch keinen Gegenstand gestapelt hat, darf man sich einen beliebigen Gegenstand aus dem allgemeinen Vorrat nehmen und stapeln.
Glaubt ein Spieler, dass sein Drachenritter mit beiden Augen über den oberen Rand des Felsens schauen kann, darf man das in seinem Zug jederzeit prüfen und stellt seine Figur auf den obersten Gegenstand und zählt bis Fünf!
Bleibt der Ritter stehen und schaut mit beiden Augen über den Rand hat man gewonnen. Ansonsten nimmt man ihn wieder zurück. Unter Umständen hat man Pech und Gegenstände fallen herunter. Dann werden auch diese in den allgemeinen Vorrat zurückgelegt.
Hinweis beim Spiel zu Dritt:
Hier sitzt ein Spieler alleine auf einer Seite und dieser lässt den Felsbrocken dann für seine beiden Mitspieler fallen.
Strategie:
Mit Sicherheit ist das Spiel eine Herausforderung, doch Fünfjährige schaffen dies aufgrund unserer Erfahrung ohne weiteres. Strategische Faktoren sind vorhanden, denn als Spieler sucht man sich natürlich Gegenstände heraus, die nicht nur hoch sondern auch stabil/breit und somit wenig Kanten anzeigen. Keine leichte Aufgabe, bei der die Kinder immer gut nachdenken.
Interaktion:
Interaktion ist in Form des Felsbrockens vorhanden, denn damit kann man auch seine Mitspieler etwas ärgern.
Glück:
Glück beim Würfeln und natürlich auch beim Stapeln spielt eine Rolle. Denn nicht immer lassen sich die Gegenstände als Leiter perfekt aufeinander stapeln. Ärgerlich ist es aber, wenn durch einen Felsbrocken die eigene Leiter zerstört wird oder dem Ritter für das Drüberschauen über den Felsen nur wenige Zentimeter fehlen.
Packungsinhalt:
Die Illustration ist gelungen, lediglich das Material hat einzelne Schwächen.
Der Würfel hätte durchaus etwas größer ausfallen können und auch die Farben der Gegenstände, speziell orange und gelb hätten wir uns als kräftige Farben gewünscht.
Ärgerlich war aber der Felsen oder besser gesagt der Tisch. Denn auf Glastischen oder anderen glatten Flächen ist es unmöglich zu spielen. Auch das Platzieren der Spielschachtel als Unterelement brachte nicht den gewünschten Erfolg. So muss eine Tischdecke oder ähnliches Material unter dem Fels liegen, damit man die Gegenstände auch gut stapeln kann.
Warum man hier keine kleine Rutschmatte oder ähnliches mitgeliefert hat verstehen wir nicht, denn das hätte man ja beim Testen erkennen müssen. Aktuell kostet das Spiel ca. 20 Euro.
Spaß:
Sofern man erst einmal die richtige Oberfläche zum Spielen findet, kann das Spiel nach schnellem Aufbau und kurzer Erklärung bereits beginnen. Die Kinder versuchen natürlich anfangs eine direkte Leiter mit hohen und wenigen Gegenständen zu bauen. Schnell merken sie aber, dass man damit nicht immer Erfolg hat. Die Kinder lernen dazu, besitzen aber immer wieder den Mut das eine oder andere Teil riskant an dem Fels zu platzieren, um im nächsten Zug seinem Ritter einen Blick über den Felsen zu verschaffen.
Die Spielrunden dauern oft kaum länger als 20 Minuten und gerne spielen die Kinder gleich eine weitere Partie hinterher.
Doch hier sind nicht nur die Kinder gefordert, denn auch Erwachsene haben zusammen mit Kindern am Tisch ihren Spaß. Wie erwartet spielen die Älteren etwas riskanter und brauchen sich somit nicht wundern, wenn die Leiter bereits frühzeitig in sich zusammenbricht. Das Gelächter der anwesenden Kinder ist ihnen sicher!
Insgesamt betrachtet hat es den Kindern Spaß gemacht und dabei funktioniert das Spiel auch unabhängig von der Spieleranzahl gut.
Jörgs Meinung:
Wenn wir uns das Spiel anschauen, kommen uns mit Bits und Ab in die Tonne zwei Spiele in den Sinn, die man vielleicht „ansatzweise“ vergleichen könnte. Doch anstatt Gegenstände von oben nach unten herunterrutschen zu lassen, werden sie bei Die kleinen Drachenritter von unten nach oben gestapelt. Denn die Spieler müssen eine Leiter aus erwürfelten farbigen Gegenständen bauen, um fast ganz oben angekommen ihren eigenen Ritter zu platzieren. Was einfach aussieht, erfordert etwas Geschicklichkeit und Geduld, den zumindest in unseren Runden Vier- bis Sechsjährige bewiesen. Spaß hatten sie, zumal durch einen Felsbrocken auch etwas Interaktion einfließt und auch eine sicher geglaubte Leiter jederzeit einstürzen kann. Das Spiel wurde auf die Nominierungsliste zum Kinderspiel des Jahres 2012 gesetzt. Inwieweit es am Ende auch gewinnt, werden wir zur gegebenen Zeit hier ergänzen.
(aktuelle Anmerkung: nicht Kinderspiel des Jahres 2012, allerdings unter den Top 3)
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Huch! & Friends für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Stapelspiel der wackligen Art! Geschicklichkeit und etwas Mut gehören dazu!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
Videos
Video: Die kleinen Drachenritter (Huch! & Friends)
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