Hoppladi Hopplada!

Der Zoch Verlag ist der Spielergemeinschaft vor allem durch seine ausgeflippten Spiele bekannt, aber auch durch seine Holzgeschicklichkeitsspiele. Eine andere Spielesparte ist hier seit kurzem, aber auch auffallend oft zu finden. Würfelspiele! Wir beziehen und hier vor allem auf Heckmeck (Den Spieltest findet ihr hier, welches im Jahr 2005 erschien. Es gehört unserer Meinung sicherlich zu den besten und spaßigsten Würfelspielen auf dem Markt. Durch dessen Erfolg getrieben erschienen vor kurzem gleich zwei weitere Würfelspiele beim Zoch Verlag. Sushizock und Hoppladi Hopplada! Außerdem gibt es seit kurzem eine Mini Version von Heckmeck zu kaufen, so dass man es auch wirklich überall mit hinnehmen kann. Wir werden uns heute für euch das Spiel Hoppladi Hopplada! ansehen und analysieren ob es ein gutes Würfelsspiel ist oder doch lieber wieder Heckmeck auf den Tisch kommt.

Ziel des Spiels:
Der Spieler der zuerst 333 Punkte erreicht läutet die letzte Spielphase ein, wer danach die meisten Punkte erreicht hat gewinnt das hasige Würfelerlebnis.

Spielaufbau:
Die Spielvorbereitung ist wie für ein reines Würfelspiel denkbar einfach. Die sieben Würfel werden bereit gelegt. Die Merkhilfe mit den 2 Markierungssteinen kommt in die Tischmitte und der Wertungsblock wird an den zufällig ermittelten Startspieler gereicht. Dieser schreibt seinen Namen in die linke obere Ecke, daneben folgen die Namen der Mitspieler. Jetzt schickt er ein Möhrengebet an den Oberhasen, nimmt sich die sieben Würfel und beginnt…

Spielablauf:
Die Würfel besitzen alle die gleichen sechs Seiten, mit den folgenden Abbildungen: Ein einzelner Hase Zwei Hasen in einem Zweierstall Dreierstall Viererstall Fünferstall Eine einzelne Möhre Es handelt sich also nicht um die üblichen Sechsseiter, gut zu wissen, aber wie funktioniert es? Würfelt man? Ja natürlich tut man das und zwar alle sieben Würfel gleichzeitig. Nach jedem Wurf muss man allerdings mindestens einen Hasen (es gibt nur zwei Seiten mit Hasen auf dem Würfel) beiseite legen. Zusätzlich darf man natürlich auch weitere Hasen oder andere Würfel regelgerecht heraus legen. Danach darf man seinen Zug beenden oder mit den verbliebenen Quadern weiterwürfeln. Erwürfelt man kein Langohr hat man leider Pech gehabt und der Spielzug ist ohne Punkte zu Ende. Die Würfel gehen dann an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn. Gut gut, aber was bringt denn wie Punkte?

Ein einzelner Hase zählt einen Punkt, während zwei Hasen in einem Wurf gleich 10 Punkte bringen (zum Markieren legt man diese aufeinander). Mehr als zwei Hasenwürfel kann man jedoch nicht stapeln. Die Möhre bringt keine Punkte ein (sie hat nur eine Besonderheit, wenn man einen reinen Möhrenwurf macht, siehe weiter unten „Alles Möhre oder was?“). Die doppelten Hasen mit dem Zweierstall haben zwei Funktionen, wobei man sich hier für eine Art entscheiden muss. Wertet man sie als Hasen so zählen sie zwei Punkte, wertet man sie als Stall beginnt man mit ihnen das Hasenstallgebäude. Um dies zu verdeutlichen sollte man die Hase links beiseite legen und die Ställe rechts (oder auch umgekehrt J).

Die Hasenmerkhilfe
Hat man nach einem Würfelwurf alle Quader als Hasen oder Ställe beiseite gelegt darf man alle Hasen notieren. Hierfür legt man die zwei Markierungssteine auf die Merkhilfe. Einer markiert die Zehner- und einer die Einerstelle. Danach darf man seine soeben erwürfelten Hasenstamm (Achtung: Die beiseit gelegten Ställe bleiben weiterhin dort!) komplett wieder neu Würfeln (man merkt sich also den Hasenstand und kann ihn noch erweitern!).

Die Ställe
Die Ställe werden während des Spielzugs aufeinander getürmt. Wobei man aus jedem Wurf immer nur einen Stall beiseite legen darf (wird gerne vergessen). Bei dem Türmen der Ställe muss man die Reihenfolge: Zweierstall Dreierstall Viererstall Fünferstall einhalten. Auch darf man nicht mehrere Ställe eröffnen sondern nur einen Stallstapel bilden!

Punktwertung
Entscheidet man sich dafür nicht mehr weiter zu würfeln und die Punkte zu notieren so erhält man die gesamte Hasenzahl multipliziert mit dem obersten Stall des Stallstapels. Hat man also z.B. 25 Hasen erwürfelt und besitzt einen 4er Stall so erhält man 4x25 = 100 Punkte. Diese Punkte werden dann auf den Wertungsblock notiert. Aber Achtung, die Hasen und Ställe sowie die Einstellung auf der Merktafel werden nicht einfach wieder zusammengeworfen. Nein! Der Spieler der nun am Zug ist kann sich dafür entscheiden, mit dem bisher erwürfelten Dingen seines Vorgängers weiter zu machen (oder er beginnt mit allen sieben Würfeln einfach von neuem, dann werden aber die Hasen auf der Merkliste wieder auf 0 gesetzt). Hierfür nimmt er dann alle nicht rausgenommenen Würfel in die Hand und muss nun mindestens einen Wurf schaffen. Würfelt er einen Hasen den er raus legen kann, so kann er seinen Zug beenden und die Punktzahl aufschreiben lassen oder auch weiter würfeln Das führt dazu, dass man ein hohes Ergebnis was der Vorgänger festgehalten hat, weil er kein Risiko mehr eingehen wollte, nutzen und weiter ausbauen kann. Schafft man es jedoch nicht einen Hasen bei dem Wurf rauszulegen, so ist der Zug beendet und jetzt wird die Merkliste wieder auf 0 gestellt und der nächste Spieler in der Reihenfolge beginnt von neuem. Wichtig: Ist einem Spieler der Würfelwurf missglückt (hat er also keine Punkte erhalten), so muss der nächste Spieler immer von vorne anfangen!

Alles Möhre oder was
Es kann im Spiel vorkommen, dass man schon einige Hasen und Ställe beiseite gelegt hat und man mit den restlichen Würfeln ein reines Möhrenergebnis erhält (alle Würfel zeigen die einzelne Möhre). Dies ist ein Ausnahmefall, der Spielzug ist noch nicht beendet. Man darf seinen Zug ganz normal weiter führen, jedoch darf man diese Möhrenwürfel nun nicht mehr verwenden (sie werden für den Spieler ganz beiseite gelegt). Er hat danach also weniger Würfel zur Auswahl, kann aber nun, wenn er dies will seine Punkte notieren oder die Hasen mit Hilfe der Merktafel festhalten und die Hasenwürfel neu würfeln. Die Möhrenwürfel bleiben so lange TABU, bis ein Spieler komplett wieder mit allen sieben Würfeln beginnt. Übernimmt also der nachfolgende Spieler den Wurf, so darf er also auch nicht die Möhrenwürfel anrühren. Sobald ein Spieler die 333 Punkte erreicht oder überflogen hat kommen alle Spieler nochmal zum Zug die im Uhrzeigersinn vor dem Startspieler sitzen. Danach gewinnt dann der Spieler mit den meisten Punkten. Sonderfall Erwürfelt man nur einen Zweierhasen und keinen einzelnen so muss man diesen als Hasen beiseite legen (sonst wäre der Zug ja auch ohne Punkte beendet!).

Strategie:

Man baut am besten seine Position aus indem man die Ställe etwas später einsetzt, am Anfang macht sich eine Hasenstrategie breit, wobei man hier nicht zu gierig sein darf und doch ab und an mal bauen sollte…. NEIN im ERNST, es ist ein Würfelspiel, somit gibt es nicht viel Strategie. Man riskiert bei jedem Wurf, vor allem, wenn man recht wenige Quader übrig hat, dass man keinen Hasen würfelt. Pro Würfel gibt es zwei Symbole mit einem Langohr, das macht 2/6 = 1/3 Chance pro Würfel. Baut man am Anfang gleich seinen Stall, nimmt man sich hierfür Würfel weg. Grundsätzlich sollte man also erstmal auf die Hasen gehen. Wobei hier zwei Einzelne natürlich super sind. Würfelt man einen Zweierstall so muss man sich überlegen ob man hier die zwei Hasenpunkte abstaubt oder damit einen Stall beginnt. Besitzt man bereits einen Stall, so sollte man diese 2 Punkte auf jeden Fall den einzelnen Hasen vorziehen. Risikobereitschaft ist bei dem Spiel ein muss, wobei man es natürlich nicht übertreiben sollte. Andererseits gibt es aber auch nichts ärgerlicheres als, wenn man bei einer hohen Punktzahl aufhört und der Spieler nach einem beim weitermachen noch mehr Punkte daraus zieht…. *grrrrr* Aber hier heißt es ruhig Blut, erstens hat man selbst sicherlich auch nochmal so eine Situation und zweitens klappt das nicht so oft wie man meint. Im Zweifelsfall immer aufhören, wenn die Punktezahl passabel ist, nie zu gierig werden!

Interaktion:

Bei Heckmeck hatte man Einfluss auf die anderen Spieler indem man ihnen ihre Steine klauen kann. Hier ist dieser Einfluss überhaupt nicht mehr vorhanden. Jeder würfelt für sich selbst und man hat keine Möglichkeit den anderen zu schaden. Einzig allein der Fakt, dass man die Würfel des anderen übernehmen kann sorgt bei dem vorherigen Spieler für Ärger (wenn es denn dann auch klappt!). Ansonsten heißt es die Gegner zum weiterwürfeln zu ermuntern, denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie keinen Hasen würfeln. Was du hast 90 Punkte, na da geht doch noch was, bei 2 Würfel ist doch die Wahrscheinlichkeit sehr hoch auf einen Hasen, die willst du doch nicht verstreichen lassen. Natürlich ärgerlich, wenn es dann auch klappt. Aber vergesst nicht, ihr könnt ja dann frech übernehmen, wenn ihr es schafft mit den restlichen Würfeln einen Hasen zu erwürfeln.

Glück:

Der Glücksfaktor ist sehr hoch, was aber bei einem Würfelspiel auch kein Wunder ist. Hier geht es nicht um Taktik sondern um das Würfelgefühl und das einschätzen und eingehen von Risiken. Der eine oder andere hat mal mehr Glück, aber für diese Fälle kann man ja seinen Wurf am Ende übernehmen. Wenn Fortuna einem dann noch einen Hasenwurf schenkt.

Packungsinhalt:

Das Spielmaterial umfasst sieben bedruckte Würfel, einen Punkteblog, eine Merkhilfe, zwei Markierungssteine und eine kurze Spielanleitung mit vielen Beispielen, so dass keine Fragen offen bleiben. Die Anleitung bietet neben vielen Beispielen auch noch eine Punktetabelle, so dass man die Hasen mal Ställe Rechnung auch einfach ablesen kann. Das ist besonders für jüngere Spieler und spät am Abend sehr praktisch. Das Ganze kostet ca. 10 € und erscheint uns als durchaus fairer Preis für ein solches Spiel.

Spaß:

Der Spaßfaktor hängt stark von der Spielgruppe ab. Natürlich sollten die Mitspieler Lust auf ein Glücksspiel mit Würfeln haben, aber ansonsten mochten es unsere Spielgruppen alle recht gern. Gut ist, dass die Spieldauer nicht so lange ist und somit gleich ein paar Runden gespielt werden können oder es ideal in die Spielpause als Lückenfüller passt (während man z.B. noch auf jemanden wartet). Grundsätzlich bietet das Spiel allerdings keine „Klaumöglichkeit“ wie Heckmeck oder auch Sushizock. Wer allerdings Spaß an Kniffel und 10.000 findet wird auch hier seinen Spaß haben.

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