Testbericht vom 06.06.2011 - von Jörg
Survive - Escape from Atlantis
Verlage:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
45 - 60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
8/10 bei 2 Bewertungen
Spiel 2010: Survive! (Stronghold Games)
Vorwort:
Es liegt bereits 29 Jahre zurück (Jahr 1982), als das Spiel “Survive” in den USA und Canada veröffentlicht wurde. Jahre später war es dann mit leicht geänderten Regeln in Europa unter dem Namen „Escape from Altantis“ bzw. „Atlantis“ erhältlich.
Die neueste Auflage war dabei oft sehr schnell vergriffen. Da blieb dann nur noch das bekannte Auktionshaus im Internet, um das Spiel zu überhöhten Preisen zu kaufen.
10 Jahre nach diesem Run auf das Spiel wurde es wieder neu aufgelegt und zwar von Stronghold Games.
Dabei hat man neben den Basisregeln „Survive“ auch die Spielvariante von „Escape from Atlantis“ hinzugepackt, so dass wirklich jeder auf seine Kosten kommen sollte. Gleichzeitig gab es noch eine Minierweiterung „Der Riesenkraken“ für noch mehr Action, denn hier stehen sich Wal und Riesenkrake gegenüber.
Wir haben uns das auf den ersten Blick sehr qualitativ hochwertige Spiel angeschaut und verraten euch unser Spielerlebnis. Auch zu diesem Spiel haben wir bereits ein Video veröffentlicht, in welchem man die Vorzüge noch schneller sehen kann. Jetzt wird es Zeit für einen Praxisbericht.
Zuvor müssen wir darauf hinweisen, dass diese Version auf Englisch ist. Allerdings gibt es unter der Homepage von Stronghold Games die deutsche Anleitung zum Download. Somit kein Grund zur Besorgnis.
Ziel des Spiels:
Die Insel Atlantis geht unter! So viel steht fest, denn der Unterwasservulkan ist ausgebrochen und in jedem Zug versinkt ein weiterer Teil der Insel. Die Spieler haben Figuren auf der Insel, die sie an den angrenzenden Inseln in Sicherheit bringen müssen. Dieser Weg ist gefährlich und nicht jedes Menschenleben kann man retten. Die Figuren der Spieler sind mit unterschiedlichen, geheimen Werten ausgestattet und nur wer am Ende die Personen auf den Inseln mit der insgesamt höchsten Punktzahl vorweisen kann, gewinnt.
Spielaufbau:
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt und die fünf Seeschlangen auf die angezeigten Positionen gestellt. Die Landfelder, auf deren Rückseite unterschiedliche Symbole (später mehr dazu) zu sehen sind, werden gemischt und zufällig auf die angezeigten (schwarzer Umriss) Felder des Ozeans platziert.
Jeder Spieler bekommt ein Set von 10 Spielfiguren (Werte von 1 bis 6 auf der Unterseite) und zwei Boote.
Haie, Wale, restliche Boote und den Würfel legt man zur Seite.
Beginnend mit einem Startspieler und dann reihum setzen die Spieler ihre Figuren auf ein unbesetztes Landfeld ein. Dabei sollten die Mitspieler die Werte der gegnerischen Figuren nicht sehen.
Wurden alle Figuren eingesetzt, platziert jeder Spieler eines seiner Boote auf ein unbesetztes Ozeanfeld mit einem angrenzenden Landfeld.
Sobald das Spiel beginnt, darf kein Spieler mehr den Wert seiner Figuren anschauen, auch wenn Figuren eine rettende Insel während des Ablaufs erreichen.
Spielablauf:
Beginnend auch hier mit einem Startspieler und anschließend reihum werden folgende Aktionen ausgeführt:
Spiele ein Landfeld aus
Anfangs noch nicht möglich, aber in weiteren Runden darf man genau eines seiner Landfelder ausspielen (Rückseite mit Symbol), um die Aktion auszuführen. Später mehr dazu!
Bewege deine Spielfiguren und/oder Boote
Die Bewegung darf dabei die Maximalanzahl von drei Land- oder Ozeanfelder nicht überschreiten.
Spielfiguren bewegt man mit einigen Ausnahmeregeln einfach von Feld zu Feld und natürlich auch in Boote oder ins Wasser.
Als Schwimmer hat man es allerdings schwer, da man in jeder Runde jeden Schwimmer nur um ein Feld bewegen darf.
Mit dem Boot hat man es da schon einfacher, zumal man gleich mehrere hoffentlich eigene Figuren in Richtung Insel fahren lässt. Da jedes Boot maximal drei Figuren beherbergen kann, kontrolliert immer der Spieler mit der Mehrzahl an Figuren das Boot. Das bedeutet aber auch, dass ein unbesetztes Boot jeder steuern kann.
Erreicht eine Figur eine Insel, bleibt diese bis Spielende an dieser sicheren Position.
Ein Landfeld entfernen
Der Spieler muss ein Landfeld von der Insel entfernen. Eventuelle Figuren auf diesem Feld werden auf das Ozeanfeld gestellt. Der aktive Spieler schaut sich, ohne Einsicht seiner Mitspieler, das Symbol auf der Unterseite an und agiert je nach Symbol.
wichtig: Bei der Auswahl der Landfelder, die entfernt werden, müssen erst alle Strandfelder, dann alle Landfelder und zum Schluss alle Gebirgsfelder entfernt werden.
Es gibt Symbole, die man sofort ausspielen muss (z.B. Hai an dieser Position einsetzen), zu Beginn der eigenen Runde ausspielen darf (z.B. Extrazug für Schwimmer oder Boot) oder jederzeit außerhalb des Zuges nutzen kann (z.B. Haiangriff abwenden).
Die einzelnen Symbole werden auch sehr ausführlich in der Anleitung genannt.
Würfle und bewege eine Kreatur
Der Spieler muss mit dem Kreaturenwürfel würfeln und das Symbol zeigt an, welche Kreatur sich bewegt. Doch es bleibt selten nur bei einer Bewegung!
Die Kreaturen im Einzelnen:
Seeschlange
Eine Seeschlange bewegt sich auf ein benachbartes Ozeanfeld. Befindet sich dort ein besetztes Boot, entfernt man es mit allen Spielfiguren. Das gilt auch für Schwimmer, die ebenfalls aus dem Spiel genommen werden.
Hai
Ein Hai bewegt sich um ein oder zwei Ozeanfelder weiter. Ist auf dem ersten Feld bereits ein Schwimmer, endet der Zug und der Schwimmer wird aus dem Spiel genommen. Haie beeinflussen dabei keine Boote. Wenn dann machen sie nur die Spieler auf dem jeweiligen Boot nervös.
Wal
Ein Wal bewegt sich um bis zu drei Ozeanfelder weiter. Sobald dabei ein Feld mit einem Boot betreten wird, endet die Bewegung und das Boot wird aus dem Spiel genommen. Eventuelle Passagiere an Bord landen im Ozean. Pech nur, wenn sich hier auch noch ein Hai befindet, der natürlich sofort aktiv wird.
Seeschlangen, Haie und Wale beeinflussen sich dabei nicht gegenseitig und können sich somit auf dem gleichen Feld befinden.
Das Spiel ist zu Ende, sobald das Gebirgsfeld mit dem Vulkan auf der Unterseite aufgedeckt wird. Der verbliebene Teil von Atlantis mit allen Flüchtlingen wird zerstört.
Die Spieler drehen erst jetzt ihre geretteten Spielfiguren um und addieren alle Werte zusammen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Optionale Regeln
Es gibt insgesamt fünf optionale Regeln und damit deckt man wirklich jede bisher veröffentlichte Version von „Survive“ bzw. „Atlantis“ ab.
Regel Nummer 5 ist dabei die Interessanteste und Bekannteste, denn hier werden vier Delfinfiguren und zwei Tauchwürfel genutzt. Der rote Kreaturenwürfel kommt nicht zum Einsatz.
Sobald ein Landfeld mit Delfinsymbol aufgedeckt wird, zeigt man jedem die Karte, setzt den Delfin ein und nimmt das Landfeld aus dem Spiel.
Die Kreaturen (inklusive Delfine) werden jetzt mit dem Tauchwürfel bewegt. Dabei werden immer beide Würfel (für Kreatur und Bewegungsweite) genutzt und entsprechend dem Symbol die Aktion ausgeführt.
Strategie:
Zuerst einmal sollte man sich einigermaßen die Werte seiner Spielfiguren einprägen und natürlich auch, auf welche Felder man diese einsetzt. Das ist allerdings nicht ganz einfach, zumal sich im weiteren Verlauf die Positionen verändern, so dass wir selbst uns oft nur die Figuren mit Werten größer 5 einprägen. Naja, wir versuchen es zumindest.
Doch wo setzt man seine Figuren am Anfang am besten ein?
Viele Spieler verteilen Ihre Spielfiguren auf der Insel, um vielleicht gemeinsam mit einem Mitspieler und einem rettenden Boot eine Insel zu erreichen. Figuren mit hohem Wert platziert man gerne in der Nähe eines Bootes. Doch Vorsicht! Die Strandfelder gehen als Erste unter. Es wäre zu schade, wenn gleich eine solche Figur im Ozean landet!
Im weiteren Spielverlauf versucht man nicht nur als Begleiter eines Bootes, sondern oft notgedrungen als Schwimmer seine Möglichkeiten effektiv zu nutzen. Aufgrund der je nach Spieleranzahl durchaus hohen Glücksfaktoren ist dies aber nicht immer möglich. Somit werden die strategischen Möglichkeiten oft frühzeitig ausgebremst. Selbst die Plättchen (Symbole) kann man nicht immer so einsetzen, wie man das gerne hätte.
Interaktion:
Je nach Spieleranzahl und Mitspielerzusammensetzung arbeiten einige Spieler auch gerne einmal zusammen. Da am Ende aber nur ein Spieler gewinnen kann, wird man aber nicht auf lange Zeit als Team fungieren.
Jeder will seine Vorteile am liebsten alleine auskosten, was gerade mit jungen Mitspielern durchaus zu frustrierenden Aktionen führen kann. Etwas Kommunikation in Form kleiner Anspielungen („Die Kreatur macht Dir die Hölle heiß“) gehören dabei einfach dazu.
Glück:
Man kann sich noch so viel Mühe geben, das Spiel ist geprägt von vielen Glücksfaktoren.
Bereits beim Aufbau der Insel weiß man nicht, welches Plättchen mit welchem Symbol ausgestattet ist. Durch das regelmäßige Abgreifen der Landfelder gibt es in jedem Zug manch eine Überraschung, die entweder positiv oder negativ ausfallen kann. Auch das Würfeln und die damit in Verbindung stehenden Bewegung einer Kreatur werden für manch einen Spieler zum Verhängnis.
Gerade weil sich die Kreaturen gerne vor den Inselteilen aufhalten, gehört schon etwas Glück dazu, seine Figur im richtigen Moment zu retten.
Packungsinhalt:
Bereits auf dem Video haben wir euch das wirklich tolle und sehr attraktive Material vorgestellt.
Zum Highlight zählen nicht nur das Material aus Holz, sondern auch die Hexfelder in drei unterschiedlichen Dicken (Strand, Wald, Gebirge). So etwas sorgt natürlich für Aufsehen und schlagt sich leider auch auf den Preis nieder. 40 Euro muss man für das Spiel ausgeben, was es aus unserer Sicht allerdings auch wert ist.
Die Anleitung ist übersichtlich und lässt einen schnellen Spieleinstieg zu.
Die Illustration des Covers fällt eher schlicht aus. Hier hätten wir uns mehr Action (vgl. Parker Ausgabe aus den 80er Jahren) gewünscht.
Die Grafik auf dem Spielplan ist eher schlicht gehalten, was hier wiederum dem Spielablauf zu gute kommt.
Spaß:
Ja, auch ich (Jörg) gehörte zum Kreis der Atlantis Spieler der 80er Jahre. Noch gut kann ich mich dabei an tägliche Spielrunden auf der Terrasse meines Nachbarn erinnern. Damals noch mit der Parker-Ausgabe war das Spiel schnell von starken Gebrauchsspuren geprägt. Erst vor einigen Jahren haben wir uns dann diese Ausgabe im Internetportal gekauft, auch wenn die Spielschachtel und das Material durch einige Gebrauchsspuren geprägt war und hauptsächlich aus Plastik bestand.
Voller Freude nahmen wir natürlich die Kunde dieser Neuauflage mit Figuren aus Holz entgegen.
Man merkt diesem Schreibstil deutlich an, dass wir nach wie vor Feuer und Flamme für dieses Spiel sind und auch Jahrzehnte später hat dieses Spiel seinen Reiz nicht verloren.
Nach wie vor überzeugen die Partien zu Dritt und zu Viert am besten, da hier einfach sehr viel Action auf der Insel vorzufinden ist.
Survive eignet sich aus unserer Sicht für jeden Spieler, wobei man bedenken muss, dass hier einige Frustsituationen vorliegen, so dass man nicht übermotiviert und mit dem festen Glauben zu Gewinnen ans Spiel herantreten sollte. Der Spaß sollte dominieren und das war in unseren Runden mit der neuen Ausgabe immer der Fall.
Jörgs Meinung:
Bereits im Video und im Vorwort haben wir euch über die Neuauflage des Spiels „Survive“, für manch einen besser bekannt unter dem Namen „Atlantis“ berichtet.
Mit drei unterschiedlich hohen Hex-Feldern und Figuren aus Holz sorgt das Spiel für große Augen, denn hier hat man sich wirklich sehr viele Mühe gegeben. Dagegen wirkt das Cover doch etwas trist, wenn man es mit den älteren Ausgaben vergleicht.
Da wir das Spiel aus den 80er Jahren bereits kannten und sehr oft spielten, ist der Spielspaß auch mit dieser neuen Auflage nach wie vor sehr hoch! Die Anleitung ist zwar auf Englisch, doch diese kann man auch als deutsche Version auf der Homepage des Verlages herunterladen. Ein Spiel für Jeden, auch wenn im Spiel durch gegenseitiges Attackieren bzw. durch Kreaturen durchaus Frustsituationen auftreten.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Stronghold Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Neuauflage mit hochwertigem Material, das uns auch nach vielen Jahren immer noch begeistert.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
„Survive“ ist die Neuauflage von „Atlantis“ (1986) enthält aber nun viel Holzmaterial statt Plastik und beide Regelversionen (US-Regel und Deutsche Regel). Diese unterscheiden sich bei mehreren Details und machen beide Spaß.
Die unterschiedliche Plättchendicke ist eine Prima Idee und sorgt für einen kleinen aber feinen 3D Effekt. Auch ich kenne die alte Auflage des Spiels und kam nicht umhin es mir beim großen Auktionshaus unter den Nagel zu greifen. Klar es ist viel Glück dabei und ja man merkt dem Spiel sein Alter auch an, aber es macht uns trotzdem sehr viel Spaß :-).
Mit der neuen Auflage ist dieser Spielspaß immer noch vorhanden und vom Material sogar noch beeindruckender. Survive ist ein Spiel mit hohem Glücksfaktor und eindeutig im Familienbereich angesiedelt in unseren Testrunden waren somit Gelegenheitsspieler und Wenigspieler sehr angetan. Allerdings finden auch Vielspieler einen Reiz im Spiel und somit können wir es wärmstens empfehlen - GO EIGHTIES ihr seid nicht TOD! ;-)
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Neuauflage die immer noch viel Spaß bereitet jetzt sogar mit viel Holzmaterial statt Plastik.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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