Testbericht vom 01.05.2016 - von Jörg
Blood Rage
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
60-90 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre
Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen
Bemalen - Painting Guide - Feuerriese bzw. Fire Giant - Blood Rage
Vorwort
Schon wieder so ein Miniaturenspiel und wir erinnern uns, denn Zombicide von Cool Mini Or Not bzw. asmodee hat mich bereits begeistert. Aber auch andere Spiele wie Dogs of War haben mich überzeugt und mit Blood Rage liegt jetzt wieder ein Spiel mit toller Grafik und tollem Material vor mir!
Bei Kickstarter hatte das Spiel im Jahr 2015 fast 10.000 Unterstützer und erzielte mit knapp 1 Million Dollar einen neuen Höhepunkt. Zum Glück gibt es asmodee, denn die haben das Spiel ins Deutsche übersetzt. Doch taugt das Spiel etwas oder ist das nur wieder ein Hype aufgrund der Miniaturen?
Spielablauf:
In Blood Rage sind wir zur Zeit der Wikinger unterwegs und versuchen mit unserem Clan so viel Ruhm wie möglich zu sammeln. Durch Schlachten, Plünderungen, aber auch durch cleveres Taktieren hofft man nach drei gespielten Zeitaltern zu gewinnen.
Auf dem Spielplan erkennt man bereits die einzelnen Gebiete bzw. Regionen. Jedes Gebiet (abgesehen von Yggdrasil) ist mit Feldern (Dörfern) ausgestattet, auf dem später die Spielfiguren Platz finden. Zwischen einzelnen Gebieten sind auch Fjörde, denn Schiffe dürfen in einem solchen Spiel natürlich nicht fehlen.
Jeder Spieler erhält einen Clanbogen. Hier können für einzelne Krieger zusätzliche Ausrüstungskarten abgelegt werden. Man kann aber auch den gesamten Clan stärken oder bis zu zwei Monster als Unterstützung hinzu bekommen. Die Wut-Anzeige stellt quasi die Aktionsanzahl des Spielers dar, wobei je nach Aktion auch mehr Punkte verwendet werden müssen. Die Anzeige für Wut (separater Abschnitt) kann dabei für Folgerunden erhöht werden, was auch für die Äxte (Anzahl der Punkte bei erfolgreichen Schlachten) und Hörner (Anzahl der eigenen Spielfiguren, die aktiv auf dem Spielfeld sind) gilt.
Neben dem Clanbogen erhält jeder Spieler die passenden Figuren und die Monster platziert man erst einmal neben dem Spielplan. Jeder Spieler hat weitere Bases, die man dann je nach Monster hierfür anwendet.
Bevor ich mit den Abläufen beginne, die übrigens auch auf dem Clanbogen hinterlegt sind, noch ein Blick auf die Karten, denn in jedem der insgesamt drei Zeitalter spielen diese eine wichtige Rolle.
Neben Karten, die einem in Kämpfen unterstützen können gibt es auch Aufgabenkarten, bei denen man sich beispielsweise in einem Gebiet die Mehrheit sichern muss. Und zuletzt noch die Aufrüstungskarten, mit denen man beispielsweise einzelne Krieger unterstützt.
Die drei Runden bzw. Zeitalter werden mit einem Marker auf einem separaten Tableau hinterlegt.
Abhängig von der Spieleranzahl werden bereits zufällig ausgewählte Gebiete ausgelöscht und nach jeder Runde/Zeitalter gesellt sich ein weiteres dazu. Es wird somit eng bzw. enger auf dem Spielplan.
Bevor man beginnt, liegen bereits die Karten nach Zeitalter unterteilt bereit und schon kann das Ganze beginnen.
In Phase 1, Götterabgaben, erhalten die Spieler acht Karten auf die Hand, von denen sie aber nur sechs behalten dürfen. Wer das Spiel zum ersten Mal spielt sucht sich einfach seine gewünschten Karten heraus. In späteren Spielen bzw. neuen Zeitaltern behält ein Spieler immer eine Karte und gibt die restlichen Karten an den linken Spieler weiter. Das geht so lange bis jeder Spieler sechs Karten besitzt.
Mit 6 Karten (zu Spielbeginn!) gehen wir in die zweite Phase, Aktionen über. Hier kann der Spieler immer verbunden mit der eigenen Wutanzeige Figuren auf den Spielplan einsetzen (Invasion), Spielfiguren auf dem Spielplan versetzen (Marsch), Karten auf den eigenen Clanbogen platzieren (Aufrüsten), Aufgabenkarten die man gewillt ist zu erfüllen auf den Clanbogen ablegen (Aufgaben) oder Plündern.
Hui, das ist aber eine schnelle Erklärung, doch abgesehen vom Plündern ist das wirklich nicht schwer.
Will ein Spieler ein Gebiet mit mindestens einer dort platzierten Figur plündern, werden die Mitspieler reihum gefragt, ob sie sofern möglich eine Figur in dieses (angrenzende) Gebiet ziehen wollen. Das geht so lange bis jeder passt oder es keine Möglichkeit mehr zum Platzieren gibt. Im nächsten Schritt muss jeder Beteiligte eine Handkarte verdeckt ablegen, die im Anschluss aufgedeckt wird. Gerade mit Stärkekarten kann man seine Krieger noch einmal pushen. Der stärkste Clan gewinnt und dieser Spieler muss auch seine zuvor platzierte Karte ablegen. Plündern darf immer nur der aktive Spieler (derjenige der zum Kampf aufgerufen hat), aber auch nur wenn er gewinnt! Sind keine Gegner vor Ort wird gleich geplündert, doch die folgende Schlacht (Verliererfiguren kommen auf den Wallhall-Bogen) findet nicht statt. Oft wird aber auch gekämpft und der Gewinner behält seine Figuren und bekommt Ruhmespunkte in Abhängigkeit seiner Anzeige „Axt“.
Doch was bekommt ein Spieler denn beim Plündern? Das darauf hinterlegte Plättchen (welches dann umgedreht wird) zeigt an, ob der Spieler beispielsweise auf einer Stufe (Clan) aufsteigt oder Ruhm erhält.
Diese Phase endet, wenn kein Spieler mehr Aktionen ausführen kann (bzw. will) oder alle Gebiete geplündert wurden.
Es folgte Phase 3, in der jeder Spieler alle Karten (sofern überhaupt noch welche auf der Hand) bis auf eine abwerfen muss. Diese Karte behält man somit für das nächste Zeitalter.
In Phase 4 decken die Spieler eventuell abgelegte Auftragskarten auf und es wird geprüft ob sie diese Aufgabe erfüllen und Ruhm bzw. Stufen auf einzelnen Leisten des Clans erhalten. Bestraft wird ein Spieler nicht, sofern die Aufgabe nicht erfüllt wurde.
In Phase 5, Ragnarök, wird ein Gebiet (wie angezeigt) ausgelöscht und eventuell dort platzierte Figuren kommen auf den Walhall-Bogen. Natürlich bekommt man wie auf dem Tableau hinterlegt noch Punkte.
In Phase 6, Walhall, nehmen die Spieler ihre Figuren auf dem Bogen wieder zurück und die nächste Runde wird eingeläutet.
Nach drei Zeitaltern endet das Spiel wobei man je nach Stufe des Clans noch Extrapunkte kassiert. Der Spieler mit den meisten Ruhmpunkten gewinnt.
Jörgs Meinung:
Blood Rage ist bzw. war ein sehr erfolgreiches Kickstarter Spiel und asmodee hat das Spiel zur Freude vieler auf den deutschen Markt gebracht. Natürlich ohne die ganzen exklusiven Dinge, die man als Kickstarter bekommt, doch das Material und insbesondere die hochwertigen Figuren können sich sehen lassen. Das alleine ist für viele schon der Grund das Spiel zu kaufen.
Viel vermuten in Blood Rage ein kriegerisches Spiel, bei dem viel gekämpft wird. Dem ist aber nicht so, denn Konfliktsituationen und damit verbundene Kämpfe versucht man nur anzustreben, wenn man keinen besseren Ausweg sieht. Denn das Platzieren von eigenen Clankämpfern kostet Punkte (Wut) und davon hat man in jedem der drei Runden/Zeitalter viel zu wenig, wenn man sich nicht anstrengt.
Damit die Wikinger und Spieler in der Rolle eines Clans aber das Spiel gut ausgewogen beginnen, wird durch ein Draften (Weiterreichen) von Startkarten ein guter Mix hergestellt, so dass jeder Spieler über gute wenn nicht sogar sehr gute Karten verfügt. Es stellt sich nur die Frage wann diese Karten ins Spielgeschehen einfließen. Das muss jeder für sich entscheiden.
Die Abläufe sind einfach und schnell erklärt und durch die sehr gute Anleitung kann man recht früh in eine Partie starten. Drei Runden klingen zwar kurz, doch je nach Spieleranzahl kann eine Partie gut und gerne zwei Stunden dauern. Bei uns sind es zu zweit ca. 60 Minuten und zu dritt und zu viert 90 bis 120 Minuten.
Langweilig wird es in dem Spiel dabei nie, doch zu zweit fühle ich mich hier nicht wohl. Gerade hier werden Fehler bestraft und können sich bis Spielende negativ auswirken. Am liebsten spiele ich es zu dritt, noch besser zu viert, da hier alle Karten einfließen (zu zweit und zu dritt werden einige Karten aussortiert) und das Spiel unglaublich attraktiv und spannend verläuft.
Dabei tauche ich nicht direkt in die Welt der Wikinger ein, denn allzu viele Informationen liefert die Anleitung nicht und so nehme ich die Monster auch nur als Monster war. Auch hier hatten nur Kickstarter die Möglichkeit ein Buch zu erstehen, welches weitere Informationen über die Welt dieser Wikinger liefert. (P.S.: Wer das Buch nicht braucht soll sich bitt bei mir melden!)
Gerade bei solchen Spielen wird auch gerne von typischen Männerspielen gesprochen, doch das ist einfach nur falsch! Gerade wenn Frauen mit am Tisch saßen kloppten sich die Männer um ein Gebiet und die Frau/en agierten cleverer, erfüllten viele Aufträge und wussten einfach effektiver mit ihren Kriegern umzugehen.
Für mich war es überraschend, dass viele geübte Familienspieler sogar das Spiel auf ihre „Must have“ Liste setzten, denn rein von der Optik und dem Ablauf ist es eher ein Nischen- bzw. Vielspielerspiel.
Das dachte ich zumindest, doch das Spiel kommt durchweg gut an und dank der wirklich nicht all zu schweren Regeln kann man sogar einen etwas spielererfahrenen 12jährigen mitspielen lassen.
Wenn ich das Spiel mit anderen Spielen vergleichen würde, fallen mir Chaos in der alten Welt, Kyklades und vielleicht noch Shogun ein. Einfacher aber genau so attraktiv spielt sich Blood Rage und bei weitem nicht so kämpferisch. Ein sehr gutes Spiel mit überschaubaren Regeln und falls man doch Probleme haben sollte hilft eine FAQ auf der Verlagsseite weiter. Diese haben wir aber bisher nicht benötigt.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Hier wird nicht nur gekämpft! Taktik und Planung spielen eine große Rolle und mit solch attraktiven Figuren macht es sehr viel Spaß. Umso mehr Spieler, desto besser.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
Videos
Vorstellung: Blood Rage (CMON / asmodee)
Vorstellung: Blood Rage (CMON / asmodee) from Cliquenabend on Vimeo.
Essen 2015: Blood Rage (Cool Mini Or Not)
Essen 2015: Blood Rage (Cool Mini Or Not) from Cliquenabend on Vimeo.
Essen 2015: Blood Rage (CMON / asmodee)
Essen 2015: Blood Rage (CMON / asmodee) from Cliquenabend on Vimeo.
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Leserkommentare
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