Testbericht vom 28.01.2020 - von Mathias
4 1/2 Minuten
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2019
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
4 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort
Das Spiel 4 ½ Minuten von Joachim Reif mit Illustrationen von Oliver Freudenreich fordert mich auf meine „Hufe zu schwingen“. Zum einen begründet dies natürlich das tierische Design mit dem Hirsch auf dem Cover, vor allem aber gibt es mir den deutlichen Hinweis, dass ich lieber keine Zeit vergeuden sollte, da es davon nicht allzu viel gibt - genauer gesagt nur 4 ½ Minuten…
Spielablauf:
Hinter diesem Titel versteckt sich ein Kartenablegespiel mit Zeitfaktor. Ich habe zu Beginn der Partie vier offene Karten vor mir ausliegen, von denen ich eine passend auf einen der beiden Ablagestapel spielen muss. Anschließend ziehe ich wieder eine Karte nach und reihum geht es mit den anderen Personen weiter. Passend ablegen bedeutet entweder eine Karte mit der gleichen Farbe oder die gleiche Zahl/das gleiche Symbol auf einen der beiden Stapel zu legen. Kann ich das nicht, muss ich meine gesamte Auslage zur Seite schieben und vier neue zu ziehen. Allerdings bringt jede nicht abgelegte Karte am Ende zwei Minuspunkte.
Das ganze wäre noch recht simpel, gäbe es nicht noch fünf Sonderkarten mit Symbolen. Während ich bei einer die nächste Person bestimmen kann, die eine Karte ausspielen soll, gibt es natürlich auch die aus anderen Spielen bekannten Richtungswechsel oder Zwei-Ziehen-Karten in allen fünf Farben. Mit letzterer darf ich sogar mehr als vier Karten in meiner Auslage haben und erhalte damit mehr Auswahl. Auch Joker gibt es, die aufgrund ihres weißen Hintergrunds auf alle Karten gespielt werden können und jeweils zwei der fünf Farben zeigen, mit welchen weitergespielt werden muss. Diese Karten helfen einem in der Regel - kritischer ist da die Gesperrt-Karte. Diese gibt es für jede Farbe einmal, kann dank weißem Hintergrund aber immer gespielt werden. Liegt diese Karte auf einem Ablagestapel, darf dieser für drei Spielzüge nicht genutzt werden.
Gespielt werden dann eigentlich 13 ½ Minuten, da laut Regel drei Spielrunden gespielt werden sollen. Je nach Minuspunkten ist man im sechsstufigen Ranking entweder meisterlich, ein Platzhirsch, hat den Dreh raus, ein respektables Ergebnis, hatte Pech oder soll nicht aufgeben. Wer noch etwas mehr Hektik und regelmäßig an die Zeit erinnert werden möchte, kann sich noch einen stimmungsvollen Timer herunterladen.
Vielen Dank an den moses.Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Mathias Rekaschs Meinung:
Ich selbst habe mit Zeitdruck in Spielen häufig meine Schwierigkeiten. Es stresst mich - was es grundsätzlich ja auch soll - aber meistens nicht auf eine gute Weise. Und das, obwohl ich wirklich ein Bauchspieler bin und auch bei noch so komplexen Spielen eher selten länger über meinen Zug nachdenke. Das ist hier bei 4 ½ Minuten natürlich weder gefragt noch notwendig. Und so hat sich nach einigen Runden mit der Familie gezeigt, dass tatsächlich Übung hilft. Hat man die wenigen Sonderkarten verinnerlicht, ist das planvolle Ablegen gar nicht mehr so schwer - vorausgesetzt die Karten kommen nicht total zu ungünstigen Zeitpunkten. Dadurch, dass man immer eine Auswahl aus mehreren Karten hat und sieht, was die anderen für Karten bei sich haben, ist der Zeitfaktor mit mehr Erfahrung gar nicht mehr so heftig.
Auf der anderen Seite fehlt mir dann nach mehreren Partien auch ein wenig der Reiz des Unbekannten. Klar, mit Zeitdruck, kann man nicht so interagieren wie bei anderen Titeln wie The Game oder Tippi Toppi, sondern muss zügig eine Entscheidung treffen, weshalb man die Handkarten der anderen Spielerinnen und Spieler auch kennen muss. Insgesamt gefallen mir die eben genannten Titel aber doch etwas besser. Denn nicht selten kommt es vor, dass das Schreckgespenst des Alpha-Spielers um den Tisch herumschleicht und man übergriffig entscheidet, welche Karten jetzt von welchen Personen in der entsprechenden Reihenfolge gespielt werden sollen. Wenn das passiert, kommt schnell Frust auf und ich fühle mich gespielt und könnte das Ganze dann lieber alleine versuchen, wobei der eigentliche Spaß ja gerade mit vier oder mehr Personen beginnt und es ja eben hektisch werden soll. Will ich alleine für mich Karten ablegen, kann ich Solitaire spielen.
Empfehlen würde ich 4 ½ Minuten allerdings als Einstieg in die kooperativen Ablegespiele, da es gut auf diesen Mechanismus vorbereitet und zwangsläufig schnell gespielt ist. Auch als Einstieg in einen Spieleabend kann es funktionieren, als Absacker wäre es mir dann aber wieder zu stressig - und das ist ja bekanntlich nichts für mich.
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Kurzweiliges Ablegespiel mit Zeitdruck, welches gut in dieses Genre einführt, aber für mich keinen dauerhaften Spielreiz für regelmäßige Partien bietet.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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Rezension zu 4 1/2 Minuten online
Nachricht von 18:52 Uhr, Mathias, - KommentareIch habe mal wieder eine kurze Rezension zu einem kleinen Spiel geschrieben. Dieses Mal handelt es sich um das schnelle Ablegespiel mit Zeitdruck 4 1/2 Minuten.
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