Brettspiel Testbericht vom 16.01.2017 - von Jörg

Viticulture: Essential Edition




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015

Anzahl der Spieler:
1 bis 6 Spieler

Spielzeit:
90 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre

Durchschnittswertung:
7.5/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort

Soll und darf man Spiele miteinander vergleichen?

Na klar!

Aber wie sieht es beim Thema aus? Darf man hier auch Spiele miteinander vergleichen?
Die Frage hat durchaus seinen Grund, denn Viticulture ist ein Weinspiel und davon gibt es bereits einige! Besonders gelungen fand ich den Jahrgang 2010 mit Grand Cru. Noch heute schmecken Wein und Spiel, doch der Mechanismus von Grand Cru ist ein ganz anderer wie bei Viticulture.

Bei dieser Essential Edition handelt es sich um eine zweite Edition, die nach 2013 einige Jahre später bei Feuerland erschienen ist. Das hinterlegte Siegel „Uwe Rosenberg“ zeigt eine bzw. seine Empfehlung und dabei hat er auch den Regeltext angepasst.

Spielablauf:

Wer will nicht gerne Winzer sein? Warum Winzer, wenn nicht doch gleich Geschäftsführer einer Genossenschaft!

Genau diese Aufgabe haben jetzt die Spieler und führen Runde für Runde die einzelnen Jahreszeiten und damit verbundenen Aktionen durch. Wie lange das Spiel dauert weiß keiner so recht, denn erst wenn ein Spieler die 20-Punktleiste erreicht, wird das Spielende eingeläutet.
Jeder Spieler startet mit einem eigenen Tableau. Das ist anfangs noch ziemlich leer, so dass Mama und Papa als Einstieg für den jungen Spieler Arbeiter, Geld und einige Karten (Besucher, Reben, Bestellungen) mitgeben. Der Aufbau ist aufgrund dieser Elternkarten immer variabel, so dass jeder Spieler mit unterschiedlichen Dingen in eine Partie startet.

Damit beginnen wir mit dem Durchlaufen der Jahreszeiten und somit einer Runde. Zu Beginn (Frühjahr) wählen die Spieler mit ihrer Hahnfigur die Aufstehzeit und somit die Spielreihenfolge. Je nach gewählter Position bekommt ein Spieler Karten, Punkte oder beispielsweise einen weiteren Arbeiter für die nachfolgende Runde.
Es folgt der Sommer, in dem die Spieler ihre Arbeiter einsetzen können. Je nach Spieleranzahl sind in einem Aktionsbereich mehrere Felder zum Einsetzen vorhanden. Hier geht es insbesondere darum Reben auf seinem Tableau anzupflanzen, Bauwerke zu errichten und Besucherkarten zu nutzen, die oft einmalige Vorteile mit sich bringen. Im anschließenden Herbst bekommen die Spieler weitere Besucherkarten hinzu. Im Winter stellt sich die Frage wer überhaupt noch einsetzen kann, denn hat ein Spieler bereits alle Arbeiter im Sommer genutzt, ist diese Jahreszeit für ihn gleich wieder vorbei.

Ansonsten nutzt man Arbeiter zum Ernten, zur Erstellung von Wein oder zum Erfüllen von Aufträgen (Bestellkarten). Die Auswahl an Aktionsmöglichkeiten ist aber auch hier bei Weitem größer. Nach dem Winter ist aber noch nicht die Runde zu Ende, denn am Ende des Jahres reifen Wein und Trauben oder besser gesagt, es wird etwas mehr als vorher.
Durch Einkommen und Kartenbegrenzung ist aber auch sogleich das Jahr zu Ende und je nach Punktesituation folgt mindestens noch eine weitere Runde.

Jörgs Meinung:

Ein weiteres Weinspiel in meinem Regal und auch hier muss ich Verlag und Autoren gratulieren. Das Spiel mundet und spielt sich doch ganz anders als erwartet.
Weinspiel und Workerplacementspiel! Klingt nach einer attraktiven Kombination, doch ist das jetzt wirklich neu bzw. innovativ?
Es handelt sich hierbei um eine zweite Edition, was man unter anderem an der Anleitung deutlich erkennt. Alles liest sich übersichtlich, so dass dieses Spiel auf Kennerniveau keine Fragen offenlässt.
Das Besondere an dem Spiel ist aber nicht nur das Entwickeln seiner eigenen Winzergenossenschaft, sondern das Planen über vier Jahreszeiten und hier kommen durch Sommer und Winter gleich zwei Einsetzmöglichkeiten zum Tragen. Man muss somit überlegen ob man alle seine Figuren auf Sommer-Aktionsfeldern nutzt oder sich doch noch die eine oder andere Arbeiterfigur aufbewahrt, um diese auf Winter-Aktionsfeldern auszuführen. Gerade am Anfang ist es ganz schön schwer, denn jedes Feld und die damit verbundene Aktion hat seinen Reiz.
Anfangs stürzt man sich auf den Anbau der Reben, bevor durch Trauben und dann Wein früher oder später auch Siegpunkte folgen. Lediglich das Reifen und Wachsen von Trauben und Wein entspricht hierbei nicht ganz der Realität, denn irgendwann schmeckt ein Wein bekanntlich gar nicht mehr! Für das Spiel ist diese Weiterentwicklung bzw. Vermehrung aber sehr wichtig!

Damit eine Partie endet benötigt ein Spieler mindestens 20 Punkte, so dass je nach Strategie ein Spiel auch durchaus einmal länger dauern kann.
Eine perfekte Strategie gibt es allerdings nicht, denn durch variablen Aufbau und dem nicht zu unterschätzenden Glücksfaktor der Karten verläuft jede Partie anders.
Als Solospiel kann man es mal spielen, doch mehr Spaß macht mir das Ganze mit Mitspielern und dabei sollte man mit mindestens drei Personen am Tisch sitzen, denn ab dieser Spieleranzahl werden auch die Bonusfelder bei den Aktionen aktiv. Zu viert und zu fünft funktioniert das aber auch, nur zu sechst ist es mir der Glücksfaktor doch etwas zu hoch, da man hier kaum planen kann.

Gerade die Karten sorgen bei dem einen oder anderen Spieler für Frust, denn nicht immer bekommt man auch gewünschte Karten auf die Hand. Manchmal zieht man aber vielleicht auch gerade zum richtigen Zeitpunkt eine Karte, die einem voranbringt, denn Geld ist in diesem Spiel eine harte Nuss, dessen Umgang man lernen muss.
Mit dem „Uwe Rosenberg“ Siegel zeigt der Verlag an, dass der Autor nicht nur dieses Spiel mag, sondern insbesondere an der Anleitung mitgewirkt hat. Falls einem dann die Karten nicht reichen, kann man sich auch gleich noch der kleinen separaten Erweiterung bedienen.
Geliefert wird das Spiel in einem Weinkarton, naja, zumindest hat er die Größe, mit individuellen Holzfiguren für jeden Spieler. Letzteres ist wirklich eine Augenweide! Jetzt muss man nur noch die unpassenden Pappmünzen im Spiel durch Metallmünzen ersetzen und schon hat man ein perfektes Spiel, welches mit englischer und deutscher Vorder- bzw. Rückseite (Tableaus) und ein paar Hinweisen den Spieleinstieg wahrlich erleichtert.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Ein besonderes Weinspiel mit verzahntem Workerplacement-Mechanismus und einigen Glücksfaktoren die man mögen muss!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Feuerland veröffentlicht das erste Spiel der „Uwe Rosenberg Collection“. Hierbei handelt es sich um Spiele, die der bekannte Brettspielautor seinen Fans empfiehlt, sie selbst sichtet und für den deutschen Markt aufbereitet.

Viticulture ist dabei kein unbekanntes Spiel. Denn das ehemalige Kickstarter Projekt war in Amerika sehr erfolgreich. Die Spielregeln sind schon etwas gehobener, sollten aber für erfahrene Familienspieler kein Problem sein. Wie Jörg empfehle ich das Spiel mit 3-5 Personen. Je mehr Spieler mitspielen umso höher ist der Glücksfaktor und umso weniger lässt sich planen.

Die verschiedenen Spielkarten sorgen für immer wieder unterschiedliche Runden und auch sonst bietet das Spiel sehr lange Unterhaltung. Es muss einem jedoch bewusst sein, dass das Spiel einen nicht unerheblichen Glücksfaktor beim Kartennachziehen enthält und somit nicht immer alles nach Plan verläuft. Wer aber ein schön illustriertes und Thematisch gute umgesetztes Weinspiel für den etwas gehobeneren Anspruch sucht ist hier genau richtig.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Schönes Workerplacement Spiel für den etwas gehobeneren Familienspieler.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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Brettspiele News

Montag 16.01.2017

3 neue Spielberichte

Nachricht von 21:07 Uhr, Jörg, - Kommentare

Reben vor der Haustür und das jährliche Ernten ist für mich kein Fremdwort, zumal die örtliche Winzergenossenschaft gleich um die Ecke ist. Da kommt mir Viticulture mit Erweiterung... ...

Dienstag 20.12.2016

Vorstellung: Viticulture - Essential Edition (Feuerland)

Nachricht von 20:58 Uhr, Jörg, - Kommentare

1-6 Spieler versuchen ihre Arbeiter und hilfsbereite Besucher geschickt einzusetzen, um über das Jahr hinweg Reben zu pflanzen, das Weingut zu erweitern und die Bestellungen der Kunden zu erfüllen.... ...

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