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Testbericht vom 11.02.2007 - von

Don Peperoni




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2006

Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler

Spielzeit:
30-45 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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Selbst Otto von Biskmark behauptete, dass niemals so viel gelogen wird, wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. Dieses Zitat könnte man sich zu Herzen nehmen, wenn man sich die fiktive Kleinstadt Peperoni näher anschaut. Bei dem Bluffspiel „Don Peperoni“, aus dem Hause Pegasus Spiele, schlüpft man in die Rolle eines potentiellen Bürgermeisterkandidaten und muss fleißig Wahlzettel in der Stadt verteilen. Bis zu vier weitere Anwärter auf den begehrten Machtposten in dem spanisch-mexikanisch angehauchten Dörfchen, tun dem gleich, und versuchen auf ihre Art und Weise sich den Titel des Gemeindevorstehenden zu ergattern. Wir haben uns auf die Wahlliste gesetzt und selbst versucht die Stimmen des Volkes an Land zu ziehen, doch wie schaut es mit dem Spaßfaktor aus? Spielfeld ausgepackt, Geld gezählt, Agenten beisammen getrommelt und einen Charakter ausgesucht, dann kann es auch schon los gehen. Im idyllischen Nest Peperoni ist das Wahlfieber ausgebrochen und in den vielen kleinen Häusern der Stadt gilt es nun auf Stimmenfang zu gehen. Auf allen Gebäuden sind Zahlen mit den Werten von 2 bis 10 aufgedruckt und wer es am Ende schafft auf der Zählleiste am Rand die meisten Wahlstimmen für sich ergattert zu haben, kann als stolzer Sieger von dannen ziehen. Auch bei dem Wahlspektakel von Volker Cullmann ist das Geschehen in unterschiedliche Phasen aufgeteilt, die jeder Spieler absolvieren muss. Zunächst kann man mit seinen Spielfiguren in der Stadt umherlaufen und insgesamt acht Schritte gehen. Dabei ist es egal ob man mit einer Figur alle Felder wandert oder diese beliebig auf die zwei Wahlwerbemänner verteilt. Schafft man es durch die Türe eines Häuschens zu stapfen, so gilt es nun mit etwas Bestechungsgeld die Gunst der Bevölkerung für sich zu gewinnen. Zu voreilig sollte man jedoch nicht sein, denn bevor die Wähler an die Urne gehen, haben auch die andern Anwärter auf den Bürgermeisterposten eine Chance ihren Zaster in den Wohnhäusern verschwinden zu lassen. Das Schmiergeld ist in viele kleinere Banknoten unterteilt und so muss jeder Spieler mit seinem Vermögen selbst haushalten und versuchen, die Summen der Mitspieler zu überbieten. Gewertet wird ein Gebäude erst, wenn zwei oder maximal drei Geldscheine von Mitspielern hinterlegt wurden und dabei muss gesagt werden, dass pro Spieler nur eine Geldnote pro Haus genutzt werden darf. So muss man mit seinem Vorrat von je zwei 500er, 200er, 100er, 20er, 10er, 5er, 2er und 1er Geldscheinen und der einzige Ausnahme, den 50er, denn hiervon hat man ganze vier Stück beim Spielbeginn, richtig haushalten. Wurde die Mindestanzahl an Banknoten in einem Gebäude deponiert so kommt es zur Wertung. Bei einem Patt, können die vorher beteiligten Spieler erneut in das Haus schlendern und mit zusätzlichen Kapital nochmals ihr Glück herausfordern. Im Schlimmsten Falle bleibt es beim Patt und niemand kann die Stimmen für sich gewinnen. Da die Bestechungsgeschichten natürlich alle verdeckt ablaufen sollen, damit die Mitspieler nicht wissen was zum jeweiligen Zeitpunkt in einem Haus liegt, bekommt jeder Bürgermeisterkandidat einen Sichtschutz vor sich hingestellt. Um ein wenig den mexikanischen Flair anzuschüren findet man auf der Mitspieler zugewandten Seite dementsprechend ein Bild mit dem zuvor gewählten Charakter und auf der anderen Seite des Sichtschutzes befindet sich eine kurze Zusammenfassung der Regeln und Funktionen der fünf Agenten, die für einen arbeiten. Kommen wir nun zu den besagten Agenten. Fünf Stück an der Zahl gibt es und diese haben jeweils andere Fähigkeiten, um die Gunst des Volkes ein wenig in andere Richtungen zu lenken. So kann der Anwalt beispielsweise die Stimmen eines Hauses für sich gewinnen, egal wie der eigentliche Geldwert eines anderen Spieler gewesen sein mag. Der Spitzel hat die Fähigkeit in einem Gebäude zu schnüffeln und der Spieler darf, sofern er den Denunziant einsetzt, einmal die verdeckten Geldscheine eines Hauses anschauen und danach entscheiden, welche Summe er selbst hinterlegen möchte. Schussfreudig ist der Revolverheld, der eine verbesserte Form des Anwalts darstellt und selbst diesen übertüncht. Zum eigenen Schutz kann man den Bodyguard einstellen, der Advokaten und Revolverhelden einfach verjagt. Hingegen kann die arme Putzfrau nur gegen den Juristen direkt was ausrichten und negiert seinen Effekt. Die Effekte der Spezialmänner und -Frauen werden jedoch erst zum Ende des Spiels gewertet und so kann es auch passieren, dass bereits gewonnene Stimmen an einen anderen Bürgermeisterkandidaten übergehen. Wenn eine Runde vorbei ist, sprich jeder Spieler einmal an der Reihe war, wird der Taktgeberstein des Spiels ein Feld vorgerückt. Insgesamt werden acht Runden gespielt und nach dem vierten Wahlmarsch, kann man noch die Polizei für seine Machenschaften anwerben. Zwei Sheriffsterne warten darauf in einer Versteigerung den Besitzer zu wechseln und je nach Regelauflage (einfach oder erweitert) kann der Meistbietende diese nutzen, um Spieler zum Aussetzten zu zwingen, Razzien in Häusern durchzuführen oder Straßensperren zu errichten. Mit den Agenten in der Hinterhand, der Polizei in Aussicht, einem weiten Fußmarsch vor sich und jeder Menge Geld im Portemonnaie kann dann die wilde Jagd nach Stimmen losgehen. Ein wenig Taktik und Glück gehören einfach dazu und sind der Schlüssel zum Erfolg.

Strategie:

Obwohl das Konzept des Spiels binnen Minuten erlernt ist, gibt es eine enorme taktische Tiefe. Klar ist, dass Häuser mit hohen Wertungen heiß begehrt sind und hier der Zaster leichtherzig ausgegeben wird, doch schnell kann ein Agent eingesetzt werden und das Blatt wendet sich. Man muss seine Mitspieler gut einschätzen können, um zu wissen, welche Geldbeträge sie in einem Gebäude hinterlegen würden und somit eine Chance auf den Stimmsieg zu haben. Die Mischung aus Geldgeboten, Spezialkarten und den Gendarmen lässt viel Spielraum für taktische Raffinessen und selbst die Kleinen werden schnell dahinter kommen, wie der Hase läuft und für so manchen Überraschungseffekt sorgen.

Interaktion:

Hier wird gebuhlt, getrickst und bestochen und somit ist die Interaktion zwischen den Spielern recht groß. Zwar muss man sich nicht zwingend Unterhalten und Handel betreiben, dennoch wird man immer versuchen seine Gegenüber auszubooten und die Stimmen für sich zu ergattern. Im schlimmsten Falle wird man erst bei der Endwertung wichtige Punkte durch die Agenten der Mitstreiter verlieren.

Glück:

„Das Glück wohnt in den Hütten, - sagen die Schlösser.“ Da nie vorauszusehen ist, welcher Spieler welchen Geldbetrag in einem Haus hinterlässt, muss man auch hier pokern und sein Glück herausfordern. Mit ein wenig Menschenkenntnis kann man zwar eventuell das eine oder andere Mal einen Vorteil für sich gewinnen, doch wem Fortuna nicht hold ist, wird auch hier keine Chance haben.

Packungsinhalt:

Neben dem großen Spielbrett findet man insgesamt 10 Spielfiguren (2 pro Spielerfarbe), 75 Wahlposter-Kärtchen, 100 Geldscheine, 25 Agenten-Plättchen, 5 Stimmenzähler, den Markierungsstein und die 5 Sichtschutzkarten. Praktisch ist auch, dass das Spielfeld je nach Spieleranzahl auch mit Sperrschildern abgegrenzt werden kann. Denn erst wenn insgesamt fünf Anwärter auf den begehrten Machtposten teilnehmen, darf man die ganze Stadt bewandern. Was das Layout und Design angeht, muss man den Illustrationen von Tom Thiel ein Lob aussprechen. Lustige Charaktere und ein witziges Ambiente bestimmen das Spielfeld. Allein das Brett hätte eventuell etwas massiver ausfallen können.

Spaß:


Meinung der :

Obwohl korrupte Politiker zwar nicht die optimale Grundvoraussetzungen für ein Kinderspiel sind, muss man bei diesem Thema eindeutig sagen: „Nicht zu ernst nehmen!“. Der feurige Witz steht im Vordergrund, gepaart mit einer einfachen Spielidee und einem dennoch durchdachten Konzept gehört Don Peperoni eindeutig in den Schrank für Spielabende in der Familie. Hier muss mit dem Geld richtig umgegangen, spekuliert und kalkuliert werden. Sollte mal das Zahlungsmittel aus gehen oder man möchte seine Mitspieler anders ärgern, kommen die Agenten zum Einsatz. Eine gelungene Mischung aus Taktik und Kalkül für Jung und Alt.

Kevin Jensen für cliquenabend.de

Vielen Dank an Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
8 von 10
Stimmfang mit Köpfchen.
INTERAKTION
7 von 10
Hier kann man die Gegner geschickt ausbooten.
GLÜCK
6 von 10
Das gewisse Quäntchen Glück gehört dazu.
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Schöne Zeichnungen, viel Holz und Pappe.
SPAß
8 von 10
Wahlspektakel als Familienspaß.
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Ein Spiel für die ganze Familie.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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