Brettspiel Testbericht vom 09.05.2017 - von Andreas

Solarius Mission




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2016

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
60-150 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Das Weltall beinhaltet ca. 100 Milliarden Galaxien und ist ca. 13,81 Milliarden Jahre alt. Es ist unvorstellbar groß und umfasst unzählige Planeten, so dass es auch in anderen Teilen des riesigen Universums sicherlich Lebensformen gibt, die wir allerdings bisher noch nicht entdeckt haben. Unglaublich viele Wissenschaftler beschäftigen sich mit dem Weltall und den Planeten darin und natürlich handelt es sich auch um ein allgemein sehr faszinierendes Thema. Deswegen befasst sich auch der normale Mensch damit als Hobby und natürlich als Genre für die Kunst. So findet man unzählige Künstler im Film, Musik, Illustration, Buch als auch Gesellschaftsspielbereich die sich dem Thema widmen. Jedem Science Fiction Fan sollte die Zahl „42“ etwas sagen und natürlich auch Begriffe wie „Captain Future“, „Star Wars“, „Star Trek“, „Perry Rhodan“, etc..

Auch wir sind große Science Fiction Fans und waren sehr gespannt auf das neue Werk von Michael Keller (aka MiKe) und Andreas Odendahl (aka Ode). Immerhin sind die zwei Autoren auch für das sehr gute Spiel  „La Granja“ verantwortlich, was uns voll und ganz überzeugen konnte. Nun denn machen wir uns also auf in neue Welten und betrachten das große Ganze….

Spielablauf:

In einem Interview haben uns die Autoren mal erzählt das „Solarius Mission“ als Idee zuerst da war. Später kam auch Ode mit einer anderen Spielidee hinzu und aus beiden Grundideen heraus entwickelten sie das neue Strategiespiel „La Granja“. Was nun also hier vor uns liegt ist die schon länger schlummernde Idee von Michael Keller, die nun nach der Veröffentlichung ihres ersten Spiels weiter gereift und von beiden bearbeitet wurde. Warum wir das erwähnen? Nun einige Dinge erinnern uns an „La Grania“ und mit diesem Hintergrundwissen ist dies auch verständlich.

Wie bei La Granja gibt es Mehrfunktionskarten die man je nachdem wie man sie unter das Brett schiebt eine andere Funktion aufweisen. Auch gibt es einen Würfelmechanismus, der unsere Aktionen bestimmt. Die Arbeitsweise dieser Mechaniken und das Zusammenspiel ist allerdings gänzlich anders….

Es gibt ein Würfelrad, genannt „Die Brücke“, dass einem wenn man am Zug ist seine Aktionsmöglichkeiten aufzeigen. Je nach dem welchen Würfel man nimmt, kann man damit gewisse Aktionen ausführen (angegeben durch die Würfelfarbe) und auch die Grundstärke der Aktion wird durch den Würfel vorgegeben (zwischen 1-3, bzw. höher, wenn man den Technologiewürfel auf seinem Tableau erhöht).

Jeder Spieler besitzt sein eigenes Weltraumraumschiff mit den man durch den variablen Universum Spielplan fliegt und hier und da seine Zivilisation erweitert indem man Raumstationen baut, Planeten besiedelt oder Missionen an einem Handelszentrum erfüllt. Dafür benötigt man allerdings Ressourcen und auch der Ausbau seines Raumgleiters bzw. die Verbesserung seiner Technologien und Aktion ist ein wichtiger Bestandteil. Der Welthandel beschränkt sich in der Zukunft auf 6 Rohstoffe:

Treibstoff (Mad Max lässt grüßen), SpaceBucks (unsere Geldwährung) sowie schwarze, gelbe, türkisfarbene und braune Rohstoffe (ja wirklich die haben keinen thematischen Hintergrund und werden anscheinend von allen Völkern in der Zukunft so bezeichnet ;-)). Alle diese Dinge werden auf unserem Spielertableau verwaltet und noch mehr, denn auch unser aktueller technologischer Stand unser Warenlager, unsere Aufträge, Sonderaktionen, Müllverwaltung, Raumstationen und Planeten werden auf oder um das Tableau herum abgelegt. Durch die unterschiedlichen Würfel müssen wir unsere Spielstrategie ständig anpassen, denn nicht immer passt uns die Farbe oder Wertigkeit eines genommenen Aktionswürfels. Allerdings können wir auch einmal pro 4 Aktionsrunden die Farbe eines Würfels ändern (was uns allerdings Müll einbringt) und natürlich auch die Aktionsstärke durch den Einwurf von Münzen äh SpaceBucks  erweitern.

Mit einer gewählten Aktion sammeln wir Rohstoffe, wenn wir noch Lagerplatz haben, verbessern unsere Technologiewürfel (was die genommenen Aktionswürfel stärker macht, wenn sie einen Stern zeigen) oder erweitern unser Rohstofflager. Danach können wir unser Raumschiff aufmotzen (Reichweite erhöhen), in den Weltraum fliegen und oder eine Technologiekarte ziehen oder ausspielen. Je nachdem wie wir die Karte auslegen bekommen wir dadurch einen Auftrag den wir erfüllen sollen oder unsere Aktionsfähigkeit wird besser. In der Raumschiffphase erweitern wir unsere Reichweite oder fliegen durch das All, wobei dabei das Ziel fremde Planeten sind (für die wir Rohstoffe erhalten wenn wir sie nicht besiedeln) oder für unser Volk vorreservieren. Dann werden uns passend zu der jeweiligen Planetenfarbe Aufgaben gestellt, die wir sofort oder später erfüllen. Außerdem können wir natürlich Raumstationen bauen, die uns wiederum Rohstoffe kosten. Durch das Bauen erhalten wir nicht nur Siegpunkte sondern auch Sonderfertigkeiten die einmal alle vier Runden aktiviert werden und jedes Mal wenn wir eine neue Raumstation bauen. Dabei versuchen wir die Baumöglichkeiten (ich zähle jetzt mal Siedeln und Aufträge erfüllen auch als bauen) gut aufteilen, denn so können wir wiederum Vorposten errichten, die uns auch wieder einmalige Soforteffekte gewähren. Man sieht es gibt einiges zu bedenken und zu beachten, aber das ist für ein solches Spielgewicht auch normal.

Nach 16 Zügen ist das ganze Spielvorbei und es winken Siegpunkte bzw. teilweise auch Minuspunkte  (wenn Planeten nicht besiedelt wurden) für besiedelte Planeten und verschiedenfarbige Sets, Raumstationen, erfüllte Aufträge, bestimmte Technologiewürfel, Spielfiguren neben Handelszentren (die immer nach vier Aktionsrunden zufällig auf eine von sechs Positionen  ins Spiel kommen) übrigen Treibstoff und SpaceBucks sowie zusammenhängende Gebäudemarker. Müllmarker die man im Verlauf der Partie durch Aktionen bzw. zu starke Aktionswürfel bekommt bringen Minuspunkte.

Smukers Meinung:

Solarius Mission zeigt ein paar Ähnlichkeiten zu „La Granja“, ist dann aber insgesamt gesehen doch etwas völlig anderes. Gerade zu zweit ist etwas wenig Interaktion auf dem Spielbrett, was in Runden mit 3-4 Spielern ein wenig gesteigert wird. Trotzdem handelt es sich Hauptsächlich um ein Optimierungsspiel, welches nur durch das wegnehmen der Aktionswürfel und das Wegschnappen von besiedelbaren Planeten sowie die „größte Verbindungsstraße“ interaktive Möglichkeiten bietet. Das ist überhaupt nicht negativ gemeint, sollte einem Spieler aber trotzdem klar sein. Kampf sucht man hier vergebens und es handelt sich nicht um ein 4X Spiel. Der ein oder andere Spieler war tatsächlich überrascht und hatte hier kein Euro-Game erwartet, deswegen sei es hier erwähnt.

Im Spiel wird vieles belohnt und die Wahl der richtigen Aktionen und Ausbaustufen ist sehr wichtig. Eine Mischform über alle Elemente ist natürlich nicht möglich und man sollte sich auf wenige Ziele fokussieren, wobei gerade der Planeten Besiedlungsteil nicht vernachlässigt werden darf, denn dann verliert man Haushoch. Im Verbund mit den Planeten sollte man auch seine anderen Ziele stecken und für die Erfüllung der Planetenaufgaben sorgen.

Mir selbst gefällt „Solarius Mission“ gut, wobei es zu einem „Sehr gut“ wie bei „La Granja“ nicht langt. Das liegt daran, dass sich „La Granja“ etwas frischer angefühlt hat während „Solarius Mission“ sich für mich mehr wie ein klassischer Euro anfühlt. Von den aktuellen Neuheiten kann man es gut mit dem italienischen Euro-Optimierspiel „Kepler-3042“. Wer solche klassischen Euros mag ist hier sicherlich nicht verkehrt, gerade weil der Würfelmechanismus im Verbund mit der Kartenauswahl ein seltenes Element in Brettspielen darstellt. Im Großen und Ganzen fühlt es sich aus meiner Sicht aber einfach nicht so frisch und schön wie „La Granja“ an, aber vermutlich ist der Vergleich einfach unfair. Die Grundmeinung bleibt „Solaris Mission“ ist ein reizvolles Euro-Game, welches uns Spaß macht und gerne auf den Tisch landet, aber kein riesiger Überflieger über den man noch in den nächsten Jahren reden wird.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Reizvolles Euro-Game, aber für mich kein Überflieger wie z.B. das vorherige "La Granja".
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder



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