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Testbericht vom 14.03.2016 - von Jörg

Bretagne




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
90-120 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 14 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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preview vom 13.04.2016

Essen 2015: Heidelberger Spieleverlag Neuheiten Mix 2

Essen 2015: Heidelberger Spieleverlag Neuheiten Mix 2 from Cliquenabend on Vimeo.

Vorwort

Das Spiel spricht mich einfach an. Ich weiß nicht warum, aber Name und Cover finde ich schon einmal sehr interessant und gleichzeitig ist Bretagne nach Florenza (Brettspiel), Ark & Noah und Florenza (Kartenspiel) das vierte Spiel des Verlags. Ich muss zugeben, dass ich die Vorgängerspiele bisher nur zwei bis drei Mal gespielt habe und ich dieses Spiel durchaus als „interessant“ einstufen würde. Die Begeisterung hielt sich aber in Grenzen.

Dennoch freute ich mich auf dieses Spiel, zumal in meinem Bekanntenkreis auch einige Spieler waren, die es unbedingt spielen wollten. Na dann ran an die Türme!

Spielablauf:

Geschichtlich betrachtet befinden wir uns ins der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. An der Bretagneküste gilt es Leuchttürme zu errichten, um den Schiffen sicheres Geleit zu bieten.
Auf dem Spielplan erkennt man bereits die möglichen Positionen der Türme die noch im Rohstadium daneben platziert werden. Es gibt drei unterschiedliche Arten von Türmen, die unterschiedlich viel Material benötigen und je nach Wettersituation auch schwieriger (mehr Ingenieure erforderlich) zu errichten sind.
Zu Beginn erhält jeder Spieler eine bestimmte Anzahl an Arbeiter, ein Lagerhaus und je nach Spielerposition eine Karte mit drei hinterlegten Kähnen.

Gespielt wird über maximal fünf Runden, wobei das Spiel auch früher enden kann sofern alle Leuchttürme errichtet wurden. Auf der Landkarte sind die Türme in drei Bereichen unterteilt, was für die Bonusfelder im Hafen eine wichtige Rolle spielt.
Zu Beginn einer Runde wird erst einmal etwas Material zur Verfügung gestellt, schließlich sollen die Spieler gleich zu Beginn etwas zur Verfügung haben. Sind die Spieler bereits durch Fertigstellung von Leuchttürmen und Platzierung von Arbeitern in Häfen erfolgreich, gibt es zu Beginn auch noch die eine oder andere Belohnung in Form von Arbeitern, Material, Punkten oder Karten.  Abgesehen von der ersten Runde wird auch das Wetter durch Ziehen von Karten bestimmt. Die Spieler kennen immer das Wetter in der aktuellen und in der nächsten Runde.

Doch bevor man sich mit den Hauptaktionen befasst wird das zur Verfügung gestellte Material an die Spieler verteilt bzw. sie suchen sich aus, was sie auf ihren Kähnen haben wollen.
Im Anschluss geht es an das Herzstück des Spiels bei dem Bauen, Handeln und früher oder später auch Passen in den Vordergrund rücken.
Beim Bauen nimmt sich der Spieler ein Bauplättchen aus der Auslage. Natürlich gegen Abgabe von Material, doch je nach Plättchen gesellt sich ein kleiner Bonus (z.B. Geld) dazu. Im Anschluss wählt der Spieler einen noch nicht fertigen Leuchtturm und platziert dort das gerade erworbene Plättchen. Je nach Turm sind weitere Materialien erforderlich und abhängig vom Wetter mehr oder weniger Ingenieurplättchen. Ja, das Leben ist hart, insbesondere wenn es stürmt und dann noch ein Arbeiter verletzt wird.
Abhängig von der Anzahl der Materialien kann der Spieler jetzt Arbeiter auf dieses Plättchen setzen, aber auch gleich wieder herunter nehmen (1 Arbeiter bringt beim Herunternehmen zwei Punkte). Alle Arbeiter will man aber nicht wieder abziehen. Warum? Dazu später mehr!

Nicht immer verfügt man aber über passende Plättchen, Marker und Material so dass man sich vielleicht erst für den Handel entscheidet, um sich dort insbesondere gegen Abgabe von Geld und einen Arbeiter in diverse Geschäfte vertieft.
Früher oder später sind kein Handel und kein Bauen mehr möglich, so dass der Spieler passt. Die Spielerreihenfolge wird auf der Leiste festgelegt.
So schnell ist aber eine Runde nun auch wieder nicht zu Ende, denn vielleicht wurde der eine oder andere Leuchtturm mit mehr oder weniger vorgegebenen Plättchen fertig gestellt.
Beteiligte Spieler können in Mehrheitenreihenfolge Karten ablegen, um zusätzliche Punkte zu bekommen. Hierfür muss aber pro Karte ein Arbeiter zurückgenommen werden. Sind noch Arbeiter vorhanden darf auch wieder in Reihenfolge jeder beteiligte Spieler einen Arbeiter in einen zugehörigen Hafen platzieren. Wir erinnern uns … es gibt zu Beginn der Runde eine kleine Belohnung.

Das war es aber noch nicht, denn sind noch Arbeiter vorhanden, gibt es noch eine kleine Mehrheitenabrechnung. Bei Anfangs nur 8 Arbeitern gar nicht so einfach alles kontrollieren zu wollen!

Am Ende, nach fünf Runden bzw. sobald alle Türme errichtet wurden gibt es noch eine kleine Endabrechnung bevor der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

(Anmerkung: Spielt man nicht in voller Besetzung werden zu Beginn einige Türme nach Vorgabe gleich in den Status „errichtet“ platziert.)

s Meinung:

Das Cover finde ich einfach grandios und Name und thematischer Hintergrund machen mich neugierig. Das Spiel ist lt. Verlag für zwei bis vier Spieler konzipiert und funktioniert unabhängig von der Spieleranzahl sehr gut. Einige meiner Mitspieler spielen es sogar lieber zu zweit anstatt wie ich am liebsten in voller Besetzung. Das Handeln von Baumaterial und das Errichten von Leuchttürmen, verpackt als leicht zugängliches Workerplacementspiel für etwas geübte Spieler (Kennerspielniveau) gefällt mir anfangs sehr gut. Partien zu zweit dauern kaum länger als 60 Minuten, wobei man zu viert 120 Minuten einplanen muss.
Es gibt viele Entscheidungen zu treffen und gerade der Wertungsmechanismus bei den Türmen finde ich ausgesprochen gelungen und attraktiv.
Ich bin positiv angetan von dem Spiel, doch es drückt der Schuh an einigen Stellen. So hätte man die Gebietsunterteilung auf dem Spielplan klarer darstellen müssen und insbesondere die Darstellung für Münzen klarer hervorheben müssen. Es gibt drei unterschiedliche Münzarten, doch was diese wert sind weiß man nicht. Schlimm genug, dass insbesondere in Runden zu viert diese ausgehen was auch auf andere Materialien zutrifft. Laut Anleitung soll man sich der Vervielfältigungsmarker bedienen, die aber auch in einer Partie nicht ausreichten und „streng genommen“ die Spieler dann leer ausgehen. Da hat man am falschen Ende gespart und das ärgert mich ungemein. Dabei ist die Anleitung gut strukturiert und die Abläufe sind nach nochmaligem Lesen schnell verstanden.
Das Spiel gefällt mir, doch die Runden und die Aktionen wiederholen sich ständig. Das liegt insbesondere daran, dass die Spieler quasi jede Runde mit frischem Material ausgestattet werden. Sie sind dazu verdonnert Leuchttürme zu errichten, was auch kräftig in die Hose gehen kann. Denn in einer Partie konnte der letzte Spieler in der letzten Runde keinen Turm mehr vervollständigen (trotz viel Material) und ging mit fast leeren Händen aus der Runde heraus. Die Siegchancen waren somit gleich Null und dieser Spieler war trotz einer bis dato sehr guten Spielweise frustriert.
Im Spiel muss man viel optimieren und teilweise ist das Material (Bauplättchen) etwas klein und fummelig. Immer wieder stoße ich auf kleine Makel die mich stören und genau dadurch ist das Spiel am Ende auch mit 6 von 10 möglichen Punkten bewertet.
Bretagne ist ein gutes Spiel, doch hätte man alle Komponenten hinterfragt würde es zu jedem Problem eine Lösung gegeben. So ist es ein gutes reizvolles Spiel was gerade etwas erfahrene Spieler gerne spielen und so wie ich auch gerne mehrfach hintereinander absolvieren. Als Fan dieses Spiels kann, nein, muss man sich aber mit diversen Materialien und vielleicht auch Metallmünzen bedienen.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Interessantes Thema und attraktiver Mechanismus. Einige Dinge (u.a. Material) gefallen mir aber überhaupt nicht!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder


























Videos

vorstellung vom 14.02.2016

Vorstellung: Bretagne (Placentia Games / Heidelberger Spieleverlag)

Vorstellung: Bretagne (Placentia Games / Heidelberger Spieleverlag) from Cliquenabend on Vimeo.


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