Testbericht vom 25.07.2014 - von Andreas
The Battle of Red Cliffs
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012
Anzahl der Spieler:
1 bis 9 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Videorezension: The Battle of Red Cliffs (Sunrise Tornado Games) - Essen 2013
Videorezension: The Battle of Red Cliffs (Sunrise Tornado Games) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort
Kennt ihr das „Marken Identifikations“ Phänomen? Es führt dazu, dass man eine Marke als Generalisierung für ein Produkt verwendet und sicherlich habt ihr dies auch schon oder habt ihr nicht schon mal folgendes gesagt: „Kann ich mal ….. haben?“
Tempo (statt Taschentuch), Uhu (statt Kleber), Labello (Lippenstift), Nutella (Schokoaufstrich), Selters (Wasser), Tipp-Ex (Korrekturflüssigkeit), Edding (Filzmarker), Tupperdose (Plastikbox), Zewa (Papiertuch), Cronflakes (Frühstücksflocken), Pampers (Windeln), usw.
Faszinierend wie eine Firma mit einer Marke so viel Erfolg hat das die Allgemeinheit den Markennamen als Produktnamen verwendet. Das mag sicherlich an mehreren Faktoren liegen, zum einen weil die Marke die erste war die das Produkt herstellte, das Produkt von Ihnen qualitativ hochwertiger war/ist oder weil sie mehr Werbung platzierten. Wie komme ich nun aber von dem Thema auf Spiele? Nun Mah-Jongg stellt für mich ein anderes Phänomen da, so gut wie jeder kennt nämlich den Namen, assoziiert aber was völlig falsches damit. Geht mal auf einen nicht Spielekenner zu und fragt ob er nicht Lust hätte mit euch einen Spieleabend „Mah-Jongg“ zu verbringen. Sehr oft werdet ihr Stirnrunzeln sehen, entweder weil die Leute nicht wissen was ihr meint oder weil sie euch verblüfft ansehen und fragen werden „Was echt? Dieses Langweilige Pärchen Suchspiel?“. Tja, die Mehrheit kennt nämlich nur das Computer Spiel bei dem man eine Pyramide (meist in Form einer Schildkröte oder Drache) auflösen muss indem man gleiche Steine anklickt. Das dieses Spiel aber überhaupt nichts (bis auf die Spielsteine) mit dem Original chinesischen Brettspiel Mah-Jongg gemeinsam hat, wissen leider die wenigsten. Seufz….. also Abhilfe schaffen, indem ihr einfach mal mehr Mah-Jongg Abende spielt. Oder ihr zeigt euren bekannten das „Mah-Jongg“ Kartenspiel von Ta-Te Wu „The Battle of Red Cliffs“, welches er 2013 in Essen nochmal überarbeitet und veröffentlicht hat.
Spielablauf:
Die Spieler versuchen ihre Handkarten möglichst ideal zu nutzen um 3er Sets zu bilden. Hierbei gibt es zwei verschiedene Set Möglichkeiten:
- Eine Straße (z.B. 2,3,4 / 5,6,7) – Die Farbe ist hierbei irrelevant
- Ein Drilling (z.B 1,1,1 / 0,0,0) – Die Farbe ist hierbei irrelevant
Unter den Karten gibt es hierbei noch ein paar spezielle Sonderkarten. Die „0“ ist ein Zahlenjoker der bei Straßen jede Nummer annehmen kann (aber nicht bei Drillingen!). Die einzige schwarze Karte – TZQ ist ein genereller Joker der alles imitieren kann (also auch bei Drillingen verwendet werden kann). Außerdem gibt es noch die „Schönheitskarten“, diese haben einen speziellen Aktionstext und wenn man ein Drilling (Farbe egal) aus drei Schönheitskarten bildet kann man die Aktion der Karte ausführen die man behält.
Das Behalten einer Karte ist beim Set bilden das Ziel und der Kniff des ganzen Spiels. Eine Spielrunde wird bis zum Startspieler gespielt, sobald jemand 5 Karten vor sich liegen hat und danach wird gewertet. Bei der Set Bildung versucht man nun darauf zu achten hier möglichst Punkteprächtige Karten vor sich zu haben. Hierfür gibt es eine Wertung nach möglichst gleichen Karten, gleichen Farben, unterschiedlichen Farben oder sogar einer Straße. Jeder Spieler besitzt eine Übersicht und genau hier ist die Komplexität des Spiels vergraben und das sorgt in den ersten Partien für viel Konzentration um das Ganze zu verstehen und taktisch zu spielen.
Sobald jeder dann seine Punkte ausgezählt hat geht man auf dem Punktetableau voran und sackt danach auf die letzte Stufe zurück. Ein schöner Punktemechanismus der dafür sorgt, dass die führenden Spieler es schwieriger haben die nächste Stufe zu erreichen, da dieses Tableau immer schwieriger wird.
Der Spielzug selbst erinnert in vieler Weise an Mah-Jongg und Rommé. Man zieht eine Karte und kann dann 2 Aktionen ausführen. Somit ist es möglich 2 Sets zu bilden oder gar nichts zu machen und eine Karte abzulegen. Es gibt hierbei zwei Ablagestapel und diese Karten kann man auch für die Setbildung verwenden (jedoch immer nur eine). Joker werden separiert abgelegt und können hierfür nicht zu Rate gezogen werden, denn das wäre zu einfach.
Als letzten Kniff gibt es noch die „Peng“ Regel. Bevor jemand seinen Zug macht kann ein anderer Spieler „Peng!“ ansagen um einen Drilling zu erstellen mit einer Karte vom Ablage Stapel. Dies geht aber nur bei einem Dreier und nicht bei einer Straße.
Das Spiel endet nach einer vorher definierten Punktzahl.
Smukers Meinung:
The Battle of Red Cliff hat mich als 1-Mann-Verlagsprodukt völlig überzeugt, hat aber ein generelles Zielgruppen Problem. Das Spiel weißt schöne Mechaniken auf und macht mir auch großen Spaß, allerdings ist es sehr unintuitiv und bei Familien leider meist viel zu komplex. Gerade die „Peng!“ Regel und das Werten der Karten im Verbund mit den Sonderfunktionen ist sehr vielen Gelegenheitsspielern viel zu viel. Vielspieler haben hierbei ein größeres Verständnis und sehen es nicht als große Hürde an. Sie spielen auch gerne ein paar Runden mit, aber sehen es nicht als abendfüllendes Kartenspiel an. Die Spieleranzahl von 1-9 sorgt aber sicher dafür dass es immer mal wieder auf den Tisch landen wird.
The Battle of Red Cliff (Anm.: englisches Regelwerk!) ist ein schönes Kartenspiel welches aber eine sehr kleine Zielgruppe bedient, bedingt durch die unintuitiven Spielregeln. Grundsätzlich finde ich es aber trotzdem gut gelungen, wenn es auch leider nie ein Massenprodukt werden wird.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Schönes Mah-Jongg Kartespiel leider mit unintuitiven Spielregeln und somit nur was für eine sehr kleine Zielgruppe.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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Leserkommentare
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Videorezension + Schriftlicher Test: The Battle of Red Cliffs (Sunrise Tornado Games)
Nachricht von 14:03 Uhr, Smuker, - KommentareIn Essen war Ta-Te-Wu leider 2013 nicht. Aber seine Neuheit konnten wir inzwischen ausgiebig testen und haben für euch ein Video und einen schriftlichen Spieltest hinterlegt. Im folgenden Video... ...
in der Schachtel des Spiels befindet sich tatsächlich nur die englische Spielregel. Ich habe aber für Ta-Te Wu die Regel offiziell ins Deutsche übersetzt. Ihr könnt sie auf Boardgamegeek herunterladen: http://www.boardgamegeek.com/filepage/102765/battle-red-cliffs-german-rules
Vielleicht ist damit der Einstieg ins Spiel auch Gelegenheitsspielern etwas zugänglicher. Was mich für diese Mahjongg-Variante sehr freuen würde.
Liebe Grüße,
Jan