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Testbericht vom 06.05.2015 - von Jörg

Pandemie (Neuauflage)




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
45 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 14 Jahre

Durchschnittswertung:
9/10 bei 1 Bewertungen



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vorstellung vom 06.05.2015

Vorstellung: Pandemie (Z-Man / asmodee)

Vorstellung: Pandemie (Z-Man / asmodee) from Cliquenabend on Vimeo.

Vorwort

Schon wieder eine Vorstellung von Pandemie?
Ja! Wir haben in der Vergangenheit sehr ausführlich als Bericht und diversen Videos bereits die (alte) Ausgabe (Jahr 2008) aus dem Hause Pegasus vorgestellt, doch seit 2012 gibt es eine Neuauflage (Z-Man), welche unter asmodee vertrieben wird.
Hier und da gab es ein paar Anpassungen der Auflage, welche wir euch in diesem Bericht vorstellen. Gleichzeitig macht es aber auch Sinn das Ganze noch einmal euch Lesern zu präsentieren.

Zum einen kennt vielleicht nicht jeder die bisherigen Auszeichnungen …
>MinD 2011 - MinD-Spielepreis (1. Platz)
>Golden Geek Award 2009 - Best Family Game
>Nominierungsliste Nederlandse Spellenprijs 2009
>Deutscher Spiele Preis 2009 (3. Platz)
>Spiel des Jahres 2009 – Nominierungsliste
>Der Goldene Fuchs 2009 (4. Platz)
>Goldener Ludo 2009
>Spiel der Spiele 2009 - Spielehits für Experten
>International Gamers Award 2008 - Multi-Player Strategy (Finalist)
>Tric Trac 2008 (2. Platz)>
>Meeples' Choice Award Winner 2008

… und zu anderen wird das Spiel durch diverse Erweiterungen und neuen Editionen fortgeführt, so dass wir das Ganze jetzt in kompakter Version präsentieren.

Wer die Abläufe der bisherigen Ausgabe kennt, kann mit Sicherheit den unteren Part der Abläufe überspringen und direkt ins Fazit übergehen.

Spielablauf:

Pandemie zählt zu dem Genre der kooperativen Spiele. Das bedeutet, dass alle zusammenarbeiten und entweder alle gewinnen oder verlieren. Ziel des Spiels ist es die Seuchenausbrüche zu verhindern und Gegenmittel zu entwickeln um die Welt zu retten. Das muss schnell gehen, denn die Zeit läuft uns Menschen davon.

Das Spielbrett zeigt die gesamte Welt und wird mittig platziert, so dass es alle bequem erreichen können. Die Rollenkarten werden gut gemischt und jeder zieht eine davon (ja jeder spielt einen definierten Charakter mit Sonderfunktion, hierzu kommen wir später). Eine Forschungsstation wird in Atlanta platziert. Nun werden noch die vier Heilmittelmarker neben das Spielfeld gelegt, der Ausbruchmarker kommt auf die Position 0 der entsprechenden Ausbruchleiste (das ist die mit dem Totenkopf am Ende) und der Infektionsmarker kommt auf das erste Feld der Infektionsrate mit der Zahl 2. Die Epidemiekarten legt man zur Seite. Die Spielerkarten (gut zu erkennen an der blauen Rückseite mit dem Kreuz) werden gemischt und je nach Spielerzahl erhalten die Spieler zwei bis vier Karten. Jetzt werden die restlichen Karten in 4, 5 oder 6 gleiche Zugstapel aufgeteilt (je nach Schwierigkeitsgrad; 6 ist das schwierigste Spiel). In jeden Stapel wird eine Epidemiekarte untergemischt, dann werden die Stapel wieder zu einem großen Stapel zusammengefasst.
So einfach hat man die Epidemien Wahrscheinlichkeitsbedingt nach dem Zufallsprinzip fair verteilt.

Jetzt müssen auf der Welt nur noch die Seuchen beginnen und das Spiel geht los.
Immerhin kann man ja nicht als Spezialist anfangen, wenn gar keine Bedrohung auf der Welt ist! Dafür mischt ihr nun erstmal die Infektionskarten durch (diese haben grüne Rückseiten) und platziert sie auf das vorgegebene Spielplanfeld. Nun zieht ihr jeweils drei Karten und platziert dort je nach Farbe drei Virenwürfel. Dann zieht ihr nochmals drei und platziert zwei Würfel und als letztes nochmals drei und platziert dort jeweils einen Würfel. Zu Beginn sind also schon 9 Länder mit Viren/Seuchen befallen. Eure Spielfiguren (die Farben sind je nach Charakter definiert) stellt ihr alle nach Atlanta und nun endlich ist die Welt bereit von euch gerettet zu werden bzw. unter zu gehen.

Der Startspieler fängt an danach geht es reihum. Dabei verläuft der Zug eines Spielers in 3 Phasen:
1. Vier Aktionen ausführen
2. 2 Spielerkarten auf die Hand nehmen
3. Neue Infektionen aufdecken

Die verschiedenen Aktionen
Kommen wir also zuerst zu den 4 Aktionen. Insgesamt hat man vier Aktionspunkte die man beliebig auf einfache Aktionen, besondere Aktionen oder Charakteraktionen aufteilen kann. Damit man nicht den Überblick verliert hat jeder Spieler eine Übersichtskarte mit allen möglichen Zügen und die Charakterfunktion ist auf der Charakterkarte erklärt. Wichtig hierbei ist, dass es keine Gewichtung gibt alle Aktionen kosten gleich viel, nämlich einen Aktionspunkt.

Auto (oder Schifffahrt):
Langsam, aber billig - Ihr könnt eure Spielfigur in eine benachbarte Stadt ziehen. Dabei gelten alle Städte als benachbart die mit eurem derzeitigen Aufenthaltsort durch eine Linie verbunden sind.

Flugzeuge
Schnell und weit, aber teuer - Hier gibt es den Direktflug, den Charterflug und den Sonderflug. Beim Direktflug legt ihr eine Karte ab die auf der euer Reiseziel steht und könnt direkt mit eurer Spielfigur dorthin ziehen. Beim Charterflug müsst ihr die Spielkarte des Ortes ablegen auf dem ihr euch gerade befindet und reist irgendwo hin und beim Sonderflug müsst ihr euch in einer Stadt mit einem Forschungslabor befinden und könnt zu einem anderen Forschungslabor reisen ohne eine Karte abzugeben.

Als letzte einfache Aktion könnt ihr auch ein oder mehrere Aktionspunkte verfallen lassen. Dies nutzt man aber eher selten. Aber es ist möglich und manchmal auch sinnvoll, wenn man z.B. an einem bestimmten Ort stehen bleiben will.

So genug gereist, jetzt heißt es in die Hände gespuckt und ran an die Viren und hierfür gibt es weitere Aktionsmöglichkeiten:

a) Forschungslabor errichten
Ein Forschungslabor hat im Spiel zwei Funktionen. Zum einen erleichtert es die Reise von Ort zu Ort, da man ja von einem Labor zu einem anderen fliegen kann ohne eine Karte abzugeben. Zum anderen benötigt man dieses um ein Gegenmittel zu entdecken. Das errichten kostet wie bei allen Aktionen einen Aktionspunkt sowie das Ablegen einer Karte mit dem aktuellen Standort der Figur. Dafür kann man an genau diesem Ort ein Forschungslabor errichten. Sind schon alle verbaut kann man auch ein bereits gebautes verschieben.

c) Krankheit behandeln
Diese Aktion wird wohl mit dem Reisen am meisten benutzt. Für einen Aktionspunkt kann man aus der Stadt, in der man sich gerade befindet, einen Würfel entfernen. So verschafft man sich und seinem Team mehr Zeit ein Gegenmittel zu finden und verringert die Gefahr eines Seuchenausbruchs. Wurde zu der Krankheit bereits ein Gegenmittel entdeckt kann man für einen Aktionspunkt sogar alle Seuchenwürfel (dieser Farbe) aus der aktuellen Stadt entfernen. Sollte man es schaffen alle Würfel einer Farbe vom Spielfeld zu entfernen zu der es bereits ein Heilmittel gibt, wird der Heilmittelmarker umgedreht und die Seuche wurde ausgelöscht. Ab diesem Zeitpunkt können alle Infektionskarten dieser Farbe ignoriert werden.

c) Wissen teilen
Wir erwähnten bereits, dass es sich um ein kooperatives Spiel handelt. Man muss sich also absprechen, Lösungen finden und auch Karten weiterreichen. Jedoch ist der letzte Punkt gewissen Regeln untergeordnet. Befinden sich zwei Spieler in derselben Stadt kann man dem anderen Spieler genau diese Stadtkarte übergeben (Handkartenlimit = 7)

b) Heilmittel entdecken
Befindet man sich an einem Ort mit einem Forschungslabor und legt fünf gleichfarbige Karten ab hat man ein Gegenmittel gegen die Seuche gefunden. Um dies zu markieren legt man den Heilmittelmarker auf die entsprechende Position des Spielplans.

Damit diese Aktionen noch effektiver genutzt werden sind die Rollen der Spieler mit unterschiedlichen Fähigkeiten ausgestattet:

Krisenmanager:
Darf mit einer Aktion eine Ereigniskarte aus dem Spielerkarten-Ablagestapel heraussuchen und offen aufs eine Rollenkarte legen.

Logistiker:
Darf mit einer Aktion entweder eine Figur in eine beliebige Stadt bewegen (dort muss bereits eine Figur eines Mitspielers sein) oder er darf eine Figur bewegen, als wäre sie seine eigene.

Sanitäter:
Für einen Aktionspunkt darf der Arzt in einer Stadt gleich alle Würfel einer Farbe entfernen und sollte bereits ein Heilmittel gefunden worden sein, kostet ihn das noch nicht mal mehr einen Aktionspunkt. Er ist ständig unterwegs und wird einfach überall gebraucht.

Betriebsexperte:
Während andere eine Karte abgeben müssen, kann der Betriebsexperte ein Forschungslabor an dem Ort, wo er sich gerade befindet, kostenlos ein Labor errichten.  Oder er darf einmal in seinem Zug eine beliebige Stadtkarte abwerfen, um sich von einer Stadt mit Forschungszentrum in eine beliebige andere Stadt zu bewegen.

Quarantäne-Spezialistin:
Sie verhindert Ausbrüche und das Platzieren von neuen Seuchenwürfel an ihrem momentanen Standort, als auch in jeder Stadt, die mit ihrem Standort verbunden ist.

Forscherin
Befindet sich der Forscherin in derselben Stadt wie ein Mitspieler, kann er ihm eine beliebige Karte überreichen.

Wissenschaftlerin
Während andere fünf Karten für ein Heilmittel abgeben müssen langen ihr schon vier. Das klingt nicht so toll? Oh doch und es macht sehr viel aus….

Damit kommen wir auch schon zur zweiten Phase, der Nachschubphase:

> Spielerkarten aufnehmen
Hat ein Spieler seine vier Aktionspunkte ausgegeben darf bzw. muss er zwei neue Spielerkarten ziehen. Darunter kann sich eine Epidemiekarte befinden. Sollte dies der Fall sein muss sie sofort aufgedeckt werden und die Epidemie wird durchgeführt (siehe weiter unten). Unter den Karten befinden sich aber nicht nur Städtekarten und Epidemiekarten sondern auch ein paar wenige Ereigniskarten. Diese sind immer positiv und können jederzeit (auch wenn ein anderer am Zug ist) kostenlos gespielt werden und das Ereignis tritt in Kraft. Wichtig beim Kartenziehen ist, dass man ein Handkartenlimit von 7 Karten hat. Sollte man also nach dem Ziehen der zwei Karten mehr auf der Hand haben muss man so viele Karten aus dem Spiel entfernen, bis man nur noch sieben besitzt (eine weitere Möglichkeit ist es, Ereigniskarten auszuspielen, da sie ja wie gesagt jederzeit gespielt werden können).

Ohje… Epidemie

Bei diesen Karten bricht meistens die Hölle aus und schneller als man denkt wendet sich das Spiel von „läuft ganz gut“ bis hin zu „gleich sterben wir ALLE“. Bei einer Epidemiekarte werden drei Schritte durchlaufen die auch noch mal auf dieser Karte stehen: - Der Infektionsmarker (Quote) wird ein Feld weiter gesetzt. - Die unterste Karte des Infektionsnachziehstapels wird aufgedeckt und drei Seuchenwürfel werden auf diese platziert (ja ihr habt richtig gelesen die unterste!). Danach kommt diese Karte auf den Infektionsablagestapel. - Alle Karten des Infektionsablagestapels werden aufgehoben, gemischt und dann oben auf den Infektionsnachziehstapel gelegt. Das bedeutet, dass diese Städte in den nächsten Runden weitere Seuchenwürfel erhalten und macht den Spielern sehr viel Druck.

Neue Infektionen aufdecken und damit Phase 3 des Spiels:
Nachdem die vier Aktionspunkte getätigt wurden, die zwei Spielerkarten gezogen wurden und eventuell eine Epidemie ausgespielt wurde gibt es neue Seuchenwürfel im Land. Hierfür zieht man so viele Infektionskarten vom Infektionsstapel (diesmal normal von oben) wie die Zahl auf der Infektionsleiste angibt (steht sie z.B. auf 3, dann drei Karten). Auf jede gezogene Stadt (ja hier befinden sich nur Städte und nichts anderes) kommt nun ein farblicher Seuchenwürfel. Nicht schlimm? Oh doch, denn befinden sich dort bereits drei Würfel dieser Farbe kommt es zum Ausbruch…

>Der Ausbruch
Befinden sich in einer Stadt bereits drei Würfel einer Farbe wird es kritisch. Kommt nämlich jetzt noch einer dazu kommt es zum Ausbruch. Dies bedeutet, dass jede angrenzende Stadt (erkennbar an den Linien) einen solchen farblichen Würfel abbekommt, sollte dadurch wieder die maximale Grenze von drei farblichen Würfeln überschritten werden, kann es zu Kettenreaktionen kommen (wobei jedoch die Ausbruchstädte dieser Runde ausgelassen werden!). Wichtig hierbei ist, dass bei einem Ausbruch auch die gleiche Farbe in die Nachbarstädte gelegt wird, das heißt, dass es durchaus möglich ist, dass z.B. eine rote Stadt wie Bangkok einen schwarzen Würfel erhält. Das Limit von drei Würfeln bezieht auch jeweils immer auf eine Farbe.

Wie gewinnt man? Wie verliert man?

Wollt ihr zuerst die gute oder die schlechte Nachricht hören? Die Gute? Ok. Ihr könnt gewinnen und zwar indem ihr die vier Heilmittel entdeckt. Ist dies passiert habt ihr die Welt gerettet und die Menschheit ist euch für immer dankbar. Bereit für die Schlechte? Ihr verliert, wenn - Ihr Seuchenwürfel platzieren sollt, aber kein Würfel dieser Farbe mehr im Vorrat ist. - Es zum 8. Ausbruch (der mit dem Totenschädel) kommt - Ein Spieler keine zwei Karten mehr vom Spielerzugstapel ziehen kann. Tja das waren nun alle Regeln, Feinheiten und Tücken des Spiels. Wir geben weiter in unser Forschungslabor für eine fachliche Analyse…

s Meinung:

Bereits im Vorwort sind wir kurz auf die alte und neue Auflage eingegangen und nicht jeder Leser kennt überhaupt die alte Ausgabe.
Pandemie ist für viele die Mutter und damit der Beginn der Kooperationsspiele, bei denen Kommunikation und Teamarbeit wichtig und thematisch perfekt umgesetzt wurde.
Unabhängig von der Spieleranzahl ist das Spiel spannend, variabel und sehr abwechslungsreich. Das Ganze spielt sich in knapp 60 Minuten und dank einer wirklich sehr übersichtlichen Anleitung können auch etwas geübte Familienspieler mithalten.
Dank unterschiedlicher Rollen für die Spieler (insgesamt 7, in der alten Auflage waren es noch 5) kann man immer neue Kombinationen ausprobieren und dank der Vielzahl an Epidemiekarten den Schwierigkeitsgrad anpassen.
Aufgrund der immer wieder zu ziehenden Karten ist etwas Glück durchaus vorhanden, wobei es ausreichend Möglichkeiten gibt, diesem Glück Herr zu werden, um das Spiel gemeinsam zu gewinnen.
In dieser jetzt neuen Auflage sind die Farben im Vergleich zur alten etwas angenehmer und heller und auch die Illustration der Charaktere gefällt mir einen Tick besser. In Punkto Abläufe hat man im Vergleich zur alten Auflage nur ein paar Begrifflichkeiten geändert und auch die Landkarte etwas angepasst.
Wer sich allerdings für dieses Spiel interessiert und einen Blick in die Zukunft wirft, weiß bereits, dass die Serie rund um Pandemie nicht nur eine Fortsetzung findet. Aus Gründen der Kompatibilität macht es somit Sinn gleich in diese Neuauflage zu investieren. Aus meiner Sicht darf das Spiel in keiner Sammlung fehlen, doch als Sammelobjekt es anzusehen wäre wohl viel zu schaden, denn spielerisch weiß es in jeder neuen Runde zu überzeugen. Das Gesamtkonzept überzeugt mich und so vergebe ich auch einen Punkt und damit insgesamt 9 von 10 Punkte für diese neue Auflage.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Zählt als Kooperativspiel und im Hinblick auf die perfekte Thematik zu den Topspielen auf den Markt!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder

























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