Brettspiel Testbericht vom 16.12.2013 - von Andreas

Blueprints / Blue Prints (2014 Deutsche Ausgabe bei asmodee)




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort

Die Diazotypie ist ein Lichtpausverfahren das in der Fotografie erfunden wurde. Umgangssprachlich spricht man hier auch von der „Blaupause“ und das mit diesem Wort auch heutzutage noch jeder etwas anfangen kann, spricht für die große Verbreitung des Positiv-Verfahrens. Der Vorteil dieses Kopierverfahrens ist der, dass dunkle Linien als Vorlage verwendet werden und auf einen hellen Träger (Papier, Kunststoff, Stoff) übertragen werden und auch dort wieder dunkel erscheinen. 1917 wurde dieses Verfahren vom Benediktiner-Pater Gustav Kögel patentiert und nachdem das Patent auslief entstanden zahlreiche Verfahren auf Basis dieser Technik.
Dem kanadischen Spieleautoren Yves Tourigny inspirierte diese Fototechnik zu seinem Würfelspiel „Blueprints“, welches auf der Messe in Essen 2013 das Licht der Welt erblickte. In der recht kleinen Schachtel befinden sich aber keine Ammoniakdämpfe die man für das Lichtpausverfahren benötigte, sondern stattdessen 32 Würfel in 4 verschiedenen Farben und ein paar Spielkarten. Das Spiel lernten wir cliquenabendler vor Ort auf der Messe kennen und waren sogleich Feuer und Flamme, denn durch einfache Regeln und viel Ärgerfaktor hat hier der Verlag und der Autor ein Spiel erschaffen, dass uns alle samt begeistert. Doch um was geht es in dem Spiel, nun das erklären wir euch und falls ihr wollt macht eine Blaupause vom Text oder druckt ihn euch aus….

Spielablauf:

Jeder Spieler ist ein Bauunternehmer und als solcher hat man es nicht leicht in der heutigen Welt. Immerhin gibt es viele Konkurrenten und natürlich möchte jeder möglichst schöne und große Gebäude bauen. Dabei ist das Ansehen wichtig und je nach aktueller Auftragslage hat man einen groben Bauplan. Ziel ist es aber nicht unbedingt diesen einzuhalten, sondern sich in seinem Bauwerk – bestehend aus Würfeln – zu verwirklichen. Lasst euren Geist hineinfließen, baut vorausschauend und hofft vor allem, dass euch die Mitspieler nicht eure gewollten „Bauwürfel“ vor der Nase wegschnappen.

Der Bauplan gibt uns den groben Projektplan vor, diesen versteckt ihr hinter eurem Sichtschirm, immerhin müssen die anderen nicht wissen auf welche Ziele ihr euch gerade versteift. Die vier verschiedenen Würfelfarben stehen für die Baurohstoffe Glas (Durchsichtige Würfel), Holz (Orange), Stein (Schwarz) und wiederverwertete Materialien (Grün). Jede Farbe hat unterschiedliche Eigenschaften und bringt einem je nach dem auf welche Ebene man sie baut, wie hoch die Würfelzahl auf der oberen Fläche ist, wie viel Würfel benachbart sind oder wie viel gleichfarbige Würfel man verbaut Punkte ein. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um Siegpunkte, das wäre zu normal. Nein es existiert ein Wettrennen zwischen den Spielern und wer die meisten Punkte mit seinem Gebäude erlangt erhält 3 Punkte, während folgende Spieler weniger oder gar keine Punkte erhalten. Das allein wäre aber noch nicht spannend genug. Als Spieler wettet man nicht nur gegen die Mitspieler wenn es um die Punktwertung der Gebäude geht, es winken auch zusätzliche Punkte für das Erreichen von besonders speziellen Gebäuden: Hochhäuser (5 Würfel übereinander), strukturell wertvolle  Gebäude (4 Würfel mit der gleichen Zahl), der Geometrie Preis (alle 6 Würfel besitzen unterschiedliche Zahlen) und natürlich noch den rein materiellen Wert (5 Würfel gleicher Farbe). So ist es tatsächlich möglich mit Hilfe dieser Ziele gleichviele Punkte zu erhalten wie die Spieler die nur auf ein möglichst hochwertiges Gebäude setzen. Schafft man sogar zwei Zielkarten besitzt man sogar mehr Punkte.

Das alles klingt allerdings einfacher als man denkt, denn zum einen werdet ihr pro Runde nur 6 Würfel verbauen und zum anderen stehen euch nur ein paar Würfel zur Verfügung zwischen denen ihr wählt. Sobald ihr einen Würfel aus der Mitte entfernt habt wird ein neuer nachgeworfen und der Spieler nach euch hat die Wahl einen Würfel zu wählen. Gebaute Würfel dürfen natürlich nicht neu geworfen, umgedreht oder umgebaut werden. Was einmal in einem Gebäude verbaut ist bleibt exakt so liegen. Immerhin handelt es sich hier um ein Bau- und kein Abriss-Spiel. Außerdem haben die Würfel untereinander natürlich noch Abhängigkeiten, denn die Zahl eines Würfels muss immer höher oder gleich hoch wie der darunter liegende Quader sein. Tja, als Architekt mag man Visionen haben aber ein Gebäude sollte stabil sein und hierfür heißt es in der Realität ja auch „die Physik siegt“.

Da es zwischen den Mitspielern einen erhöhten Wettstreit gibt, existiert natürlich auch ein „Tiebreaker“. Vor einer Partie werden zwei Würfel aus dem Beutel geholt, die definieren wer im Zweifelsfall das Ziel alleine erreicht hat, denn geteilt werden hier die Punkte nicht.

Smukers Meinung:

Nach unserer ersten Partie auf der Messe haben wir das Spiel nicht nur wärmstens jedem vor Ort weiter empfohlen sondern es wurde auch so ziemlich von allen unseren Freunden gekauft. Aktuell gibt es das Spiel leider nur mit einer englischen und französischen Regel, aber die Spielregeln sind leicht zu verstehen und das Spielmaterial benötigt ansonsten keine fremden Sprachkenntnisse. Allerdings wird unserer Meinung auch ein deutscher Verlag das Spiel in naher Zukunft produzieren, denn ein solch tolles Würfelspiel für die ganze Familie wird sicherlich nicht von der deutschen Verlagswelt übersehen. Nach vielen Testpartien sind wir uns nämlich bei diesem Spiel einhellig einer Meinung „Blueprints“ ist und bleibt spannend, ist schnell erklärt, besitzt schönes Spielmaterial und erfreut sowohl Jung und Alt. Einziges Manko ist der in unseren Augen etwas hohe Preis von 25 € sowie der etwas zu kleine Würfelbeutel für Erwachsene. Beides ist aber ein Meckern auf einem hohen Niveau und bei einer deutschen Version können wir uns gut vorstellen, dass sich der Preis bei 20-22,50 € einpendelt und ein großer Beutel mitgeliefert wird.
Wer schöne, gute und einfache Ärgerbauspiele spielt, sollte einen Blick auf Blueprints werfen, aber bitte nicht die Anleitung einfach kopieren… es sei denn ihr habt Ammoniak denn dann bleibt es ja eine Blaupause….

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Ein packendes und pfiffiges Würfelbauspiel für Jedermann.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Jörgs Meinung:

Nachdem Andreas bereits sehr lobende Worte gefunden hat, muss ich ich doch etwas auf die Euphoriebremse drücken. Nach dem Hype der Messe in Essen landete Blueprints als erstes Spiel der Messeneuheiten auf unserem Tisch. Als Musthave wurde es mir angepriesen und so war die Erwartungshaltung doch sehr groß. Spielerisch kann es mich in den ersten Partien durchaus überzeugen und es macht auch unabhängig von der Spieleranzahl Spaß. Was mich stört ist der kleine Beutel (lässt sich wie angesprochen leicht austauschen) und der verdeckte Zahlenwert auf der Karte hinter dem Sichtschirm. Auch die Grafik (Cover / Kartengestaltung) gefällt mir nicht sonderlich, so dass hier etwas Luft nach oben ist.
Das Ganze spielt sich sehr flott und ist auch aufgrund der einfachen Regeln als Familienspiel ideal. Als besonders lohnenswert würde ich das Ganze aber nicht einstufen. Reizvoll, klingt da doch etwas besser und mit einigen neuen Sonder- bzw. Auftragskarten (vielleicht als Erweiterung in naher Zukunft) kann ich mir vorstellen, dass dieses Spiel mit der Zeit eher in Richtung 8 (Wertung) tendiert.

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Reizvoll und ideal als Familienspiel mit einfachen Regeln!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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