Brettspiel Testbericht vom 08.11.2011 - von Bernadette

Offrandes




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011

Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler

Spielzeit:
60

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 2 Bewertungen



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Video vorstellung vom 03.02.2011
Video: Spiel 2010: Offerings (Ludonaute)

Vorwort:

Wir schreiben das Jahr 430 vor Christus und in Griechenland herrscht Krieg. Viele Städte liefern sich erbitterte Schlachten und Gefechte. Keine der Städte kann jedoch den Sieg für sich beanspruchen. Jetzt können nur noch die Götter helfen, um eine schnelle Entscheidung herbeizuführen. Die Stadt, die den Göttern das beste Opfer darbringt, kann sich ihrer Unterstützung gewiss sein und wird somit auch den Sieg davontragen.

Ziel des Spiels:

Die Spieler versuchen die Gunst der Götter durch Opfergaben zu erlangen. Um den Göttern seine Opfergaben präsentieren zu können, benötigt man allerdings die Hilfe verschiedener Bürger.

Spielaufbau:

Jeder Spieler sucht sich eine Spielerfarbe aus und nimmt sich alle Spielfiguren. Jede Farbe repräsentiert eine andere griechische Stadt. Die drei Spieltableaus werden in die Tischmitte gelegt und jeder Spieler platziert eine seiner Spielfiguren auf die 0 der Tempelleiste. Danach platzieren die Spieler noch sieben weitere Spielfiguren jeweils auf das unterste Feld der verschiedenen Personenleisten. Jeder Spieler erhält 10 Drachmen als Startkapital. Das restliche Geld und die Tiere werden neben dem Spielplan bereitgelegt. Jetzt muss noch ein Startspieler zufällig bestimmt werden.

Bevor das Spiel beginnt, darf nun noch jeder Spieler drei seiner Personen um einen Platz nach vorne bewegen. Es beginnt der Spieler rechts vom Startspieler und die Spieler bewegen ihre Personen gegen den Uhrzeigersinn um ein Feld nach vorne. Dies dient der Vorbereitung. Das eigentliche Spiel kann jetzt beginnen.

Spielablauf:

Das Spiel selbst gliedert sich in vier Phasen:

1) Versteigerung

2) Bestechung

3) Opfergaben

4) Einkommen

1) Versteigerung: 

Gesteigert wird um die Personenkarten. Der Startspieler nimmt sich die sieben Personenkarten und wählt zwei davon aus, die versteigert werden sollen. Dann nennt er sein Gebot. Die anderen Spieler können höher bieten oder passen. Wer einmal gepasst hat, darf nicht mehr in diese Bietrunde einsteigen. Der Gewinner der Versteigerung nimmt sich die beiden Personenkarten und bewegt seine Figuren auf den dazugehörigen Leisten um jeweils ein Feld nach vorne.

Sollte der Spieler, der die Versteigerung begonnen hat, diese auch gewonnen haben, so gehen alle Plättchen zurück und der Versteigerungszug dieses Spielers endet sofort. Der nächste Spieler darf sich nun 2 Personen aus allen sieben Personen aussuchen und die Versteigerung neu beginnen.

Sollte der Spieler, der die Versteigerung begonnen hat, diese nicht gewinnen, so wählt er aus den verbleibenden fünf Personenkarten zwei Neue aus, um diese zu versteigern. Ein Spieler ist so lange am Zug, bis er entweder eine Versteigerung gewinnt oder bis er aus den verbleibenden Karten keine zwei Personen mehr auswählen kann. Man kann seinen Versteigerungszug aber auch freiwillig beenden und direkt an den nächsten Spieler weitergeben.

Der nächste Spieler beginnt nun seinen Versteigerungszug. Dies wiederholt sich so lange bis alle Spieler einen Versteigerungszug ausgeführt haben.

So steigen im Verlaufe des Spiels die Spielfiguren auf den Personenleisten immer weiter nach oben. Dabei können mehrere Spielfiguren auf demselben Feld sein. Nur auf dem obersten Feld darf immer nur eine Spielfigur stehen.

2) Bestechung:

Kommen wir nun zum Bestechen. Spieler die Spielsteine auf der Verführerleiste haben, dürfen nun genau eine gegnerische Person bestechen. Der Spieler der am höchsten auf der Verführerleiste ist beginnt, danach folgen die anderen Spieler in absteigender Reihenfolge der Leiste.

Der Spieler der am höchsten auf der Verführerleiste ist, darf eine Person bestechen, die weniger Punkte auf der Leiste der Wachen hat, als der Spieler selbst auf der Verführerleiste besitzt. Der Spieler bestimmt nun eine Personenleiste, auf dieser setzt er sein Plättchen um ein Feld nach vorne und seinen Kontrahenten, den er bestochen hat, um ein Feld nach hinten. Gemein! Aber so ist das harte Leben!

Dann ist der nächste Spieler an der Reihe und darf nun einen anderen Spieler bestechen.

3) Opfergaben:

Jeder Spieler kann eine Opfergabe darbringen (diese kann aus mehreren Tieren der gleichen Sorte bestehen). Die Spieler erhalten so viele Tiere, wie die am wenigsten fortgeschrittene Spielfigur, auf der Leiste der Wasserträgerin und des Blumenhändlers, anzeigt. Danach muss man sich für einen Altar entscheiden. Man darf nur einen Altar wählen, wo sich seine Spielfigur auf der Tempeldienerleiste befindet, oder weiter links davon. Nun breitet man seine Opfergaben auf dem Altar aus und platziert einen seiner Spielsteine unterhalb des Altars. Sollten sich bereits Tiere aus vorherigen Runden auf dem Altar befinden, so muss man entweder mehr Tiere der gleichen Art opfern, als sich dort bereits befinden oder höher wertige Tiere opfern.  Für die geopferten Tiere erhält der Spieler sofort die entsprechenden Siegpunkte.

4) Einkommen:

Der Startspieler geht an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn weiter. Jeder Spieler erhält erneut 10 Drachmen. Falls Spieler noch Geld aus der letzten Runde übrig haben, so behalten sie es. Es folgt eine neue Runde.

Das Spiel endet sobald alle Altäre eine Opfergabe erhalten haben, oder ein Spieler 100 Punkte erreicht hat.

Strategie:

Wie bei vielen Bietspielen gilt auch hier die Devise, setz dein Geld richtig ein. Man sollte nicht zu sparsam mit seinem Geld umgehen, da man jede Runde wieder ein Einkommen erhält, allerdings sollte man auch nicht zu verschwenderisch sein, sonst hat man keine Möglichkeit die Personenkarten, die man haben möchte, zu erlangen. In der Versteigerungsphase kann es durchaus Sinn machen erst einmal zwei Personenkarten zu versteigern, die einen persönlich nicht interessieren, um den Mitspielern Geld aus der Tasche zu locken und dann die Personen, die man selbst gerne haben möchte billig zu ersteigern. Auch bei der Opferung kann es durchaus sinnvoll sein, manchmal eine Runde länger zu warten, bevor man etwas opfert, um mehr Tiere der gleichen Sorte gesammelt zu haben. Dies macht es den Gegnern schwierig, einen von seinem Altarplatz zu vertreiben. Allerdings sollte man auch nicht zu lange warten, da sonst alle Plätze bereits besetzt sein können.

Interaktion:

Besonders in der Verseigerungsphase herrscht Interaktion, schließlich wollen alle Mitspieler Personenkarten ersteigern und da können die Gebote schon recht hoch werden. Auch bei den einzelnen Personen und auf den Altären gibt es immer wieder Interaktion zwischen den einzelnen Spielern, sei es beim Kampf um die besten Altarplätze oder bei der Bestechung.

Glück:

Ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu. Allerdings hält es sich doch sehr in Grenzen. Das einzige Glückselement findet man in der Versteigerungsphase. Wenn man nicht selbst der Spieler ist, der die Personenkarten zusammenstellt, kann man nicht vorher wissen welche Kombinationen von den Gegnern gewählt werden. Dies macht aber nur einen geringen Anteil aus, da man selbst jede Runde einmal die Personen wählen darf und ansonsten auf unpassende Personenkarten nicht bieten muss und sich sein Geld somit für passende Personen aufsparen kann.

Packungsinhalt:

In der Packung befinden sich drei Spieletableaus (ein Bestechungs-Tableau, ein Marktplatz-Tableau und ein Tempel-Tableau), sieben Personenkarten, Geld und Spielermarker, sowie hölzerne Tierfiguren in den fünf unterschiedlichen Tierarten (Hühner, Schweine, Schafe, Ziegen, Ochsen). Die Tableaus und die Personenkarten sind wunderschön illustriert. Bei dem ganzen Material sollte man nicht vermuten, dass es sich um das Erstlingswerk eines französischen Kleinverlages handelt. Weiterhin enthält das Spiel Regeln, in Französisch, Englisch und Deutsch. Die deutschen Regeln sind im Großen und Ganzen ordentlich übersetzt, allerdings haben sich dennoch ein paar kleine Fehler eingeschlichen, die aber das Spiel nicht weiter behindern. In Deutschland ist das Spiel nicht ganz einfach und wenn dann nur über das Internet zu erhalten. Aber bei einem Preis von knapp 30€ kann man sich nicht beschweren. Das Material ist gute Qualität und steht den großen Verlagen in nichts nach.

Spaß:

Der Versteigerungsmechanismus ist wirklich gut durchdacht und sehr interessant. Selbst Spieler die eigentlich keine Fans von Versteigerungsspielen sind, konnten mit diesem Spiel warm werden. Der Reiz des Spiels liegt aber ganz klar in der Versteigerung und im Abwegen, wann man  wie viel einsetzt. Viel Abwechslung bietet das Spiel ansonsten nicht. Wem solche Art von Spielen nicht liegen, der sollte besser die Finger davon lassen. Am Besten ist das Spiel mit vier Personen, wer aber des Französischen oder des Englischen mächtig ist kann sich aber inzwischen auf der Homepage (http://www.offrandes.ludonaute.fr) auch Regeln für das Spiel zu Zweit runterladen.

Bernadettes Meinung:

Offrandes ist ein sehr gelungenes Versteigerungsspiel, das einen sehr interessanten Mechanismus verwendet. Allerdings beinhaltet dieser Mechanismus auch sehr viel Grübelpotenzial und dies kann das Spiel in die Länge ziehen, wenn die Mitspieler zu lange über ihre Gebote nachdenken. Die Spielzeit ist mit 60 Minuten angegeben, dies ist auch realistisch, wenn alle Spieler am Tisch, nicht zu lange über ihren Zug nachdenken. Viel länger sollte man das Spiel auch nicht ziehen, da es hauptsächlich aus dem Versteigerungsmechanismus besteht und dieser den Spielspaß nicht länger als eine Stunde aufrecht erhalten kann. Das Spielmaterial und die Illustrationen sind wirklich von höchster Qualität und erhöhen den Spielspaß noch deutlich.

Bernadette Beckert und Smuker für cliquenabend.de

Vielen Dank an Ludonaute für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
7 von 10
Wann setzte ich wie viel Geld.
INTERAKTION
8 von 10
Sowohl beim Bieten als auch auf den Personenleisten kommen einem die anderen Spieler in die Quere.
GLÜCK
2 von 10
Das richtige Timing ist wichtig.
PACKUNGSINHALT
9 von 10
Viel Material und gute Qualität zu einem angemessenen Preis.
SPAß
6 von 10
Interessanter Bietmechanismus.
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Top Material und ein interessanter Versteigerungsmechanismus sind ein Muss für Versteigerungsfans.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Jörgs Meinung:

Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch an den Autor zu diesem ersten Spiel. Grafisch meisterlich und eine glatte 10. Auch das Material kann sich absolut sehen lassen. Das Versteigerungsspiel dauert kaum länger als 60 Minuten wobei die Partien zu Dritt nicht zu empfehlen sind und man besser zu Viert oder zu Fünft spielen sollte. Allerdings hat trotz dieser leichten Abläufe und der hohen Interaktion der Spaß bei uns gefehlt.
Vielleicht liegt es auch am überragenden zweiten Spiel Yggdrasil vom gleichen Autor, denn Offrandes landet so gut wie nicht mehr auf unserem Tisch. Es ist nicht schlecht aber auch nicht wirklich gut, zumindest gibt es aus meiner Sicht viel bessere und packendere Versteigerungsspiele.

STRATEGIE
7 von 10
Versteigerung steht im Vordergrund!
INTERAKTION
8 von 10
Ständig kommt man sich in die Quere!
GLÜCK
2 von 10
Spielt weniger eine Rolle!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Wau, was für ein schönes Cover!
SPAß
4 von 10
Der Spaß bleibt auf Dauer auf der Strecke!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Tolle Grafik, überschaubare Regeln, doch der Spaß wollte irgendwie nicht richtig aufkommen.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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Dienstag 08.11.2011

Spieltest: Offrandes (Ludonaute)

Nachricht von 05:00 Uhr, Smuker + Bernadette, - Kommentare

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