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Testbericht vom 19.10.2009 - von Andreas

Chicago Express




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009

Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler

Spielzeit:
60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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„Der industrielle Aufschwung Amerikas ist ohne die Eisenbahn nicht denkbar. Das riesige Land konnte nur erschlossen werden, weil benötigtes Material mit der Eisenbahn über lange Strecken transportiert wurde. So geht die Erschließung Nordamerikas einher mit der Ausbreitung der Eisenbahnnetze einzelner Firmen. Viele Eisenbahngesellschaften wurden damals gegründet und Investoren gesucht, die diese Gesellschaften mit dem notwendigen Kapital ausstatteten. Namen wie Cornelius Vanderbilt oder Charles Morgan geben Zeugnis von dieser Zeit. Doch diesen Investoren hatten nicht nur die Finanzierung der Eisenbahn im Sinn, vielmehr ging es ihnen um möglichst hohe Dividenden.“ Dieser Text springt uns zu Beginn des Regelstudiums von Chicago Express an und liest sich gut. Wenn man kurz seine Gedanken schweifen lässt ist dies auch durchaus nachvollziehbar. Die USA ist groß, im Verhältnis zu Europa ein wahrer RIESE, da ist es nicht einfach eine Ware oder einen Menschen von einem Ort zu einem anderen zu Befördern ohne Transportwege geht da gar nichts. Aber wo haben sie im 19. Jahrhundert das ganze Geld gehabt, tja aus Aktiengesellschaften und die haben sicherlich nicht aus sozialen Gründen ihr privates Vermögen zur Verfügung gestellt. Nein, die wollten das Vermehren und das ist dabei sicherlich auch vielen gelungen Tja jetzt wissen wir auf jeden Fall warum der Autor, das Thema Verspielenswert hielt und es ihn packte… wir wurden auch ganz kribbelig und haben das ganze für euch über einen längeren Zeitraum getestet. Ob wir als Aktionäre zufrieden waren oder nicht erfahrt ihr nun in unserem „dampffrischen“-Test.

Ziel des Spiels:
Die Spieler ersteigern Aktien mit ihrem Geld und führen die Gesellschaften im Streckennetz voran um ihre Dividende zu erhöhen. Wer am Ende am meisten Gewinn aus den Dividenden erhalten hat gewinnt.

Spielaufbau:
Der Spielaufbau und die Vorbereitung von Chicago Express ist auf der Anleitungsseite 2-3 erklärt und abgebildet. Gleich zwei Seiten? Ist es denn soviel? Naja es geht…

Der Spielplan kommt natürlich in die Tischmitte. Hier muss man jedoch beim ersten Aufbau die drei Zeiger noch mit Druck befestigen, danach ist das nie wieder nötig. Die Zeiger werden nun noch alle nach links in den grünen Bereich gedreht. Um den Spielplan herum werden die Vier Eisenbahngesellschaftstableaus gelegt. Auf diese platziert ihr sowohl alle Loks als auch die Aktion der Gesellschaft (ja es ist gewollt, dass die Anzahl der Loks und Aktien unterschiedlich ist, es fehlt nix, keine Angst). Jetzt nehmt ihr noch eine Lokomotive von jeder und stellt sie auf das jeweilige Startfeld (siehe Abbildung in der Regel). Dann gibt es noch die schwarze Eisenbahngesellschaft, die kommt erst kurz vor Spielende ins Geschehen, trotzdem könnt ihr schon mal hierfür die zwei Aktien und die paar Lokomotiven auf das abgebildete Tableau auf den Spielplan legen. Jetzt kommen noch die Zählsteine der Gesellschaften auf das jeweilige Startfeld der Einkommensskala. Die Zahlen entsprechen farblich den Steine, somit ist das einfach zu bewerkstelligen auch ohne Anleitung. Der schwarze Stein der Wabash Cannonball wird noch neben die Skala gelegt. 3 weiße Häuschen (ähneln bis auf die Farbe und das Material irgendwie an die Monopoly-Steinchen) werden beiseite genommen und je eins auf das Feld „1“ Detroit, „3“ Wheeling und „4“ Pittsburgh gelegt. Die restlichen 20 Stück kommen als Vorrat neben den Spielplan und jetzt erhält noch jeder sein Startkapital. Es wird immer die Summe von 120$ fair auf die Spieleranzahl ausgeteilt. Soweit der Aufbau jetzt beginnt noch eine Versteigerung, das ist allerdings noch nicht das Spiel sondern noch die Vorbereitung. Wie eine Versteigerung funktioniert erklären wir euch also schon hier, was sie bringt, dazu kommen wir dann im Spielablauf. Zuerst wird eine Aktie der PRR versteigert (das ist die Rote). Das Startgebot beginnt bei 7$. Jetzt geht es reihum bis jemand passt, der ist dann aus der aktuellen Versteigerung ausgestiegen und darf auch später hier nicht mehr mit einsteigen. Es wird solange geboten, bis alle bis auf einen gepasst haben. Der entrichtet nun den gebotenen Betrag und erhält die Aktie. Allerdings kommt das Geld nicht in die Bank, sondern wird stattdessen auf das Tableau der eben ersteigerten Gesellschaft gelegt. Danach wird Blau (min. 6$), Gelb (min. 5$) und Grün (min. 8$) mit jeweils einer Aktie versteigert und das Spiel kann beginnen. Der Spieler der die PRR ersteigert hat (die rote Bahn-Gesellschaft) ist übrigens immer der Startspieler! Das solltet ihr üblicherweise euren Spielpartnern vor dem ersten Spiel mitteilen.

Spielablauf:
Ist man am Zug wählt man eine Aktion aus und führt diese danach dann aus oder lässt sie verfallen. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Wurde eine bestimmte Anzahl von Aktion ausgewählt kommt es zur Dividenden-Phase aber dazu später mehr (nur nicht zu neugierig sein). Wir bringen euch erstmal die Aktionen näher.

Jeder Spieler hat pro Zug eine der folgenden Aktionsmöglichkeiten: - Eine Aktie versteigern - Die Strecke einer Eisenbahngesellschaft erweitern - Entwicklung eines Spielfeldes Hierbei gilt, man darf diese Aktion nur wählen, wenn der Zeiger der Aktion noch nicht im roten Bereich ist. Genau, hierfür sind nämlich die angepressten Zeiger. Habt ihr eine Aktion ausgewählt so bewegt ihr den schwarzen Zeiger ein Feld nach rechts und führt sie dann aus oder verzichtet (das kommt aber eher nicht vor) darauf. Jetzt können wir auch erwähnen, wann es zur Dividenden-Phase kommt. Nämlich genau dann, wenn zwei Zeiger im roten Bereich sind. Danach werden wieder alle Zeiger auf den grünen Bereich gedreht. Aber zuerst wollten wir euch ja noch sagen was ihr mit den Aktionen genau tun könnt.

Aktien versteigern
Hat man sich für diese Aktion entschieden, so darf man eine Aktie einer beliebigen Gesellschaft versteigern, solange diese auch noch Aktien besitzt. Einzige Ausnahme ist die Wabash Eisenbahngesellschaft (die schwarze Farbe), diese kommt erst kurz vor Spielende ins Geschehen und in die Versteigerung. Hierauf gehen wir weiter unten ein. Der Spieler der die Aktie versteigert muss selbst mindestens das Startgebot bieten oder passen. Das Startgebot setzt sich hierbei aus dem aktuellen Einkommen der Gesellschaft zusammen. Und zwar wird geschaut auf welchem Wert der Einkommensstein der Farbe steht und dieser wird durch die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien (einschließlich der gerade versteigerten) geteilt und dann gegebenenfalls aufgerundet. Beispiel: Die Baltimore & Ohio Aktie soll versteigert werden. Aktuell gibt es zwei Inhaber mit je einer Aktie und das Einkommen liegt bei 28$ (27:3 = 9,33 aufgerundet 10). Somit ist das Mindestgebot 10 $ für diese Aktie. Nun wird wieder reihum geboten wobei man immer den vorherigen überbieten oder passen muss. Sind alle ausgestiegen bis auf einen Spieler zahlt er den geboten Betrag auf das Gesellschaftstableau und erhält die Aktie. Haben alle Spieler gepasst (kam bei uns noch nie vor) so bleibt die Aktie wo sie ist (also auf dem Tableau der Gesellschaft).

Die Strecke einer Eisenbahngesellschaft erweitern
Hat man diese Aktion gewählt so kann man das Streckennetz einer Gesellschaft erweitern, jedoch muss man mindestens eine Aktie dieser besitzen, was auch logisch ist, da man sicherlich nur den Gesellschaften helfen wird, bei denen man an der Dividende beteiligt ist. Insgesamt darf das Streckennetzt der Eisenbahn um bis zu drei Felder erweitert werden. Ob dies geht, liegt an dem Geld der Gesellschaft, an der Anzahl der Loks die sie noch bauen kann und an dem Willen des Spielers. Wichtig: Alle Streckenfelder einer Gesellschaft müssen mit ihrem Startfeld durch ihre eigenen Loks verbunden sein und Startfelder dürfen generell nicht überbaut werden. Abzweigungen sind manchmal sehr hilfreich und auch erlaubt. Auf Stadt-, Industriestadt- und das Ebenenfeld können mehrere Gesellschaften ihre Loks bauen, während Wald- und Bergfelder belegt sind, wenn eine Lok auf ihnen steht. Baut man seine Lok auf Chicago so gibt es eine extra Chicago-Phase, auf die wir später eingehen werden. Jetzt schauen wir uns erstmal die Kosten einer Streckenerweiterung an. Wenn man bei Chicago Express baut, so ist es nicht wichtig wie viel Geld man selbst besitzt sondern ob die Gesellschaft genug besitzt. Sie muss nämlich selbst für ihre Streckenkosten aufkommen und zahlt die Kosten somit mit dem Geld, was die Spieler ihr durch den Kauf der Aktien zur Verfügung gestellt haben (verzwickt, also nicht zu geizig beim Bieten sein!). Aus diesem Grund heißt auch die oberste Regel im Spiel:

Das Geld der Spieler und der Gesellschaften ist strikt zu trennen
Dies ist auch nochmal extra Fett in der Spielanleitung erwähnt. Die Kosten eines Feldes ergeben sich aus dem roten Wert, der in der weißen Lok auf dem Feld angegeben ist, dieser wird jedoch noch mit der Anzahl der anwesenden Loks (die gerade gesetzte zählt dazu) multipliziert. Möchte ich also in ein Feld mit der Zahl -3 und sitzen dort schon insgesamt 2 Loks (z.B. durch blau und rot) so muss ich 9$ aus der Gesellschaftskasse für dieses Feld zahlen (3 mal -3). Kann eine Gesellschaft nicht die Kosten tragen, so darf man sie auf dieses Feld auch nicht erweitern. Die Frage ist nun natürlich noch, warum man denn das Streckennetz erweitern sollte? Naja das liegt vermutlich ja auf der Hand oder? Um Geld zu erhalten. Jedes Mal steigert sich nämlich der Einkommenswert der Gesellschaft und zwar um den schwarzen Zahlenwert der in der Lok auf dem Feld angegeben ist. Baut man sogar ein Häuschen darauf (siehe Entwicklung eines Spielfeldes) so wird der Wert nochmal gesteigert, aber dazu kommen wir gleich in der nächsten Aktion. Stellt man seine Lok auf den Wald- oder auf die Ebene, so wird das Einkommen nicht erhöht, jedoch hat der Wald einen anderen Vorteil (den wir auch in der nächsten Aktion erklären) während die Ebene einfach benutzt werden muss, um mit seiner Strecke gewisse Punkte zu erreichen. Sollte man eine der drei Industrie-Städte erreichen (Detroit, Wheeling oder Pittsburgh) so steigt der Einkommenswert der Gesellschaft um den Wert der aktuell auf der Industrieskala angegeben ist.

Entwicklung eines Spielfeldes
Die dritte Möglichkeit die ihr besitzt ist das Entwickeln eines Feldes. Hierfür werden wie schon oben erwähnt die Häuser verwendet. Die Stadt-, Berg- und Waldfelder könnt ihr jeweils nur einmal entwickeln. Um dies zu markieren stellt ihr auf das Feld ein Haus. Die Industriestadt kann nur entwickelt werden, wenn mindestens eine Lok darauf steht und ihr Entwicklungswert wird auf der separaten Skala festgehalten indem das dortige Haus um ein Feld weiter nach rechts bewegt wird. Eine Ausnahme stellt Detroit dar, diese Stadt kann man nicht selbst weiterentwickeln (sondern sie ist eine Art Rundenzähler) und geht automatisch bei jeder Dividenden-Phase um ein Feld weiter. Baut man ein Haus auf ein Stadt- oder Bergfeld so setzt man zur Markierung wie gesagt das Haus auf dieses und der Einkommenswert der dort befindlichen Gesellschaften steigt um den Wert, der in dem Haus auf dem Sechseckfeld steht. Wird eine Industriestadt entwickelt so steigt der Wert der dort anliegenden Gesellschaften um die Differenz des Feldes an während ein Waldfeld die einzige Möglichkeit ist (bis auf das ersteigern von Aktien) nochmal Geld in eine Gesellschaftskasse zu geben. Für jedes hier platzierte Haus erhält diese nämlich 2$ von der Bank auf ihr Tableau. Soweit so gut wir haben euch jetzt die drei Aktionsmöglichkeiten bis auf das Detail erklärt nun kommen wir zur Dividenden-Phase.
Diese findet nochmal zur Erinnerung statt, wenn zwei der Aktionspfeile im roten Bereich sind. Hierbei gliedert sich die Dividenden-Phase in drei Phasen. - Allgemeine Dividende Die Spieler erhalten für jede Aktie die sie besitzen eine Dividende ausgezahlt. Die Höhe wird errechnet indem man den aktuellen Einkommensstand durch die Anzahl aller verkauften Aktien teilt. Teilbeträge werden wie zuvor hierbei immer aufgerundet. Das ausgezahlte Geld erhalten die Spieler in diesem Fall direkt von der Bank. - Nachdem alle Dividenden an die Spieler ausgezahlt wurden werden die Zeiger zurückgesetzt. Das heißt alle drei Aktionen können wieder gewählt werden und befinden sich im grünen Bereich. - Als letzter Punkt dieser Phase wird noch das Markierungshaus von Detroit auf der Industrieskala um 1 Feld weiter nach rechts gesetzt. So jetzt ist die Dividenden-Phase auch schon rum und das Spiel geht normal weiter. Viel fehlen tut nicht mehr. Es gibt noch die Wabash, die Chicago-Dividende und das Spielende, aber wir beginnen am Besten in der korrekten Reihenfolge.

Chicago
Chicago ist eine wichtige Stadt und sobald eine Eisenbahngesellschaft mit ihrem Streckennetz hier angelangt wird das Spiel kurz unterbrochen und es gibt eine Extra-Dividende. Diese betrifft allerdings nur die Aktionäre der Gesellschaft die gerade an Chicago angekommen ist. Sobald die erste Gesellschaft hier angekommen ist wird auch die Wabash Cannonball Gesellschaft eröffnet. Eine schwarze Lock wird sofort auf das Feld „Fort Wayne“ platziert, der schwarze Zählstein kommt auf das 1er Feld der Einkommensskala und die 1. Aktie von Schwarz wird versteigert. Danach wird das Spiel normal weiter gespielt (wobei auch ab jetzt die zweite Wabash Aktie versteigert werden darf!).

Dampf aus – Spielende
Das Spiel endet, wenn eine der folgenden vier Bedingungen zutrifft. >Mindestens 3 Gesellschaften haben keine Loks mehr >Mindestens 3 Gesellschaften haben keine Aktien mehr >Es gibt nur noch 3 oder weniger Häuschen im Vorrat >Der Einkommensmarker von Detroit steht auf der 8 (es gab also 8 Dividenden-Phasen) Jetzt zählt jeder sein Geld und wer am meisten hat gewinnt. Die Aktien zählen dabei nichts mehr, ihr erhaltet im Spiel nur Geld durch die Dividenden.

Strategie:

So jetzt sind die ganzen Regeln erklärt und man weiß gar nicht wo man anfangen soll. Tja dafür haben wir ja den kleinen Abschnitt Strategie. Zum einen ist es wichtig, die Spielmechanismen vollkommen verstanden und verinnerlicht zu haben, bevor ihr das Spiel vorbereitet. Denn hier werden ja schon zum ersten Mal Aktien versteigert und das ist nicht gerade unwichtig. Und zum anderen… naja fangen wir mal mit dem Grundgerüst an. Was ist gut: Gut ist es, wenn ihr Aktien besitzt, seid ihr alleiniger Besitzer, wird das Ganze aber auch ganz schön teuer. Es schadet euch also nicht wirklich, wenn noch ein anderer mitarbeitet. Dieser hilft euch ja dann auch beim Streckenausbau und so steigt der Einkommenswert euerer Aktie schneller. Wichtig ist es hierbei aber auch immer den Überblick zu behalten. Es bringt euch nichts, wenn ihr nur eine Aktie besitzt und euer Mitspieler alle anderen. So hat er vom Gewinn immer mehr als ihr. Das heißt aber jetzt auch nicht, dass ihr immer die Mehrheit benötigt. Ihr müsst auf das Gesamtaktienpacket schauen. Hier braucht ihr einen Mix der euch gute Dividende gibt und gleichzeitig dafür sorgt, dass ihr insgesamt mehr daraus erhaltet als eure Mitspieler. Ein zweiter Punkt ist das ersteigern der Aktien. Es ist immer praktisch, wenn man sich billig in eine Aktiengesellschaft einkaufen kann, die andere Spieler schon etwas weiter gebracht haben. Das wollen diese natürlich vermeiden und euch gegebenenfalls sehr hoch steigern. Das könnt ihr aber auch taktisch verhindern indem ihr vorher eine andere Aktie versteigert. Eventuell haben daran eure Mitspieler auch Interesse und bieten hier viel Geld. Dann könnt ihr im nächsten Zug eure gewollte Aktie versteigern und nun fehlt euren Gegner das Geld euch hoch zu pokern. Man darf nämlich grundsätzlich nur das bieten was man auch zahlen kann. Da kommen wir auch gleich auf einen wichtigen Punkt. Haltet euer Geld verdeckt und zeigt nicht jedem wie viel oder wenig ihr besitzt und jetzt kommt natürlich auch viel Kalkulation bei den Aktienersteigerungen rein. Grundsätzlich zahlt ihr für eine Aktie immer etwas mehr als sie gerade wert ist. Dafür sorgt zum einen das Startgebot und zum anderen eure Mitbieter. Ihr müsst langfristig schauen wie weit sich die Bahn noch entwickeln kann und wird. Also schaut euch die Streckenlinie an, berücksichtigt welchen Weg sie vermutlich nehmen wird und welche Felder vermutlich mit Häusern bebaut werden. So könnt ihr errechnen, um wie viel das Einkommen nach oben gehen wird und wie viel Dividende ihr erhaltet. Apropos Dividende. Chicago ist dadurch natürlich sehr attraktiv. Zum einen steigt euer Einkommen sofort um +7 was auf jeden Fall eine ordentliche Steigerung ist und zum anderen gibt es eine Extra-Dividende, die natürlich sehr schön eurem Bankkonto zu Gute kommt. Gut platzierte Häuser und das Anbinden der Städte vor allem der Industriestädte sorgt natürlich für eine gute Einkommenssteigerung. Somit heißt es hier auch immer schön Häuser bauen und gleichzeitig die noch verbliebenen Lokomotiven zählen um zu sehen wo ihr noch so lang fahren könnt und dann doch noch zu eurem Ziel (Detroit?) zu gelangen. Als letztes wollen wir noch die Wabash betrachten, am Anfang scheint sie fast gar nichts auszumachen und in der Tat sie ist sicherlich nicht die Gewinnrakete schlechthin trotzdem kann man mit ihr je nach Spielsituation schon noch einige $$$ Einstreichen. Das liegt natürlich am jeweiligen Spieler. Rechnet es euch einfach aus, berechnet dabei euren bezahlten Betrag für die Aktie, achtet darauf das sie nicht viel Lokomotiven besitzt und schaut ob es sich mehr lohnt als ein andere Gesellschaft zu pushen… Soweit unsere Tipps.

Interaktion:

Die Interaktion ist in diesem Spiel vor allem durch das Aktienersteigern, das Wegebauen und das nehmen der Aktionsmöglichkeiten gegeben. Es bilden sich automatisch kleine Teams, die Aktien an der selben Gesellschaft haben. Hier fragt man dann ab und an mal nach „Hey, mach auch mal was für deine/unsere Dividende?!“ was bei den anderen Spielern für Gelächter sorgt. Ansonsten kommt es bei fiesen Taktiken auch mal zu Flüchen, aber das gehört halt zum Aktienhandel dazu.

Glück:

Der Glücksfaktor ist bei Chicago Express nicht wirklich vorhanden. Natürlich kann man sich nicht unbedingt zurechtlegen wie jetzt seine Gegner vorgehen, aber es ist viel vorausplanen gefragt. Es gibt keine Karten, keine Würfel und alle Daten sind offen. Jeder weiß wie viel Loks, Aktien und Häuser vorhanden sind und somit ist das Glück recht außen vor. Hier gewinnt der bessere Taktiker. Glücksspieler werden keine große Freude haben.

Packungsinhalt:

Chicago Express ist komplett grafisch überarbeitet, wenn man es gegen die amerikanische Fassung „Wabash Cannonball“ hält kann man nur grinsen. Die Grafik ist sehr gelungen, die Aktionsanzeige und die Holzfiguren passen perfekt in die Optik nur das Geld ist aus etwas dünnem Papier, jedoch kann man es deswegen auch leicht verbergen und somit gibt es eigentlich nichts zu meckern. Die Regeln erklären alle Details und auch vielen Beispielen und Bildern und es bleiben keine Fragen offen. Wir finden das Preis/Leistungsverhältnis also für durchaus angemessen. Ihr bekommt viel für euer Geld.

Spaß:

Der Spaßfaktor hängt wie so oft von der Spielgruppe ab. Wir hatten sowohl Spieler die es recht langweilig fanden als auch welche die Feuer und Flamme dafür sind. Manche meinen eine Runde gleicht der anderen, andere sind davon Tagelang nicht wegzubekommen. Ihr müsst also selbst entscheiden ob es ein Spiel für eure Runde ist. Mögt ihr Aktienspiele, hartes vorausberechnen und das gegenseitige helfen beim Bau mit dem Plan dabei doch mehr abzukassieren seid ihr hier aber definitiv richtig.

s Meinung:

Chicago Express gilt in der Geekszene als etwas sanfteres strategisches Eisenbahnspiel. Es gibt deutlich komplexere Zugspiele (18xx, Age of Steam), die aber auch eine viel längere Spielzeit besitzen. Gleichauf gibt es aber auch viel leichtere Kost (Zug um Zug, Transeuropa) die man aber eigentlich mit dem System hier gar nicht vergleichen kann. Der Mechanismus, dass man für Aktien Geld einzahlt und damit dann die Gesellschaft zurecht kommen muss funktioniert tadellos und wir können das Spiel an strategische Spieler die gerne Aktienspiele spielen und vorausrechnen nur wärmstens empfehlen. Hinzu kommt die für ein solches Spiel kurze Spieldauer und schöne Grafik.
Seid ihr jedoch eher an einem entspannten familientauglichen Zugstreckenbauspiel interessiert, könnte euch Chicago Express eventuell durch seine fiesen Strategien den Abend vermiesen.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

Vielen Dank an Queen Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
9 von 10
Der beste Stratege gewinnt.
INTERAKTION
6 von 10
Das war meine Aktion….
GLÜCK
1 von 10
Spiel hier keine Rolle.
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Wunderschöne Grafik, Geld nicht perfekt.
SPAß
8 von 10
In der richtigen Runde auf jeden Fall
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Chicago Express, ist ein strategisches Zugbau- und Aktienspiel, welches nicht allzu lang dauert. Zielpublikum sind Vielspieler und die mögen es auch.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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