Brettspiel Testbericht vom 10.04.2013 - von Jörg

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort:

Mittlerweile müssen wir in unseren Spielberichten neben dem Namen „Der Hobbit“ die Ergänzung des Namens (hier: Eine unerwartete Reise) hinzufügen, da doch einige Verlage sich dieser Thematik angenommen haben und man durchaus den Überblick verlieren kann.
Das vor uns liegende Spiel aus dem Hause Kosmos richtet sich laut Verlag an Planer, Abenteurer, Glücksritter und Kino Fans. Naja, mit diesen Aussagen und den aufgedruckten Wertungsbalken auf der Spielschachtel kann man noch nicht all  zu viel anfangen. Wir wissen nur, dass sich das Spiel an der ersten Verfilmung des Hobbits orientiert. Somit darf man auch gespannt sein, ob dies bei Kosmos nur der Beginn einer Hobbit Reihe ist. Das Spiel zeigt sich auf den ersten Blick mit einer Vielzahl an originalen Filmmotiven, so dass Anhänger dieser Reihe durchaus neugierig werden. Was es in Punkto Ablauf zu bieten hat und ob sich dieses Abenteuer auch lohnt, verraten wir euch in diesem Bericht.

Ziel des Spiels:

Die Spieler begeben sich mit ihren Zwergen gemeinsam mit dem Hobbit Bilbo auf eine Reise und treffen unterwegs auf Trolle und weitere Gefahren. Mithilfe von Gandalf und dem einen Ring versuchen sie mit einem ihrer Zwerge und Bilbo ins Ziel zu kommen.

Spielaufbau:

Auf dem Spielplan erkennt man den Weg von Start zum Ziel, das Startfeld für den Ork-Stein, das Feld für den Ring und die Ablagefelder für die Karten entsprechend dem Gebiet. Neben Gandalf (Startfeld in der Mitte seines eigenen Pfades) platzieren die Spieler ihre Zwerge (zwei Zwerge pro Spieler) auf dem Startfeld. Alles wird entsprechend vorbereitet und jeder Spieler bekommt neben seinen fünf Bewegungskarten drei Karten vom Stapel mit dem Auenland Symbol auf die Hand. Karten mit Sofort-Aktion werden sofort aufgedeckt und ausgeführt. Hierfür zieht der Spieler eine Ersatzkarte.

Spielablauf:

Es ist eigentlich ganz einfach, denn die Spieler bewegen ihre Zwerge mit ihren Bewegungskarten entlang der Strecke. Bilbo wird mit entsprechenden Karten von allen Spielern bewegt. Auf den Abenteuerfeldern müssen die Spieler zumeist kämpfen und dafür benötigen sie Karten mit Zwergen oder Verbündeten. Steht der Zauberer Gandalf bei einem Abenteuerkreis vor Ort, kann er die Spieler bzw. Zwerge unterstützen.

Der Ablauf im Einzelnen:

>Eine Bewegungskarte nutzen
Der Spieler wählt eine seiner Bewegungskarten und zieht einen seiner beiden Zwerge entsprechend weit (auch zurück ist möglich!). Die Karte wird anschließend verdeckt vor dem Spieler abgelegt, so dass alle Bewegungskarten genutzt werden müssen, bevor der Spieler sie wieder alle aufdeckt.
Landet der Zwerg beispielsweise auf einem Würfelfeld, würfelt er und zieht die Figur weiter. Auf Abenteuerfeldern muss man die entsprechende Karte ziehen, doch dazu später mehr.

>Beliebig viele Handkarten spielen
Der Spieler kann beliebig viele Handkarten ausspielen, um mit „Bilbo“ den Hobbit zu bewegen, mit dem „Pony“ beispielsweise zwei Zwerge auf einem Feld vorzurücken (wichtig: pro Feld maximal zwei Figuren), mit einer Gandalf-Karte Gandalf auf seinem Pfad zu bewegen oder mit Zwergen und Verbündeten zu kämpfen, sofern dies gemäß Abenteuerkarte erforderlich ist.

>Zwei Karten nachziehen
Am Ende muss der Spieler zwei Karten vom Stapel Auenland nachziehen oder einem anderen Stapel gemäß dem Feld des Spielers (bzw. einen seiner Zwerge). Allerdings darf jeder Spieler höchstens 6 Karten besitzen, so dass überzählige nach Wahl abgelegt werden.
Ist der Stapel Auenland aufgebraucht, wird mit den abgelegten Karten und darunter sind auch Sofort-Karten anderer Stapel zusammengemischt und bildet damit einen neuen Stapel.

Landet eine Spielfigur auf einem Abenteuerfeld, wird eine Karte dieses Stapels gezogen und in den meisten Fällen wartet ein Gegner darauf bekämpft zu werden. Dieser Spieler muss den Gegner entsprechend seines Kampfwertes mit dem gleichen Wert bekämpfen. Hierzu muss er somit Zwerge- bzw. Verbündete-Karten ausspielen. Mit Gandalf vor Ort wird der Wert einer Karte verdoppelt.
Wurde der Gegner besiegt, kommt die Karte aus dem Spiel. Verliert der Spieler den Kampf, muss er genau so viele Felder zurückziehen und die Karte des Gegners bleibt offen auf dem Stapel liegen. Jeder weiß jetzt, wie stark der Gegner ist. Natürlich können Spieler gemeinsam kämpfen, wenn sie mit jeweils einem Zwerg auf einem Abenteuerfeld landen.

Befindet sich unter den Stapeln die Karte „Gefahr“ rückt der Ork-Stein auf der Spirale um ein Feld weiter. Erreicht der Stein ein rotes Feld, wir die Figur an vorderster Stelle gefangen genommen und etwas zur Seite geschoben. Diese Figur kann sich erst einmal nicht mehr bewegen und sollten von einem Spieler beide Zwerge an vorderster Stelle gefangen werden, haben die Spieler das Spiel vorzeitig verloren. Um eine Figur zu befreien, muss eine andere Figur auf das Feld ziehen und spielt dann entweder die Karte Thorin oder Zwerge und Verbündetet mit einem Wert von 10 oder mehr aus. Erst dann wir die gefangene Figur befreit und kann sich wieder bewegen.

Im Nebelgebirge befindet sich auch das Feld mit dem Ring und damit kann die Bilbo Figur, sobald sie auf dem Ringfeld landet, unsichtbar gemacht werden. Damit muss Bilbo keine weiteren Karten auf bestimmten Feldern aufdecken. Er zählt aber weiterhin als Figur!

Das Zielfeld müssen die Spieler nicht genau erreichen. Um allerdings darauf zu ziehen, muss man eine Thorin-Karte ausspielen oder Zwerge und Verbündete mit einem Wert von 10 oder mehr verwenden. Weitere Besonderheiten sind in der Anleitung hinterlegt.

Die Spieler gewinnen aber erst, wenn jeder Spieler mindestens einen seiner Zwerge ins Ziel gebracht hat und Bilbo ebenfalls dort landet.
Alle Spieler verlieren, wenn wie oben erwähnt von einem Spieler zwei Zwerge gefangen genommen werden oder der Ork-Stein entsprechend der Spieleranzahl ein bestimmtes Feld erreicht.

Strategie:

Nur gemeinsam kommt man ans Ziel, denn Alleinmärsche von Spielern führen auf Dauer entweder dazu, dass man Kämpfe verliert oder alleine auf weiter Spur in Gefangenschaft gerät. So überlegen die Spieler oft gemeinsam, welche Schritte und somit auch Bewegungskarten man verwendet. An einer Probepartie wird man aber nicht vorbei kommen, denn kennt man dann erst einmal die Stärken einzelner Karten (insbesondere der Gegner), weiß man in Folgerunden, wie man sich am besten gegen sie rüstet. Dank Gandalf schafft man doch die eine oder andere Hürde, wobei man sich seines Ziels und möglichen Erfolgs nie sicher sein darf.
Nur mit entsprechenden Karten und einer guten Mischung auf der Hand, schafft man es zu ca. 80-90 %, gemeinsam das Spiel zu gewinnen. Dabei darf man sich nicht zu viel Zeit lassen, denn der Ork-Stein kann zu einem schnellen Spielende führen.

Interaktion:

Kooperativ Spielweise gewünscht und  wehe der eine oder andere geht alleine voran! Nur mit gemeinsamen Absprachen und Vorschlägen, wie man sich bewegt, wird man auch erfolgreich sein. Kommunikation spielt somit eine durchaus wichtige Rolle, so dass dieser Faktor auch durchaus hoch ausfällt.

Glück:

Etwas Glück ist durchaus vorhanden, schließlich muss man auch bei einer Bewegungskarte würfeln, doch das kann man durchaus zuvor abwägen. Für Überraschungen sorgen dabei die Karten, denn welche Ereignisse und insbesondere welche Gegner in welcher Stärke aufgedeckt werden weiß man nie. Die Hoffnung ist nur, mit entsprechenden Karten auf der Hand, gerade bei Kämpfen, entgegen wirken zu können.

Packungsinhalt:

Grafisch ist es natürlich stark angelehnt an der Verfilmung. Lediglich die Namen wurden angepasst, doch das hat seine Gründe:

„Aus lizenzrechtlichen Gründen tragen die Spielkarten die Originalnahmen in englischer Sprache. Dies sind die deutschen Bezeichnungen:

Bilbo Baggins = Bilbo Beutlin

Thorin Oakenshield = Thorin Eichenschild
The Dwarf = Der Zwerg
The Goblin King = König der Goblins“
Die grafische Umsetzung gefällt uns gut, die Qualität des gesamten Materials stimmt und die Abläufe sind angemessen, wenn auch teilweise etwas eng verzahnt, in der Anleitung dargestellt.
Der Preis mit 20 Euro ist in Ordnung.

Spaß:

Zuerst einmal muss man kooperative Spiele mögen, denn Alleinkämpfer haben hier keine Chance auf Erfolg. So müssen sich auch einmal solche Spieler der Meinung anderer unterordnen, was (hust) nicht jedem leicht fällt. Zu leicht ist das Ganze dabei keinesfalls, wobei man für leichtere Partien Gefahren-Karten zu Spielbeginn entfernen kann. Die Abläufe sind überschaubar und schnell erklärt und während einer Partie merkt man sehr schnell, wie viel Druck starke Kämpfer oder der Ork-Stein auf die Spieler ausüben kann. Als lockeren Spaziergang kann man das somit nicht bezeichnen, wobei auch die Geschichte des Films hier eher nur leicht an den Mechanismus geknüpft ist. Spaß, um wieder auf den Punkt dieser Rubrik zurückzukehren, macht das Ganze aber durchaus und funktioniert aus unserer Erfahrung heraus überraschenderweise nicht nur zu Dritt und zu Viert sondern auch zu Zweit sehr gut.
Durch immer wieder neue Spannungsmomente gewinnt das Spiel an Fahrt, so dass man immer wieder neu vor Herausforderungen gestellt wird. Das hat durchaus seinen Reiz.

Jörgs Meinung:

Wieder mal ein Abklatsch von einem Film auf ein Spiel? Oh nein, denn die Abenteuerreise von Bilbo und den Zwergen findet durchaus seine Anhänger. Kooperativ versucht man das Ziel zu erreichen und damit werden die Spieler insbesondere aufgrund der Gegner vor immer neuen Herausforderungen gestellt. Als Spaziergang kann man das Ganze somit nicht bezeichnen, so dass man sich immer gemeinsam absprechen muss. Unabhängig von der Spieleranzahl funktioniert das Ganze sehr gut und macht auch Spaß. So ist das Spiel gerade zu empfehlenswert für Familien und Anhänger des Films, die ansonsten eher wenig mit Spielen am Hut haben. Die Abläufe sind recht einfach und viele Abläufe erklären sich im Verlauf einer Partie. Insgesamt gesehen ein durchaus interessantes Spiel.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Kosmos für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
7 von 10
Nur gemeinsam ist man stark!
INTERAKTION
8 von 10
Alleinkämpfer haben keinen Erfolg!
GLÜCK
5 von 10
Etwas Glück bei den Karten auf dem Weg zum Ziel gehört dazu!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Gutes Material, guter Preis!
SPAß
6 von 10
Funktioniert auch zu Zweit recht gut!
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Spannendes Laufspiel mit Kämpfen und kooperativem Element. Gerade für Familien durchaus interessant!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder




















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