Unter schwarzer Flagge
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
3 bis 6 Spieler
Spielzeit:
30 - 45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
VORWORT:
Fantasy Flight Games ist berühmt für seine großen und zum Teil sehr aufregenden und spannenden Brettspiele, die mittlerweile eine große Anhängerschaft haben.
Zwischendurch gibt es aber ab und an ein kleines Spiel, hinter dem sich nicht zwangsläufig auch ein einfaches schnell zu spielendes Spiel verbirgt.
Bei dem uns vorliegenden Spiel „Unter schwarzer Flagge“ handelt es sich allerdings um ein recht überschaubares Spiel, das mithilfe einiger Regeln relativ schnell gespielt werden kann. Wir haben uns die vielen Schiffe und Abläufe einmal genauer angeschaut und stellen euch das Spiel im Folgenden vor.
ZIEL DES SPIELS:
Es geht um die Herrschaft über die Handelsrouten nach Amerika, die immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen führt. In dieser Gier nach Geld und Ruhm entstand die Gruppe der Freibeuter. Als ob Piraten auf hoher See nicht ausreichen, wollen nun auch noch Freibeuter von Schätzen profitieren.
Jeder Spieler versucht mit seinen Schiffen durch die Gewässer der Südsee zu ziehen. Gleichzeitig sendet jeder zusätzlich Freibeuter aus, um gegnerische Handelsschiffe zu kapern. Wer am Ende seine Schiffe am effektivsten einsetzt und die meisten Siegpunkte vorweist, gewinnt.
SPIELAUFBAU:
Jeder Spieler wählt eine Spielfarbe, nimmt sich 5 Schiffe, 5 Schatzkarten (unterschiedliche Werte) und 3 Kanonenkarten. Auf der Unterseite von je zwei Schiffen ist ein Kanonensymbol hinterlegt. Welche Schiffe dies sind, weiß anfangs nur der jeweilige Spieler.
Die Schatzkarten werden gemischt und vor jedem Spieler als Stapel abgelegt.
SPIELABLAUF:
Die Spieler ziehen gleichzeitig die oberste Schatzkarte und legen diese vor sich offen aus. Anschließend sucht sich jeder ein eigenes Schiff aus und platziert es auf dieser Karte.
Schiffe in der Mitte der Spielfläche gelten als „auf See“ befindlich.
Der Spieler mit der niedrigsten Schatzkarte beginnt und führt eine der folgenden Aktionen aus:
>In See stechen
Der Spieler zieht die oberste Karte seines Stapels, spielt diese offen aus, wählt ein Schiff aus dem Vorrat und stellt es auf die Karte.
>In den Hafen einlaufen
Der Spieler wählt eines seiner Schiffe auf See, nimmt die Schatzkarte und legt sie als Wertungsstapel vor sich ab. Das Schiff wird aus dem Spiel entfernt, ohne den Mitspieler zu zeigen ob es bewaffnet oder unbewaffnet ist.
>Ein gegnerisches Schiff angreifen
Der Spieler sucht sich ein gegnerisches Schiff aus, welches er angreifen möchte. Eine eigene Kanonenkarte wird, als Zeichen des Angriffs, daneben gelegt.
Der Verteidiger muss nun sein Schiff nehmen und den Mitspielern zeigen, ob es bewaffnet oder unbewaffnet ist.
Ist das Schiff bewaffnet, gilt der Angriff als misslungen und es wird zurück auf die Schatz-Karte gestellt.
Der Verteidiger erhält die Kanonenkarte (Wert: 1 Siegpunkt) und legt diese auf seinen Wertungsstapel.
Ist das Schiff unbewaffnet, wird das Schiff gekapert und der Schatz geraubt. Die Kanonen-Karte und das Schiff des Verteidigers werden aus dem Spiel entfernt.
>Passen
Hat ein Spieler seinen Nachziehstapel an Schatzkarten aufgebraucht und keine Schiffe mehr auf See, darf er passen.
Das Spiel ist zu Ende, wenn sich kein Schiff mehr auf See befindet und alle Spieler ihre Nachziehstapel an Schatz-Karten aufgebraucht haben. Die Spieler zählen ihre Siegpunkte, wer die meisten hat, gewinnt.
Strategie:
Abhängig von der Höhe der Schatzkarte verwendet man normalerweise Schiffe mit Kanonen. Doch je nach Laune und Strategie der Spieler, blufft man auchmal gerne und sichert eine Schatz-Karte mit niedrigem Wert durch ein Kanonenschiff ab. Ob die Spieler diesen Bluff, der sehr oft zum Tragen kommt, auch durchführen, muss jeder Angreifer für sich entscheiden.
Da jeder Spieler nur dreimal die Möglichkeit hat anzugreifen, sollte man sich gut überlegen, wann man welches Schiff eines Mitspielers angreifen will.
Interaktion:
Gegenseitig in die Quere kommt man sich nur, wenn ein Angriff durchgeführt wird. Dies passiert je nach Spieleranzahl durchaus häufiger, auch wenn jeder Spieler nur dreimal die Möglichkeit dazu hat. Gerade der Angriff macht das Spiel für einen kurzen Moment spannend.
Glück:
Wie ticken meine Mitspieler?
Schützen sie eher die niedrigen Schätze oder doch eher die hohen?
Wer dies herausfinden möchte, ist zu einem Angriff gezwungen, der oft von einer 50:50 Entscheidung abhängt.
Packungsinhalt:
Rein äußerlich wirkt die Spielschachtel mit dem Cover eines Schiffes durchaus attraktiv. Auch der Inhalt mit schön gestalteten Karten und vielen Schiffen aus Plastik überzeugt uns erst einmal.
Die Anleitung ist sehr kurz gehalten, was natürlich im Zusammenhang mit den sehr einfachen Regeln verständlich ist. Mit ca. 15 Euro erscheint uns der Preis aber doch etwas zu hoch.
Spaß:
Hinter dem Spiel verbirgt sich ein sehr einfaches und kurzweiliges Bluffspiel, welches kaum länger als 30 Minuten dauert. Spielt man nur zu Dritt, ist eine Partie sogar bereits nach 20 Minuten zu Ende.
Etwas zu einfach und seicht sind allerdings die Abläufe, die lediglich in Runden zu Fünft und zu Sechst etwas an Fahrt gewinnen.
Wer wann welches Schiff nimmt, wird zum Glücksspiel, in dem auch die Mitspieler oft nur raten.
Am Ende gewinnt oft der Spieler, der viel riskiert und seine meisten Kämpfe gewonnen hat.
Insgesamt zu wenig, um in uns wirkliche Begeisterung hervorzurufen.
Jörgs Meinung:
Bluffspiele gibt es bereits sehr viele und mit „Unter schwarzer Flagge“ gesellt sich ein weiteres sehr einfaches und schnelles Spiel hinzu. Ob man mit seinen Schiffen auf hoher See andere Schiffe angreift und besiegt, wird zum reinen Glücksspiel.
Trotz schöner Grafik und gut modellierten Plastikschiffen kann uns das Spiel nicht überzeugen, zumal es viel bessere Spiele gibt, in denen man seine Mitspieler einschätzen muss, um an begehrte Punkte zu kommen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Nicht mehr als ein schnelles Bluffspiel für Zwischendurch.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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