Ubongo
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2005
Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20-30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
7.5/10 bei 2 Bewertungen
Wer hat´s erfunden? Die Schweizer? Nee... die Russen! Das Wort Pentamino wurde vom Mathematiker Solomon W. Golomb erfunden und erstmals im Jahr 1954 in der Fachzeitschrift American Mathematical Monthly erwähnt. Es ist der Name eines Spieles, bei dem eine Fläche mit Platten so gefüllt werden muss, dass alle 12 Teile verwendet werden, und jedes Quadrat der Fläche belegt ist. Den Russen Alexey Pajitnov inspirierte dieses Spiel aus seiner Kindheit und im Jahre 1985 programmierte er daraufhin das wohl bekannteste Computerspiel überhaupt - "Tetris". Tangramm wiederum ist ein altes chinesisches Legespiel, das vermutlich zwischen dem 8. und 4. Jahrhundert vor Christus entstand. Hierbei versucht man aus sieben Plättchen in einfachen geometrischen Formen eine Figur nachzubauen. Grzegorz Rejchtman fussionierte im Jahr 2005 nun die beiden Spielkonzepte und veröffentlichte das Spiel Ubongo beim Kosmos Verlag. Hier hat man 12 Legeteile zur Verfügung um in kürzester Zeit ein gegebenes Feld komplett abzudecken. Wichtig hierbei: Nur die angegebenen Plättchen dürfen benutzt werden und es darf kein Feld unbedeckt sein oder eine der Abdeckungen überstehen. Ehe ihr schaut, ist es auch schon aufgebaut! Aufgebaut ist das ganze Puzzleszenario recht flott. Einfach die zwei Spielplanhälften aneinander stecken und in die Mitte legen, so dass sie jeder erreichen kann (nicht das einer nachher behauptet, die Zeit reichte nur nicht, weil das Brett soweit weg lag) und mit den 72 Edelsteinen füllen. Das geht einfacher als man denkt, einfach draufschütten und mit der Hand entlangführen, die bleiben wie von selbst in den Löchern hängen. Nachdem nun die Diamanten verteilt sind werden noch die Figuren auf das erste Feld gesetzt und jeder bekommt seine 12 Tetraminos. Diese sollte nun jeder passend nach seinem System vor sich hinlegen, damit er auch alle schnell erreichen und finden kann. Denn hier kostet jede Sekunde blanke Edelsteine und man sollte nichts verschenken! Nachdem kurz besprochen wird, ob man die leichte oder schwierige Variante spielen möchte kann es los gehen.
Strategie:
Die 36 Legetafeln haben eine Vorder- und eine Rückseite. Auf der einen befindet sich die leichtere Variation mit 3 Legesteinen und auf der anderen Seite die schwierige mit vier Pentaminos. Die Erstgenannte eignet sich für Einsteiger und Spielrunden mit Kindern während die Andere für Hobbypuzzler und Vielspieler von Ubongo konzipiert ist. Die Plättchen liegen nun mit der Seite für die ihr euch entschieden habt nach unten. Der Würfel bestimmt welche Legeteile ihr bekommt, nehmen wir an ihr würfelt die Gazelle. Nun wird die Sanduhr umgedreht, jeder dreht seine Karte um, sammelt die neben den Gazellensymbol angegebenen Legestücke ein und beginnt damit zu puzzeln. Hat man es geschafft ruft man "Ubongo" und darf nun mit seiner Figur bis zu drei Felder gehen, der nächste darf sich nur noch zwei Felder bewegen, der danach nur noch eins und der letzte gar keins. In der Zeitspanne der Sanduhr muss man also das Feld komplett ausfüllen, Ubongo rufen, bei Wunsch die entsprechenden Felder gehen und dann die zwei vordersten Steine dieser Reihe nehmen. Schafft man das ganze nicht in der Zeit geht man Leer aus. Somit gibt es natürlich ab und an den entsprechend verärgerten Gesichtsausdruck, wenn man zwar das Rätsel geschafft hat aber die Zeit leider nicht mehr ausreicht um die Steine zu nehmen. Klevere Spieler haben sich natürlich vorher schon genau überlegt, was sie erreichen wollen, aber vielleicht ist ja ein Anderer trotzdem schneller oder sie bekommen dieses mal ihre Aufgabe nicht fertig. Danach werden alle Legetafeln eingesammelt (ja auch wenn ihr sie nicht geschafft habt!) und bei Seite gelegt. Der nächste Spieler im Uhrzeigersinn bekommt den Würfel, verteilt die neuen Karten und es beginnt von neuem. Gespielt wird bis alle Rätselblättchen, insgesamt gibt es 36 Legetafeln, durchgespielt wurden. Nun zählt jeder die Steine der Farbe von der er am meisten besitzt. Der Spieler mit der höheren Anzahl hat gewonnen. Besitzen beide gleich viel gewinnt der, der mehr Steine von der zweitmeisten Farbe in seinem Besitz hat, usw..
Interaktion:
Hier heißt es schnell kombinieren und am besten vorher schon genau geschaut auf welche Steine man es in dieser Runde abgesehen hat. Ist die gewünschte Farbe gerade nicht erreichbar, kann man ganz entspannt an die Aufgabe gehen und entscheidet sich dann relativ spontan. Kommunikation herrscht bei dieser Zeitdruckaufgabe eher nicht. Ausdrücke wie "Das geht net, nie im Leben geht das!" "Oh mann, wie soll ich es denn noch drehen?" sind genauso wie fieses Gelächter oder verzweifeltes Mitgestöhne allerdings an der Tagesordnung.
Glück:
Der Glücksfaktor ist eigentlich recht klein, man kann zwar nicht beeinflussen welche Aufgabenblättchen man bekommt und was der Würfel genau verlangt, aber da alle Aufgaben eigentlich gleich schwer sind ist dies eher trivial. Natürlich liegt einem das eine Rätsel eher und das andere weniger. Bei machen sieht man auch recht fix wie man sie drehen muss, während man bei anderen verzweifelt, aber das ist bei Jedem Spieler verschieden. Das zweite Glückselement sind die Edelsteine, man kann es schließlich nicht vorausahnen ob man wirklich den anderen voraus sein wird und als erstes die Auswahl hat, außerdem liegen die Steine nicht immer so wie man es gerne hätte. Da man aber von Anfang an sieht wie alle Diamanten liegen und die Position sich von ihnen nicht mehr ändert, ist auch hier der Glücksfaktor eigentlich nebensächlich. Schnelligkeit und spontane Überlegung sowie räumliches Vorstellungsvermögen, Rätsel/Puzzleliebe und Zeitdruckdurchhaltevermögen sind hier eher gefragt.
Packungsinhalt:
Die Packung könnte eigentlich nicht besser strukturiert sein, alles hat seinen festen Platz und kommt nicht durcheinander. Da hat sich jemand wirklich viel Gedanken über die Brettspielverpackungsergonomie (gibt es das Wort überhaupt?) gemacht. Enthalten ist der Spielplan, dessen einziges Manko es ist, dass er zusammengesteckt werden muss (aber sonst hätte er ja auch nicht in die Box gepasst) vier Spielfiguren in einem zum Spiel passenden afrikanischen Design, 72 Edelsteine die sehr schön funkeln (Mädchenherzen schlagen höher), die 36 Legetafeln die man auch bei mehrmaligen spielen nicht auswendig kann (da auf jeder Seite sechs verschiedene Rätsel sind), 48 Legeteile die irgendwie jeden an Tetris erinnern werden, eine Sanduhr die sicherlich mehrmals an den besagten Spielabend verflucht werden wird und ein Spezialwürfel der die 6 afrikanischen Zeichen (Käfer, Hand, Gezelle, Schlange, Elefant und Maske) auf sich bedruckt hat. Generell ist das ganze Design dem Thema passend und man fühlt sich irgendwie sofort in eine afrikanische Welt versetzt, was ja passenden zu den Edelsteinen ist, da sich immerhin 50% aller Diamantminen der Welt in Afrika befinden. Leider hat sich hier aber der Verlag einen kleinen Schönheitsfehler erlaubt, die Farbe Gelb unterscheidet sich nur marginal von den braunen Edelsteine und sorgt so besonders bei dunkler Atmosphäre leicht für Verwechslung. Vor allem unter Zeitdruck kann es da schon einmal passieren, dass man gerade den falschen Stein erwischt hat und das erst im Nachhinein merkt. (Also immer schön alle Lichter anknipsen!) Was auch auffällt: Das Spiel ist leider nur für vier Personen spielbar. Eigentlich schade, denn das Konzept hätte sicherlich auch mit mehr Spielern funktioniert. Wer aber dennoch nicht auf den Spaß zu fünft oder sechst verzichten will, kann sicherlich die 12 Legefiguren aus farblicher Pappe nachbauen und so auch mal in einer größeren Runde die afrikanischen Pentaminos schwingen (äh ich meine doch drehen!).
Spaß:
Hier scheiden sich wohl die Geister, die einen werden es hassen und nie unter dem Zeitdruck fertig werden, während die anderen einfach nicht davon loslkommen. Doch Puzzlefans werden es lieben. Die Regeln sind leicht erklärt und es ist das perfekte Spiel für zwischendurch, gerade auch weil eine Spielrunde nicht allzu lange dauert (ca. 20-30 Minuten). Hier ist also die große Frage, wie ihr unter Stress arbeitet und ob ihr und eure Freunde gerne Rätsel knackt. Wer absolut kein räumliches Vorstellungsvermögen hat und auch sonst nicht gerne Pappfiguren verrückt bis sie passen, sollte lieber Abstand nehmen. Zählt ihr aber zu den Leuten die gerne mal unter der strengen Aufsicht der Sanduhr ihre Künste beweisen wollen ist Ubongo ein wahrer Pflichtkauf.
Smukers Meinung:
Ubongo dürfte ein relatives Alleinstellungsmerkmal im Brettspielgewimmel haben. Es erinnert sehr an den Hype der 80iger als überall die Leute wie verrückt mit Tangramm versuchten die Figuren nachzubauen. Die etwas jüngere Generation fühlt sich ins Nintendo-GameBoyzeitalter zurückversetzt, auf jedenfall wird es sicherlich viele Fans geben, die das Spielkonzept sofort wiedererkennen und mit goldenen Tränenblick mit Ihren Freunden das Teilchendrehen anfangen.
Wir können nur sagen es sollte in jedem guten Brettspielhaushalt vorzufinden sein und ist ein ideales Zwischen- oder auch Ausklangspiel.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Ideal als kurzes Zwischenintermezzo und mal einfach was ganz anderes.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Jörgs Meinung:
Wer sich mit Tangram oder Tetris früher beschäftigte bzw. heute noch gerne spielt, sollte unbedingt einen Blick auf Ubongo werfen. Da Spiel ist über die Jahre hinweg sehr beliebt und nach wie vor gibt es jährlich neue Editionen in anderen Varianten. Als klasse Familienspiel mit schnellen Regeln sorgt es insbesondere bei Familien für Begeisterung. Auch wir sind lange Zeit dem Ubongo Fieber verfallen, spielen es heute aber ab und an immer noch sehr gerne. Gerade auf Spielevents ist es nach wie vor eines der Spiele, welches immer wieder ausgeliehen wird. Die Vielzahl an anderen Versionen sind auch in unserer Datenbank hinterlegt, doch nach wie vor ist die Ursprungsversion die beste die es gibt.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Sehr gutes Familienspiel für Fans von Tangram und/oder Tetris.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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