Brettspiel Testbericht vom 20.09.2013 - von Jörg

Crazy Lab




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013

Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler

Spielzeit:
20 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort:

Ahhhhh….. schon wieder ein Stichspiel! Ideen zu Stichspielen gehen Autoren und Verlag wohl nie aus, doch bei Crazy Lab soll es sich um ein ganz verrücktes Spiel handeln. Warum verrückt? Sind die Karten ungewöhnlich, die Abläufe außergewöhnlich oder müssen wir Spieler einfach crazy sein? Schauen wir uns das Ganze einmal an.

Ziel des Spiels:

Im Gegensatz zu vielen anderen Stichen entscheidet nicht die Anzahl sondern der Inhalt (der Gefäße) und mit Farben, die man vermeiden muss und Farben die zu Punkten führen gelingt einem nur mit einem guten Mischverhältnis der Sieg.

Spielaufbau:

Jeder Spieler bekommt einen Stapel mit vier Wertungskarten. Auf der Rückseite erkennt man bereits die Minusfarbe für den Spieler.
Die 95 Stichkarten werden gemischt und 10 Karten an jeden Spieler ausgeteilt.
Jetzt entscheidet sich jeder Spieler noch für eine Farbe (Wertungskarte), die ihm im Spielverlauf Pluspunkte bringt. Der Spieler legt diese Karte vor sich ab. Auf der offenen Seite erkennt man die Minusfarbe und auf der Rückseite (nicht sichtbar für die Mitspieler) die Plusfarbe. Von den restlichen drei Karten wählt der Spieler zwei aus, die zusammen mit den (je zwei ausgewählten) Karten der Mitspieler einen Stapel bilden und gemischt werden. Aus diesen 10 Karten (bei drei oder vier Spieler ergänzt man zufällig zwei Karten) wird jetzt der Trumpfstapel gebildet.

Spielablauf:

Die oberste Karte vom Trumpfstapel wird aufgedeckt (zu sehen ist immer eine Pluskarte) und diese Farbe gibt die Trumpffarbe für den ersten Stich an.
Im Uhrzeigersinn (später beginnt der Spieler mit dem gewonnenen Stich) spielt jeder eine Karte offen aus. Neu ist allerdings, dass man eine beliebige Karte ausspielen kann. Anschließend wird geprüft, wer den Stich bekommt. Zuerst geht es darum, wer den höchsten Wert der Trumpfkarte gespielt hat und damit den Stich gewinnt. Haben mehrere Spieler den gleich höchsten Wert, gewinnt der Spieler den Stich, der früher eine Karte gespielt hat. Wurde keine Trumpffarbe gespielt, gewinnt der Spieler den Stich, welcher den höchsten Wert einer beliebigen Farbe gespielt hat. Ist auch hier ein Gleichstand, gewinnt wie oben erwähnt der Spieler, der zuvor die höchste Karte ausgespielt hat.

So verläuft das Spiel über 10 Runden und am Ende zählen die Mitspieler ihre Plus- und Minuspunkte. Der Spieler mit dem höchsten positiven Ergebnis gewinnt.

Strategie:

Nein, nicht wirklich, oder doch? Zumindest erkennt man an der offenen Auslage, welche Minuspunkte der Mitspieler bekommt. Mit den jeweiligen Karten auf der Hand kann man gerade als letzter Spieler einer Runde einen Mitspieler richtig ärgern.

Interaktion:

Und damit wären wir schon bei der Interaktion. Gerade am Anfang kann man einem Spieler, der aufgrund seiner ausgespielten Karte mit hoher Wahrscheinlichkeit den Stich bekommt, durch hohe Minuswerte ganz schön auf die Palme bringen. Selbst schuld oder zu viel Risiko? Jeder kann ja eine beliebige Karte ausspielen und alles lässt sich nun einmal nicht steuern.

Glück:

Etwas Glück gehört schon dazu einen Trumpf mit hoffentlich vielen Pluspunkten zu ergattern. Es kann aber passieren, dass man in einer Runde gar keinen Stich bekommt und somit mit 0 Punkten oftmals verliert. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass zumindest ein Spieler am Ende viele Pluspunkte vorweisen kann. Gerade bei der Auswertung kann man kaum sagen, wer den jetzt gewonnen hat.

Packungsinhalt:

Passender Name für ein verrücktes Kartenstichspiel und auch die Illustration in Form von Gefäßen gefällt uns gut. Der Preis mit ca. 8 Euro orientiert sich an vergleichbaren Kartenspielen.

Spaß:

Nach dem Lesen der Anleitung waren wir doch etwas skeptisch, in wie weit das Ganze nicht nur funktioniert sondern auch Spaß macht. Doch nach der ersten Partie war klar: Cooles Spiel, einfach nur verrückt oder wie Mitspieler sagten: „Muss ich haben!“

Unglaublich welche positive Resonanz uns entgegen gebracht wurde, denn das Spiel kam in allen Runden sehr positiv an. Die ungewöhnliche Spielweise durch Ausspielen einer beliebigen Karte gefällt wirklich jedem bei uns. Dabei kann man den Spielverlauf kaum lenken, auch wenn man gerne etwas Einfluss darauf nehmen will. Der Ärgerfaktor ist recht hoch, so dass man schon etwas einstecken muss und das kann bekanntlich nicht Jede/r. Unabhängig von der Spieleranzahl funktioniert es nicht nur gut sondern bietet hohen Spielspaß!

Jörgs Meinung:

Wenn man von einem verrückten Stichspiel nichts erwartet und dann mit hohem Spaßfaktor belohnt wird ist das mal richtig crazy. So verrückt und seltsam die Abläufe klingen, spielerisch weiß sich dieses Stichspiel von anderen abzuheben und stellt bekannte, fixe Regeln auf den Kopf. Beliebige Karten werden gespielt und Ziel ist es Minuspunkte zu vermeiden und Pluspunkte zu bekommen. Durch Gefäße mit unterschiedlichen Farben ist das Ganze aber gar nicht so einfach und so spielt eher Glück als Strategie eine Rolle.
Jeder der Stichspiele mag sollte Crazy Lab unbedingt eine Chance geben oder es sich am besten gleich kaufen. Allerdings sollte man sich auf mögliches Ärgerpotential einstellen, denn das gibt es in dem Spiel im Verlauf der gesamten Partie.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Amigo Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
2 von 10
Mit entsprechenden Karten durchaus etwas Strategie!
INTERAKTION
7 von 10
Ärgerpotential durchaus vorhanden!
GLÜCK
7 von 10
Alles lässt sich nicht planen!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Passender Name!
SPAß
8 von 10
Schwankt zwischen 7 und 8!
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Einfach nur crazy dieses Stichspiel! Positive Überraschung mit hohem Spielspaß!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Hehe der Stichspiel Geschmack von der Cliquenabend.de Fraktion aus Bühl unterscheidet sich doch etwas mit unserem Geschmack. Bei Jörg kommen Stichspiele wie Stichmeister gut an, da sie sehr viel Glück, Ärgerfaktor und Chaos beinhaltet - allerdings auch deutlich weniger Taktik und Strategie als in anderen Stichspielen. Crazy Lab schlägt wie Jörg hier Prima schreibt in eine Ähnliche Kerbe. Es ist nicht so chaotisch wie Stichmeister, aber es ist auch nicht so taktisch wie z.B. Wizard Extreme, Skat oder Jekyll & Hyde.

Uns persönlich hat Crazy Lab, aber auch gefallen und wir hatten Spaß an den neuen Karten die gleich mehrere Farben zeigen. Das man an dem Spiel als Stichspielliebhaber nicht vorbei kommt, würde ich so allerdings nicht unterschreiben. Denn wie gesagt der Glücks- und Ärgerfaktor im Vergleich zum Taktik-Strategiefaktor ist hier deutlich anders gewichtet als bei beliebten und damit auch etwas denklastigeren Stichspielen.

Wer Stichmeister gut fand wird sicherlich auch mit Crazy Lab zufrieden sein. Wer eher taktische Stichspiele sucht ist hier nicht ganz an der richtigen Stelle. Ein spaßiges lockeres Stichspiel, was sich vor allem für Familien gut eignet.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

STRATEGIE
2 von 10
Deutlich weniger Strategie als bei normalen Stichspielen.
INTERAKTION
6 von 10
Ärgerfaktor und Emotionen.
GLÜCK
7 von 10
Recht hoch.
PACKUNGSINHALT
6 von 10
Gutes Preis-Leistungsverhältnis
SPAß
6 von 10
Nicht so hoch wie bei anderen Stichspielen, aber gut.
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Mir persönlich zuviel Unplanbarkeit, als dass es eins der Besten Stichspiele ist. Wer aber in das Thema Stichspiele reinschnuppern will oder es mit viel Glück mag, der ist hier richtig.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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