Brettspiel Testbericht vom 04.10.2011 - von Jörg

Tohuwabohu




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
5.5/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort:

Rasant bauen, noch schneller einreißen und immer mehr Hektik. So wird uns das Spiel beschrieben und ein beiliegender elektronischer Timer verrät uns, dass es mit Sicherheit genau so zugehen wird. Kein Wunder, schließlich heißt das Spiel auch Tohuwabohu.
Wir sind schon sehr gespannt und so konnten wir das Spiel über längeren Zeitraum zu Hause und auch auf einem Hüttenwochenende mit jüngeren Spielern ausprobieren. Ob uns das Bauspiel überzeugt, verraten wir euch im folgenden Bericht.

Ziel des Spiels:

In diesem Spiel müssen Auftragskarten erfüllt und dazu Bauwerke errichtet, abgerissen und umgebaut werden. Wer zuerst seine Aufträge erfüllt, gewinnt.

Spielaufbau:

Die viereckige Spielfläche legt man in die Tischmitte und verteilt alle Bauklötze. Ebenen und Spielfiguren legt man ganz einfach willkürlich um die Spielfläche herum (immerhin heißt das Spiel ja auch Tohuwabohu oder? ;-)). Die Auftragskarten werden nach Farben in drei Stapel sortiert und abhängig von der Spieleranzahl wird eine unterschiedliche Anzahl an Karten verteilt. Jeder Spieler mischt seine Karten und legt sie als persönlicher Nachziehstapel vor sich ab. Den elektronischen Timer stellt man auf 15 Sekunden und dann kann auch schon das Spiel beginnen.

Spielablauf:

Der Timer wird gestartet und der Startspieler beginnt mit seinem Zug, für den er genau 15 Sekunden Zeit hat. Hierzu dreht er seine oberste Aufgabenkarte um und beginnt zu bauen. Ist die Zeit abgelaufen, folgt sofort der nächste Spieler mit erneut 15 Sekunden Zeitvorgabe. Schafft es ein Spieler seine Auftragskarte innerhalb des Zeitfensters zu erfüllen, darf er sich gleich der nächsten Auftragskarte widmen. Ansonsten bleibt die Karte liegen und er versucht es in seinem nächsten Zug wieder. Aufträge dürfen nur erfüllt werden, wenn man selbst am Zug ist. Einmal pro Zug darf der aktive Spieler auch seine Auftragskarte unter den eigenen Nachziehstapel schieben, um eine neue Auftragskarte aufzudecken. Wer zuerst alle Auftragskarten erfüllt, gewinnt.

Widmen wir uns etwas den Bauregeln, die besagen, dass nur auf der Spielfläche gebaut werden darf. Natürlich darf man beide Hände benutzen, doch mehr als ein Bauelement darf man nicht in einer Hand halten. Die Ebenen müssen waagrecht sein, so dass man durchaus auch Torbögen als normale Bausteine verwenden darf. Ein Spieler darf in seinem Zug die Bauwerke beliebig erweitern, umbauen oder zerstören. „Mutwilliges“ Zerstören ist aber verboten!

Weitere Details werden in der Anleitung beschrieben. Die Auftragskarten werden bildlich und textlich dargestellt und falls man doch mal eine Karte nicht genau versteht, wirft man einfach einen Blick in die Anleitung.

Wem es auf Dauer zu langweilig wird, kaum vorstellbar bei dieser Hektik, kann sich dem noch größeren Chaos in Form der Varianten widmen. Mit einer verkürzten Zeitvorgabe von 10 Sekunden und dem gleichzeitigen Bauen wird das Spiel noch spektakulärer.

Strategie:

15 Sekunden sind nicht all zu viel und so müssen sich die Spieler schon bei den Zügen der Mitspieler überlegen, wie sie möglicherweise ihr Bauwerk errichten. Material gibt es zumindest auf den ersten Blick sehr viel und je nach Bauvorhaben kann es sich durchaus auch lohnen, seine Auftragskarte unter den Stapel zu legen. Insgesamt sehen wir den strategischen Faktor als sehr gering an. Viel wichtiger ist je nach Höhe und Schwierigkeit des Bauvorhabens die Geschicklichkeit.

Interaktion:

Schwubbs und schon fällt das Bauwerk des Mitspielers. Klar, das war bestimmt der wacklige Tisch! Solche Situationen, die nur zu sinnlosen Diskussionen führen sollten nicht aufkommen, doch auch in unseren Runden gab es durchaus die eine oder andere strittige Situation. Schwierig wurde es dann mit Kindern, die das Einstürzen eines Turmes schon mit etwas mehr Frustpotential aufnehmen. Der Interaktionsfaktor ist gerade bei vielen Spielern hoch, da noch mehr Hektik vorhanden ist.

Glück:

Gibt es einfache oder schwierige Auftragskarten? Ob leicht oder schwer, alles findet man in diesem Spiel wieder. Neben kleinen Bauwerken gibt es auch mehrstöckige Türme, doch durch das anfängliche Austeilen der Karten wird jeder mit den gleichen Schwierigkeitsfaktoren konfrontiert. Durch das Schieben einer Karte unter den eigenen Nachziehstapel hat man oftmals die Qual der Wahl und je nach Mitspieleraufgabe hat man vielleicht auch Glück, wenn ein Spieler zufällig eine ähnliche Auftragskarte im Besitz hat und man so gemeinsam den Auftrag lösen kann.
Das Erbauen kostet Zeit und oft fehlt einem die noch notwendige Sekunde, um seinen Auftrag erfüllen zu können. Glücksfaktoren sind somit auf jeden Fall vorhanden.

Packungsinhalt:

Das Material ist aus stabiler Pappe und aus Holz. Alles findet in der Spielschachtel seinen Platz. Die Anleitung ist lediglich aufgrund der vielen Erklärungen der einzelnen Auftragskarten mit insgesamt vier Seiten recht lang. Um spielen zu können, reicht schon das Lesen der ersten beiden Seiten. Der Preis mit etwa 22 Euro passt und die Illustration ist eher schlicht gehalten, was dem Spiel jedoch gut steht.

Spaß:

Achja, der Spaßfaktor. Mhhm, irgendwie hatten wir damit unsere Probleme und gerade in den ersten Partien fiel doch öfters mal ein Spielelement auf den Boden. Schlecht, wenn gerade der nachfolgende Spieler dieses dringend benötigt und die Zeit extra angehalten werden muss. Nein, es lag nicht am stürmischen Zugreifen, aber auch bei relativ vorsichtiger Handhabung kann je nach Mitspieler ein Turm einmal einstürzen. So war die anfängliche Motivation doch schnell dahin, da der Spielfluss in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Kinder haben sich dann auf den Boden verzogen, um diesen Faktor etwas einzugrenzen.
Insgesamt gesehen war das Zeitlimit mit 15 Sekunden knapp bemessen, doch Hektik gehört einfach in dieses Spiel, so dass sich nicht jeder damit wohlfühlen wird. Uns waren es insgesamt zu viele negative Faktoren, so dass wir in Punkto Spielspaß auch nicht all zu viele Punkte vergeben.

Jörgs Meinung:

Ein hektisches Spiel, in dem Bauelemente gemäß Vorgabe erbaut werden müssen und das noch innerhalb eines kurzen Zeitfensters. Kein Wunder, dass dadurch auch der Name Tohuwabohu entstanden ist. Leider fallen aber auch Spielelemente gerne mal vom Tisch und so beschränken sich einige (junge) Spieler oft auf das Spielen am Boden. Trotz relativ vorsichtiger Handhabung kann dann auch mal ein Turm einstürzen, was zu allgemeinem Frustpotential führt. Gerade mit jungen Spielern erlebt man dann gerne mal die eine oder andere Diskussion. Die Spielidee ist durchaus gelungen und witzig, doch der Spielspaß kommt einfach nicht in die Gänge.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Kosmos Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
5 von 10
Geschicklichkeit steht im Vordergrund!
INTERAKTION
7 von 10
Nicht immer führt man auch das Bauwerk seiner Mitspieler fort!
GLÜCK
7 von 10
Zeit spielt eine große Rolle!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Gute Qualität!
SPAß
4 von 10
Frustfaktoren und Spielunterbrechungen trüben den Spielverlauf!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Hektisches Bauspiel, in dem der Spaßfaktor schnell an seine Grenzen stößt! Frust und eine gehörige Portion Glück gehören dazu.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Einige Käufer und auch wir waren bei der Spielerscheinung kurzfristig verwirrt. Immerhin gibt es zwei Spiele mit identischen Namen von zwei Verlagen zur gleichen Zeit (Kosmos und Ravensburger), die aber gänzlich anders funktionieren. Wir hoffen so ein Faux-Pas passiert in Zukunft nicht wieder, denn Gelegenheitsspieler und Spielekäufer werden so nur verwirrt. Aber diese Info nur am Rande, wie hat mir das Spielkonzept gefallen?

Ich persönlich mag Zeitdruck und Hektik-Spiele und bin auch dem Bauen sehr zugeneigt. Also eine wahre Punktlandung bei unseren Spielrunden? Nicht ganz, denn das Spiel sorgt zwar für Spaß, aber ist auch kein Dauerbrenner, wie andere Bauhektikspiele (z.B. Make 'n' Break). Unsere Spielergruppen, fanden aber das Spielkonzept trotzdem recht interessant und ab und an spielenswert. Gerade für Familien stellt das ganze eine nette Abwechslung dar. Deswegen vergebe ich 6/10 Punkten: Das Spiel ist durchaus unterhaltsam, es gibt aber noch bessere Vertreter dieses Spielgenres.

STRATEGIE
0 von 10
Geschick ist von Nöten, keine Strategie.
INTERAKTION
6 von 10
Ich baue die Gebilde der Mitspieler weiter oder zerstöre sie.
GLÜCK
8 von 10
Zeitdruck und wackelige Struktur ist glücksabhängig.
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Dicke Pappe und ansprechendes Design.
SPAß
6 von 10
Durchaus spaßig, wenn auch kein Bauspielüberknaller.
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Ein hektische Spaßspiel mit einer guten Spielidee. Es gibt zwar bessere Bauspiele (mit höherem Suchtpotential), aber bei Tohuwabohu macht man auch nicht viel falsch, wenn man einfache Bauspiele mit Zeitdruck mag.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder

Tohuwabohu Cover
Tohuwabohu Material












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Nachricht von 10:41 Uhr, Smuker, - Kommentare

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