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Artikel vom 27.07.2007

Autor: Kevin Jensen

Kategorie: Interviews
Umfang: 1 Seiten


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Interview mit Mario Coopmann zu Igels 2 und Robotics



Wir haben uns mit Mario Coopmann zu seinen kommenden Titeln Igels 2 und Robotics unterhalten. Mehr zu den wüsten Tierchen aus dem Wald und den futuristischen Metallmenschen erfahrt ihr im Interview.

cliquenabend.de: Hallo Mario, für alle die dich bisher nicht kennen, kannst du dich uns kurz vorstellen?

Mario Coopmann Hallo liebe Leser von cliquenabend.de! Mein Name ist Mario Coopmann, ich bin derzeit noch 30 Jahre alt, arbeite als Spielredakteur bei Schmidt Spiele in Berlin und bin der Autor von Igels, das Kartenspiel. Ich denke das ist kurz genug ;-)

cliquenabend.de: Welche Spiele hast du bisher entworfen und worum geht es da?

Mario Coopmann Na ja, so viele waren es, zumindest in der Brett- und Kartenspielwelt, noch nicht. Ursprünglich habe ich in der Computerspielbranche gearbeitet. Da habe ich an keinen großen Blockbustern gearbeitet, eher an kleinen Spielchen für Zwischendurch. „Igels“ ist mein erstes eigenes Kartenspiel gewesen, welches ich bei Pegasus veröffentlichen durfte. „Igels“ ist eine satirische Persiflage auf die ganzen Sammelkartenspiele da draußen. Hier wird nicht mit Superkräften und Mana gekämpft, hier gibt es keine Drachen, Magier und Gnome… In „Igels“ gibt es nur KTS (Kleintierstärke) und ein paar durchgeknallte Waldbewohner. „KTS“ gebrauchen die Tiere des Waldes um an die letzten Futtervorräte zu kommen. Infos dazu findet Ihr auch auf der Igels-Homepage www.igels-online.de.

cliquenabend.de: Igels ist ein schnelles Kartenspiel mit reifem Humor und jeder Menge Waffengewalt aus dem Wald. Wie kamst du auf die Idee und wie lange hast du an dem Spiel gearbeitet?

Mario Coopmann Die Igel zeichne ich schon seit fast 15 Jahren. Als Teenager habe ich schon gerne Comix gezeichnet, klischeehaft natürlich ins Matheheft. Irgendwann habe ich die ollen Kritzeleien beim Keller aufräumen wieder hervorgezogen. Da kam mir die Idee wieder etwas damit zu machen. Da ich selbst ein leidenschaftliches „Spielkind“ bin, lag ein Spiel nahe. An „Igels“ habe ich ganze vier Jahre gearbeitet. Nicht am Stück, immer mal wieder ein bisschen.

cliquenabend.de: Im September steht nun der zweite Teil der Igels-Reihe mit dem „Untertitel“ Waschtag auf dem Veröffentlichungsplan des Pegasus Verlages. Welche Neuerungen wird die Erweiterung mit sich bringen?

Mario Coopmann Zunächst möchte ich mich an dieser Stelle einmal für die Verzögerung entschuldigen. Eigentlich sollte das Spiel schon viel früher auf den Markt kommen. Aber da ich im letzen Jahr mein Studium der Medienwissenschaften fertig machen musste und anschließend direkt glücklicherweise einen Job gefunden habe, war es mit der privaten Zeit fürs Spiele gestalten nicht mehr so gut bestellt. Aber nun zu Eurer Frage bezüglich den Neuerungen… Es wird zwei neue Tierrassen geben, die Waschbären und die Vögel. Beide sind natürlich wieder mit besonderen Fähigkeiten ausgerüstet. Beispielsweise gibt es den Rohrspatz ROTZE, der andauernd schimpft und alles „blöd“ findet. Deshalb findet er auch Ereigniskarten blöd und darf einmal im Spiel eine ignorieren. Auch eine ultimative Futterkarte wird dabei sein, der umgekippte LKW. Auf der Waldstraße hat sich nämlich ein Feinkosttransporter überschlagen, bei dem es satte 5 Futterpunkte abzuholen gibt. Dumm nur, dass man diese Futterkarte nicht sichern kann. Neben neuen Kampfkarten wie die Nordic Walker oder Tuth der mediengestörte Eisbär gibt es nette Ereigniskarten wie Futterpoker, Oma-Ausflug oder Vogelgrippe. Ihr seht schon, es wird wieder gemütlich. Eine waschechte Erweiterung halt, mit einem besonderen Bonbon. Ihr werdet auch eine kleine Anleitung in der Box finden, die neben dem Spiel zu Fünft und Sechst auch eine Sonderregel für zwei Spieler parat hält. Damit kann Igels II theoretisch auch als Einzelspiel durchgehen, aber besorgt Euch lieber beide Teile ;-)

cliquenabend.de: Die Illustration der Karten wird auch größtenteils von dir selbst übernommen. Woher kommt der rabenschwarze Humor und Sarkasmus? Hattest du irgendwelche Vorbilder?

Mario Coopmann Das wüsste ich auch gerne. Eigentlich hatte ich eine glückliche Kindheit. Ich war sogar Messdiener. Vielleicht hat sich da was aufgestaut… Wenn man auf dem Land aufwächst, kann das passieren. Ich habe viel Walter Moers gelesen. Der gilt ja auch nicht gerade als brav. Immerhin macht der schon seit Jahren so Klamotten wie Kapitän Blaubär. Das lässt für die eigene Zukunft doch hoffen, oder?

cliquenabend.de: Welcher Waldbewohner ist dein persönlicher Liebling und warum?

Mario Coopmann Derzeit ist mein persönlicher Liebling „Herr Zaunkönig“. Er ist der kleinste Vogel im gefiederten Trupp, aber dennoch der Chef der Mannschaft. Meistens ist doch immer so ein kleiner abgebrochener Zwerg der Boss von irgendetwas, oder wie war das gleich mit Napoleon?

cliquenabend.de: Essen ist die große Messe der Neuheiten und du möchtest sicherlich dein neues Brettspiel Robotics vorstellen. Kannst du schon vorab ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern? Worum geht es in dem Spiel und wie schaut die Mechanik dahinter aus?

Mario Coopmann Das Spiel beschäftigt sich mit einer nahen Zukunft, in dem immer mehr Roboter uns bei täglichen Arbeiten behilflich sein werden. Dadurch hat sich ein ganz neuer Industriezweig etabliert, die Roboter-Fabrikation. Die Spieler schlüpfen nun in die Rolle von Roboterproduzenten und müssen dem Markt je nach Auftragslage maßgeschneiderte Roboter liefern, für die es bei schneller Lieferung gutes Geld gibt. Der Haken daran ist nur, an die Bauteile zu kommen. So gilt es geschickt Teile vom Schrottplatz zu holen, sie legal im Großhandel einzukaufen oder verbilligt bei Straßendealern zu erstehen. Und immer wenn ein Spieler etwas gekauft hat, ändert sich für alle Bauteile automatisch der Preis. In Robotics könnt Ihr konstruieren, kombinieren aber auch sabotieren. Denn so ein Saboteur klaut auch mal unerwartet beim Mitspieler wertvolle Anbauten zum eigenen Vorteil. Ich hoffe Euch wird das Spiel gefallen. Die Grafik mag ich persönlich schon jetzt sehr, ist sie doch komplett von Michael Menzel, der sich in den letzten Jahren als Illustrator in der Spielbranche einen guten Namen machen konnte (Säulen der Erde, Thurn und Taxis oder Baumeister von Arkadia, um nur einige Arbeiten von ihm zu nennen).

cliquenabend.de: Wie groß ist der Unterschied zwischen der Konzepierung und Entwicklung eines Brettspiels im Vergleich mit einem Kartenspiel?

Mario Coopmann Schwierige Frage. Keine Ahnung… Ich finde ein gutes Spiel braucht seine Zeit der Entwicklung, gleich in welcher Form es dann realisiert wird.

cliquenabend.de: Welche Vor- und Nachteile siehst du bei Brett- bzw. Kartenspielen?

Mario Coopmann Der Vorteil von Kartenspielen der mir direkt einfällt: Du kannst es leicht überall mit hinschleppen, ohne groß eine Sportasche dafür unter den Arm klemmen zu müssen.
Brettspiele haben dafür manchmal so etwas „zentrales“. Sie bilden einen fest definierten Bereich auf dem gespielt wird, zeichnen sich durch üppigeres Material aus und holen einen Spieler vielleicht eine Spur mehr in die entsprechende Spielwelt hinein. Aber auch hier finde ich, dass ist Ansichtssache und sollte nicht pauschalisiert werden.

cliquenabend.de: Bei welchem Spiel hättest du dir gewünscht, dass du selbst am Werk gewesen wärst und warum?

Mario Coopmann Ganz ehrlich? Warhammer 40.000 Ich liebe einfach den Styl der Games Workshop Künstler. Da hätte ich damals als kleiner Mario gerne mal mitgezeichnet…

cliquenabend.de: Was ist derzeit privat dein Lieblingsspiel (außer Igels natürlich) und warum?

Mario Coopmann Da ich derzeit bei einem Spielverlag tätig bin, möchte ich meine Aussage diesbezüglich verweigern, da es durchaus ein Spiel eines Mitbewerbers sein könnte ;-) MC Donalds-Mitarbeiter werden ja auch nicht gefragt, ob ihnen die Pommes bei Burger King besser schmecken…

cliquenabend.de: Was treibst du, wenn du mal keine Spiele entwickelst?

Mario Coopmann Was? Es gibt noch andere Dinge? ;-)

cliquenabend.de: Gibt es noch etwas, dass du unseren Lesern mitteilen möchtest?

Mario Coopmann Danke für Eure Aufmerksamkeit und Danke dafür, dass Ihr es bis zu diesem Schlusssatz noch geschafft habt. Ich klicke bei zu langen Texten im Internet immer weg … Macht es gut und wir sehen uns in Essen.

Das Interview wurde von Kevin Jensen für cliquenabend.de geführt

Vielen Dank an Mario Coopmann für die freundliche Unterstützung.
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