Testbericht vom 11.07.2009 - von Jörg
Dominion
Verlage:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Videospezial Nürnberg 2009 - Hans im Glück (Dominion)
Video zum herunterladen: hier
Immer wieder gab es in den letzten Monaten Verzögerungen bei einem Spieltest! Immer wieder sahen wir es als besser an einen Spieltest zu verschieben, da Regelunklarheiten und neue Versionen zum Vorschein kamen. Doch zu lange wollten wir nicht warten und entschlossen uns erst einmal ein Video zu drehen! Wir reden hier von Dominion und schreiben den Monat Juni und das Jahr 2009, denn erst zu diesem Zeitpunkt waren wir uns sicher einen umfangreichen Spieltest zu veröffentlichen. Viele Fragen sind endlich geklärt und viele wichtige Infos können wir nun unseren Lesern präsentieren. Doch warum solange warten? Begonnen hat alles zur Messe in Essen 2008, auf der das Spiel von allen Seiten als Sensation gehandelt wurde. Zum damaligen Zeitpunkt gab es noch eine „erste“ Ausgabe mit dem Cover von Matthias Catrein ohne das Inlay (=Streifen als Hilfe für die Einsortierung der Karten). Kurze Zeit später folgte die „zweite“ Ausgabe mit dem Cover von Matthias Catrein inklusive Inlay. Dabei blieb es allerdings nicht, so dass wir uns wiederum entschlossen den Test zu verschieben. Denn in der „dritten“ Ausgabe gab es das Cover von Michel Menzel plus Inlay! Richtig gelesen! Der Illustrator war ein anderer und das Cover wurde überarbeitet! Warum das denn? Gute Frage!
Der Hans im Glück Verlag erklärt diese Cover-Änderung wie folgt: „Wir entschuldigen uns nochmals bei Herrn Catrein für den falschen Eindruck, den die vorherigen Stellungnahmen hervorgerufen haben. Wir stellen klar, dass die Coveränderung ausschließlich deshalb erfolgte, weil die kriegerische Aussage des aktuellen Covers hier im deutschsprachigen Raum auf heftige Kritik gestoßen ist und sich nur sehr schwer verkaufen lässt. Wir wollten in keiner Weise die grafische Kompetenz von Herrn Catrein in Frage stellen.“ Ok, wieder was dazu gelernt! Doch nach der „dritten“ Ausgabe folgte noch eine „vierte“ Ausgabe! Was war geschehen? In der vierten und letzten Ausgabe wurde die Aktionskarte „Kanzler“ geändert (Textangabe), ein Starterbeispiel in die Anleitung eingefügt und die Schachtelrückseite mit einem Hinweis (Dominion Edition I: Das Basisspiel) versehen! Man kann sich jetzt vorstellen, dass dies im Verlaufe der Zeit zu vielen Diskussionen führte! Dominion blieb aber im Gespräch und selten verging eine Woche, ohne dass eine weitere Frage in diversen Foren veröffentlicht wurde. Sofern wir den Spieltest zur damaligen Zeit veröffentlicht hätten, müssten wir somit einige Anpassungen vornehmen! Zurück in die Gegenwart!
Dominion wurde Ende Juni zum Spiel des Jahres 2009 ausgezeichnet.
Die Gründe hierfür kann man auf www.spiel-des-jahres.com nachlesen. Ob auch uns dieses Spiel gefällt und wie es die Jury nennt „hohe Maßstäbe“ setzt, erfahrt ihr im folgenden Bericht. Wir befassen uns somit mit dem Basisspiel (Dominion Edition I) und werden im Verlauf des Berichtes wichtige Infos und Anmerkungen geben.
Ziel des Spiels:
Als Monarch in diesem Spiel hat man Hoffnungen und Visionen. Doch leider ist man damit nicht alleine! Mithilfe des im Verlauf des Spieles eigens zusammengestellten Kartensatzes aus Geld-, Punkte- und Königreichkarten gewinnt am Ende nur der Spieler, welcher am meisten Punkte in seinem gesamten Kartensatz hält!
Spielaufbau:
Öffnet man die Schachtel werden die Augen anfangs etwas groß. Denn vor der ersten Partie müssen erst einmal alle 500 Karten sortiert und in den Schachteleinsatz gesteckt werden. Abhängig von der Version nimmt man sich dabei das Inlay damit alles im richtigen Fach verstaut ist. Wer dieses Inlay (aufgrund einer anderen Version) nicht besitzt, kann sich dieses „in Farbe mit Text“, „auf Schwarzweiss mit Text“ oder „in Farbe ohne Text“ auf der Homepage des Hans im Glück Verlages herunterladen!
Im Spiel gibt es 130 Geldkarten (60x Kupfer, 40x Silber und 30x Gold). Zusätzlich sind 48 Punktekarten (24x Anwesen mit Wert 1, 12 x Herzogtümer mit Wert 3 und 12 x Provinzen mit Wert 6) enthalten. Das war bei weitem noch nicht alles! 30 Fluchkarten, 32 Platzhalter und 1 Müllkarte ergänzen dieses Set. Platzhalter? Es gibt 24 Aktionskarten (jede ist 10x vorhanden) und Punktekarten (12x vorhanden) die unter anderem Aktionen anzeigen. Jede dieser Karten (auch die Geld-, Punkte und Fluchkarten) gibt es auch als Platzhalterkarte! Nur das der Hintergrund nicht hellblau sondern dunkelblau ist! Dabei werden die Platzhalterkarten (dunkelblaue Rückseite) separat in ein Fach gelegt um für zukünftige Partien immer eine zufällige Auswahl an Kartensets zusammenzustellen. (Ob man das so einsortiert bleibt einem selbst überlassen!)
In einer zweiseitigen Übersicht der Anleitung werden die einzelnen Karten bildlich angezeigt, so dass auch die erstmalige Einordnung der Karten in die Fächer schnell erledigt sein sollte!
Auf den Karten wird >der Name >der Wert (bei Geld-, Punkte- und Fluchkarten) >eine Anweisung (bei Königreich- und Punktekarte) >der Kartentyp >der Kostenfaktor dargestellt. Hat man dies verstanden, wirft man ein Blick in die Anleitung, denn dort wird ein Aufbaubeispiel angezeigt!
In jedem Spiel werden Geldkarten, Punktekarten, Fluchkarten und die Müllkarte verwendet bzw. ausgelegt. Gerade die Fluchkarten sorgen für Verwirrung, da diese nicht für jede Runde verwendet werden! Warum legt man sie also aus? Auch hierzu hat der Hans im Glück Verlag Stellung bezogen: „Wir konnten, anders als sonst, keinen Einfluss auf einzelne Regeln oder sonstige Details nehmen. Wir erkundigten uns natürlich schon sehr früh, warum die Fluchkarten zu jedem Spiel ausgelegt werden müssen, auch wenn die Hexe nicht im Spiel ist (niemand wird sich mit den bisherigen Karten einen Fluch kaufen). Wir erhielten zur Antwort, dass das eben so sei. Wir setzten es also exakt wie in der englischen Regel beschrieben um.“
Ok, dann machen wir das genau so wie angegeben. In späteren Runden verzichteten wir allerdings auf den Fluchkartenstapel, sofern dieser nicht benötigt wird. Das Auslegen der Karten gestaltet sich dabei wie folgt: Die Geldkarten werden getrennt und der Sorte entsprechend als Stapel offen ausgelegt. Vom Kupferstapel nimmt sich jeder sieben Karten auf die Hand! Bei den Punktekarten (Anwesen, Herzogtum und Provinz) verläuft es ähnlich, außer dass im 3er und 4er Spiel je 12 Anwesen, Herzogtümer und Provinzen benutzt werden. Im 2er Spiel sind es sogar jeweils nur 8 Karten! Von dem Stapel „Anwesen“ nimmt sich jeder Spieler drei Karten auf die Hand, so dass jeder Spieler anfangs 10 Karten in den Händen hält (3x Anwesen, 7x Kupfer). (Übrig gebliebene Karten kommen aus dem Spiel.) Die Fluchkarten werden als weiterer Stapel offen daneben gelegt. In 4er Partien benötigt man alle 40 Karten, im 3er Spiel sind es 20 und im 2er Spiel nur noch 10 Karten. Die „einzelne“ Müllkarte legt man offen daneben. Von den 25 Königreichkarten werden für jedes Spiel 10 Sorten (Stapel mit je 10 Karten) genutzt! Doch welche nehmen? Für die erste Spielrunde sollte man das Beispiel in der Anleitung auswählen: >Keller >Burggraben >Dorf >Werkstatt >Holzfäller >Schmiede >Umbau >Miliz >Markt >Mine Ansonsten nutzt man die Platzhalterkarten (verdeckt mischen) um 10 zufällig gezogene Kartensätze zu verwenden! Achtung: Wird die Königreichkarte Garten ausgewählt, werden bei drei und vier Spielern 12 Karten und bei zwei Spielern 8 Karten benötigt. Anschließend werden die nicht benötigten Karten in die Spielschachtel zurückgelegt. Zum Schluss werden die jeweiligen Platzhalterkarten (Rückseite nach oben!) unter die jeweiligen Stapel geschoben! Das war bereits alles und nach 1-2 Partien dauert dieser Aufbau maximal fünf Minuten!
Spielablauf: Bevor wir mit dem Ablauf beginnen eine Anmerkung: Viele Spieler haben oder hatten einige Probleme mit der Anleitung. Die relativ kurze Anleitung führte zu vielen Fragen und nur wenige haben auf Anhieb die Abläufe verstanden. Dies war einer der Gründe warum die Anleitung überarbeitet und mit einem zweiseitigen Beispiel ausgestattet wurde. Wer eine ältere Version besitzt kann die Regel (bzw. die beiden Seiten) auf der Homepage von Hans im Glück ausdrucken! Zu Beginn der Runde hat jeder Spieler wie anfangs erwähnt zehn Karten (7x Kupfer, 3x Anwesen). Jeder mischt seine Karten und legt sie als verdeckten Stapel vor sich ab. Die obersten fünf Karten zieht jeder Spieler von seinem Stapel und nimmt sie auf die Hand. Ein Startspieler wird bestimmt. Anschließend verläuft die Runde reihum. An dieser Stelle empfiehlt sich der Blick in die zweitseitige ergänzende Regel! Ein Spielerzug besteht dabei aus drei unterschiedlichen Phasen:
1. Phase: Aktion (Aktionskarten ausspielen)
2. Phase: Kauf (von Karten)
3. Phase: Aufräumen
Beginnen wir mit der Phase 1: Aktion:
Jeder Spieler hat eine freie Aktion und kann diese auch ausführen sofern er eine solche Karte in den Händen hält. Durch Ausspielen „einer“ solchen Karte kann man zu weiteren Aktionen kommen. Dies wird immer auf der Karte angegeben. Dazu wird die Karte offen vor einem abgelegt und der Text vorgelesen. Die Angaben werden bzw. müssen von oben nach unten möglichst vollständig ausgeführt werden (sofern alles möglich). Um nicht für Verwirrung zu sorgen liegt der Anleitung eine Übersicht bei in der die einzelnen Karten kurz erklärt werden. In den meisten Fällen reicht allerdings der Text auf der Karte aus. In der ersten Spielrunde beginnen die Spieler ohne solche Aktionskarten und können somit diese Phase überspringen. Die Anweisungen der Karten (zum Beispiel „Ablegen) werden in der Anleitung beschrieben.
Gerade diese Punkte führen bei Neulingen dazu, das Spiel als schwierig oder komplex einzustufen. Nach dem Lesen der Beispiele dürfte man allerdings auch diese Hürde überwinden.
Gehen wir über in die zweite Phase: Kauf:
Hier hat der Spieler die Möglichkeit seine Kartenhand (Stapel) mit weiteren Karten zu erweitern. Kaufen kann man dabei alle Karten aus dem Vorrat (Geld-, Punkte-, Königreich- und Fluchkarten). Nur die Karten vom Müllstapel sind tabu. Einen freien Kauf hat man dabei immer in jedem Zug. Mithilfe ausgespielter Aktionskarten kann sich diese Zahl allerdings auch erhöhen. Was die Karten kosten steht immer am linken unteren Rand. Bezahlen kann man dabei mit Geldkarten auf der Hand und/oder virtuellem Geld, das auf zuvor ausgespielten Aktionskarten angezeigt wird. Gekaufte Karten kann man allerdings nicht sofort nutzen sondern legt diese auf den Ablagestapel. Alle ausgespielten Karten legt der Spieler offen vor sich ab!! Ergänzend hat der Hans im Glück Verlag folgende Info gegeben: „Karten die 0 Kosten, können immer gekauft werden, solange der dafür nötige KAUF vorhanden ist.“ Beispiele zu dieser Phase sind in ausreichendem Umfang in der Anleitung enthalten.
Somit kommen wir zur dritten und letzten Phase: Aufräumen:
Vor dem Spieler hat sich ja mittlerweile ein „Haufen“ ausgespielter Karten gebildet, denn alle Karten die zuvor ausgespielt, abgelegt oder gekauft wurden liegen nun als offener Stapel vor dem Spieler. Hinzu kommen die verbliebenen Karten auf der Hand, die man nicht genutzt hat bzw. nicht nutzen konnte. Zusammen bilden alle Karten einen Ablagestapel und die Mitspieler sehen am Ende nur noch die oberste Karte. Denn der Spieler kann keine Karten für den nächsten Zug aufheben! Vom verdeckten Nachziehstapel zieht dieser Spieler wieder fünf Karten und nimmt sie auf die Hand (für den nächsten Zug). Reichen die Karten des Nachziehstapels nicht aus, wird der Ablagestapel gemischt und als neuer Nachziehstapel weitere Karten gezogen bis man insgesamt fünf Karten besitzt. Erst dann ist der nächste Spieler an der Reihe! Der Stapel eines Spielers wächst somit rapide an und Geld- und Aktionskarten können mehrmals genutzt werden!
Und wann ist das Spiel zu Ende? Das Spiel endet, wenn der Provinzstapel oder drei beliebige Stapel leer sind! Ist dies der Fall zählen sofort alle Spieler ihre Punkte im „gesamten Kartensatz“. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Strategie:
Viele Spieler würden hier mit Sicherheit gerne eine Auflistung der Strategien zu den jeweiligen Karten bzw. Kartensets lesen. Da sich das Spiel in jeder Runde (sofern man mischt) aus zehn anderen/neuen Kartensätze zusammensetzt würden wir allerdings den Rahmen dieses Abschnittes sprengen. Desweiteren spielen wir nicht 20x hintereinander mit dem gleichen Set an Karten, sondern lassen uns von der Auswahl der Aktionskarten überraschen. Das macht mehr Spaß und bleibt auf Dauer spannend! Es gibt natürlich auch einige Spieler, die sich in der Brettspielwelt austoben und sich somit mit Strategien bei Dominion bestens auskennen. Mit solchen Spielern eine Runde zu „wagen“ ist interessant, doch die Siegchancen liegen hier bei 0 %. Das heißt nicht, dass wir diese Art von Onlinespielen schlecht finden. Ganz im Gegenteil! Gerade hier kann man natürlich strategische Gedanken und mögliche Siegchancen in flotten Spielrunden ausprobieren. Und natürlich kann man hier auch das Spiel als Neuling ausprobieren. Viel mehr Spaß macht es jedoch natürlich mit den Mitspielern am Tisch, denn gerade Anfänger machen viele Fehler, wenn sie beispielsweise schon am Anfang viele Siegpunktkarten kaufen. Diese Karten lähmen natürlich im Verlauf des Spieles die Kartenhand und somit kann man nur wenige Aktionen ausspielen oder geringwertige Karten kaufen. Umso mehr Aktionen man in einem Zug nutzen kann, desto besser! Je nach Kartenset macht es natürlich auch Sinn sich vor Fluchkarten zu schützen, denn diese bringen negative Siegpunkte. Mit einigen Karten bekommt man allerdings auch diese Flüche aus dem Spiel (bzw. auf den „Müll“). Mit einem oder mehreren Burggraben auf der Hand kann man sich zumindest etwas vor Angriffskarten schützen. Alles weitere sollte man als Spieler ausprobieren und schnell wird man seine Vorlieben für manche Karten entwickeln. Diese anfangs attraktiven Karten können sich gegen Ende des Spieles allerdings zum Ladenhüter entwickeln die einem nicht viel weiter bringen. Somit sammeln viele Spieler nur bestimmte Karten, um mit etwas Glück an viel Geld und dann an nötige Siegpunkte zu gelangen. Diese Strategie ist legitim, doch der Frust der Mitspieler ist einem garantiert sofern diese Strategie von Erfolg ist.
Interaktion:
Interaktion bei Dominion? Eine schwierige Frage! Gerade im Einstiegsbeispiel ist hiervon kaum etwas zu spüren. Die Einführungsrunde ist allerdings sinnvoll, denn man muss das Spiel erst einmal kennen lernen bevor man sich mit der Hexe und weiteren fiesen Karten in die Quere kommt. Mit vielen angriffslustigen Karten (zum Beispiel auch die Miliz) kann man die Mitspieler ärgern und sie mit ihren möglichen Aktionen beeinflussen. Das gefällt nicht jedem doch in jeder Runde kann man sich (sofern man die Platzhalterkarten nicht mischt und als Auswahlkriterium nutzt) ein eigenes Lieblingsset zusammenstellen. Beispiele für mögliche Kartenkombinationen sind auch in der Anleitung genannt: >Erstes Spiel >Großes Geld >Interaktion >Im Wandel >Dorfplatz Wir können nur jedem Spieler den Hinweis geben oben genannte Beispiele auszuprobieren. Die Unterschiede (Interaktion, Glücksfaktor, Geldfaktor, etc.) in den einzelnen Runden sind enorm!
Glück:
Mit etwas Glück auf der Hand bekommt man zum richtigen Zeitpunkt Karten auf die Hand die einem vor dem Angriff eines Mitspielers schützen. In manchen Situationen bekommt man auch genügend Geld- und / oder Aktionskarten, die einem die nötigen Kartenkäufe erleichtern, denn gerade die attraktiven Karten kosten das meiste Geld. Somit gehört immer etwas Glück dazu, denn mit fünf Karten auf der Hand kann man nicht (immer) gleich von Anfang an jede beliebige Karte kaufen. Etwas Geduld muss man somit haben, denn nicht jeder Zug bringt den gewünschten Erfolg.
Packungsinhalt:
Welche Version betrachten wir denn nun? Nach jeder Version gab es bis zuletzt mit der Vierten eine Änderung. Nach Aufarbeitung der vielen Berichte und Hinweise des Verlages hat man allerdings die Zusammenhänge verstanden. Die Probleme mit dem Cover, der Anleitung und dem Inlay wurden gelöst und das Spiel präsentiert sich nun in einem besserem Gewand. Mit 500 Karten hat man auch neue Dimensionen mit einem „Brettspiel“ oder besser gesagt „Kartenspiel“ erreicht. Magic-Spieler werden müde lächeln, denn solche Kartenstapel sind für sie nichts Neues! Der Nachteil bei einer solchen Menge ist allerdings, dass nach „sehr“ vielen Spielrunden die Karten etwas abgegriffen sind. Doch dieses Problem hat jedes Kartenspiel, außer man lässt jede Karte laminieren. Die Kartensätze passen ideal in die Einsätze und bieten Raum für manch eine Erweiterung. Preislich bewegt sich das Spiel bei ca. 25 EUR was aufgrund der Menge an Material auch gerechtfertigt ist! Da wir aber die Erweiterungen angesprochen haben, wollen wir natürlich auch hier einen kurzen Blick wagen: Mit Erweiterungen sind bei Dominion neue Königreichkarten gemeint und die erste trägt zur Zeit (Stand Juni 2009) den Titel „Dominion – Erweiterung I Seaside“. Wer nicht warten will, kann aber auch zum Kartenset „Gesandter“ greifen, welchen man auf der Homepage des Hans im Glück Verlages bestellen kann. Eine weitere Erweiterung bzw. Promo Karte neben „Gesandter“ ist der „Schwarzmarkt“, der in der Spielbox 2/2009 enthalten ist. Aktuell gibt es die Dominion Edition II: Intrige zu kaufen und bevor hier einige Fragen zum Inhalt der Edition kommen, möchten wir die Info von Hans im Glück direkt weitergeben: „…Die Intrige die gleiche Menge an Geld und Punktekarten beinhalten wird wie das Basisspiel plus 25 neue Königreichkarten. Die Intrige kann für sich selbst gespielt werden, also ohne Zuhilfenahme vom Basisspiel, sie kann aber selbstverständlich mit dem Basisspiel gemischt werden und auch mit künftigen Edition, Erweiterungen und Promokarten. Das bedeutet weiterhin, dass sich zum einen die Möglichkeiten der Deckbildung enorm erweitern. Zum anderen kann Dominion dann mit mehr als vier Personen gespielt werden (Stand: Juni 2009).“
Spaß:
Auch hier lässt sich der Spielspaß mit einer „Note“, wie das bei Cliquenabend üblich ist, schwer einstufen. Dominion ist ein Spiel, das für viele eine unüberwindliche Hürde darstellt, denn viele Spieler kommen mit den Phasen „Aktion“ und „Kauf“ nicht klar. Eine große Mehrheit der Spieler ließ bzw. lässt sich die Abläufe von anderen erklären. Nach der ersten oder zweiten Runde kommt man zum Ergebnis: Dominion ist nicht schwer, man muss es nur spielend kennenlernen! Doch wie viele Spieler und Familien haben diese Möglichkeit? Nach dem Spielen der ersten Runde (Empfehlung lt. Anleitung) kommen viele Spieler zum Ergebnis, das dieses Spiel sehr trocken verläuft! Stimmt, doch es handelt sich um eine Lernrunde, um mit dem Mechanismus (Spielen, Ablegen und Aufnehmen) klar zu kommen. Man „muss“ dem Spiel somit eine zweite und ggf. dritte Chance geben. Mit anderen Kartensets wird man einen deutlichen Unterschied feststellen! Doch was ist mit den Spielern (Wenigspielern), die nach der ersten Runde bereits mit dem Spiel abgeschlossen haben? Wenn man einige oder viele Runden Dominion gespielt hat wird man einen weiteren Aspekt entdecken: Das Solitärspiel! Die Spieler führen ihre Phasen aus und jeder ist fast nur auf seine Karten und Möglichkeiten konzentriert. Nur mit einigen Angriffskarten kommt es zu etwas Aufregung, wenn beispielsweise wieder eine Fluchkarte genommen werden muss! Ohne diese Angriffskarten wirkt das Spiel in manchen Runden ermüdend. Wer hier also ein unterhaltsames Spiel vermutet indem man gemeinsam zusammen spielt liegt hier falsch. Warum landet also ein solches Spiel beim Spiel des Jahres 2009 ganz vorne? Nachdem wir obige Fragen mit Absicht offen gelassen haben, kommen wir zum Ergebnis das Dominion Spaß macht, wenn man dem Spiel einige Chancen einräumt. Wir spielen Dominion am liebsten mit einigen Angriffskarten, um zumindest etwas Interaktion einfließen zu lassen. Runden ohne Fluchkarten kommen bei uns somit selten zum Vorschein! Empfohlene Kartensätze wie „Im Wandel“ (lt. Anleitung) haben wir sogar bereits frühzeitig abgebrochen, da durch Abgreifen bestimmter Karten (zum Beispiel die Bibliothek) gewisse Einflussfaktoren (Karten) zu stark sind und andere Karten unattraktiv wirken. In unseren Spielrunden bevorzugen wir auch keine Spiele zu Viert, in denen man je nach Spielcharakter zu lange auf den eigenen Zug warten muss, sondern spielen am liebsten zu Zweit oder zu Dritt. Hier läuft das Spiel flott ab und die Wartezeiten sind gering. Mit den richtigen Karten und mit den richtigen Spielern am Tisch kommt das Spiel am besten zur Geltung. Welches die richtigen Karten sind muss jeder selbst für sich entscheiden. Bei uns ist es auf jeden Fall die Hexe, die Miliz, der Dieb und das Dorf um nur vier Karten zu nennen. Irgendwann bekommt man somit eine Vorliebe für Karten und bindet diese gerne in ein Spiel ein. Hierzu muss man allerdings erst einmal alle Kartensets ausprobiert haben. Auf Dauer wird es somit nicht langweilig, denn man lernt nach jeder Partie dazu! (Welche Karten machen Spaß, welche nicht!) In den letzten Wochen und Monaten mussten wir allerdings auch viel Überzeugungsarbeit leisten um „Wenigspielern“ an das Spiel heranzuführen. Auch der Hans im Glück Verlag leistet viel Promotion und mit dem Videopodcast wurde der erste Schritt bereits eingeleitet. Da Dominion allerdings auch viele Fans (insbesondere Vielspieler) in den Bann zieht, sollten und müssen auch sie das Spiel vorantreiben und andere zu Partien ermutigen. Das kostet alles Zeit und Kraft und man wird erst in 12 Monaten feststellen, ob sich diese Arbeit auch gelohnt hat.
Jörgs Meinung:
Dominion ist das Spiel des Jahres 2009. In dem sehr langen Spieltest haben wir Lob aber auch Kritik geäußert.
Der Spielmechanimus mit verschiedenen Phasen ist gewöhnungsbedürftig und außer Vielspieler werden sicherlich einige Familien/Wenigspieler/Gelegenheitsspieler Probleme haben.
Nach zwei bis drei Partien wird man allerdings feststellen, das der Ablauf eines Zuges ganz einfach ist und das Spiel aufgrund der Vielfalt der Kartensets auf Dauer sicherlich viel zu bieten hat.
Sicherlich verlaufen viele Partien in bestimmten Spielrunden zu langweilig und langatmig! Andere Partien (zum Beispiel mit Hexe und Miliz) sind dagegen dann vielleicht spannender und machen mehr Spaß!
Dominion sollte man somit nicht nach der ersten Partie (bei Nichtgefallen) zur Seite legen, sondern mit anderen Kartensets zumindest eine zweite Chance geben.
Ob sich das Spiel auf Dauer durchsetzt muss sich zeigen. Mithilfe unseres beigefügten Videos und dem Podcast auf der Seite des Hans im Glück Verlages leisten wir etwas Hilfe, um sich mit den Spielmechanismen auseinander zu setzen!
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Hans im Glück Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Dominion ist ein Kartenspiel, das die Spielewelt spaltet! Viele lieben den attraktiven Kartenmechanismus mit vielen Möglichkeiten! Andere dagegen ist der Solitärspielcharakter zu stark!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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