Brettspiele beliebter als Computerspiele
Brettspiele machen nach wie vor dem PC Konkurrenz Im Rahmen des "Spiele" Projektes haben die Teilnehmer des Sozialpädagogischen Seminars der Fachakademie für Sozialpädagogik Dillingen des Schulwerks der Diözese Augsburg eine umfangreiche Fragebogenaktion mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Dillinger Innenstadt durchgeführt. Das Thema der Umfrage waren die Brettspiele von Spieleverlagen in Deutschland. Die Umfrage sollte herausstellen wie viel Kenntnisse die Passanten über Brettspiele besitzen. Außerdem wurden Merkmale sowie Wünsche nach Art und Dauer der Spiele ermittelt. Über 170 zufällig ausgewählte Personen wurden in Dillingen befragt und die Ergebnisse nach Kindern/Jugendlichen sowie Erwachsenen getrennt ausgewertet. Die Ergebnisse waren überaus aufschlussreich, denn Brettspiele sind allen Computerangeboten zum Trotz nach wie vor beliebt. Über 40 Prozent der Befragten hatten in den vergangenen sieben Tagen ein Brettspiel gespielt. Allerdings bevorzugen alle eher kürzere Spiele, was wohl zumindestens in Dillingen gegen die von den Herstellern so gerne angepriesenen Zwei-Stunden-Strategiespiele spricht. Alle Interviewten sind außerdem preisbewusst und kaufen Spiele nach Empfehlung. Dabei richten sich die Erwachsenen nach dem Autor und der Auszeichnung z.B. Spiel des Jahres, während Kinder zielorientiert auf das Thema und die Altersangabe achten. Den Bekanntheitsgrad von Buchautoren erreichen die berühmten Spieleerfinder jedoch noch lange nicht. Reiner Knizia, der mit Abstand die meisten Brettspiele in Deutschland entwickelt hat, ist mit fünf Prozent genauso unbekannt wie Anneliese Farkaschovsky, deren Obstgarten Spiel in jedem Kindergarten vertreten ist. Für knapp 18 Prozent waren die Namen Wolfgang Kramer ("El Grande", "Auf Achse") und Klaus Teuber ("Die Siedler von Catan", "Adel verpflichtet", "Barbarossa") immerhin wegen ihrer Auszeichnung "Spiele des Jahres" ein Begriff. Das erfreulichste Ergebnis für die Spielverlage und uns Brettspielliebhabern ist jedoch sicherlich, dass Erwachsene wie Kinder mit Brettspielen nach wie vor Spaß und Kommunikation verbinden. Denn unter den Motiven warum sie spielen war "Unterhaltung" und "Spiel mit anderen Menschen" am meisten vertreten. In Dillingen ist also für die Brettspielzukunft gesorgt.
Quelle: Augsburger Allgemeine