Spieltest: Teneriffa (Holstein Spiele)

Brettspiel News   |   Do. 08.11.2012, 22:07 Uhr   |   Jörg

Kleinverlage bzw. besonders Einmannverlage haben es nicht leicht, sie produzieren und entwickeln ein Spiel, investieren darin ihr privates Kapital und kommen damit auf den großen Markt. Natürlich müssen sie Vergleiche mit den großen Verlagen standhalten, zum Teil haben sie redaktionell noch keine Erfahrungen gesammelt und begehen „Erstlingsfehler“ oder bringen ein Produkt vor der generellen Überarbeitung auf den Markt und letztendlich müssen sie dafür sorgen, dass ihr Spiel am Markt auch war genommen wird. Hier heißt es also die Werbetrommel rühren, Geld für Marketing einzuplanen (Messestände, Plakate, Gewinnspiele, Rezensenten Muster).
Fakt ist man hat es da nicht einfach, meistens entscheiden sich die Kleinverlage für diesen Weg, da sie so deutlich mehr Marge erhalten (ob sie dabei den privaten Lagerplatz, die Marketingkosten und vor allem den Fall einberechnen, dass sie nicht mal 50% der Auflage verkaufen ist wieder ein anderer Punkt!) oder weil kein Verlag Interesse an ihrem Prototypen hatte (gerade dieser Punkt ist sehr gefährlich, es kann zwar sein das man EIN SAU GUTES SPIEL hat, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering, vor allem wenn verschiedene Verlage abgelehnt haben).
Allerdings wäre der Spielmarkt ohne die vielen Kleinverlage auch deutlich homogener, viele Ideen hätten nicht das Licht der Welt erblickt, die die Szene sehr bereichert haben. Einige Kleinverlagsspiele werden von Verlagen wieder aufgegriffen und in größeren Stückzahlen produziert, ohne den Selbstversuch hätten sie vielleicht nie diese Aufmerksamkeit bekommen. Es ist also ein zweischneidiges Schwert, welches einem den Weg Freiräumen kann, aber auch in den Finger schneiden kann.
Ich könnte jetzt noch einiges mehr schreiben, denn in zwischen kennen wir die Pro und Kontras eines Kleinverlages und wir haben leider auch viele getroffen, denen es dabei nicht gut gegangen ist, da sie sich vorher nicht erkundigt haben, ein zu großes Selbstbild hatten, zu naiv waren oder auch nur ihre Freunde gefragt haben wie das Spiel ist und nie mehrere und verschiedene Szenekenner.

Nun denn, genug der einführenden Worte. Vor uns liegt ein Brettspiel eines neuen Kleinverlages. Dieser heißt Holstein-Spiele und wurde von Autor Dirk Holdorf gegründet. Sein Erstlingswerk ist Teneriffa, ein lockeres Bluffspiel für 2-4 Spieler was ungefähr 30-40 Minuten dauert. Wir öffnen die Box betrachten die Komponenten und Regeln und haben das Spiel natürlich auch ordentlich getestet und sagen euch wie immer hier unsere unverblümte Meinung. Aber kommen wir zuerst zu der Basis des Spiels…


Quelle:  zum Spieltest

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