Charly
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Charly ist ein immer hungriges Schwein, welches zu einem
großen Fest nicht nur sich selbst, sondern gleich noch seinen Bruder mitbringt.
Neben diesen Schweinen gibt es aber auch andere Tiere, die auf einem großen
Fest ihrem Futtertrieb nachgehen. Am Ende kommen aber viel mehr Tiere als der
Gastgeber vermutet und so geht das Lieblingsfutter der einzelnen Tiere schnell
zur Neige. Was dann passiert und welche Konsequenz dies auf den einzelnen
Spieler hat, erfahrt ihr im folgenden Bericht.
ZIEL DES SPIELS:
Das erste Ziel der Spieler besteht darin, ihre Kartenhand mit Tierkarten zu
verbessern, um im zweiten Teil der Runde möglichst alle Tiere (Karten) auf der
Hand mit deren Lieblingsfutter zu versorgen. Wem dies im zweiten Teil der Runde
nicht gelingt, muss seine Tiere mit Honigtropfen füttern. Doch wehe, es geht
einem Spieler der Honig aus! Am Ende gewinnt der Spieler, der noch am meisten
Honigtropfen übrig hat.
SPIELAUFBAU:
Jeder Spieler bekommt 15 Honigtropfen als Vorrat. Den leeren Futternapf stellt
man zur Seite und die Futter- und Tierkarten werden getrennt gemischt. Jeder
Spieler bekommt 7 Tierkarten auf die Hand, der Rest bildet einen
Nachziehstapel, vom dem die oberste Karte offen daneben gelegt wird. Fehlen nur
noch die Futterkarten, von denen jeder Spieler eine auf die Hand bekommt. Je
nach Spieleranzahl werden weitere Futterkarten offen in die Tischmitte gelegt.
SPIELABLAUF:
Jede Futterkarte zeigt eine bestimmte Anzahl an Symbolen (z.B. 7 Bananen).
Diese Futterkarten passen immer zu einer bestimmten Tierkarte (hier: Affe). Das
Ziel muss es sein, möglichst attraktive Tierarten auf die Hand zu bekommen, die
mit der Auslage harmonieren. Leider weiß man aber nicht genau, welche
Futterkarten am Ende (außer seine eigene Karte) noch ins Spiel einfließen. Das
Spiel besteht somit aus zwei Teilen. Im ersten Teil verbessern die Spieler ihre
Kartenhand, indem sie eine Tierkarte tauschen (vom verdeckten oder offenen
Stapel) um dadurch vielleicht ein andere Tierart zu erhalten. Jede Tierkarte
ist zudem mit einer unterschiedlichen Anzahl von Tieren (bis zu drei Tiere)
versehen. Je mehr Tiere, desto größer der Hunger, was anhand der Futtersymbole
ersichtlich ist. Sobald der Spieler das Gefühl hat, dass seine Tierkarten gut
genug sind, kann er laut "Mahlzeit" rufen und tauscht keine Karte
mehr. Alle anderen Spieler dürfen noch einmal Tierkarten tauschen. Im zweiten
Teil, dem Festessen, legen alle Spieler ihre Futterkarte (von der Hand) neben
die bereits offen liegenden anderen Futterkarten. Beginnend mit dem Spieler,
der die Worte „Mahlzeit“ verwendet hat, legen alle Spieler jeweils eine Karte
aus der Hand an eine Futterkarte an. Dabei ist auf folgendes zu achten: Jede
Tierart darf nur an eine Karte mit ihrem Lieblingsfutter gelegt werden und an
jede Futterkarte dürfen höchstens so viele Tiere gelegt werden, wie Futter auf
ihr abgebildet ist. An jede Futterkarte wird somit eine eigene Reihe mit
Tierkarten angelegt. Futterkarten, an die man nicht mehr anlegen kann werden
einfach umgedreht. Die Schweine fressen alles und können an beliebige
Futterkarten angelegt werden. Zum Leidwesen anderer Tiere! Sobald ein Spieler
keine Karte anlegen kann muss er passen. Reihum legen die Spieler weiter an,
bis alle Spieler gepasst haben. Jetzt wird abgerechnet und für „jedes Tier“ auf
der Kartenhand muss der Spieler einen Honigtropfen in den Futternapf abgeben.
Da Schweine verfressen sind benötigen sie gleich zwei Honigtropfen, was mit
zwei abgebildeten Schweinen auf einer Karte gleich vier Honigtropfen bedeutet.
Haben alle Spieler noch Honigtropfen, folgt eine weitere Runde. Erst wenn ein
Spieler keine Honigtropfen mehr im Vorrat hat ist das Spiel zu Ende. Es gewinnt
der Spieler, der noch am meisten Honigtropfen vor sich liegen hat.
Strategie:
Viele Strategiemöglichkeiten hat man nicht und ruft ein Spieler gleich in der ersten Runde „Mahlzeit“ kann man nur hoffen, möglichst viele seiner Karten ablegen zu können. Gerade in voller Runde kommen aber auch kleinere taktische Möglichkeiten zum Zug, da man Schweine-Tierkarten auf der Hand möglichst an Futterkarten legt, wo es nur wenige davon gibt. Zum anderen muss man die Schweinekarten auch schnellst möglichst loswerden, da diese am Ende die doppelte Honigtropfenanzahl kosten. Beim Tauschen der Karte sollte man versuchen, die Tierkarten mit gleich drei abgebildeten Tieren loszuwerden. Hier bleibt die Hoffnung, ein attraktives Tier (passend zur Auslage) als „Einzeltier“ zu ziehen.Interaktion:
Ein Gerangel gibt es erst wenn es um das Futter geht. Welche Karte legt man zuerst und hat man überhaupt ausreichend Möglichkeiten? Gerne schnappen die Spieler sich erst die Futterkarten weg, für die es sicherlich nicht genug zum Fressen gibt. Insgesamt erlebt man aber auch keine Runde, in der alles genau passt. Zumindest gab es in unseren Runden immer ein Mangel an Futterkarten.Glück:
Der Glücksfaktor ist sehr hoch und beginnt bereits mit dem Austeilen der Karten und der Auslage der Futterkarten. Wer hier gleich die passenden Karten mit wenig abgebildeten Tieren auf der Hand hält wartet nicht lange um das Wörtchen „Mahlzeit“ zu rufen. Eine richtige Sauerei gibt es mit den Schweinen, die einem die ganze Planung durcheinander bringen! Ärgerlich für die anderen Spieler, die nun mit ihren Handkarten das Beste aus der Situation machen müssen. Wer will kann natürlich auch die Regel einführen, dass in den ersten zwei Runden Tauschen Pflicht ist.Packungsinhalt:
In einer mittelgroßen Box passen die knapp 100 Honigtropfen und Karten gut hinein. Der beigefügte Futternapf ist sicherlich nicht notwendig, doch eine äußerst witzige Idee das Spiel zu bereichern. Die Illustration von Christiane Fiore gefällt uns sehr gut und ist auch sehr kinderlieb gezeichnet. Die Anleitung stellt keine Hürde dar und bereits während des Lesens kann man mit einer Spielrunde beginnen. Für ca. 15 Euro ist das Spiel im Handel erhältlich. Aufgrund der Vielzahl an Karten und weiterem Material ist der Preis aus unserer Sicht auch gerechtfertigt. Anderen Spielern unsere Runde erscheint der Preis etwas zu hoch und sie hätten sich das Spiel lieber in kleiner Verpackung (ohne Fressnapf) gewünscht.Spaß:
Charly ist ein Spiel, welches wir die letzten Monate sehr oft als Einstiegsspiel oder kleine Absackerrunde für einen Spielabend genutzt haben. Die Regeln sind einfach erklärt und eine Runde geht kaum länger als die angegebenen 20 Minuten. Auch trotz des hohen Glücksfaktors macht es einfach Spaß, Karten zu tauschen, um sie anschließend passend ablegen zu können. Das Spiel ist auch für zwei Spieler geeignet, doch umso mehr Spieler, desto höher der Spielspaß. Eine ideale Zusammensetzung sind aus unserer Sicht vier, wenn nicht sogar gleich fünf Spieler. Aufgrund der übersichtlichen Abläufe fiel es auch jüngeren Kindern im Alter von 7 und 8 Jahre leicht, die Spielaktionen zu verstehen.Jörgs Meinung:
Charly ist ein einfaches und glücksbetontes Kartenspiel. Dabei müssen die Spieler möglichst passende Tierkarten tauschen, um in der zweiten Phase damit die Futterkarten zu bedienen. Wem dies nicht gelingt, der muss Honigtropfen in den Futternapf legen.
Das Spiel eignet sich ideal für Zwischendurch oder als Einstieg / Absacker einer Spielrunde und besticht dabei zusätzlich durch eine liebevoll gestaltete Grafik.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an ABACUSSPIELE für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Witziges Kartenspiel, das durch einfache Abläufe überzeugt und von kurzer Dauer ist.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |