Boss Kito
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Bokito ist nicht etwa ein neues Getränk oder
eine japanische Speise, nein Bokito ist der Name eines männlichen westlichen
Gorillas. Er wurde in Berlin am 14. März 1996 geboren und von seiner Mutter
M´penzi zurückgewiesen. Deswegen wurde er von seinen menschlichen Betreuern
aufgezogen und im August 2005 in den Tiergarten Blijdorp in Rotterdam gebracht.
In Berlin ist er bereits einmal ausgebrochen und zwar überkletterte er hierfür
eine 3m hohe Wand. Er konnte jedoch ohne Probleme zurückgebracht werden. In
Rotterdam war die ganze Sache nicht ganz so einfach. Am 18. Mai 2007 überwand
Bokito seinen 4m breiten Abzugsgraben und griff eine Frau an. Er biss sie
mehrmals und fügte ihr dadurch mehrere Frakturen zu. Anschließend rannte er in
ein Restaurant und sorgte dort für Panik bis er mit einem Betäubungsgewehr
erlegt wurde. Dadurch hat er auch das holländische Wort des Jahres 2007 geprägt
„Bokitoproof“ was soviel bedeutet wie „resistent gegen extremen Vandalismus“
Durch diese beiden Ausbrüche gelangte der Affe zu Ruhm und ist in ganz
Rotterdam bekannt. Bokito steht für „Boss Kito“ und der Medienrummel ist nun
schon etwas verflogen, aber immer noch vorhanden. Zeit ein Spiel dazu zu
veröffentlichen, zumindest dachten sich das QWG-Games und Michael Schacht. Ob
es hier bei Affenstark zugeht oder doch nur untere Bananenkiste erfahrt ihr
nun…
Ziel des Spiels:
Die Spieler sind Affen im Zoo und versuchen mit Bananen Boss Kito zu gefallen.
Er gibt ihnen für die freiwilligen Spenden unterschiedliche Privilegien. Der
Spieler mit den meisten Punkten am Ende gewinnt.
Spielaufbau:
Jeder Spieler sucht sich eine der fünf
Spielerkarten aus. Die fünf Bosskito Karten (in fünf verschiedenen Farben)
werden in einer Reihe auf dem Tisch ausgelegt. Darunter werden 5 gleiche Stapel
mit gemischten Privilegienkarten offen platziert. Jeweils eine Karte wird
unterhalb jedes Stapels gelegt, so kann man die Privilegienkarte dieser und der
nächste Runde einsehen. Nun werden noch die Bananenkarten gut gemischt und an
jeden Mitspieler fünf (wer hat eine andere Zahl erwartet?) ausgeteilt. Diese
behält man in der Hand und zeigt sie keinen anderen Affen am Tisch. Die
restlichen Bananenkarten bilden den Nachziehstapel. Jetzt nimmt sich noch jeder
3 Bananenmarker (das sind die runden Scheiben mit der Banane drauf oder hattet
ihr Orangen erwartet?) und der Startspieler wird ermittelt.
Spielablauf:
Beim Startspieler beginnend fängt das Spiel an anschließend geht
es reihum. Ist ein Spieler an der Reihe führt er eine der folgenden Aktionen
aus:
a) Er spielt eine Bananenkarte offen aus
b) Er legt 1 oder 2 Bananenchips auf eine bereits bei ihm ausliegende
Bananenkarte (er kann auch jeweils eine auf zwei Karten spielen)
c) Er zieht eine Bananenkarte vom Stapel nach
d) Er nimmt sich 3 Bananenchips aus dem Vorrat
e) Er legt eine beliebige Anzahl Bananenkarten ab und zieht dementsprechend
neue.
Wichtig: Der Spieler kann sich pro Zug nur für eine Aktion
entscheiden. Nachdem so vier Runden gespielt wurden werden die fünf offenen
Privilegienkarten unter den Spielern verteilt (siehe nächster Abschnitt), dann
werden die Plätze wieder aufgefüllt und erneut 4 Runden gespielt. Dies wird
solange weiter geführt bis alle 45 Privilegienkarten weg sind, dann findet die
Schlusswertung statt. Aber alles zu seiner Zeit, die Affen fragen sich doch
sicherlich wie sie die Privilegienkarten bekommen. Nun zuerst wird die links
liegende Karte vergeben, dann die daneben usw.. Die Spieler überprüfen wie viel
Bananenkarten sie zu der einzelnen Farbe (erkennbar an der oben liegenden Boss
Kito Farbe) ausgespielt haben und addieren eventuell darauf liegende
Bananenchips. Der Spieler der am meisten Bananen dafür geboten hat gewinnt die
Privilegienkarte. Bei Gleichstand passiert genau das selbe, wie wenn kein Spieler
geboten hat. Die Karte kommt aus dem Spiel und keiner erhält sie. Wichtig: Eine
Bananenkarte zählt immer 3 Bananen während ein Bananenchip nur 1 Banane wert
ist. Die Bananenkarten kommen nun auf den Ablagestapel und die gespielten Chips
in den Vorrat. Jeder legt die Privilegienkarten offen vor sich aus und die
nächste obere Privilegienkarte eines jeden Stapels wird nach unten gelegt (so
dass man wieder sieht, welche Karten danach kommen).
Soweit so gut, aber das war natürlich noch nicht alles, manche
Privilegienkarten bringen noch eine Zusatzaktion mit. Dies erkennt man an einem
Symbol auf der Karte: - Doppelpfeil Der Spieler der diese Karte erhält kann die
Startspielerkarte einem Spieler seiner Wahl geben. Nur so wechselt der
Startspieler. - Bananenkarte Der Spieler zieht eine zusätzliche Bananenkarte -
Banane Der Spieler nimmt sich einen zusätzlichen Bananenchip Sobald die letzten
Privilegienkarten verteilt wurden endet das Spiel und es kommt zur
Schlußwertung. Jede der 9 Privilegienkarten wird einzeln abgerechnet. Aufgrund
der Übersicht ist es gut sich von Hoch zu Niedrig durchzuackern. Der Spieler
mit den meisten Privilegienkarten einer Sorte erhält die volle Punktzahl
gutgeschrieben. Besitzen mehrere Spieler zusammen die meisten Privilegienkarten
bekommen beide den vollen Punktwert (rote Zahl in der oberen Ecke). Alle
anderen Spieler, die weniger Karten von dieser Sorte besitzen erhalten immerhin
einen Punkt pro Karte. Strategisch wichtig: Der Punktwert gibt auch die Anzahl
der Karten im Spiel an. Beispiel: Spieler A besitzt 5 Karten von der 9er
Privilegienkarte, Spieler B nur 4 Stück. Spieler A erhält neun Punkte und
Spieler B vier Punkte (einen pro Karte). Wer die meisten Punkte errungen hat
gewinnt.
Strategie:
Der Startspieler ist bei Boss Kito ganz klar im Nachteil, da er nie weiß ob nach ihm nicht noch einer sein Gebot überbietet indem er eine Farbkarte ausspielt oder Bananenchips ablegt. Somit sollte man versuchen das Startspielerprivileg mit Hilfe einer Doppelpfeilkarte (siehe oben) weg zu bekommen und nicht mehrere Runden hintereinander immer der erste Spieler zu sein. Sehr auffallend ist auch, dass viele Spieler auf die 9 Punkte gehen, ob sich das aber unbedingt bezahlt macht, ist wieder eine andere Sache. Grundsätzlich sind einem viele Punkte nur sicher, wenn man eine Karte mehr als die Hälfte der Karten besitzt (was bei den Neunern 5 Stück bedeutet). Je nach Farbkombinationen sollte man aber auf die mittleren oder kleineren Punkte gehen und sich nicht bei allem mit den anderen Spielern messen. Es kann durchaus von Vorteil sein, wenn man zwar nur sieben Punkte erhält diese aber ohne Kampf darum!Interaktion:
Jede Runde geht es vom neuen los – das Gestöhne. „Mensch das ist doch meine Karte, ich brauch die!“, nagut dann leg ich noch eine aus. Der Blick in die Augen der Mitspieler ist ausdruckslos, hat er jetzt noch von der Farbe welche auf der Hand oder nicht? Pokerface ist hier wichtig!Glück:
Die Karten sollten bei dem Spiel gut durchgemischt werden, denn ansonsten liegen die Farben zu dicht beieinander. Ohne Glück wird man in diesem Spiel keinen Boden gewinnen, denn was nützt einem ein Zug, wenn man von jeder Farbe nur eine Karte hat. Zwar gibt es noch Bananenchips, aber ob das dann reicht? Zum Glück geht es jedem einmal so und in vielen Runden wird nicht auf alle Farben gespielt. Da kann man sich auch mal billig eine Karte ergattern.Packungsinhalt:
Boss Kito kostet ca. 15 € und das ist ein sehr fairer Preis. Man erhält hier sicherlich ein gutes, stabiles und spaßiges Bietspiel. Die Kartengrafiken sind in einem attraktiven Comicstyle gehalten und die Spielanleitung lässt keine Fragen offen.Spaß:
Der Spielspaß steht und fällt hier mit den Spielern. Viele Vielspieler haben nicht unbedingt Spaß, da hier keine wirkliche innovationen Mechanismen verwendet werden und nicht unbedingt ein spannungsgeladenes Spiel auf dem Tisch liegt. Allerdings ist dies auch sicherlich nicht die Zielgruppe von Boss Kito. Zielgruppe sind die Familien und die werden mit dem Spiel gut bedient. Es bietet für Kinder als auch Erwachsene genug Spaß für viele Runden und die Grafiken sind verlockend.Smukers Meinung:
Boss Kito ist ein kleines unkompliziertes Ersteigerungs- und Mehrheitenspiel. Wer nicht gerne um Karten bietet sollte sich nicht damit befassen. Sucht man aber ein witziges und leichtes Spiel dieser Kategorie dann ist man hier richtig. Michael Schacht verwertet hier altbekanntes und liefert ein gutes familientaugliches Bietspiel um Affenkarten und Bananen ab.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
Vielen Dank an QWG Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Familienspieler, die gerne Biet-/Mehrheitenspiele mögen und/oder noch nicht besitzen können getrost zugreifen.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |