Brettspiel Testbericht vom 17.07.2009 - von Andreas

Boss Kito




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008

Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler

Spielzeit:
30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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Bokito ist nicht etwa ein neues Getränk oder eine japanische Speise, nein Bokito ist der Name eines männlichen westlichen Gorillas. Er wurde in Berlin am 14. März 1996 geboren und von seiner Mutter M´penzi zurückgewiesen. Deswegen wurde er von seinen menschlichen Betreuern aufgezogen und im August 2005 in den Tiergarten Blijdorp in Rotterdam gebracht. In Berlin ist er bereits einmal ausgebrochen und zwar überkletterte er hierfür eine 3m hohe Wand. Er konnte jedoch ohne Probleme zurückgebracht werden. In Rotterdam war die ganze Sache nicht ganz so einfach. Am 18. Mai 2007 überwand Bokito seinen 4m breiten Abzugsgraben und griff eine Frau an. Er biss sie mehrmals und fügte ihr dadurch mehrere Frakturen zu. Anschließend rannte er in ein Restaurant und sorgte dort für Panik bis er mit einem Betäubungsgewehr erlegt wurde. Dadurch hat er auch das holländische Wort des Jahres 2007 geprägt „Bokitoproof“ was soviel bedeutet wie „resistent gegen extremen Vandalismus“ Durch diese beiden Ausbrüche gelangte der Affe zu Ruhm und ist in ganz Rotterdam bekannt. Bokito steht für „Boss Kito“ und der Medienrummel ist nun schon etwas verflogen, aber immer noch vorhanden. Zeit ein Spiel dazu zu veröffentlichen, zumindest dachten sich das QWG-Games und Michael Schacht. Ob es hier bei Affenstark zugeht oder doch nur untere Bananenkiste erfahrt ihr nun…

Ziel des Spiels:
Die Spieler sind Affen im Zoo und versuchen mit Bananen Boss Kito zu gefallen. Er gibt ihnen für die freiwilligen Spenden unterschiedliche Privilegien. Der Spieler mit den meisten Punkten am Ende gewinnt.

Spielaufbau:

Jeder Spieler sucht sich eine der fünf Spielerkarten aus. Die fünf Bosskito Karten (in fünf verschiedenen Farben) werden in einer Reihe auf dem Tisch ausgelegt. Darunter werden 5 gleiche Stapel mit gemischten Privilegienkarten offen platziert. Jeweils eine Karte wird unterhalb jedes Stapels gelegt, so kann man die Privilegienkarte dieser und der nächste Runde einsehen. Nun werden noch die Bananenkarten gut gemischt und an jeden Mitspieler fünf (wer hat eine andere Zahl erwartet?) ausgeteilt. Diese behält man in der Hand und zeigt sie keinen anderen Affen am Tisch. Die restlichen Bananenkarten bilden den Nachziehstapel. Jetzt nimmt sich noch jeder 3 Bananenmarker (das sind die runden Scheiben mit der Banane drauf oder hattet ihr Orangen erwartet?) und der Startspieler wird ermittelt.

Spielablauf:
Beim Startspieler beginnend fängt das Spiel an anschließend geht es reihum. Ist ein Spieler an der Reihe führt er eine der folgenden Aktionen aus:
a) Er spielt eine Bananenkarte offen aus
b) Er legt 1 oder 2 Bananenchips auf eine bereits bei ihm ausliegende Bananenkarte (er kann auch jeweils eine auf zwei Karten spielen)
c) Er zieht eine Bananenkarte vom Stapel nach
d) Er nimmt sich 3 Bananenchips aus dem Vorrat
e) Er legt eine beliebige Anzahl Bananenkarten ab und zieht dementsprechend neue.

Wichtig: Der Spieler kann sich pro Zug nur für eine Aktion entscheiden. Nachdem so vier Runden gespielt wurden werden die fünf offenen Privilegienkarten unter den Spielern verteilt (siehe nächster Abschnitt), dann werden die Plätze wieder aufgefüllt und erneut 4 Runden gespielt. Dies wird solange weiter geführt bis alle 45 Privilegienkarten weg sind, dann findet die Schlusswertung statt. Aber alles zu seiner Zeit, die Affen fragen sich doch sicherlich wie sie die Privilegienkarten bekommen. Nun zuerst wird die links liegende Karte vergeben, dann die daneben usw.. Die Spieler überprüfen wie viel Bananenkarten sie zu der einzelnen Farbe (erkennbar an der oben liegenden Boss Kito Farbe) ausgespielt haben und addieren eventuell darauf liegende Bananenchips. Der Spieler der am meisten Bananen dafür geboten hat gewinnt die Privilegienkarte. Bei Gleichstand passiert genau das selbe, wie wenn kein Spieler geboten hat. Die Karte kommt aus dem Spiel und keiner erhält sie. Wichtig: Eine Bananenkarte zählt immer 3 Bananen während ein Bananenchip nur 1 Banane wert ist. Die Bananenkarten kommen nun auf den Ablagestapel und die gespielten Chips in den Vorrat. Jeder legt die Privilegienkarten offen vor sich aus und die nächste obere Privilegienkarte eines jeden Stapels wird nach unten gelegt (so dass man wieder sieht, welche Karten danach kommen).
Soweit so gut, aber das war natürlich noch nicht alles, manche Privilegienkarten bringen noch eine Zusatzaktion mit. Dies erkennt man an einem Symbol auf der Karte: - Doppelpfeil Der Spieler der diese Karte erhält kann die Startspielerkarte einem Spieler seiner Wahl geben. Nur so wechselt der Startspieler. - Bananenkarte Der Spieler zieht eine zusätzliche Bananenkarte - Banane Der Spieler nimmt sich einen zusätzlichen Bananenchip Sobald die letzten Privilegienkarten verteilt wurden endet das Spiel und es kommt zur Schlußwertung. Jede der 9 Privilegienkarten wird einzeln abgerechnet. Aufgrund der Übersicht ist es gut sich von Hoch zu Niedrig durchzuackern. Der Spieler mit den meisten Privilegienkarten einer Sorte erhält die volle Punktzahl gutgeschrieben. Besitzen mehrere Spieler zusammen die meisten Privilegienkarten bekommen beide den vollen Punktwert (rote Zahl in der oberen Ecke). Alle anderen Spieler, die weniger Karten von dieser Sorte besitzen erhalten immerhin einen Punkt pro Karte. Strategisch wichtig: Der Punktwert gibt auch die Anzahl der Karten im Spiel an. Beispiel: Spieler A besitzt 5 Karten von der 9er Privilegienkarte, Spieler B nur 4 Stück. Spieler A erhält neun Punkte und Spieler B vier Punkte (einen pro Karte). Wer die meisten Punkte errungen hat gewinnt.

Strategie:

Der Startspieler ist bei Boss Kito ganz klar im Nachteil, da er nie weiß ob nach ihm nicht noch einer sein Gebot überbietet indem er eine Farbkarte ausspielt oder Bananenchips ablegt. Somit sollte man versuchen das Startspielerprivileg mit Hilfe einer Doppelpfeilkarte (siehe oben) weg zu bekommen und nicht mehrere Runden hintereinander immer der erste Spieler zu sein. Sehr auffallend ist auch, dass viele Spieler auf die 9 Punkte gehen, ob sich das aber unbedingt bezahlt macht, ist wieder eine andere Sache. Grundsätzlich sind einem viele Punkte nur sicher, wenn man eine Karte mehr als die Hälfte der Karten besitzt (was bei den Neunern 5 Stück bedeutet). Je nach Farbkombinationen sollte man aber auf die mittleren oder kleineren Punkte gehen und sich nicht bei allem mit den anderen Spielern messen. Es kann durchaus von Vorteil sein, wenn man zwar nur sieben Punkte erhält diese aber ohne Kampf darum!

Interaktion:

Jede Runde geht es vom neuen los – das Gestöhne. „Mensch das ist doch meine Karte, ich brauch die!“, nagut dann leg ich noch eine aus. Der Blick in die Augen der Mitspieler ist ausdruckslos, hat er jetzt noch von der Farbe welche auf der Hand oder nicht? Pokerface ist hier wichtig!

Glück:

Die Karten sollten bei dem Spiel gut durchgemischt werden, denn ansonsten liegen die Farben zu dicht beieinander. Ohne Glück wird man in diesem Spiel keinen Boden gewinnen, denn was nützt einem ein Zug, wenn man von jeder Farbe nur eine Karte hat. Zwar gibt es noch Bananenchips, aber ob das dann reicht? Zum Glück geht es jedem einmal so und in vielen Runden wird nicht auf alle Farben gespielt. Da kann man sich auch mal billig eine Karte ergattern.

Packungsinhalt:

Boss Kito kostet ca. 15 € und das ist ein sehr fairer Preis. Man erhält hier sicherlich ein gutes, stabiles und spaßiges Bietspiel. Die Kartengrafiken sind in einem attraktiven Comicstyle gehalten und die Spielanleitung lässt keine Fragen offen.

Spaß:

Der Spielspaß steht und fällt hier mit den Spielern. Viele Vielspieler haben nicht unbedingt Spaß, da hier keine wirkliche innovationen Mechanismen verwendet werden und nicht unbedingt ein spannungsgeladenes Spiel auf dem Tisch liegt. Allerdings ist dies auch sicherlich nicht die Zielgruppe von Boss Kito. Zielgruppe sind die Familien und die werden mit dem Spiel gut bedient. Es bietet für Kinder als auch Erwachsene genug Spaß für viele Runden und die Grafiken sind verlockend.

Smukers Meinung:

Boss Kito ist ein kleines unkompliziertes Ersteigerungs- und Mehrheitenspiel. Wer nicht gerne um Karten bietet sollte sich nicht damit befassen. Sucht man aber ein witziges und leichtes Spiel dieser Kategorie dann ist man hier richtig. Michael Schacht verwertet hier altbekanntes und liefert ein gutes familientaugliches Bietspiel um Affenkarten und Bananen ab.





Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

Vielen Dank an QWG Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
5 von 10
Haben die anderen noch die Farbe?
INTERAKTION
10 von 10
Das ist mir! Grrr…
GLÜCK
7 von 10
Ich brauch grüne Karte… Bitte…
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Schöne Comiczeichnungen
SPAß
6 von 10
Familientaugliches Bietspiel
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Familienspieler, die gerne Biet-/Mehrheitenspiele mögen und/oder noch nicht besitzen können getrost zugreifen.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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