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Testbericht vom 13.01.2011 - von Jörg

Campos




Details


Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort:

Eigentlich haben wir uns vorgenommen nicht ständig irgendwelche Spiele miteinander zu vergleichen, doch beim Blick auf das Cover von Campos und dem Spielmaterial, mit den rautenförmigen Spielsteinen, erinnern sich sicherlich auch andere Spieler an das Spiel „Einfach Genial“, indem Spielsteine aneinander gefügt werden, um große Flächen zu bilden.
Ähnlich ist es auch beim Spiel „Serendipity“, in dem die Spieler einen möglichst großen, durchgehenden Blütenteppich legen. Und bei Campos?
Auch hier spielt die Fläche mit unterschiedlichen Farben eine Rolle. Doch neben den Spielsteinen kommen auch Wertungskarten zum Einsatz, sowie eine Aufbau- und Abbauphase, die manche Runde auf den Kopf stellen soll.
Wir haben uns mit dem Spiel Campos etwas näher befasst. Ob es uns überzeugt, verraten wir euch in diesem Testbericht.

Ziel des Spiels:

In zwei Spielphasen bauen die Spieler mit Spielsteinen eine Spielfläche auf und wieder ab. Dabei versuchen sie die Bedingungen der Wertungskarten zu erfüllen. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.

Spielaufbau:

Die Punkteleiste wird in die Tischmitte gelegt und jeder Spieler setzt seinen Marker auf das Feld 0.
Die 24 Wertungskarten werden gemischt und abhängig von der Spieleranzahl 3 bis 5 Karten verteilt. Diese behält man auf der Hand und hält sie verdeckt vor den Mitspielern.
Von den 32 Spielsteinen (mit je drei Farbfeldern) zieht jeder Spieler zwei und legt sie offen vor sich aus.
Einen Spielstein aus dem Sack legt man offen in die Tischmitte.

Spielablauf:

In der ersten Phase (Aufbauphase) beginnt ein Startspieler (anschließend reihum) und entscheidet sich für eine der beiden Aktionen:

1. Zwei Spielsteine anlegen
Die Spielsteine werden an eine beliebige Fläche gelegt, wobei mindestens eine komplette Kante an eine komplette Kante eines bereits liegenden Spielsteins gelegt werden muss. Die Farben spielen beim Anlegen keine Rolle.

2. Einen Spielstein anlegen und eine Wertungskarte spielen
Neben dem Anlegen des Spielsteins, wie oben beschrieben, sucht sich der Spieler eine seiner Wertungskarten aus und spielt diese aus, sofern die Bedingung darauf erfüllt wird.
Die Punkte werden sofort auf der Leiste markiert.
Die Bedingungen sind bei allen Karten gleich, nur dass sich die Farbe unterscheidet.
Dabei muss die Größte zusammenhängende Fläche der ersten Farbe größer sein, als die größte zusammenhängende Fläche der zweiten Farbe. Ist dies der Fall bekommt der Spieler die Punkte der größten zusammenhängenden Fläche in der angegebenen Wertungsfarbe.

Zum Schluss zieht der Spieler so viele Steine nach, dass er wieder zwei offen vor sich liegen hat.
Die Aufbauphase endet direkt nachdem ein Spieler seine letzte Wertungskarte gespielt hat oder sobald ein Spieler seine Spielsteine nicht mehr auf zwei auffüllen kann.
Alle noch vor den Spielern liegenden Spielsteine werden zurück in die Spielschachtel gelegt und jeder Spieler bekommt, abhängig von der Spieleranzahl neue Wertungskarten auf die Hand. Sofern man noch Karten von der Aufbauphase besitzt, bleiben diese dem Spieler erhalten.
Das Spiel wird mit der zweiten Phase (Abbauphase) fortgesetzt.

Ähnlich wie in der ersten Phase hat der Spieler wieder zwei Möglichkeiten:

1. Zwei Spielsteine entfernen

2. Einen Spielstein entfernen und eine Wertungskarte spielen

Beim Entfernen von Spielsteinen muss man darauf achten, dass anschließend noch eine zusammenhängende Fläche vorhanden ist. Gleichzeitig dürfen nur Spielsteine seitlich von der Spielfläche genommen werden. Entfernte Spielsteine legt man in die Spielschachtel.
Die Wertung erfolgt nach demselben Prinzip wie beim Aufbau. Das Spiel ist zu Ende, sobald der letzte Spielstein der Spielfläche entfernt wurde. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Strategie:

Willkommen liebe Grübler und Denker! Welchen Steine legt man, oder sollten es besser gleich zwei sein? Soll man eine Wertungskarte ausspielen, oder doch noch etwas warten? Vielleicht gibt es in der nächsten Runde mehr Punkte?
Wir können diese Fragen noch weiterführen, doch anhand dieser Formulierung wird klar, dass Campos einige strategische Möglichkeiten bietet, die sich gerade in einer 2er Runde sehr vertiefen. Wenn wir allerdings von Taktik sprechen macht es auf jeden Fall Sinn mit den Wertungen in Phase 1 lange zu warten, da dann die Wahrscheinlichkeit groß ist, viele Punkte zu bekommen.
In der Abbauphase muss man dagegen sehr schnell sein, zumal sich die Spielfläche in jedem Zug verkleinert.
All diese Theorie ist nur möglich, wenn man die entsprechenden Spielsteine und Wertungskarten besitzt und die Mitspieler entsprechende Steine platzieren. Trotz einiger Möglichkeiten spielt das Glück eine wichtige Rolle!

Interaktion:

Die Spieler sehr genau die Züge der Mitspieler, bevor sie sich für eine der beiden Aktionen entscheiden. Gerade in Zweier-Runden schaut man dann auch gerne auf die offenen Spielsteine der Mitspieler. Bei 3er und 4er Runden ist man schon etwas mehr mit sich beschäftigt und errechnet die Möglichkeiten im Kopf.

Glück:

Man kann noch so viel überlegen, wenn man nicht weiß, ob und auch wo der Mitspieler einen oder zwei Spielsteine ablegt. Oft kommt es ganz anders und man muss seinen folgenden Zug überdenken. Hier heißt es abwarten und hoffen, dass man mit einer seiner Wertungskarten viele Punkte machen kann. Vieles ist vom Glück gesteuert, was gerade in Runden zu Viert deutlich wird.

Packungsinhalt:

Rein optisch und vom Design ausgehend gefällt uns das Spiel sehr gut. Das Material ist stabil doch leider etwas fummelig. Zwar passt alles perfekt in die Spielschachtel, doch die vier Marker sind viel zu klein geraten. Die Spielsteine hätte man auch im Sack und der Spielschachtel aufbewahren können, so dass nach einer Partie alles wieder in die vier engen Tiefziehteile einsortiert werden muss.
Bei den Karten hat man allerdings auf der linken und rechten oberen Ecke die Wertung als kleine Symbole dargestellt, so dass man die Karten auch gut in der Hand halten kann.

Die Anleitung ist sehr übersichtlich und mit einigen Beispielen ausgestattet. Hier wird sicherlich kein Spieler Probleme haben. Aufgrund des Gesamteindrucks und dem Preis der knapp unter 20 Euro liegt kann man allerdings zufrieden sein. Man merkt, dass sich die Redaktion viele Gedanken gemacht hat, doch Perfektionismus bringt Spiel und insbesondere Material nicht immer voran.

Spaß:

Und damit kommen wir wohl zu einem der wichtigsten Punkte: Dem Spaßfaktor! Wer schnelle Runden liebt, sollte sich bei Campos seine Mitspieler gut aussuchen. Das Spiel verleitet die Spieler gerade dazu, lange über ihren Zug nachzudenken, was in manchen Partien schon fast dazu geführt hat, eine Sanduhr bereit zu stellen.

Allerdings muss jeder Spieler seinen Zug erst überlegen, da sich durch vorherige Züge der Mitspieler das Gesamtbild der Auslage komplett ändern kann. Ständig rechnet man die möglichen Punkte und Varianten im Kopf zusammen, bevor man sich endlich entscheidet eine Karte oder doch einen weiteren Stein zu legen. Das nervt! Dabei ist der Spielverlauf mit Aufbau- und Abbauphase durchaus interessant und spannend zu verfolgen! Auf Dauer sank unser Spielspaß auf Durchschnittsniveau, obwohl wir Partien mit unterschiedlichen Spielern ausprobiert haben und es dadurch auch zu flüssigeren Runden kam.

s Meinung:

In Campos werden Spielsteine aneinander gereiht, um mithilfe von Karten Wertungen durchzuführen. Dabei besteht das Spiel aus einer Aufbau- und einer Abbauphase, in der Wertungen durchgeführt werden.
Letzteres hängt von der Größe der einzelnen Farbflächen ab und sorgt oftmals für viel Grübelei unter den Mitspielern. Damit ein Zug nicht zu lange dauert, sollte man entweder ein Zeitlimit vorgeben oder andere Mitspieler auswählen.

Als Spieler muss man allerdings immer die Aktionen seiner Mitspieler abwarten, da sich die Spielsituation ständig ändern kann. So ist man immer erst in seinem Zug gezwungen zu überlegen. So kann sich eine Partie auch einmal bis zu 40 Minuten hinziehen, was sicherlich nicht Sinn und Zweck des Spiels ist. Auf Dauer fiel unser anfänglich noch hoher Spaßfaktor auf einen Mittelwert.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Hutter Trade für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
6 von 10
Denker haben ihre wahre Freude, wobei in der Überlegung auch Glücksfaktoren bedacht werden müssen!
INTERAKTION
7 von 10
Immer erst den Zug der Mitspieler abwarten!
GLÜCK
7 von 10
Vorausplanen bringt bei einem hohen Glücksfaktor nicht viel!
PACKUNGSINHALT
6 von 10
Tolles Design, leider etwas fummelig!
SPAß
5 von 10
Anfangs etwas höher, doch auf Dauer nur Durchschnitt!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Spielsteine zu legen und dabei Punkte zu kassieren ist nicht neu! Durch Wertungskarten und einer Aufbau- und Ablaufphase wird das Spiel zwar interessant, doch mit Grübler am Tisch zu langatmig!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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Donnerstag 13.01.2011

Spieltest: Campos (Huch & Friends)

Nachricht von 07:07 Uhr, Jörg, - Kommentare

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