Brettspiel Testbericht vom 28.04.2015 - von Jörg

Chronos Conquest




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2014

Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler

Spielzeit:
4 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
5.5/10 bei 2 Bewertungen



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Video vorstellung vom 22.07.2015
Video: Videorezension: Chronos Conquest (MyWittyGames)

Videorezension: Chronos Conquest (MyWittyGames) from Cliquenabend on Vimeo.

Vor ein paar Jahren hatten wir den Prototyp in Essen bereits kurz per Video begutachtet (2012 "Witty Chronos"). Nun ist das fertige Spiel inklusive allen Erweiterungen und einem Spielbrett endlich erschienen und auch in Deutschland über den Heidelberger Spieleverlag käuflich zu erwerben. In diesem Video stellen wir euch das Spielmaterial und die Spielregeln vor und geben am Ende natürlich noch unsere Meinung kund. Viel Spaß!

Vorwort

„In Chronos Conquest kämpft ihr als Sohn von Chronos, dem Gott der Zeit, um den Platz auf seinem Thron. Dazu müssen Inseln erobert und die Gunst der Götter errungen werden. Könnt ihr die Prüfung der Zeit bestehen?“

Wow, das klingt doch schon einmal sehr cool, doch mit Blick auf die Spielzeit (wenige Minuten!) und dem Material (Vielzahl an Sanduhren) fragt man sich doch gleich: Was soll denn das für ein Spiel sein?

Nach dem in Frankreich prämierten Vorgänger Witty Chronos landete das Spiel bereits in der Spieleschmiede (spiele-offensive.de) und wurde erfolgreich finanziert. Mittlerweile ist es auch im Handel erhältlich und ehrlich gesagt war ich schon lange nicht mehr so gespannt auf ein Spiel, welches schon im Hinblick auf das Cover ein sagen wir mal etwas anderes Eroberungsspiel vermuten lässt.

Spielablauf:

Zu Spielbeginn erhält jeder zwei oder drei Sanduhren einer Farbe (abhängig von der Spieleranzahl) und die Spieler einigen sich auf die Karten und Plättchen.
Wenn man mit solch hektischen Spielen auf Zeit ungeübt ist empfehlen sich hier die Grundkarten mit Werten und der Wahl von zwei einfachen Stadt-Plättchen für eine erste Partie!
Die Karten werden gemischt und als Stapel auf die Felder platziert. 6 beliebige Gottkarten (ggf. einfache Karten für das erste Spiel verwenden) legt man auf die hierfür vorgesehenen Felder des Spielplans.
Der Aufbau ist somit schnell erledigt und die Aufgabe der Spieler besteht darin 200 Punkte zu erreichen. Unter Nutzung weiterer Karten gewinnt man auch sobald man zwei unterschiedliche Götter besitzt.
Im Spiel häufen die Spieler Karten vor sich an und diese bekommen sie durch das Platzieren ihrer Sanduhr(en). Ist eine Sanduhr abgelaufen und man sitzt auf einem Kartenstapel alleine, nimmt man sich die oberste Karte. So steigen nicht nur die Punkte, sondern auch Sonderfähigkeiten. Sind allerdings mehrere abgelaufene Sanduhren auf einem Kartenstapel, blockieren sich die Spieler und sie müssen verhandeln, wer denn jetzt eine Karte erhält. Wie das Verhandeln aussehen muss, bleibt den beteiligten Spieler überlassen. Umso länger so etwas dauert, desto mehr Zeit haben andere Spieler an neue Karten zu kommen.

So dauert ein Spiel kaum länger als fünf Minuten, so dass je nach Spielgruppe der Wunsch vorhanden ist, neue Karten einfließen zu lassen. So gibt es neben den Götterkarten (als weitere Siegbedingung) auch Windrichtungskarten, welche bereits vor einem liegende Insel(Punkte)-Karten multiplizieren. Nimmt man dann noch Katastrophenkarten (um beispielsweise gegnerische Sanduhren in der Unterwelt zu blockieren) in eine Spielpartie hinzu, wird das Ganze zu einem bunten Treiben.
Dabei habe ich noch kein Wort zu den Götterkarten gesagt. Diese erhält man gegen Abgabe von eigenen Karten und verschafft sich im Spielverlauf einen Vorteil. So kann man den Sieg eventuell früher festlegen oder eigene Punktekarten korrigieren. Die Symbole auf den Karten sprechen dabei für sich.

Ähnlich ist es auch bei den Stadt-Plättchen, die jeweils nur einem Spieler einen Vorteil bringen. Diese Vorteile (weitere Punkte, beliebige Windrichtung, etc.) sind auch anhand der Symbole gut zu unterscheiden.

Jörgs Meinung:

Mit Blick auf das Cover erwartet vielleicht der eine oder andere ein Spiel, bei dem Kämpfe, Eroberungen und Entwicklungen a la Concordia oder Antike eine Rolle spielen.
Von wegen!
Das von der Spieleschmiede mit Erfolg finanzierte Spiel dauert nur wenige Minuten und beinhaltet neben dem Spielplan und einer Vielzahl an Karten statt Spielfiguren Sanduhren, welche die Spieler steuern.
Einige Partie dauert oft nur wenige Minuten und dabei sollten mindestens vier Spieler am Tisch sitzen. Denn desto mehr unterschiedliche Sanduhren vorhanden sind, desto witziger verläuft eine Partie. Durch die Vielzahl an Karten und Plättchen sind unzählige Varianten möglich und diese sind auch zwingend notwendig, da man immer neue Karten- und Plättchenkombinationen ausprobieren will.
Wer solche Hektikspiele nicht mag, scheidet dabei frühzeitig aus. Aber auch geübte Spieler, die insbesondere auch an solchen innovativen Spielideen interessiert sind, verloren mit der Zeit die Lust neue Partien zu absolvieren. So musste ich doch mit der Zeit einen starken Spielerschwund hinnehmen, obwohl das Spiel nur wenige Minuten benötigt.

Die absolvierten Partien reichten mir aber aus, um mir ein Fazit zu bilden: Für mich ist Chronos Conquest ein Funspiel mit sehr ungewöhnlichen Abläufen. Bisher kannte ich solche Spiele nur als Prototyp, da Spiele mit Sanduhren hohe Materialkosten verschlingen und oft nicht produziert werden. So schätzen sich insbesondere die Spieleschmiede glücklich, denn ohne sie wäre das Spiel wohl kaum in den Handel gelangt. So innovativ sich das Ganze aber auch spielt, der Spielreiz fällt bei mir mit jeder weiteren Partie nach unten. Ganz nett zu spielen, doch wirklichen Spaß verspüre ich nicht. Je nach Kombination kann eine Partie auch einmal nach zwei Minuten enden und das kann dann schon frustrierend sein, wenn man sich mögliche Siegchancen ausrechnet. Die Chancen eine Partie zu gewinnen sind aber aufgrund des vorhandenen Glücksfaktors sehr hoch. Insbesondere wenn sich gleich mehrere Spieler um eine Karte streiten freuen sich die Mitspieler. Diskussionen während einer Partie sollte man somit vermeiden.
Schade, denn so gut wie mir das Spiel auch gefallen will, im Endeffekt kann ich hierfür keine Empfehlung aussprechen. Trotz schöner Grafik und guter Qualität kann mich das Spiel auf Dauer nicht überzeugen und wirkt insbesondere thematisch aufgesetzt.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Der Schein trügt, denn kaum länger als fünf Minuten dauert das Ganze mit Sanduhren in der Hand! Thematisch aufgesetzt und spielerisch auf Dauer nicht lohnenswert!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Brettspiele mit Sanduhrenmechaniken sind sehr selten auf dem Markt. Dabei meine ich jetzt nicht Partyspiele, wo eine Sanduhr nur als Zeitgeber dient, sondern Spiele wo mehrere Sanduhren als Zeitmechanismus verzwirbelt sind. Spontan fallen mir nur drei Stück ein "Time 'n' Space" (eggertspiele), "TAMSK" (GIPF Projekt" und das hier vorliegende Chronos Conquest.
Beim ersten sichten des Spielmaterials und studieren der Regeln war mir nicht wirklich klar ob das Spiel denn Spaß machen würde. Ein paar reine Vielspielerrunden fanden es ganz nett für zwischendurch mehr aber nicht. Die wahre Stärke zeigte das Spiel tatsächlich dann in reinen Familienspielrunden. Wenn hierbei die Regeln Stück für Stück erklärt werden (so wie es die Anleitung vorschlägt) bekamen wir es kaum von dem Spieltisch wieder weg. Gerade weil die Runden so kurz sind war der Aufschrei nach noch einer Runde und noch einer umso größer. Dabei kamen die Götterkarten allerdings sehr selten zum Zuge bzw. waren meist nicht Spielsiegentscheidend.

Hinter Chronos Conquest verbirgt sich ein witziges Fun- und Partyspiel was vor allem für Familien mit Ärgerfaktor und viel Emotionen am Tisch für Spaß sorgt. Vielspieler und Strategen hingegen, sind dafür nur ganz kurz unerhalten.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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