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Testbericht vom 18.08.2008 - von Andreas

Die hängenden Gärten




Details


Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
45 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
3/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort: Der Hans im Glück Verlag ist inzwischen Weltbekannt. Von ihm stammen einige der besten und bekanntesten Spiele. Unter dem Angebot sind auch ein paar "Spiel des Jahres"-Träger, -Nominierte sowie Träger der "Empfehlungsliste des Spiel des Jahres". Dieses Jahr erschien Stone Age, welches für das Spiel des Jahres 2008 nominiert ist und Hängende Gärten, welches auf der Empfehlungsliste der "Spiel des Jahres"-Jury steht. Wir haben uns beide für euch angesehen und fangen erstmal mit "Hängende Gärten" an.... Dieses Spiel stammt von der jungen Autorenfeder "Din Li", der damit sein erstes Spiel auf dem Markt, durch den Hans im Glück Verlag, veröffentlicht. Das Thema bilden hierbei "Die hängenden Gärten der Semiramis ", die eine aufwendige Gartenanlage in Babylon am Euphrat waren und eines der sieben Weltwunder der Antike darstellten. Die Spieler versuchen mit Ihren Entwürfen den König zu beeindrucken und schlussendlich den Architektenauftrag hierfür zu erhalten. Ob sich das Spiel für die Spieler zu Hause lohnt wie die "Spiel des Jahres"-Jury meint oder ob das Spiel auf Nimmerwiedersehen in der Antike landen sollte erfahrt ihr in diesem Test.

Ziel des Spiels:
Die Spieler bilden mit Ihren Baukarten Entwürfe die Ihnen Punktetafeln einbringen. Wer am Ende durch diese die meisten Punkte erhalten hat, darf dieses Weltwunder der Antike bauen und ist Sieger des Spiels.

Spielaufbau:
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt und die 60 Baukarten und 49 Punktetafeln werden gut durchgemischt. Jeder Mitspieler erhält die Startbaugrundkarte mit sechs unbebauten Flächen und legt sie vor sich ab. Die Punkteplättchen werden verdeckt auf die zwei Stapelfelder gesetzt und sechs werden offen daneben ausgelegt. Nun nimmt sich noch jeder Spieler die fünf Tempel seiner Spielerfarbe und einer wird mit eurer Lieblingsmethode zum Startspieler bestimmt („Ene mene muh und raus bist du! *hehehe*). Dieser erhält die Startspielerblume und das Spiel kann beginnen...

Spielablauf:
Spielen vier oder zwei Spieler mit werden vier Baukarten (bei drei Spielern nur drei) aufgedeckt. Nun darf sich der Startspieler für eine der soeben aufgedeckten Karten entscheiden. Danach folgen reihum die anderen Spieler. Die gewählte Karte muss jeder nach gewissen Gartenbauregeln anbauen, nachdem dies jeder getan hat wird die Startspielerblume weitergereicht und die nächste Runde beginnt. Sollte ein Architekt einen Tempel verbaut haben erhält dieser eine Punktetafel, aber kommen wir zuerst einmal zu den Bauregeln des Gartens (Stück für Stück zum Gartenglück... )

Garbenbau
Die genommene Baukarte muss sofort verbaut werden. Auf dieser befinden sich verschiedene Gartentypen, insgesamt existieren vier verschiedene: Terrasse (Rot), Park (Grün), Arkaden (Gelb), Brunnen (Blau). Beim Anlegen der Karte muss der Bauer folgende Regeln beachten: - Ein Motiv (Terrasse, Park, Arkaden, Brunnen) muss so gelegt werden, dass es einen Baugrund oder ein Motiv überdeckt. - Es ist verboten die Karte so zu platzieren, dass ein Motiv direkt auf den Tisch zu Liegen kommt - Baugrund (leere Felder) darf angelegt werden wie man es für richtig hält, ob auf einem anderen Baugrund, ein Motiv oder Tisch ist irrelevant - Tempel dürfen nicht überbaut werden (wie man Tempel baut erfahrt ihr im nächsten Abschnitt, nicht immer so neugierig sein ;-)) Wichtig: Beim Anlegen sollte der Architekt möglichst gleichfarbige, zusammenhängende großflächige Gärten anlegen, damit er einen Tempel bauen kann.

Der Tempelbau
Erschafft ein Spieler mit einer neuen Karte eine gleichfarbige Gartenanlage von drei angrenzenden Motiven (nur Waagrecht oder Senkrecht) darf er einen von seinen Tempeln verbauen. Hierbei wird man je größer diese Anlage ist umso mehr auch belohnt. Besteht der Garten nur aus drei gleichen Bildern, erhält man eine der vordersten zwei Punktekarten, hat man vier Bildchen zusammenbekommen erhält man eine der vier vordersten Plättchen, während man bei fünf Gleichen die volle Auswahl besitzt und eine der sechs ausliegenden Punktetafeln erhält. Das ist aber noch nicht alles, denn Fleiß wurde in der Antike schon immer belohnt, für eine Anlage mit sechs oder mehr gleichen Motiven erhält man zusätzlich zu der großen Auswahl noch ein verdecktes Punkteplättchen hinzu (man erhält also zwei Plättchen). Beim Tempelbau gibt es natürlich aber auch ein paar wichtige Regeln: - Ein Tempel kann nur dann gesetzt werden, wenn die eben gelegte Baukarte diese Anlage erschaffen oder vergrößert hat - Es kann immer nur ein Tempel gesetzt werden (ja das Bauen dauert halt ein wenig!) - Befindet sich in der Anlage schon ein Tempel darf man keinen mehr reinsetzen - Das Tempelbauen ist freiwillig, wird aber einer gebaut muss eine Punktetafel entsprechend den Regeln genommen werden Jetzt fragt man sich aber, was ist wenn alle fünf Tempel schon verbaut sind? Nun ganz einfach, dann darf man den Tempel aus der kleinsten Anlage abreißen und ihn neu verbauen. Existieren mehrere kleinste Anlagen hat natürlich der Architekt die freie Wahl. Die Lücken die nun durch das Nehmen der Punktetafeln entstehen werden sofort durch eine Tafel aus dem Ablagestapel gefüllt.

Anlagen Trennen
Eine große Anlage darf natürlich auch wieder getrennt werden, indem man eine Baukarte entsprechend den Bauregeln in sie verbaut. Hierbei dürfen die Tempel nicht überbaut werden. Entstehen so neue Anlagen in denen noch kein Tempel steht, darf hier wieder einer eingesetzt werden.

Alles hat ein Ende...

Das Spiel endet sobald alle 60 Baukarten verbaut sind oder (was sehr selten vorkommt), wenn alle Punktetafeln unter den Spielern verteilt sind.

Die Wertung
Das macht dann nach Adam Riese Insgesamt existieren 49 Punktetafeln, wobei fünf hiervon besondere Personentafeln darstellen. Die restlichen 44 Serientafeln teilen sich in sieben Sorten auf: Königin (Rot), König (Braun), Tiger (Orange), Garten (Grün), Statue (Grau), Kelch (Gelb), Tor (Blau). Alle Tafeln besitzen hierbei den gleichen Aufbau. Die Zahl in der rechten oberen Ecke gibt an wie oft diese Art im Spiel enthalten ist, während die drei Zahlen am unteren Rand die möglichen Punkte anzeigen. Steht also in der rechten oberen Ecke eine sechs, so weiß man, dass es hiervon sechs verschiedene Karten gibt. Stehen unten die Zahlen 2 - 8 - 16, so weiß man, dass eine Tafel 2, zwei Tafeln 8 und drei Tafeln sogar insgesamt 16 Punkte Wert sind. Besitzt man vier Tafeln von dieser Art, hat man ein Set welches 16 Punkte einbringt und eine neue Tafel die 2 Punkte zählt. Die selteneren Karten bestehen nur aus zweier Sets (1-15, 2-12), während ein vollständiges Set des Kelchs aus 4 Karten besteht (3-7-12-20, 0-5-10-25).

Nun gut aber erwähnten wir am Anfang nicht auch fünf besondere Personentafeln? Ja, diese haben noch mal eine Besonderheit. Zu fünf der sieben Serientafeln gibt es nämlich noch eine Person: Tierbändiger (Orange), Gärtner (Grün), Bildhauer (Grau), Priester (Gelb), Wächter (Blau). Aufgrund der Farbe kann man sie den Sets leicht zuordnen: Tierbändiger = Tiger Gärtner = Garten Bildhauer = Statue Priester = Kelch Wächter = Tor Diese Personenkarten existieren jeweils nur einmal und bringen dem Besitzer den ersten unten abgebildeten Wert ein. Besitzt man zusätzlich noch ein komplettes Set der passenden Farbe erhalte ich sogar den zweiten Wert dieser Sonderkarte. Beispiel: Tiegerbändiger 3/10, besitze ich keine oder nur eine Tigerkarte erhalte ich 3, besitze ich zwei Tigerkarten (und damit ein komplettes Set) erhalte ich 10 Punkte für den Tigerbändiger. Dem Tor kommt hierbei eine Sonderfunktion zu, den dieses gibt mir statt der eben genannten Funktion für jede blaue Karte extra 3 Zählpunkte. Somit kann ich mit dem Tor maximal 24 Punkte (8 x 3 Punkte) erhalten. Besitze ich keine blaue Karte, zählt diese Karte allerdings keinen Punkt.

Zweipersonenspiel
Dieses gleicht sich dem Spiel mit vier Personen. Einzige Ausnahme hierbei ist, dass ein Spieler in einer Runde zwei mal an der Reihe ist (Hierbei wird auch zwei mal gewertet). Der erste Spieler nimmt sich also die erste von vier Karten, darf nun einen Tempel setzen, dann ist der zweite Spieler an der Reihe. Danach wieder der erste und dann wieder der Zweite. Bei jeder Baukarte darf auch ein Tempel gesetzt werden. Da man hier mehr Vorausblick hat macht es das Spiel nun etwas taktischer.

Strategie:

Da man nie weiß welche Karten kommen ist es schwierig eine Strategie zu fahren. Allerdings sollte man darauf achten immer genug Baumöglichkeiten zu haben. Auch ist es manchmal ratsam nicht immer sofort einen Tempel zu bauen, sondern auf eine größere Möglichkeit zu warten in der man dann zwei Punktetafeln erhält. Vor allem wenn man im nächsten Zug der Startspieler ist.

Interaktion:

Man hat keinen Einfluss auf das Bauvorgehen seiner Mitspieler, allerdings sollte man sie immer gut im Auge behalten und Ihnen besonders gut passende Karten lieber vorher wegnehmen. Die Kommunikation ist recht lau, denn jeder versucht immer die beste Anlagemöglichkeit für seine gewählte Karte zu finden. Natürlich kommt schon mal ein ärgerlicher Kommentar, wenn man dem Spieler nach einem gerade die beste Karte für Ihn wegnimmt....

Glück:

Dadurch, dass die Baukarten und auch die Punktetafeln wild durcheinander gemischt sind ist der Glücksfaktor entsprechend hoch. Man weiß nie welche Baukarten als nächstes kommt und ob sich das Sammeln einer bestimmten Punktetafel auch wirklich lohnt.

Packungsinhalt:

Hier gibt es nicht viel zu Meckern. Die Illustrationen sind schön anzuschauen und das Brett zeigt auf der Rückseite eine Zählleiste, die somit Blöcke und Stifte unnötig macht. Trotz alledem benötigt man das Brett eigentlich nicht und kann es auch wunderbar ohne dieses spielen. Die Startspielerblume hält nicht gut und sollte daher durch einen Klebepunkt fixiert werden. Die Anleitung ist einfach aufgebaut und auch jeder Wenigspieler, wird schnell die Regeln verinnerlicht haben. Dadurch, dass auf jedem Plättchen auch die Anzahl und Punkte sehr übersichtlich aufgedruckt sind, kommen auch während dem Spiel keine Fragen auf.

Spaß:

Spielspaß ist in all unseren Testrunden leider kaum einer aufgekommen. Sowohl Wenig- als auch Vielspieler (die man mit einer Neuheit von Hans im Glück durchaus locken kann) wollten das Spiel nicht noch einmal spielen. Diejenigen, die den Verlag kannten, griffen hier lieber zum altbekannten Carcassonne und haben hier auch mehr Spielspaß. Die Wenigspieler fanden leider auch nicht viel Interessantes an dem Spiel und waren froh, dass danach etwas anderes folgte.

s Meinung:

Das Thema "Die hängenden Gärten" lädt eigentlich zu einem guten Spielabend ein, die Regeln sind nicht kompliziert und somit sollte man es mit jedem spielen können. Allerdings ist das Spiel so einfach gestrickt, dass wenig Spannung aufkommt, auch der Glücksfaktor ist so hoch, das es einigen Spielern fast völlig egal scheint wie sie spielen sollen. Wir wundern uns, warum das Spiel auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres steht und können leider nur traurig den Kopf schütteln. Wir sind leider deutlich besseres aus dem Hans im Glück Verlag gewohnt. Somit raten wir euch beim Hans im Glück Verlag weiterhin zu dem definitiv viel besseren Carcassonne zu greifen, wenn ihr ein schönes Familienspiel sucht.

Andreas Buhlmann (Smuker) für cliquenabend.de

Vielen Dank an Hans im Glück für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
2 von 10
Ihr solltet geschickt vorbauen.
INTERAKTION
3 von 10
Den Gegner die guten Karten lieber nicht lassen.
GLÜCK
8 von 10
Lass die Karten kommen die ich brauche.
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Schöne Illustrationen
SPAß
2 von 10
Keiner wollte es nochmal spielen :-(
GESAMT-
WERTUNG:
3/10
Hans im Glück Verlag und auf der Empfehlungsliste der Spiel des Jahres Jury 2008. Das kann doch nicht schlecht sein? Kann es leider doch, auch wenn es hübsch aussieht...
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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