Brettspiel Testbericht vom 30.08.2009 - von Jörg

Europa




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009

Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler

Spielzeit:
45 - 60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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Mit den Spielen „Deutschland – Finden Sie Minden“ und „Globalissimo“ (Link) hat der Autor Günter Burkhard in den letzten Jahren zwei interessante Lernspiele veröffentlicht. Sicherlich sind diese Spiele nicht jedermanns Geschmack, doch mit seinen Ziegenspielen und weiteren attraktiven Brettspielen hat der Autor bewiesen, dass er auch andere Themen und Abläufe als Spiel „erfolgreich“ umsetzen kann. Mit „Europa“ wartet auf die Spieler wieder einmal eine neue Herausforderung die mit Wissen zu tun hat. Die Worte auf dem Cover „Venedig ist klar, aber wo liegt Nessebar“ deuten auch darauf hin dass der Schwierigkeitsgrad nicht gerade gering einzustufen ist. Wer weiß schon, dass es sich bei Nessebar um eine Stadt in Bulgarien handelt? Ob diese neue Schulstunde genauso interessant verläuft, wie es beispielsweise bei Globalissimo der Fall ist, oder man sich eher in dieser Zeit einen Kaffee im Bistro um die Ecke gönnen sollte, erfahrt ihr bei uns!

Ziel des Spiels:
In diesem Spiel stehen
>Städte
>geschichtsträchtige Orte
>Landschaften
>und Gewässer im Mittelpunkt!
Dabei ist es Ziel des Spielers diese Orte möglichst genau auf der Europakarte zu finden. Wie genau die Spieler tippen bleibt ihnen überlassen. Für einen präzisen Tipp gibt es allerdings auch viele Punkte! Wer zu viel riskiert geht leer aus! Somit ist klar, dass am Ende der Spieler mit den meisten Punkten (nach der Schlusswertung) gewinnt!

Spielaufbau:
Der Spielplan mit der aufgedruckten Landkarte von Europa wird in die Tischmitte gelegt. Am Rand des Plans erkennt man die Siegpunktleiste und eine Auflistung der Länder (mit Flagge). Den roten Ortsanzeiger stellt man auf die Seite und die 224 Aufgabenkarten werden gemischt und mit der Aufgabenkarte (oben liegend) als Stapel bereit gelegt. Die vier Barrierechips legt man auf die Barrierefelder der Punkteleiste. Jeder Spieler wählt eine Farbe aus und nimmt sich die Tipptafel, die fünf Tippsteine, den Siegmarker und den Tauschchip!

Spielablauf: Nach diesem kurzen Aufbau kann das Spiel beginnen! Das Spiel verläuft über mehrere Runden.
Die Abläufe sehen dabei wie folgt aus:

1. Aufbaukarten aufdecken
Es werden so viele Aufgabenkarten aufgedeckt und neben den Spielplan gelegt, wie Spieler teilnehmen.

2. Aufgabenkarte auswählen und eventuell tauschen
Beginnend mit einem Startspieler wählt jeder eine der ausliegenden Karten aus und legt sie vor sich ab. Der Startspieler setzt dann seinen Siegpunktmarker auf das Startfeld. Die anderen Spieler nehmen natürlich auch eine Karte und legen ihren Marker auf den Marker des vorherigen Spielers. Für die Folgerunden gilt: Es beginnt immer der Spieler der mit seinem Marker am weitesten zurück liegt. Sind an dieser Position mehrere Marker beginnt der Spieler dessen Marker oben liegt. In der Anleitung gibt es hierzu ein Beispiel. Jeder Spieler ist auch im Besitz eines Tauschchips den man nur einmal pro Spiel verwenden darf! Nachdem alle Spieler eine Karte gewählt haben kann ein Spieler den Chip abgeben und darf seine Aufgabenkarte auf den Ablagestapel legen. Dafür zieht dieser Spieler eine neue Karte vom Aufgabenstapel. Wollen mehrere Spieler tauschen gilt auch hier die Reihenfolge entsprechend der Siegpunktmarker.

3. Tipp-Phase und eventueller Bonustipp
Jeder Spieler versucht nun die Lage des Ortes seiner Aufgabenkarte zu lokalisieren. Hierzu setzt der Spieler 1 bis 4 Tippsteine auf seine Tipptafel. Zuerst wird zwischen Westen und Osten entschieden. Dieser Tipp ist Pflicht! Alles weiteren Tipps sind freiwillig, nur die Reihenfolge muss eingehalten werden! Als zweiter Tipp muss sich der Spieler zwischen Nord, Mitte oder Süd festlegen. Der dritte Tipp (Zahlen zwischen 1 und 18) befasst sich mit dem Sektor. Der vierte und letzte Tipp bezieht sich auf den Abschnitt (A, B, C, D). Die Spieler müssen somit nicht alle vier Tippsteine legen. Für jeden richtig eingesetzten Stein rückt der Siegpunktmarker um ein Feld nach vorne!

Ist nur ein Stein falsch gesetzt, zieht der Spieler kein Feld vor! Sind alle Spieler mit dem Anlegen fertig darf der Spieler, der am weitesten zurückliegt bei einem Spieler mittippen. Gibt es mehrere Spieler an letzter Stelle tippen alle gemeinsam (Reihenfolge gemäß Lage des Siegpunktmarkers beachten). In diesem Bonustipp schaut sich der Spieler (ggf. mehrere) die Tipps der Mitspieler an. Glaubt er dass ein Mitspieler mit seinem Tipp falsch liegt legt er seinen eigenen Tippstein auf das vermeintlich richtige Feld auf der fremden Tipptafel. Natürlich kann man auch den Tipp eines Mitspielers präzisieren. Wichtig: Es darf nur korrigiert oder präzisiert werden! Belegte Felder sind tabu! Nur in der ersten Runde entfällt das Mittippen!

4. Auswertung
Es folgt die Auswertung, beginnend mit dem Spieler der in Führung liegt. Bei Gleichstand startet der Spieler dessen Siegpunktmarker ganz oben liegt. Die Aufgabenkarte wird umgedreht und der Ortsanzeiger auf die gesuchte Stelle gestellt. Nun werden die Tipps auf der Tipptafel mit der Position des Anzeigers verglichen. Liegen alle Steine richtig darf der Spieler um die Anzahl an Felder (1 bis 4) nach vorne ziehen. Felder mit gegnerischen Siegpunktmarker werden mitgezählt.

Zudem wird geprüft ob der Spieler seine Aufgabenkarte für die Schlusswertung behalten darf. Auf jeder Aufgabenkarte ist auf der Vorderseite eine Zahl (1 bis 4) aufgedruckt. Diese Zahl gibt an wie viele Steine mindestens richtig gesetzt werden müssen um diese Karte auch behalten zu dürfen. Am Spielende gibt es für die Karten unter Umständen noch Zusatzpunkte. Anschließend werden die Steine von der Tafel entfernt und es folgt der Spieler an zweiter Stelle (usw.). Befindet sich auf der Tafel auch ein Bonustipp des Mitspielers bleibt dieser erst einmal liegen. Erst wenn alle Tafeln der Mitspieler gewertet wurden bekommt der Spieler (sofern er richtig liegt) einen Punkt. Der Stein wird dem Spieler dann zurückgegeben. Leider ist der Weg zu vielen Punkten auf der Siegleiste aufgrund der Barrieren nicht ganz so einfach!

Barrieren müssen erst einmal weggeräumt werden! Um über eine Barriere zu ziehen muss dieser Spieler wissen welches Land sich hinter der obersten Aufgabenkarte des Nachziehstapels verbirgt. Hierzu zeigt der Spieler einfach auf die Flagge des Landes auf dem Spielplan. Neben jeder Flagge steht auch der Name des Landes. Dieser Spieler prüft nun selbst die Lösung und dreht hierzu die Karte um. Ist die Lösung richtig zeigt er das Ergebnis seinen Mitspielern und darf passieren und die Karte wird auf den Ablagestapel gelegt. Für alle anderen Spieler ist nun auch diese Hürde überwunden, da die Barriere aus dem Spiel genommen wird. Ist die Lösung falsch ist der Spielzug beendet und die Spielfigur bleibt auf dem Feld der Barriere stehen. Die überzähligen Punkte verfallen. Der Spieler liest die richtige Lösung „nicht“ vor, sondern legt die Karte zur Seite. Sofern weitere Mitspieler in dieser Runde über die Barriere hinweg ziehen (wollen), müssen auch sie diese Frage beantworten. Gelingt dies keinem Spieler legt man die Karte auf den Ablagestapel, die Barriere bleibt liegen und in der nächsten Runde folgt eine neue Aufgabenkarte. Das Spiel ist zu Ende sobald ein Spieler das Schlussfeld (Feld 20) überquert. Die aktuelle Wertung wird noch durchgeführt. Zum Schluss gibt es noch eine Wertung für die Kategorien der Aufgabenkarten (durch die Kartenfarbe ersichtlich). Es gibt Punkte für Spieler mit den meisten und zweit meisten Aufgabenkarten. Für den ersten Platz (einer Kategorie) bekommt der Spieler drei Punkte, der Zweite immerhin noch zwei Punkte. Für einen kompletten Kartensatz erhält ein Spieler drei Punkte. (Erklärung zu Gleichständen sind in der Anleitung hinterlegt.) Wer nach dieser Schlusswertung am weitesten vorne liegt gewinnt.

Strategie:

Mit Wissen kommt man in diesem Spiel sehr weit! Doch Vorsicht, wer zu viel riskiert und alle seine Tippsteine setzt steht vielleicht am Ende mit leeren Händen (Punkten) da. Auch mit kleinen Schritten kommt man dem Ziel näher und mit etwas Glück und einer einfachen Aufgabenkarte überwindet man auch eine Barriere. Allerdings haben in „Europa“ auch Erdkundemuffel und Spieler an letzter Position gute Chancen Punkte zu bekommen. Allein bei der Auswahl der Karte und mit dem Bonustipp können diese Spieler wieder an einen führenden Spieler herankommen. Bei der Auswahl der Aufgabenkarten schaut man allerdings nicht nur darauf, ob man die Lösung kennt, sondern auch welche Kategorie hier vor einem liegt. Die Schlusswertung kann unter Umständen auch einen führenden Spieler nach der letzten Runde in Bedrängnis bringen. Vor dem Spiel sollte man unbedingt die Anmerkungen der Anleitung beachten: Bei Flüssen wird immer nach der Mündung gesucht und bei vielen Aufgaben sind auch zwei Lösungen (aufgrund von Überschneidungen auf der Karte) möglich!

Interaktion:

Auf die Spielsteine anderer Mitspieler hat man keinen Einfluss. Jeder Spieler muss selbst für sich entscheiden wie viele Tippsteine er setzt. Mut oder Risiko werden dabei nicht immer belohnt. Die einzige Möglichkeit dem Mitspieler etwas die Tour zu vermasseln ist das Sammeln bestimmter Aufgabenkategorien. Schließlich gibt es hierfür am Ende noch einmal Punkte. Doch zuvor muss man es erst einmal schaffen diese Karten zu bekommen.

Glück:

Stark abhängig von den Aufgabenkarten kann man sich über wenige oder viele Punkte freuen. Viele Aufgabenkarten sind allerdings nicht ganz einfach und können nur mit einem Tipp (mehr riskiert man lieber nicht) beantwortet werden. Die Chancen stehen dann bei 50:50, zumindest einen Punkt zu bekommen. Es kann somit nicht immer von Vorteil sein, als Führender in eine neue Runde zu gehen. Spieler an letzter Position können mit Hilfe eines Bonustipps und der Auswahl der neuen Aufgabenkarte an Punkte zulegen. Die Spieler liegen auf der Siegpunktleiste oft nahe zusammen und am Ende entscheidet auch etwas das Glück wer in diesem Spiel als Gewinner hervorgeht. Wer sich allerdings etwas auf das Spiel vorbereiten will um den Glücksfaktor „etwas“ zu senken, sollte sich einfach die Karten in der Anleitung ansehen. Hier kann man bereits etwas die Namen und deren Lage verinnerlichen. Ob es am Ende was hilft wird sich dann zeigen.

Packungsinhalt:

Eine Lupe auf dem Cover zeigt Europa ….. mhm ….. das kennen wir doch irgendwoher? Stimmt, denn bei Globalissimo gab es eine Lupe auf die Weltkugel. Das Prinzip scheint wohl aufzugehen. Erst befasst man sich mit Deutschland, dann mit der Welt und Europa darf am Ende auch nicht fehlen. Allerdings sind die Abläufe der einzelnen Spiele vom Autor Günter Burkhardt sehr unterschiedlich. In Europa steht das Wissen über die Lage im Vordergrund und nicht jeder kennt die Positionen der einzelnen Aufgaben auf der Europakarte. Mit 224 Karten bietet das Spiel ausreichend viele Aufgaben die man erst einmal lösen muss. Die Qualität der Karten als auch dem restlichen Spielmaterial ist gut und der Preis mit ca. 20 Euro gerechtfertigt. Aufgrund der vielen Extras (Bonustipp, Tauschchip, Barriere und Schlusswertung) muss man sich die Anleitung genau durchlesen, da man sonst gerne die eine oder andere Regel überliest.

Spaß:

„Europa“ ist ein Spiel auf das man Lust haben muss! Wissen steht hier eindeutig im Vordergrund und jeder kann für sich entscheiden wie viel Risiko man beim Tippen eingehen möchte! Die Gefahr besteht natürlich, dass man sich mit einfachen Aufgaben auch blamieren kann, wenn man nicht einmal weiß wo in Europa ein Fluss oder eine Stadt liegt. Wer sich davor fürchtet oder sich in Erdkunde noch nie wohl gefühlt hat sollte lieber zu einem anderen Spiel greifen. Schade wäre es allerdings, denn in „Europa“ lernt man auch einiges dazu. Gerade in Familienrunden lernen die Kinder bzw. Jugendliche mit der Europakarte und den einzelnen Zielen doch sehr viel. Europa ist aber auch in Erwachsenenrunden gefragt, da man am liebsten alle Tippsteine setzen will.

Jörgs Meinung:

„Europa“ ist ein Spiel das man wohl eher als Lernspiel betrachten muss. Wer sich mit Städten, geschichtsträchtigen Orten, Landschaften und Gewässern in Europa auskennt wird hier kaum Probleme haben.

Aber welcher Spieler kennt schon alle 224 Aufgaben!
Die Orte auf der Landkarte zu finden ist nicht immer sehr einfach doch jeder Spieler kann für sich entscheiden wie genau er die Lage mit seinen Tippsteinen festlegt.
Das Spiel ist interessant und bietet Jung und Alt die Möglichkeit sich mit Europa zu beschäftigen.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Kosmos Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
3 von 10
Entweder man kennt sich aus oder man muss raten!
INTERAKTION
1 von 10
Jeder hat seine eigene Aufgabenkarte vor sich!
GLÜCK
7 von 10
Mit etwas Glück hat man auch einmal alle Tipps richtig!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Gute Qualität zu einem guten Preis!
SPAß
6 von 10
Gerade in Familienrunden interessant, da man jedes Mal was (hinzu)lernt!
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Wer sich in Europa auskennt wird mit diesem Spiel kaum Probleme haben! Ansonsten bietet das Spiel einen hohen Lernfaktor, denn nicht jeder weiß wo sich eine Stadt oder ein Gebiet auf der Landkarte befindet!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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