Testbericht vom 19.07.2010 - von Jörg
Folix
Verlage:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
1 bis 8 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Endlich mal wieder ein Kinderspiel für bis zu 8 Personen.
Endlich mal wieder ein Spielplan der Dimensionen einnimmt die man nur von
großen Strategiespielen kennt! Endlich mal wieder ein Spiel, das bereits durch
eine französische Auszeichnung in Paris bereits für Vorfreude unter uns
Spielern sorgt. Jetzt reicht es aber mal wieder schließlich sitzen hier Kinder
und Erwachsene am Tisch die sich nur darauf freuen dass man Ihnen endlich das
Spiel erklärt. Lasst uns also einsteigen in ein Spiel welches die Macher als
„revolutionäres Lernkonzept“ bezeichnen. Es heißt FOLIX und soll mehr als nur
das Einmaleins in Farbe vermitteln.
ZIEL DES SPIELS:
Das Gedächtnis der Spieler steht im Vordergrund. Wer also das richtige Paar an
Spielsteinen aufdeckt bekommt es auch. Es gewinnt der Spieler (bzw. Mannschaft)
der als erster 20 Spielsteine gesammelt hat.
SPIELAUFBAU:
Werfen wir zuerst einen Blick auf das Spielmaterial: Es gibt 50 Spielkarten
(darunter 3 Hilfekarten) auf denen eine Zahl zu sehen ist. Diese Zahl ist das
Produkt einer Multiplikation, denn die Spielsteine (Zahlen) die später auf dem
Spielbrett liegen sind die Multiplikatoren. Farblich wird dies zusätzlich
verdeutlicht die Spielsteine bestehen aus einer Farbe, die Karte logischerweise
aus zwei. Wer also Schwierigkeiten mit dem Einmaleins hat kann auch die Farben
der Spielkarten anschauen! Zur Vorbereitung werden alle Spielsteine mit der
Rückseite nach oben auf das ausgebreitete Spielbrett gelegt. Die Spielkarten
werden gemischt und als Stapel offen in die Mitte des Spielbretts (linke
Markierung) gelegt. Die oberste Karte wird gezogen und offen auf die rechte
Markierung gelegt. Somit erkennt man in der Mitte zwei offene Karten.
SPIELABLAUF:
Bei jedem Spielzug hat man die Möglichkeit jeweils zwei Spielsteine zu
erhalten. Ein Spieler beginnt (anschließend reihum sofern nicht ein Ereignis
eintritt) und deckt nacheinander zwei Spielsteine seiner Wahl auf und lässt
diese auf dem Tisch liegen, so dass alle Spieler die Werte erkennen. Passen die
beiden Spielsteine (und somit Multiplikatoren) zu einer aufgedeckten Karte
nimmt sich der Spieler die beiden Steine und die Karte wird aus dem Spiel
genommen und eine neue wird sichtbar. Dieser Spieler ist sofort noch einmal am
Zug. Passen die beiden Spielsteine (und somit Multiplikatoren) zu keiner
aufgedeckten Karte dreht der Spieler die beiden Steine wieder um. Der nächste
Spieler ist an der Reihe doch zuvor wird die offene Karte des linken Stapels
auf den rechten Stapel gelegt, so erscheint eine neue Karte! Soweit ganz
verständlich doch es gibt noch besondere Spielsteine die durch Symbol angezeigt
werden und deren Erklärung auch als Kurzübersicht auf drei Übersichten
hinterlegt ist:
>Spielsteine sofort benutzen: Symbol: Die Spielrichtung wechselt. Symbol:
Dreht das Spielbrett um 180 Grad. Symbol: Jeder Spieler gibt Dir einen
Spielstein. Symbol: Du hast 10 Sekunden, um Dir alle Spielsteine anzuschauen.
>Straf-Spielsteine: Symbol: Dein Spielzug endet sofort. Symbol: Gib einem
Mitspieler Deiner Wahl 2 von Deinen Spielsteinen. Symbol: Gib einem Mitspieler
Deiner Wahl 3 von Deinen Spielsteinen. Symbol: Gib die Hälfte Deiner
Spielsteine aus dem Spiel.
>Spielstein beliebig benutzen: Symbol: Folix>>darfst noch mal spielen
oder kannst eine Attacke abwehren! Symbol: Ein Mitspieler Deiner Wahl gibt Dir
zwei Spielsteine. Symbol: Ein Mitspieler Deiner Wahl muss einmal aussetzen.
Symbol: Du darfst alle Spielsteine auf dem Spielbrett vermischen. Weitere
Details zu den Farben der einzelnen farbigen Spielsteine und welche
zurückgegeben werden ist in der Anleitung hinterlegt. Um das Spiel zu gewinnen
benötigt man 20 Spielsteine mit Zahlen.
Dieses Spiel wirft doch so einige Fragen auf und so gibt es auch in der
Anleitung einige Hinweise für Eltern und Lehrer!
Das bedeutet, dass beispielsweise je nach Alter auch Karten und Spielsteine
aussortiert werden und man auch ohne Spielplan sein Wissen und seine
Konzentration testen kann!
Strategie:
Hier hilft nur volle Konzentration! Als Strategie kann man das sicherlich nicht bezeichnen und Geschicklichkeit ist auch kein wesentlicher Punkt der eine Rolle spielt!Interaktion:
Bei Memory merkt man sich natürlich auch Spielsteine die nicht gerade zueinander passen. Das trifft auch auf FOLIX zu doch durch das Aufdecken neuer Karten muss man noch mehr aufpassen und mitdenken als das in einem normalen Memory der Fall ist. Wir haben Erwachsene mit rauchenden Köpfen erlebt aber auch Kinder die nach 20 Minuten 20 Spielsteine vor sich liegen hatten. Der Kommunikationsfaktor ist sehr gering da sich alle Spieler sehr stark auf die Spielsteine konzentrieren müssen.Glück:
Natürlich gehört auch Glück dazu wenn man einen passenden Spielstein aufdeckt ohne zu wissen welcher Wert darunter liegt. Das gehört aber dazu und dieser Faktor trifft auch auf die Sonderspielsteine zu. Einem Spieler nützen diese Spielsteine andere bringen sie eher einen Nachteil. Im Verlauf des Spiels verringert sich der Glücksfaktor sofern man sich die Position der bisher aufgedeckten Spielsteine merken konnte.Packungsinhalt:
Grafisch wird auf dem Cover nicht sofort ersichtlich, dass hier ein raffiniertes Memory mit Einmaleins dahinter steckt. Erst beim Auslegen des Plans und dem Verteilen der Spielsteine kann man erahnen was Sinn und Zweck des Spiels ist. Der Spielplan ist ausgesprochen groß und Karten und Spielsteine von ausreichend guter Qualität.
Die Anleitung hätten wir uns etwas übersichtlicher gewünscht und die Hinweise für Eltern und Lehrer bereits beim Spielaufbau. Die drei Übersichtskarten sind aber eine gute Beigabe, so dass man in der Anleitung nie nachblättern muss. Das Spiel kostet aktuell ca. 30 Euro was aus unserer Sicht etwas zu hoch ist zumal hier lediglich ein Spielplan, Karten und Spielsteine beigefügt werden.
Spaß:
Das Schöne an dem Spiel waren die Runden mit Jugendlichen die erst nach einer Weile verstanden haben, dass hier nicht nur ein reines Memory dahinter steckt sondern ein kleines Mathe-Spiel in dem sie mitdenken müssen. Dadurch sank der Spielspaß allerdings nicht, zur Freude der teilnehmenden Eltern. Wir haben das Spiel mit Kindern im Alter zwischen 9 und 12 Jahren ausprobiert und waren nicht immer alle begeistert von den Abläufen. Die Multiplikation der Werte stellte dabei kein Problem dar, schließlich lernen die Kinder bereits ab der zweiten Klasse diese Rechenaktion. Störend waren eher die Sonderspielsteine die gute Spieler (Kinder) zum Teil für ihre gute Konzentrationsleistung bestrafen. Spielsteine wieder abgeben zu müssen oder im schlimmsten Fall das Spielbrett neu zu mischen sorgten eher für Frust als für gute Laune! Natürlich kann man die Spielsteine auch weglassen doch dadurch verkleinert sich das Spielfeld und einige Felder bleiben leer. Das Spiel ist ab 6 Jahre ausgeschrieben und ist ab diesem Alter nur mit den Hinweisen in der Anleitung (Variante mit weniger und einfacheren Spielsteinen) spielbar da kaum ein Kind Multiplikationen bis zum Wert 100 beherrschen. In kleiner Gruppe mit zwei oder drei Spielern ist die Spieldauer von 30 Minuten machbar, doch mit 6 Teilnehmern sehr zäh. Hier sollte man dann eher Teams bilden, was auch in Teilen der Anleitung empfohlen wird. Wenn dann noch neben ein paar Kindern einige Erwachsene teilnehmen, die sich die Werte genauso gut bzw. schlecht einprägen können, wie wir zieht sich eine Partie sehr in die Länge und schnell schraubt man die notwendige Anzahl von Spielsteinen zu einem Sieg herunter.Jörgs Meinung:
Folix ist ein interessantes Memory-Spiel in dem die aufgedeckten Zahlenwerte multipliziert miteinander den Wert auf eine der beiden gesuchten Karten ergeben müssen.
Stark abhängig vom Alter der Kinder, muss man allerdings mit Varianten vorlieb nehmen, da das Spiel in der Basisversion nur für Kinder ab 9 Jahre zu empfehlen ist.
Durch die Sonderspielsteine kommt es allerdings zu einigen Abläufen die eher für Frust als für Lust sorgen.
Änderungen und Anpassungen kann man zwar immer vornehmen doch irgendwann will man auch mit den normalen Regeln spielen.
Je nach Spieleranzahl und Konzentrationsfähigkeit oder besser gesagt –unfähigkeit zieht sich das Spiel zu sehr in die Länge.
Ein Lernfaktor ist auf jedem Fall im Spiel zu finden und die Idee mit den Multiplikatoren auch eine pfiffige Idee. Insgesamt gesehen bietet das Spiel auf Dauer zu wenig für Familien. Lehrer sollten sich das Spiel aber auf jeden Fall einmal anschauen, da man hier vielleicht sogar das Spiel in eine tolle Unterrichtsstunde einbinden kann.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Nur in kleinen Runden und mit Spieler ab dem Alter von 9 Jahren in der vollen Version spielbar! Lerneffekt und Spielspaß für Zwischendurch!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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