Vorwort

Wie jedes Jahr auf einer Messe, in diesem Fall auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2015, lernt man neue Spiele kennen und einige davon würde man am liebsten gleich vor Ort mitnehmen. Das Spiel Bermuda ist eines der Spiele, denn der wirklich ungewöhnliche und auch innovative Mechanismus hat mich gleich fasziniert. Theorie und Praxis unterscheiden sich aber oft, so dass ich gespannt bin, ob das Spiel auch wirklich zu einem Erlebnis wird.

Spielablauf:

28 Schatzkarten und 63 Tauchkarten mit unterschiedlichen Werten. Dazu noch eine Nixenkarte und schon hat man alles zum Spielen von Bermuda.

Aufgabe der Spieler ist es mehrere Schätze aus der Tiefe zu bergen, wobei die Nixe als Gegner nicht zu vernachlässigen ist.
Zu Beginn einer Runde werden so viele Schatzkarten ausgelegt wie Spieler teilnehmen. Die Taucherkarten werden gemischt und jeder erhält 12 Karten (bei sechs Spielern sind es 10 Karten).
Die Nixenkarte legt man bereit und im Spielverlauf werden darunter die nicht korrekt bzw. vollständig gesammelten Schatzkarten platziert.
In diesem kooperativen Spiel müssen die Spieler Karten in aufsteigender bzw. absteigender Abfolge unter die Schatzkarte legen. Wie viele das sein müssen, zeigt die Schatzkarte an. Auch mit welcher Zahl die Spieler beginnen bleibt ihnen überlassen.
Wichtig ist nur, dass am Ende die Anzahl und Reihenfolge passt. (z.B. 4,3,2,3,4,5,4).

Doch wie lange dauert eine Runde überhaupt?

Bekanntlich wird hier ja getaucht und anstatt einer Sanduhr halten die Spieler auf ein Kommando hin die Luft an. Sobald einer atmet endet die Runde sofort. Wow, wie cool ist das denn!
Nach jeder Runde folgt die Auswertung und eine nicht korrekte bzw. falsche Auslage bedeutet, dass die Nixe die Karte erhält. Nach fünf Runden folgt die Auswertung. Schatzkarten der Spieler sind einen Punkt wert aber Schatzkarten der Spieler orientieren sich am hinterlegten Punktewert.  Wer mehr Punkte hat gewinnt.

Jörgs Meinung:

Ich hatte ja schon viele Spiele in den Händen, doch noch nie wurde der Timer bzw. die Sanduhr durch einen Mensch ersetzt. Das Luftholen und die damit verbundene Dauer stellt ein Zeitfenster dar und passt somit perfekt zum Spiel Bermuda, in dem die Spieler abtauchen, um durch Anlegen von Karten an Schätze zu gelangen.
Diese kooperative Spielweise gefällt mir ausgesprochen gut. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen.
Allerdings muss man beim Spiel auf einige Punkte achten. Nicht jeder Spieler hat entsprechendes Lungenvolumen oder Kraft fünf Runden durchzuhalten. Die hier genannten fünf Runden sind ganz schön knackig und mit jeder weiteren Runde wird das Zeitfenster kleiner. Man sollte gut überlegen, wer Bock auf so ein Tauchabenteuer hat und es natürlich auch nicht übertreiben. Logisch, dass der Verlag hierzu einige Warnhinweise hinterlegt.
Mit Daumen hoch und runter kann man sich im Spielverlauf zumindest ein paar Hinweise geben und ein Spieler sollte dabei die Auslage und damit verbundene Anzahl an Karten überwachen. Je nach Runde wird es am Ende eng, denn ein Pünktchen für eine gewonnene Schatzkarte ist nicht viel.
Wer ein wirklich ungewöhnliches und handliches Spiel sucht und vielleicht seine Spielgruppe damit überraschen will findet hier genau das richtige Spiel. Es macht auf Dauer Spaß und wird auch aufgrund der einfachen Abläufe weiterhin auf dem Tisch landen.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 7/10 Anstatt einer Sanduhr bestimmen die Spieler durch Luftanhalten das Zeitfenster. Ungewöhnliche aber reizvolle Spielweise!
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Kooperative Spiele haben seit Pandemie (2007) einen wahren Boom erhalten und mit Hanabi wurde bewiesen, dass kreative und gute kooperative Kartenspiele sogar Spiel des Jahres werden können. Das freut mich und meine Frau sehr, denn kooperative Spiele sind bei uns gern gesehen und wir freuen uns immer und immer wieder, was für neue Spielideen auch diesbezüglich entwickelt werden. Die Spielregel von "Bermuda" liest sich aufs erste erstmal sehr leicht, gerade wenn man es mit anderen kooperativen Spielregeln vergleicht und mir war noch nicht so ganz klar, ob das Spiel nicht zu leicht werden würde. Aber ich musste schnell merken, wie sehr ich mich getäuscht hatte. Gerade der Sauerstoffentzug macht hier die Gaudi und die Schwierigkeit aus. Zum einen war in unseren Runden eine unglaubliche Stimmung am Tisch und in den Pausen kam es auch zu viel Gelächter (was auch wieder die Lungen belastet... ;-)) und zum anderen strengt das Spiel körperlich als auch geistig dann doch an. Zwar ist die Regel, halte die Luft an, nicht so schwer zu verstehen und die Spielregeln sind einfach und trotzdem passieren hier Fehler ohne Ende oder gerade deswegen? Ja, denn das Luftanhalten sorgt für einen zusätzlichen Druck unter dem man nicht genauso locker spielt wie man es gewohnt ist und hinzu kommt ja noch, dass die Karten natürlich nicht vorsortiert auf der Hand liegen.

Alle unsere Runden waren sich einig, am Anfang klingt es total simpel, aber beim Spielen merkt man dann die Herausforderung. Man versucht seinen Atem anzupassen und einfach noch 5-10 Sekunden auszuhalten, da die Mitspieler noch legen können, aber irgendwann ist dann Schluss "LUFTSCHNAPP" und die Auswertung folgt.

Bermude, hat mich und meine Spielgruppe tatsächlich äußerst positiv überrascht und ist ein TOP gute Laune Spiel. Ihr solltet unbedingt einen Trockentauchgang wagen.

GESAMT- WERTUNG: 9/10 Wow! Einfache Regeln, TOP Spielspaß.
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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