Brettspiel Testbericht vom 08.09.2007 - von Redaktion

Cowboy Poker




Details


Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2006

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
15-25 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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Los Jungs, reiten wir dem Sonnenuntergang entgegen: Yippie kah yeah! Seit James Bond Casino Royale ist es wieder in aller Munde – Poker. Mit den ersten Spielkarten kamen bald auch schon die ersten Wettspiele. Bereits im 15. Jahrhundert wurde in Spanien das Spiel Primero gespielt, das dem Poker schon sehr ähnlich war. Es entstanden verschiedene Ableger in Frankreich (Poque) und Deutschland (Poch). Durch die Herleitung vom Verb „pochen“ zu englisch „poke“ entstand später der Name „Poker“. Ungefähr 1829 kam das Kartenspiel durch französische Siedler in die Vereinigten Staaten und zwar nach New Orleans. Aus Berichten des englischen Schauspielers Joseph Crowell weiß man, dass das Spiel von vier Spielern und einem Deck aus 20 Karten gespielt wurde. Gesetzt wurde auf das beste Blatt auf der Hand. Schon 1834 warnte Jonathan E. Green schriftlich davor Poker zu spielen. Das Schummelspiel soll schon viele Siedler ihr ganzes Vermögen gekostet haben. Mitte des 19. Jahrhunderts breitete es sich schnell weiter aus und schon bald wurde in den ganzen USA Poker gespielt. In der Zwischenzeit allerdings mit einem Deck aus 52 Karten. Zu dieser Zeit wurde auch der sogenannte Flush ins Spiel integriert. Der große Hype setzte nun dieses Jahr wieder ein, nachdem Daniel Craig alias 007 Le Chiffre, einem Bankier weltweit operierender Terroristen jagen musste. Bond kann seinen Widersacher allerdings nur zur Strecke bringen, wenn er ihn bei einer Partie Poker besiegt. Und schon ist es passiert, aus den Regalen der Kaufhäuser quellen plötzlich überall Pokersets, Chips und Koffer. Die Pokermanie ist ausgebrochen und in den meisten Haushalten findet sich wieder ein Pokerspiel. Doch nicht jeder ist der geborene Bluffer und so manchem ist das Spiel zu ernst und nicht wirklich das Richtige für einen gemütlichen Cliquenabend. Doch Cowboypoker ist anders – hier ist nichts mit Pokerface oder weiser Voraussicht. Hier muss genommen werden was kommt. Geballert wird nicht nur wenn einer Schummelt, sondern immer wenn einem Mitspieler der Colt zu locker sitzt und wenn´s mal wieder etwas länger dauert, kann es auch schon mal passieren, dass die Cowboys zum großen Viehtrieb rufen. Wer hat da noch Zeit auf sein Pokerblatt zu achten? Und dann noch gleich auf drei verschiedene?! Howdy partner! In Cowboy Poker treffen vier rivalisierende Ranch-Familien aufeinander, die allesamt beweisen wollen, dass man sich hinter den Ohren gewaschen hat. Die Masterson-, Davila-, Gallagher- sowie San Joaquin-Rancher versammeln sich um den Tisch, selbst wenn nur drei Spieler mit von der Partie sind. Zur Not wird der fehlende Mann mitgeschleift und hat selbst als Dummy eine Chance auf den Sieg, ja wir geben es zu… nur eine sehr kleine… Gespielt wird im Uhrzeigersinn, wobei stets Karten gelegt und nachgezogen werden. Alle Karten die auf der Hand sind zeigen unterschiedliche Wild-West-Mannen oder –Frauen, die nur darauf warten den Colt zu zücken, einen Viehtrieb quer durch die Prärie anzuführen oder sich im Poker zu schlagen. Auf jeder Cowboy- oder Cowgirl-Karte befinden sich unterschiedliche Werte in Form von Pokerkarten, Punktewerten und Textpassagen mit Effekten. Reihum werden Karten von der Hand vor einem abgelegt und die Effekte die nun in Textform vorgelesen werden, treten in Kraft. Im Regelfall läutet man zu einem Viehtrieb, oder zu einer Schießerei ein. Diese werden so ausgespielt, dass jeder Mitspieler noch eine Handkarte verdeckt ablegen kann und nun nacheinander die Werte vom Viehtrieb oder der Schießerei verglichen werden, der Spieler mit der höchsten Zahl gewinnt den Stich und sammelt die Leichen im Keller. Ein harter Ritt auf einer Kuhherde durchs Dorf, bringt halt seine Opfer mit sich. Ebenso wie das berüchtigte Geballer an High Noon. Spielt ein Spieler eine Karte mit der gleichen Farbe wie seine Ranch, so wird dieser Raufbold gleich mit in die Truppe aufgenommen und zählt am Ende wichtige Siegpunkte. Auch die aufgedruckte Pokerkarte, zählt am Ende des Spiels eine große Rolle, denn nicht nur die verbliebenen Handkarten werden später als Pokerblatt gezählt, sondern auch alle Bandenmitglieder zählen als zusätzliches Pokerblatt, sowie die Leichen im Keller. Nach Adam Riese gibt es somit vier Einnahmequellen für Siegpunkte. Dreimal kann man durch Pokerblätter Punkte erzielen (Handkarten, Bandenkarten, Kellerkarten) und der Rest summiert sich anhand der Punkte auf den Bandenkarten. Lilafarbene Karten stellen Sonderkarten da, bei denen immer der Spezialeffekt in Kraft tritt, auch wenn es nicht die eigentliche Farbe der Ranch darstellt. Diese Karten sollte man mit Bedacht einsetzen und sinnvoll nutzen. Sind alle Karten vom Nachzugstapel aufgebraucht, so Endet das Spiel und es folgt die Wertung.

Strategie:

Mit einem Ass im Ärmel spielt es sich besser und so gibt es zwar einen gewissen Planungsgrad, dieser wird aber durch die Anzahl der Spieler reduziert. Bei drei Spielern kann man noch etwas strategisch hantieren, da nicht immer ein Viehtrieb oder ein Pistolenduell ausgerufen wird, bei Vieren sieht die Geschichte schon anders aus. Ein taktischer Kniff des Spiels ist es, das Ass einer fremden Ranch zu spielen, denn hat man diesen Harlunken in der Crew, so kann man auch die Spezialfähigkeiten, die auf Karten fremder Farbe aufgedruckt sind spielen. Meist aber kann man versuchen so strategisch zu sein wie man möchte, am Ende entscheidet das Glück, denn Fortuna richtet über die Güte der Pokerblätter.

Interaktion:

Wenn zum Viehtrieb oder zur Schießerei ausgerufen wird, müssen alle Spieler ran. Von allen Seiten werden Karten gelegt und anhand von Werten entschieden wer den Stich macht. Ein direktes Handeln oder Tauschen von Karten gibt es nicht, dennoch ist es durch manche Spezialfähigkeiten möglich, anderen Spielern Karten aus dem Team zu klauen.

Glück:

Das Glücksspielverbot ist in diesem Falle aufgehoben worden, denn wer eine Runde Cowboy Poker ausprobiert, wird schnell merken, dass Fortuna doch sehr stark die Geschicke lenkt. Es gibt zahlreiche Bonuspunkte dafür, wie gut die späteren drei Pokerblätter sind und wer bei den gewonnen Stichen gute Kombinationen fängt, kann schon reichlich Punkte kassieren. Dazu kommt das allgemeine Glück des Kartenziehens hinzu und der Strategieteil wird somit weitestgehend durch Glück ersetzt.

Packungsinhalt:

Greg Hyland, der unter anderem für die Illustration von Munchkin Fu bekannt ist, hat sich auch bei Cowboy Poker ans Werk gemacht, um die 66 farbigen Karten zu schmücken. Die humorvollen Karten beweisen, dass es nicht zwingend notwendig ist immer einen Kovalic parat zu haben, wenn es um Pegasus-distributierte Kartenspiele geht auch Greg hat es geschafft den Flair des wilden Westens einzufangen und gekonnt in Szene zu setzen.

Spaß:


Meinung der Redaktion:

Cowboy Poker ist ein schnelles und sehr glücklastiges Kartenspiel, dass versucht den Poker-Hype einzufangen und in Humorecke zu drängen. Das Verständnis von Pokerregeln ist beim Spiel von Nöten, die Eigenschaften die es bedarf ein guter Pokerspieler zu sein jedoch nicht zwingend. Illustrationen und Kartendesign sind gelungen und die kurzen Runden laden somit schnell zu einem weiteren Spiel ein. Man kann oft genug probieren eine Taktik aufzubauen und beispielsweise versuchen, seine Crew mit siegpunkangereicherten Schurken zu übersähen, doch dann kommt ein anderes Poker-Face daher und zeigt, dass er einen Royal Flush parat hält... Als Einstiegs- oder Ausklangspiel ist Cowboy Poker gut geeignet, einen ganzen Abend wird man jedoch nicht füllen wollen, dazu fehlt ein wenig die Abwechslung.

Stefanie Mohr und Kevin Jensen für cliquenabend.de

Vielen Dank an Pegasus für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
5 von 10
Flexibler Einsatz: Geballer, Vietrieb oder doch Spezialfähigkeiten?
INTERAKTION
8 von 10
Jeder gegen jeden um High Noon.
GLÜCK
8 von 10
Fortuna entscheidet oft über Sieg oder Niederlage.
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Nettes Wild-West-Design.
SPAß
6 von 10
Pokerblätter im Dreierpack.
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Kartenspiel-Quicky für zwischendurch.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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