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Testbericht vom 21.05.2009 - von Jörg

Formissimo




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009

Anzahl der Spieler:
1 bis 5 Spieler

Spielzeit:
15 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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Den Autor Torsten Landsvogt kennen wir mittlerweile seit 2007. Aufmerksamkeit erregte er dabei durch sein Spiel „Vor dem Wind“ (Phalanx Games), das für einige Spieler zu anspruchsvoll, für andere allerdings als geliebtes Kartenspiel mit Finesse und ein Schuss Strategie bezeichnet wird. Bei der Präsentation der Neuheiten auf der Messe in Nürnberg 2009 ging sein neues Spiel „Formissimo“ etwas unter. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass der Schmidt Spiele Verlag wieder sehr viele Neuheiten präsentierte und nicht jedem Spiel die gleiche Aufmerksamkeit widmen konnte. Kein Problem lieber Torsten, denn wir kümmern uns in diesem Test um Dein Spiel und schauen was es zu bieten hat. Formissimo ist dabei allerdings kein großes Werk mit viel Material und einer langen Spielregel! Es zählt eher zur Kategorie der Mitbringspiele.

Ziel des Spiels:
Das Ziel ist schnell erklärt, denn der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt!

Spielaufbau:
Bevor wir uns um den Aufbau kümmern, werfen wir einen Blick auf die 96 Spielkarten die hier im Mittelpunkt stehen. Denn weiteres Material ist hier nicht vorhanden. Auf jeder Karte sind entweder einfache oder doppelte Symbole (Kreis oder Quadrat) abgebildet. Zusätzlich gibt es blaue oder rote Symbole auf den Karten. Als ob dies noch nicht genug wäre, sind einige Karten bzw. deren abgebildetes Symbol groß oder klein bzw. durchgestrichen (mit Kreuz) oder ohne Kreuz. Hui! Das kann ja heiter werden! Hat man sich den unterschiedlichen Kartentypen gewidmet, kann auch der Aufbau beginnen. Hierzu werden nach dem Mischen fünf Reihen à sechs Karten offen in die Tischmitte gelegt. Die Karten sollten für die Mitspieler gut zu erreichen sein! Jeder Spieler erhält eine Karte, die man verdeckt vor sich liegen lässt. Die übrigen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel.

Spielablauf:
Jeder nimmt sich nun seine verdeckte Karte und legt diese offen vor sich ab. Ab jetzt ist Schnelligkeit gefragt! Denn jeder muss nun eine passende Karte von der Auslage nehmen die „keinen“ oder nur „einen“ Unterschied im Vergleich zur eigenen Karte vorweist. Diese Karte wird auf die ausliegende Karte gelegt und sofort sucht man nach einer weiteren Karte, die nun den Maßstäben der neuen Karte und den Regeln entspricht!

Das passiert so schnell wie möglich und alle Spieler agieren gleichzeitig!

Sehr schnell wird dem einen oder anderen Spieler klar, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt keine passende Karte in der Auslage mehr vorfindet. Hat man diesen Punkt erreicht, ruft man
Stopp! Sofort müssen alle restlichen Spieler damit aufhören Karten von der offenen Auslage zu nehmen! Doch bevor man mit der Auszählung beginnt wird geprüft, ob der „Stopp“ schreiende Spieler wirklich keine Karte mehr anlegen konnte! Hat der Spieler Recht, darf er sich eine Karte von der Auslage (nicht vom Stapel!!) nehmen und zu seinen Karten legen. Hat der Spieler Unrecht muss der Spieler als Strafe alle seine Karten auf den Ablagestapel legen! (= KEINE Punkte) Erst jetzt beginnt die Auswertung.
An dieser Stelle wird geprüft, ob bei allen Spielern die Reihenfolge der gesammelten Karten mit der Regel übereinstimmt. Stimmt die Reihenfolge, erhält man für jede Karte einen Punkt! Stimmt die Reihenfolge nicht (Abweichungen), bekommt man „keine“ Punkte! Die Belohnungskarte für STOPP zählt automatisch als Punkt! Entweder notiert man die Punkte auf einem Block oder die Karten (Gewinnstapel) werden als Stapel zur Seite gelegt und später addiert. Nach der Auswertung beginnt eine neue Runde sofern genügend Karten vom Nachziehstapel ausgelegt werden können. Die Lücken des Spielplans werden somit aufgefüllt. Das Spiel ist allerdings zu Ende, wenn es nicht mehr möglich ist, an jeden Spieler eine verdeckte Karte auszuteilen! Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen!

Variante: Formissimo bietet sich auch an, alleine zu spielen! Dann ist es das Ziel, möglichst wenige Minuspunkte zu kassieren. Die Auslage der Karten erfolgt in Größe 4x8 und anschließend nimmt sich der Spieler eine Karte aus der Auslage. Das Spiel beginnt nach den üblichen Regeln, außer dass die restlichen Karten, welche nicht passen, als Minuspunkte zur Seite gelegt werden. Nach drei Runden zählt man alle Minuspunkte zusammen. Je weniger desto besser! Hier steht nicht die Schnelligkeit im Vordergrund, sondern die vorausschauende Wahl der Karten.

Strategie:

Die Strategie kommt in diesem Spiel fast kaum zur Geltung. Denn aufgrund der Schnelligkeit in den Runden ab zwei Spielern hat man hierzu nicht die Zeit! Nur in der Variante des Einpersonenspiels muss man gut überlegen, welche Karten man in welcher Reihenfolge nimmt. Hierbei muss man gleich viele Karten(-möglichkeiten) im Kopf durchgehen, bevor man mit dem Anlegen beginnt.

Interaktion:

Eine Runde dauert gerade einmal wenige Minuten wenn nicht sogar Sekunden, denn so schnell wie die Spieler Karten aus der Runde nehmen (gerade mit vielen Spielern) kann man gar nicht schauen! Dabei sollte man sich in großen Runden darauf einigen nur eine Hand beim Wegnehmen der Karten zu nutzen. Nach mehreren 4-Spieler-Runden und insgesamt acht Händen auf dem Tisch haben wir uns dafür entschieden, dass jeder nur eine Hand benutzen darf! Hektisch geht es dabei immer zu, denn nicht selten schnappt man sich Karten weg, die auch ein Mitspieler dringend benötigt um viele Punkte zu bekommen. Zur Kommunikation kann man folgende Worte festhalten: „Hey pass auf! Das war meine Karte! Mach’ mal langsam! …“ Erst nach der Runde schnauft man tief durch und hofft, dass die eigene Kartenreihenfolge stimmt!

Glück:

Hat Glück etwas mit Schnelligkeit zu tun? Jeder bekommt eine Karte und jeder hat eine Riesenauswahl in der Auslage. Nicht immer! Wir hatten schon Runden in denen ein Spieler eine Karte vor sich liegen hatte und nur drei bis vier Karten aufnehmen konnte. Da bleibt einem nur der Ruf: STOPP und die Frage welcher Mitspieler die Karten gemischt hat! Grrr!!! Somit muss man doch etwas hoffen, dass die ausliegende Karte möglichst mit vielen ausliegenden Karten harmoniert! Da das Spiel allerdings nach einer Runde nicht zu Ende ist, gleicht sich Glück und Pech in einem Spiel sehr oft wieder aus!

Packungsinhalt:

Was soll man schon erwarten, wenn es um ein Mitbringspiel geht? Eine Blechdose? Karten in höchster Qualität? Eine Grafik die das Spiel überschattet? NEIN! Die Schachtel hat die typische Form eines Mitbringspiels und die 96 Spielkarten besitzen die übliche Qualität. Die Anleitung ist mehrsprachig und leider in den Farbstufen schwarz-grau-weiß gedruckt. Doch braucht man hier eine farbige Anleitung? Sicherlich nicht, denn die Abläufe sind einfach und schnell erklärt. Der Preis liegt mit ca. 5 EUR aktuell im Rahmen vergleichbarer Mitbringspiele.

Spaß:

Wir haben das Spiel mit unterschiedlichen Spielercharakteren ausprobiert. Gefallen hat es letztendlich den Wenigspielern, denen es nichts ausmacht, das hektische Spielsituation sehr stark zum Tragen kommen. Formissimo ist für die meisten Spieler (uns eingeschlossen) ein typisches Spiel für unterwegs, das schnell ausgepackt, erklärt und gespielt werden kann. Viel Inhalt und unterschiedliche Abläufe bietet das Spiel allerdings nicht, so dass wir Vielspieler sicherlich nicht regelmäßig Formissimo spielen werden. Denn hat man die Abläufe einmal verstanden, dauert eine Runde nicht sehr lange und der Sieger ist zumeist der Spieler, dem die Auslage am meisten zu bieten hat! Alleine sollte man das Spiel einmal ausprobieren, doch die Glückskomponente entscheidet darüber, wie viele Minuspunkte man am Schluss erhält. Zwar spielt Strategie eine gewisse Rolle doch mit vielen schlechten Karten (die einfach nicht passen wollen) in der Auslage hat man kaum Möglichkeiten!

s Meinung:

Formissimo ist ein typisches Mitbringspiel mit wenig Material, leichten Abläufen und einem sehr schnellen Spielablauf!
Schnelligkeit statt strategisches Denken stehen im Vordergrund, denn nur wer die meisten richtigen Kartenreihen vor sich liegen hat bekommt auch die meisten Punkte! In unseren Spielrunden waren es dabei allerdings eher die Wenigspieler, die gleich viele Runden hintereinander gespielt haben, denn Vielspieler hat dieses Spiel auf Dauer zu wenig zu bieten.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
2 von 10
Kommt nur in der 1-Spieler-Variante zum Vorschein!
INTERAKTION
9 von 10
Schneller sein als der Mitspieler!
GLÜCK
7 von 10
Wie viele Karten passen zusammen?
PACKUNGSINHALT
6 von 10
Typisches Mitbringspiel in üblicher Verpackung!
SPAß
5 von 10
Wenigspieler hatten mehr Spaß als Vielspieler!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Schnelligkeit steht im Vordergrund dieses Mitbringspieles, das mit leichten Regeln und Abläufen nur die Wenigspieler überzeugt!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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