Brettspiel Testbericht vom 29.04.2008 - von Jörg

Coco Razzi




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
20-30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Die populäre Kinderbuchreihe „Curious George“ verzauberte bereits Millionen von Kindern. Leider sind diese Geschichten über einen neugierigen Affen namens George in Deutschland wenig bekannt. Doch Fans dieses Affen waren begeistert, als mit „Coco, der neugierige Affe“ endlich ein Film voller Spaß und Abenteuer in die Kinos kam. Der Affe trifft auf seiner Reise vom Dschungel in die Stadt auf den Mann mit dem gelben Hut. Daraus entsteht eine tolle Freundschaft mit vielen tollen Geschichten. Auch im aktuellen Kinderspiel „Coco Razzi“ von Selecta Spiel übernimmt ein Affe die Hauptrolle und sorgt für Verwirrung, Aufregung und Spannung. Dabei führen insbesondere die Kokosnüsse für ein gehöriges Durcheinander. Im Gegensatz zu Filmen und Büchern heißt der haarige Freund hier Pongo und auch er steht seinen Mitspielern wie im Film zur Seite. Mit dem Unterschied, dass nicht jeder Beteiligte mit seinen Aktionen einverstanden ist.

Ziel des Spiels:
Die Spieler versuchen mit Hilfe ihrer Warenkörbe viele Früchte zum gegenüberliegenden Markt zu bringen. Sobald der erste unter ihnen fünf Warenplättchen in seinem Marktplatz liegen hat, endet das Spiel sofort und durch das Umdrehen der Beute wird der jeweilige Wert von allen Mitspieler ermittelt. Wer dann die höchste Punktzahl vor sich liegen hat, gewinnt Coco Razzi.

Spielaufbau:
Die Spieler wählen sich eine der vier verschiedenen Farben aus und nehmen sich die dazugehörigen Warenkörbe und Warenplättchen (vor Mitspielern verdeckt halten). Vor dem ersten Spiel müssen die Plättchen mit Aufkleber versehen werden, dies stellt jedoch kein größeres Problem dar. Anschließend nimmt sich noch jeder einen Marktplatz als Ablagefeld zu sich und das Spiel kann fast schon beginnen. Doch der Spielplan in Form der Schachtel muss noch aufgebaut werden. Erst noch die beiden Palmen mit der Holzverbindung in die Löcher stecken und dann noch die Palmwipfel oben drauf. Der Affe Pongo hängt bereits in der Luft und muss noch unter eine der beiden Palmen geschoben werden. Auf dem Spielplan sind die farbigen Startfelder der Mitspieler zu erkennen. Bei nur zwei Spielern muss aus den gegenüberliegenden Dörfern gestartet werden. Hier sollte aus Vereinfachungsgründen auf die jeweilige Farbe geachtet werden. Die beiden Würfel werden zur Seite gelegt und die 25 Aktionskarten gemischt und dann verdeckt abgelegt. Übriges Spielmaterial (abhängig von der Spieleranzahl) kommt auf die Seite und wird auch im späteren Verlauf nicht mehr benötigt.

Spielablauf:
Der 29x29 cm große Plan zeigt einen Urwald mit verschiedenen Wegen, welche zu Dörfer und Marktplätze führen. Die Spieler versuchen, von ihrem Dorf den gegenüberliegenden Marktplatz zu erreichen, um dort ihre wertvolle Fracht abzuliefern. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Wege sind weit und die Warenplättchen magnetisch. Und wie man es vermutet, ist Pongo, der sich über dem Weg befindet, auch mit einem solchen ausgestattet (vgl. Abbildung). Aber nicht jede Frucht am Markplatz erzielt Punkte. Die Spieler haben neben den fünf Obstplättchen in ihren Vorräten auch drei Kokosnussplättchen, welche im Ziel keine Punkte erzielen. Sofern ein Mitspieler aber eine fremde Kokosnuss schnappt, kassiert er oder sie einen Minuspunkt. Deswegen ist es auch sinnvoll, dass die Plättchen immer mit der Frucht nach unten auf einen Warenkorb gelegt werden. Nur der eigene Spieler weiß, was darunter ist. Sehr schön, nur wie bekommt man Pluspunkte? Ganz einfach! Für eigenes und fremdes Obst gibt es am Schluss jeweils einen Siegpunkt, so dass insgesamt fünf Pluspunkte möglich wären. Soweit die kurze Spielablauferklärung, doch fragende Kinderblicke deuten darauf hin, dass noch keiner weiß, wie man sich im Spiel bewegt. Stimmt!

Das fehlt noch! Hierfür stehen die Karten zur Verfügung. Jeder Spieler zieht reihum immer eine Karte und führt deren Aktion aus. Sofern zwei Aktionen darauf abgebildet sind, wählt er oder sie eine der beiden aus. Es besteht immer Zugzwang und anschließend wird die Karte abgelegt und der Nächste ist an der Reihe. Im Verlauf des Spieles muss der Stapel mehrmals neu gemischt und wieder verdeckt zur Seite gelegt werden. Auf den Karten sind verschiedene Möglichkeiten abgebildet:
>Fußabdrücke lassen darauf schließen, wie weit gezogen werden darf.
>Bei abgebildeten Dörfern und Fußabdrücken, muss ein Warenkorb mit verdecktem Plättchen auf das eigene Dorf (Startfeld) gelegt werden und entsprechend weit gefahren werden.
>Die Karte Lupe oder Warentausch, stellen dem Spieler vor eine knifflige Entscheidung. Entweder schaut man sich ein verdeckt liegendes Wartenplättchen (kann auch vom Mitspieler sein) an (Aktion Lupe), oder man vertauscht zwei beliebige Waren auf dem Spielplan (Aktion Warentausch).
>Die letzte Kartenmöglichkeit zeigt die üblichen Fußabdrücke oder den Affen. Wie, den Affen?? Keine Angst! Diese Aktion ist einfach!

Der Mitspieler nimmt sich die beiden Würfel, dessen Ergebnis zwei gleiche oder verschiedene Farben zum Vorschein bringt. Die Würfel zeigen an, in welche Felder (Grundmarkierung neben dem Loch) die Palmen gesteckt werden müssen. Anschließend zieht man Pongo über das Spielfeld am Ast entlang und sofern ein Korb mit Plättchen darunter liegt, wir dieses mithilfe der Magneten angezogen, und schwups…..…..hat der Affe das Plättchen. Aber es kann immer nur ein Plättchen gestohlen werden! Der Spieler am Zug darf sich nun diese Frucht (hoffentlich ist es keine fremde Kokosnuss) in seinen Marktplatz legen. Der leere Warenkorb wird dem jeweiligen Spieler zurückgegeben. Doch so einfach wie hier beschrieben ist es nicht, denn oftmals schafft es Pongo nicht, etwas zu ergattern. Das passiert insbesondere dann, wenn keine Körbe unter seinem Baumstamm liegen. Und ein seitliches Drehen ist nicht erlaubt. Gegebenenfalls geht der Spieler leer aus und der Nächste ist an der Reihe.

Bei vier Mitspielern wird der Spielplan aufgrund vieler Körbe sehr schnell voll. Da hat man natürlich mit dem Affen viele Möglichkeiten etwas zu ergattern! Doch nicht nur der Plan, sondern auch die Felder und Wege sind bei vielen Mitspielern und somit Warenkörben schnell belegt! Es ist oftmals notwendig, andere oder eigene Körbe zu überspringen. Dabei wird das belegte Feld mitgezählt. Dass ein rückwärts ziehen nicht erlaubt ist, versteht sich von selbst. Sobald ein Spieler fünf Plättchen in seinem Marktplatz liegen hat, decken alle Mitspieler ihre Plättchen im Markt um. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt „Coco Razzi“.

Strategie:

Will man die Mitspieler ärgern, legt man gleich am Anfang seine Kokosnüsse auf den Warenkorb. Schnelles Ziehen in Richtung Marktplatz verleitet die Mitspieler dazu, den Affen über diesen Warenkorb zu ziehen (sofern es die Farbkombination zulässt). Doch diese Strategie funktioniert nur in der ersten Runde. Denn jeder will einmal mit Pongo ziehen, um etwas zu ergattern. In späteren Runden ist eine Mischung aus Obstsorten und Kokosnüssen sinnvoller. Zwischendurch mal eine Lupe zur Hand nehmen und die Plättchen der Gegenspieler prüfen. Stellt sich nur die Frage ob die Fußabdrücke nicht sinnvoller gewesen wären? Denn durch das Aufdecken verliert man kostbare Zeit! Bei zwei Spielern sollte auch nicht zu oft der haarige Bursche gewählt werden, da nie so viele Warenkörbe auf dem Spielplan liegen. Pongo ins Leere zu führen wäre fatal und Verschwendung. Da sieht es mit drei oder vier Spielern anders aus. Selten geht hier der Affe leer aus, da der Spielplan voll mit Körben ist. Wer das Risiko liebt, um schneller an ein Plättchen zu kommen sollte die Wahl mit dem Affen treffen. Die Chancen stehen 50:50 ein positives Plättchen zu ergattern. Vielleicht hat man es aber auch auf sein eigenes Obst-Plättchen abgesehen!

Interaktion:

Nachdem wir in den Anfangsrunden den Spielern (insbesondere Kinder) den Ablauf erklärt haben, wurden die vielen Möglichkeiten schnell in die Praxis umgesetzt. Einige Kinder und Jugendliche haben gleich zu Anfang ihre drei Kokosnüsse investiert und waren sehr erfreut, dass sich andere diese, dank Pongo, nehmen mussten. Zu Streitigkeiten kam es allerdings nie, denn jeder ist selbst schuld, wenn er oder sie sich für den Affen und dieses Risiko entscheidet. Die Lupe wurde in den ersten Runden auch nicht dafür genutzt, unter fremde Plättchen zu schauen, sondern sich eher zu vergewissern, ob wirklich das richtige Plättchen auf den eigenen Warenkorb gelegt wurde. Die Konzentration nahm immer mehr zu und jeder Spieler überlegte genau, welche Aktion (sofern zur Auswahl), oder welcher Warenkorb bewegt werden soll.

Glück:

Das Ziehen der richtigen Karten und das Auswählen des Affen, in der Hoffnung keine Nuss zu erwischen, sind stark vom Glück abhängig. Das ist auch so gewollt, schließlich sollen Kinder ihren Spaß haben und sich nicht irgendwelche Strategien zurechtlegen.

Packungsinhalt:

Schöne Verpackung, tolles Materials und einfaches Spielprinzip sind die Grundlage für ein gutes Kinderspiel. Das dachte sich auch Selecta Spiel, denn der Karton ist bereits mit den Dschungelfarben gestaltet. Hierbei bestechen nicht die kräftigen Farben, sondern die perfekten Übergänge von Schachtel, Spielplan und Figuren. Die Plättchen und Warenkörbe befinden sich nicht in Zip-Tüten sondern in umweltschonenden kräftigen Papiertütchen. Und selbst nach vielen Spielrunden lassen sich diese noch gut zukleben. Die einfache Anleitung mit einigen Bildern passt sich der Schachtelgröße an und auch für internationales Publikum gibt es eine separate Anleitung in sehr vielen Sprachen. Toller Service! Das aktuelle Preisleistungsverhältnis ist als gut zu beurteilen und das Spiel ordnet sich preislich in die Kinderspiele anderer Verlage ein.

Spaß:

Uns Spieletester hat es sehr viel Spaß gemacht den Kindern dieses doch einfache schöne Spiel zu erklären. Und den Kindern? Trotz vieler Kinderspiele auf dem Tisch, konnten sich fast alle für das Spiel begeistern. Zwar war die erste Runde noch mühsam, aber irgendwann hatte jeder Gefallen an Coco Razzi gefunden. Der Spaßfaktor war hoch und geduldig warteten die Kinder bis sie am Zug waren. Dabei ist auch die Altersangabe des Spiels gerechtfertigt und selbst dem ältesten „Kind“ mit 13 Jahren hat das Spiel gefallen. Gerade der Affe sorgte für helle Aufregung und jeder schaute gebannt auf den Würfelwurf und die anschließende Bewegung von Pongo.

Jörgs Meinung:

Coco Razzi ist ein tolles Spiel für Kinder, da es einfach zu lernen ist, eine schöne Grafik hat und mit den Magneten unter dem Affen für Abwechslung sorgt.
Da auch die Züge anderer Spieler genau beobachtet wurden, ist Langeweile nur selten anzutreffen.
Der Glücksfaktor ist sehr hoch und der Ärgerfaktor abhängig vom eigenen Risiko, welches man eingehen will.
Mit zwei Personen lässt sich das Spiel auch sehr gut spielen, aber insbesondere zu Viert rückt der Affe ins Rampenlicht.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Selecta Spielzeug für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
3 von 10
Ziehe, oder wähle den Affen!
INTERAKTION
5 von 10
Schwups…..und weg ist das Plättchen!
GLÜCK
8 von 10
Die Karten entscheiden den Ablauf!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Tolle Übergänge von Schachtel und Spielplan!
SPAß
7 von 10
Dem Affen auf der Spur!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Pass auf Pongo auf!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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