Brettspiel Testbericht vom 22.07.2012 - von Bernadette

Agricola: Die Bauern und das liebe Vieh




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012

Anzahl der Spieler:
2 Spieler

Spielzeit:
30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
7.7/10 bei 3 Bewertungen



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Vorwort:

Agricola, wer kennt es nicht. Es ist eins DER Vielspielerspiele der letzten Jahre. Dieses Jahr hat die Familie Nachwuchs bekommen. Dies wäre an sich nichts ungewöhnliches, schließlich gibt es in regelmäßigen Abständen neue Decks und Erweiterungen. Dieses Mal ist es aber kein Deck und keine Erweiterung, sondern ein eigenständiges Spiel und zwar genau für zwei Personen. Ob das Spiel wohl mit der Qualität seines großen Bruders mithalten kann?

Ziel des Spiels:

Ziel des Spiels ist es die meisten Tiere zu besitzen und die wertvollsten Gebäude gebaut zu haben.  

Spielaufbau:

Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler erhält einen Hofplan und 9 Grenzteile. Die restlichen Grenzteile kommen als Vorrat in die Mitte. Nun müssen noch die Hausausbauten sortiert und bereit gelegt werden. Hier gibt es vier Sonderplättchen „Fachwerkhaus“, „Liegestallung“, „Schutzhütte“ und „Lagerstätte“ die neben dem Plan bereitgelegt werden.

Spielablauf:

Die beiden Spieler sind abwechselnd an der Reihe und platzieren genau einen ihrer Arbeiter auf dem Spielplan in der Tischmitte. Nach dem der Arbeiter platziert wurde, kann die entsprechende Aktion genutzt werden. Danach ist der andere Spieler an der Reihe und setzt nun seinerseits einen Arbeiter ein. Dabei ist wichtig zu beachten, dass man nicht auf ein Aktionsfeld setzen kann, auf dem bereits ein anderer Arbeiter liegt.

Nachdem alle Arbeiter eingesetzt wurden vermehren sich die Tiere. Wer mindestens zwei gleiche Tiere besitzt, erhält ein weiteres derselben Sorte dazu.

Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt des Spiels, die Haltung der Tiere. Die Regeln sind in weiten Teilen identisch mit denen von Agricola. Auf jeder umschlossenen Weide dürfen pro Feld zwei gleiche Tiere stehen. Zusätzlich kann auf jedem Feld der Weide ein Futtertrog errichtet werden, dieser verdoppelt die maximale Kapazität der Weide. Es dürfen auch mehrere Futtertröge innerhalb einer Weide sein.

Tiere können auch in Gebäuden gehalten werden. Gebäude können auf Hoffeldern gebaut werden, auf denen noch nichts anderes gebaut wurde. Jeder Spieler hat von Beginn an ein Gebäude auf seinem Plan, nämlich seine Wohnhütte. In der Wohnhütte ist genau Platz für 1 Tier.

Sollte man im Laufe des Spiels einen Stall oder sogar eine Stallung bauen, finden dort 3 bzw. 5 Tiere der gleichen Art, Unterschlupf.

Bei den vier Sondergebäuden ist jeweils in der rechten unteren Ecke vermerkt wie viele Tiere dort Platz finden.

Strategie:

Auch bei diesem Agricola bieten sich einige strategische Möglichkeiten. Das wichtigste ist aber auf jeden Fall genügend Tiere zu haben. Jedes Tier zählt am Ende des Spiels nämlich einen Siegpunkt. Weiterhin gibt es noch Sonderpunkte für eine bestimmte Anzahl von Tieren einer Sorte. Hier gilt, sollte man von einer Sorte zu wenige Tiere gesammelt haben, erhält man Minuspunkte und das kann weh tun. Also kräftig Tiere sammeln.

Die Zäune sollte man anders als beim Brettspiel hier deutlich optimierter Bauen und zum Teil sogar offen stehen lassen um sie dann mit Gebäuden zu schließen. Denn zum einen sind Zäune recht teuer und zum anderen sollte man die Bauaktion nicht zu oft wählen und sie so lieber durch andere Aktionen die man eh machen wollte fertig stellen (Gebäude bauen).

Ein weiterer wichtiger Punkt ist es seinen Hofplan optimal zu nutzen. Schließlich muss man ja die vielen Tiere auch irgendwo unterbringen. Man sollte also möglichst früh auf Futtertröge setzen, da es nur 10 Stück gibt und wenn sie weg sind, sind sie weg.

Weiterhin sollte man so früh wie möglich von der Fortpflanzung der Tiere profitieren, schließlich, kann man so immerhin 8 Tiere einer Sorte mehr erhalten.

Interaktion:

Wie schon bei seinem großen Bruder Agricola, kommt es auch hier eher selten zu Interaktion zwischen den Spielern. Jeder Spieler überlegt für sich selbst und versucht seinen Hof so optimal wie möglich zu gestalten. Die einzige Interaktion zwischen den Spielern kommt auf, wenn der andere einem das Aktionsfeld in der Mitte vor der Nase wegschnappt. Ansonsten herrscht natürlich eine rege Interaktion in der Mitte des Tisches, da jedes Aktionsfeld nur einmal pro Runde genutzt werden kann, muss man sich genau überlegen, wann man seinen Arbeiter daraufsetzt, bevor es eventuell der Andere tut.

Glück:

Glück ist hier nicht vorhanden. Es gibt keine Karten oder Würfel. Das bedeutet jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und dass heißt optimieren, optimieren, optimieren.

Packungsinhalt:

Die kleine Packung enthält durchaus einiges an Material. Wie bereits bei Agricola, gibt es auch hier viel Holzmaterial. Die Tiere, die Futtertröge, die Grenzteile, die Arbeiter und die Rohstoffe sind alle aus Holz. Weiterhin gibt es noch einen Spielplan, 2 Hofpläne und einige Gebäude. Auch ein Wertungsblock ist in der Schachtel vorhanden. Dieser ist leider nur einseitig bedruckt, aber er hält durchaus für einige Partien. Für den Preis von ca. 20 € erhält man vieles schönes und hochwertiges Material, wie man es schon von Agricola gewohnt ist.

Spaß:

Agricola – Die Bauern und das liebe Vieh konnte in unseren Testrunden bisher überzeugen. Das Spiel hat eine steile Lernkurve und wird dadurch nicht langweilig. Während wir in unserer ersten Partie gerade mal 20 Punkte erreichten, schaffen wir es inzwischen auf das 3-fache. Es bietet genügend Möglichkeiten immer wieder etwas Neues zu versuchen und man kann sein Spiel jedes Mal aufs Neue optimieren.

Bernadettes Meinung:

Agricola für zwei Personen, da stellen sich viele die Frage, braucht man das Spiel, wenn man bereits Agricola besitzt. Schließlich kann man das auch zu Zweit spielen. Eine berechtigte Frage, da Platz ja wertvoll in jedem Spielerscharank ist. Wir sind allerdings der Ansicht, wenn man oft zu Zweit spielt, sollte man sich dieses Spiel auf jeden Fall einmal ansehen. Agricola ist zwar ebenfalls zu Zweit spielbar, aber allein der Aufbau des Spiels dauert fast so lange wie die Partie selbst. Dies ist hier nicht der Fall. Agricola – Die Bauern und das liebe Vieh wurde für zwei Personen optimiert. Es ist schnell aufgebaut und ein weiterer Pluspunkt, schnell gespielt. Eine Partie dauert etwa 20-30 Minuten, so schnell schafft man keine Partie Agricola. Ein weiterer Vorteil ist, dass Uwe Rosenberg das Spiel entschlackt hat. Hier gibt es wirklich nur noch die Hauptmechanismen. Wer also schon immer fand, dass die Viehzucht bei Agricola etwas kurz kam, der kann sich hier so richtig austoben. Wir finden, dass Spiel ist ein gutes Zweipersonenspiel und wird an zukünftigen Sommerabenden weiterhin häufig auf unserem Gartentisch landen.

Bernadette Beckert für cliquenabend.de

Vielen Dank an Lookout Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
8 von 10
Möglichst schnell viele Tiere züchten.
INTERAKTION
5 von 10
Timing ist alles.
GLÜCK
0 von 10
Kein Glück vorhanden!
PACKUNGSINHALT
10 von 10
Wie immer schöne Holzfiguren.
SPAß
8 von 10
Man kann sich immer noch verbessern.
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Hobby Viehzüchter und Spieler die häufig zu Zweit spielen, sollten sich das Spiel auf jeden Fall genauer ansehen.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Agricola ist ein wirklich sehr gutes Worker Placement Spiel und mit Caylus eines meiner Liebsten dieses Genres. Was witzig ist, da es Uwe ja zu Agricola inspiriert hat. Inzwischen kommen fast jährlich Erweiterungen auf den Markt und man fragt sich natürlich bei jeder weiteren, benötige ich diese. Somit gab es auch bei einigen Spielern Nasenrümpfen als sie von der 2er Version von Agricola gehört haben. Immerhin kann man dies ja auch so zu Zweit spielen. Allerdings hat Uwe hier zwar die Basismechaniken von Agricola genommen, sie aber entschlackt und das Ziel verändert. So sind Partien von 20 Minuten durchaus realistisch und es spornt immer wieder zum optimieren an. Das Preis-/Leistungsverhältnis passt und ich denke das der Kosmosverlag diese Perle sicherlich auch gerne in seine Zweier-Reihe aufgenommen hätte. Somit großen Kompliment an Lookout Games und an Uwe. Jeder Agricola FAN wird es lieben und auch jeder der Agricola auf Grund der Komplexität und der Zeitspanne gemieden hat. Denn hier habt ihr mal wieder ein richtig schönes, einfaches und gutes Zweipersonenspiel mit Knuddelfaktor (ich liebe diese Holzfigurentierschen).

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

STRATEGIE
8 von 10
Zäune optimieren und Tiere vermehren lassen.
INTERAKTION
4 von 10
Braucht mein Gegner die Aktion? Was wäre besser...
GLÜCK
0 von 10
Glück ist keine Ausrede. Es gibt keins. HAHA!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Schönes Material und guter Preis.
SPAß
8 von 10
Ein gutes Unterhaltsames Zweier auch nach zig Partien.
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Agricola für 2, macht das Sinn? Oja, das tut es und wir finden es Klasse das Uwe uns mal eine schöne Perle rein für 2 Personenspiele entwickelt. Ihr macht beim Kauf definitif nichts falsch.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Jörgs Meinung:

Meine Vorredner haben schon viel über das Spiel gesagt und folgende Fragen stellen sich automatisch:
>Braucht man Agricola für 2 wenn man bereits das große Agricola besitzt?
Jein!
Sofern man regelmäßig Agricola spielt (funktioniert übrigens auch zu Zweit sehr gut) und mit dem längeren Aufbau keine Probleme hat, der benötigt dieses Spiel nicht!
Leider gibt es aber noch Viel-)Spieler, die sich bisher noch nicht an Agricola herangetraut haben, da sie die komplexen Regeln scheuen! Diese Aussage ist falsch, denn wenn man mit der kurzen Familienversion (4 Seiten) beginnt, kann man sich immer zu einem späteren Zeitpunkt den umfangreicheren Regeln widmen.
In dieser Zweierversion hat man sich insbesondere von den Karten getrennt und die Ablaufmechanismen sehr einfach gehalten. Geübte Agricola Spieler können nach 10 Minuten beginnen. Alle anderen benötigen etwa 20 Minuten.
Es spielt sich flüssig und es spielt sich gut, auch wenn ich persönlich lieber zum umfangreicheren Spiel tendiere. Im Schwerpunkt dieser Ausgabe stehen die Tiere, die oftmals gar nicht auf dem Spielfeld ihren Platz finden und leider so oft genug gestapelt werden.

STRATEGIE
8 von 10
Tiere stehen im Mittelpunkt!
INTERAKTION
5 von 10
Etwas in die Quere durch Platzieren der Spielsteine!
GLÜCK
0 von 10
Nicht vorhanden!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Angelehnt an die große Edition!
SPAß
7 von 10
Gut, aber das große Agricola gefällt mir besser!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Agricola für Zwei! Hmmm, wem Agricola gut gefällt und regelmäßig spielt benötigt nicht unbedingt diese Ausgabe!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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