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Testbericht vom 16.09.2008 - von Andreas

Pendur




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2007

Anzahl der Spieler:
2 bis 7 Spieler

Spielzeit:
30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 9 Jahre

Durchschnittswertung:
3/10 bei 1 Bewertungen



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Gehirntrainer sind in den letzten Jahren immer moderner geworden. In der elektronischen Branche stieß Nintendo letztes Jahr mit dem Produkt Nintendo DS eine wahre Revolution an und "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" erzielte Rekordverkäufe. Ravensburger bietet eine ganze Reihe von Spielen die sich um dieselbe Thematik im Brettspielsektor kümmert. Aber auch kleine Verlage bieten immer wieder mal wahre Highlights die nicht nur Spaß machen sondern auch unsere Gehirntätigkeiten verbessern. Einer dieser kleinen Verlage ist arte ludens aus der Schweiz. Moritz Wittensöldner und Claudia Roemmel stellen Holzspiele her die angenehm anders sind. Das Spiel "Dynamory" haben wir hier bereits unter die Lupe genommen und heute ist pendur an der Reihe. Das Spiel "pendur" ist im Gegensatz zu Dynamory (welches die Merkfähigkeit anregt) speziell auf die visuelle Wahrnehmung ausgerichtet. Es geht darum, Farben und Formen auseinander zuhalten. Kein Problem, denkt man, das kann ja nicht schwierig sein. Allerdings ist das ganze nicht so einfach wie es klingt, obwohl die Regeln nicht schwierig sind, aber alles der Reihe nach.

Ziel des Spiels
Wer als erstes alle seine Steine verbaut hat und keinen mehr nachziehen muss hat gewonnen.

Spielaufbau
Alle Spielsteine werden verdeckt auf den Tisch gelegt. Nun werden vier zufällige Holzquader umgedreht um den Startspieler zu bestimmen: Wer die meisten Ecken besitzt beginnt! Nun werden alle Steine wieder umgedreht und auf dem Tisch gemischt. Danach erhält jede Person eine bestimmte Anzahl an Spielsteinen (je nach Spielerzahl: 2 Spieler = 10 Steine, 3 Spieler = 7 Steine, 4 oder mehr Spieler = 6 Steine), die jeder vor sich so aufstellt, das kein anderer sie sehen kann (genauso wie bei Domino aufstellen, am besten im Halbkreis). Die übrigen Steine werden aufgetürmt und der Zentrumstein (erkennbar an dem Loch in der Mitte) in die Tischmitte gelegt. An diesen werden nun vier vom Stapel gezogene Steine offen angelegt, wobei der Startspieler bestimmen kann wie diese platziert werden. Nun ist der Aufbau fertig und wir können uns den Spielregeln widmen.

Die Funktion der Spielsteine
Jeder Spielstein besitzt auf der einen Seite einen Aufkleber auf dem sich zwei geometrische Symbole (ein äußeres und ein inneres) befinden. Diese haben zumeinst zwei verschiedene Farben. Wenn die Farbe der beiden identisch sind handelt es sich um einfarbige Steine (z.B. befindet sich auf dem Spielstein ein großer blauer Kreis), was bedeutet, dass die innere Form nicht definiert ist und sowohl ein blauer Kreis, ein blaues Quadrat oder ein blaues Dreieck sein kann. Welche Form nun im Inneren ist, wird während des Spiels durch die Regeln bestimmt. Generell existieren drei geometrische Figuren (Kreis, Quadrat, Dreieck) und drei Farben (Schwarz, Blau, Silber).

Spielablauf
Ist man an der Reihe, kann man entweder einen seiner Spielsteine anbauen. Hierbei muss entweder das innere oder das äußere Symbol des Steines mit den berührten Stein/en sowohl in Form als auch Farbe übereinstimmen (z.B. darf man einen schwarzen Kreis an einen anderen schwarzen Kreis anlegen). Werden mehrere Steine berührt, muss immer ein Symbol mit allen anliegenden Steinen übereinstimmen, wobei dies pro Stein nicht dasselbe sein muss. Ich kann also einen Stein auf dem ein blauer Kreis mit schwarzem Dreieck im Inneren an zwei Steine anlegen, wobei bei dem ersten das schwarze innere Dreieck identisch ist und beim zweiten Stein der äußere blaufarbige Kreis. Je nachdem wie ich den Stein anbaue, muss ich nach meinem Zug einen Stein nachziehen oder nicht. Lege ich den Stein so ab, dass er nur einen anderen Stein berührt ist das Nachziehen Pflicht, berührt er allerdings mehrere Steine oder wurde in die Höhe gebaut, muss ich keinen neuen nachziehen und habe somit meine Holzteilanzahl reduziert.

Stock auf Stein - ist das fein!
Beim Anlegen kann man auch in die Höhe bauen, was bedeutet, dass man seinen Stein auf einen anderen platziert. Bedecken darf man jedoch nur einen Holzquader, wenn dieser nur noch auf maximal einer Seite frei oder voll umbaut ist. Ist dies der Fall, darf ich in die Höhe bauen, wenn der Stein dasselbe innere Symbol in der gleichen Farbe aufweist als der darauf platzierte. Auch in den höheren Ebenen gilt die Anbauregel: Berühren sich also zwei Steine oder auch mehr müssen sie dasselbe innere oder äußere Symbol tragen, welches auch farblich übereinstimmt. Außerdem muss das innere Symbol mit dem unteren Stein gleich sein. Besitzt hier ein Stein auch wieder nur noch maximal eine freie Seite oder ist voll umbaut, kann noch eine Ebene höher gebaut werden, usw.

Passen
Habe ich keine Möglichkeit einen Stein zu setzen muss ich passen. Was dazu führt, dass ich einen Stein aus der Mitte ziehen muss und somit meinen Vorrat erweitere.

Sonderregeln: Das Loch
Der Zentrumstein mit dem Loch ist nicht überbaubar.

Die Joker
Die einfarbigen Symbolsteine kann man als Joker bezeichnen. Ihr inneres geometrisches Objekt ist solange nicht definiert, bis es beim Anlegen definiert wird (benötigt wird laut Anbauregel). Sobald es einmal definiert ist, steht es fest und muss auch von allen anderen Steinen so berücksichtigt werden.

Tabu beim Überbauen
Habe ich in die höhere Ebene gebaut indem ich einen Stein genutzt habe, der noch an einer Seite offen ist, ist es mir nicht mehr erlaubt in der unteren Ebene an diese Seite anzulegen.

Spielende
Pendur kann auf zwei verschiedene Arten beendet werden. Entweder schafft es ein Spieler alle seine Steine loszuwerden und hat gewonnen oder es kann eine Person keinen Stein mehr anlegen und auch keine Steine mehr nachziehen (da Vorrat leer!). Ist letzteres der Fall, werden die Holzquader desjenigen offen hingelegt und die Situation überprüft. Stimmt es, gewinnt der Spieler mit der niedrigsten Holzplättchenanzahl vor sich. Könnte er noch anlegen, wird dies getan und der Spieler scheidet aus dem Spiel aus.

Strategie:

Von Strategie kann man hier nicht viel sprechen. Der Grundmechanismus gleicht dem Dominoprinzip, wobei man als Spielanfänger wenig Anlegemöglichkeiten sieht und erst mit etwas Übung deutlich mehr entdeckt. Natürlich ist es nicht gut, wenn man nachziehen muss und so versucht man Punkte zu finden, bei denen man nach oben baut oder an mehrere Steine angrenzt. Dies ist aber oft genug nicht möglich und so bleibt es einem überlassen ob man eventuell durch einen Stein vorbaut, so dass man in der nächsten Runde wenigstens nicht nachziehen muss. Generell keine schlechte Idee, aber die Chance, dass kein anderer Spieler diesen Vorbau nutzt ist sehr gering.

Interaktion:

Ständig nutzt man die Steine der Mitspieler um seine eigenen loszuwerden. Besonders gut ist es, wenn es durch den Zug eines anderen zu einer Anlegemöglichkeit ohne Nachziehen für sich selbst kommt. Gerade sah man keine gute Stelle und schwups ist sie da. Na ob das dem Vorbauer in den Kram passt?

Glück:

Das Glück bestimmt welche Spielsteine ich bekomme und ob die Vorbaumöglichkeiten von den anderen zerstört wird. Dies führt leider auch zu einigen Frust, da es vorkommen kann, dass man einfach nicht seine Steinanzahl minimiert, während andere immer wieder die eigenen Steine durch die Hilfe von euch ohne Probleme loswerden.

Packungsinhalt:

Die Verpackung ist im unverkennbaren arte ludens-Style und lässt keine Beschwerden aufkommen. Die Spielsteine sind aus dickem Holz geschnitten und die farblichen Aufkleber darauf sind gut erkennbar. Auch wurden hier mal etwas andere Farben benutzt als in anderen gängigen Spielen. Der Preis von ca. 28 € ist somit durchaus gerechtfertigt, da man wunderbares Material erhält. Die Anleitung besteht aus einem kleinen Zettel, der auch Beispiele besitzt und somit keine Fragen offen lässt. Langt einem dies nicht, bietet die Homepage von arte ludens auch ein kurzes 5 Minuten langes Erklärungsvideo.

Spaß:

Dieser wollte leider in unseren Spielrunden nicht wirklich aufkommen. Das Spiel lässt sich leicht verstehen und ist auch in einer Sprechrunde nebenher gut spielbar. Allerdings frustet es sehr, wenn man einfach nicht seine Steine weg bekommt und auch nichts dagegen tun kann. Besonders fies, wenn in derselben Runde jemand jede Runde seine Anzahl reduziert. Am Anfang ist es ganz interessant sein Auge zu schulen, aber ist man einmal komplett eingestiegen bietet pendur leider zu wenig Abwechslung und keinen Einfluss auf seine Situation.

s Meinung:

Domino erfreut viele Haushalte und Gehirntrainer sind auch wie wir schon im Vorwort erwähnten ein großer Renner. Das Material von pendur weiß zu überzeugen und es ist Schade, dass dies das Spiel nicht kann. Es ist schnell in der Runde erklärt und man spielt es auch mal hier und da, aber lang fesseln kann das Konzept durch den Frustfaktor und die nicht vorhandene Einflussmöglichkeit leider nicht. Hier raten wir eher zum altbekannten Klassiker Domino, der durch seine verschiedensten Spielvarianten viel zu bieten hat.
Schade, denn das Spiel Dynamory aus demselben Verlag hat uns sehr überzeugt, (unseren Spieltest findet ihr hierAugenzwinkern hebt Memory in eine neue taktische Ebene und macht in einer ruhigen Spielrunde unglaublichen Spaß.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

Vielen Dank an arte ludens für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
2 von 10
Vorbauen für das nächste mal?
INTERAKTION
5 von 10
Danke, den kann ich gebrauchen.
GLÜCK
8 von 10
Ohne geht es nicht und das macht Frust!
PACKUNGSINHALT
6 von 10
Schick á la arte ludens
SPAß
2 von 10
Kommt hier selten auf
GESAMT-
WERTUNG:
3/10
Schöne Idee & schönes Material, aber leider ist der Spielspaß nicht gegeben.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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