Brettspiel Testbericht vom 13.09.2007 - von

Santy Anno




Details


Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2007

Anzahl der Spieler:
3 bis 8 Spieler

Spielzeit:
30-40 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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Johooo- und ’ne Buddel voll Rum! Die berühmt-berüchtigte Santy Anno liegt nach ihrer letzten Kaperfahrt im sicheren Hafen und die Piratenbesatzung feiert ihre nächtlichen Erfolge in einer feucht fröhlichen Taverne. Doch wie soll man in einem überbelegten Hafen und mit reichlich Promille im Schlepptau noch sein eigenes Schiff finden? Vor lauter Bäumen kann man den Wald nicht mehr sehen… und so machen sich sieben Piraten und eine Seemöwe auf, ihre Siebenmeere-Fähre wiederzufinden. Der Haken an der Geschichte ist, dass es nur einen Käpt’n geben kann und der übermäßige Konsum an Rum sorgte für eine allgemeine Alkohl-Amnesie bei der Mannschaft. Um diesen Misstand auszugleichen wird ein Packt geschlossen, bei dem das erste Mitglied auf dem Piratenkreuzer der neue Schiffsführer und der letzten Trunkenbold zum Schiffsjungen degradiert wird. Das große Rennen der Freibeuter kann beginnen… Doch was ist eigentlich das Spielziel hinter Santy Anno? Im Grunde genommen handelt es sich um eine Mischung aus Logikspiel und dem klassischen „Um-den-Stuhl-Rumgerenne“ namens Reise nach Jerusalem. Gute Beobachtungsgabe und vor allem das Talent die Beine in die Hand zu nehmen, macht aus einem Trunkenbold einen neuen Korsaren-Kapitän. Das Spielprinzip ist einfach, doch bedarf es zuvor einige Faktoren, die geklärt werden müssen. Erstens: Man braucht einen großen Tisch und viel Platz. Zweitens: Man braucht eine lustige Möchtegern-Piraten-Truppe an Bereitwilligen. Drittens: Wenn sie nicht bereitwillig genug sind, dann hilft der gute alte Grog nach. *hicks*. Trinkt aus, Piraten… Johoo… Acht Freibeuter stehen zur Wahl, darunter der furchtbare Kalash, die Asia-Braut Lee Shee, der mexikanisch angehauchte El Belgo, Allrounder Edward, Mylord, Madamme Bamba, die Köchin Beauty oder last but not least, die freche Möwe namens The Brain. Nachdem alle Eventualitäten geprüft wurden kann es auch schon losgehen. Insgesamt acht Piratenschiffe werden auf den Tisch gelegt, an jedem Stuhl eines, und auch der Hafen darf in der Tischmitte nicht fehlen. Egal wie viele Spieler am Spiel teilnehmen, es werden immer alle acht Schiffe genutzt. Zu Beginn des Spiels sucht sich jeder Korsar eines dieser Prachtexemplare aus. Am einfachsten ist es, das Wasserfahrzeug vor seinem Stuhl zu wählen. Ein Spieler wird auserkoren, die wichtige Aufgabe des Bootsmanns zu übernehmen, dieser muss von nun an die Spielkarten verwalten und jede der insgesamt fünf Runden einläuten. Befinden sich alle Piraten auf ihren Schiffen, so kann es auch schon losgehen. Die eigentlichen Spieler stehen nun auf, stellen sich hinter die Stühle und der Bootsmann deckt nacheinander fünf Karten auf. Auf diesen Karten sind unterschiedliche Symbole vermerkt, die alle eine bestimmte Bedeutung haben. Um auf diese genauer eingehen zu können, muss man erst einmal wissen wie die Piratenschiffe eigentlich aussehen. Jede dieser Siebenmeere-Fähren verfügt über einen Ausguck, Segel, einen Rumpf, einer Zahl und einem Namensschild. Natürlich darf man den niedlichen Papagei in der Ecke nicht vergessen, aber dieser kommt nur bei den Profi-Regeln zum Einsatz. Alle acht Schiffe verfügen über bestimmte Merkmale und jedes dieser Merkmale ist in einer unterschiedlichen Farbausprägung. Insgesamt gibt es vier Farben (gelb, rot, grün, blau) und es ist wichtig zu wissen, dass es unter den acht Schiffen immer nur zwei gibt, die ein Merkmal in der gleichen Farbe teilen. So gibt es beispielsweise nur zwei Schiffe mit roten Segeln, zwei Schiffe mit gelben Namenschildern etc. Wenn nun die Karten ausgespielt werden und eine Runde beginnt, so muss jeder Spieler eine persönliche Reiseroute austüfteln und sehen, auf welchem Schiff er am Ende stehenbleibt. Die gespielten Rundenkarten beziehen sich immer auf ein bestimmtes Merkmal oder eine Farbe. Es gibt diese in verschiedenen Arten und so kann es manchmal sein, dass ein Spieler auf einem grünen Segel einfach stehenbleiben muss und wiederum alle Spieler auf andersfarbigen Segeln weiterwandern müssen. Bis man nach und nach seine persönliche Route ausgetüftelt hat, kann einige Zeit vergehen und dann heißt es die Beine in die Hand nehmen und zum entsprechenden Schiff… oder eher gesagt… Stuhl rennen. Sitzt hier schon ein Mitspieler, so ist Kuscheln angesagt. Rauf auf den Schoß und ein Stück vom Sieg genießen. Aber Obacht: Fummeln ist unter Piraten streng verboten! Die Spieler die als erstes am richtigen Platz sitzen, legen ein Bullauge aus Pappe auf die entsprechende Seite des Hafens und signalisieren, dass sie diese Runde geschafft haben. Wie es schon bei der Reise nach Jerusalem ist, beißen den Letzten die Hunde… sprich, dieser Spieler scheidet aus und gewinnt kein Piratengold. Bei den anderen Freibeutern wird geprüft, ob sie ihre Route auch richtig geplant haben und sollten keine Fehler gemacht worden sein, wird man nach der chronologischen Reihenfolge mit Reichtümern belohnt. Der erste Spieler bekommt fünf Taler, der zweite vier usw. Erst war ich Piratenkönig, jetzt bin ich Amme. Das ist komisch. Gespielt wird über drei Runden hinweg, wobei immer eine Rundenkarte mehr genutzt wird als in der vorherigen Hetzjagd. Sprich in der ersten Runde gibt es fünf Karten die bei der Routenplanung zu beachten sind, bei der zweiten Runde sechs usw. Hat man das Konzept einmal durchschaut, so heißt es das Köpfchen anstrengen und schnell um den Tisch rennen, ohne dabei anderen Spielern auf die Füße zu treten. Geübte „Im-Kreis-Renn“-Piraten können gerne auch die erweiterten Regeln zur Hilfe nehmen, denn hier gibt es noch mehr Routenkarten, diverse Aktionskarten und eine Extraportion Chaos. Freunde von ausgelassenen Partyspielen sind hier genau richtig.

Strategie:

Strategen sind bei den Grundregeln fehl am Platz, denn hier muss man ein logisches Konzept verstehen und schnellstmöglich erkennen. Langes tüfteln und Denken ist hier nicht angesagt und Tugenden wie Geschwindigkeit und Reaktionsvermögen stehen im Fokus. Selbst mit den Expertenregeln und zusätzlichen Aktionskarten, erhöht sich eher der Chaosfaktor, als der strategische Anteil am Spiel.

Interaktion:

Vorsicht Füße! Leute die auf großem Fuß leben, leben gefährlich. Bei Santy Anno heißt es um den Tisch rennen und dabei den herantorkelnden Mitspielern auszuweichen. Wirklich direkte Kommunikation gibt es in dem Sinne nicht, aber man kommt ins Gespräch, wenn mal wieder unerwartet einen Pirat auf dem Schoß parkt.

Glück:

Ein wenig Glück gehört schon dazu, denn die Kartenkombinationen können für den einen oder anderen Spieler glücklicher oder unglücklicher liegen. Doch der Hauptaspekt bei diesem Spiel liegt auf der logischen Denkfähigkeit, was bei späterem Abend manchmal stark stagnierend sein kann.

Packungsinhalt:

Hut ab! Repos Production weißt wie man Spielmaterialen dem Prinzip anpasst. Die Kärtchen sind aus dicker Pappe, damit sie den einen oder anderen Stoß verkraften können. Selbst zwei Spritzer aus dem Krug dürften sie dank ihrer speziellen Beschichtung aushalten. Die Illustrationen wurden von Gérad Mathieu angefertigt, der unter anderem auch für Cash & Guns den Pinsel schwang. Themenansprechende Optik und gute Qualität, was will man mehr?

Spaß:


Meinung der Redaktion:

Santy Anno ist eindeutig ein Spiel, das man nicht jedem empfehlen kann. Der Partymuffel und die Couchkartoffel werden nicht aus dem Sofa geholt, um die Augenklappe aufzusetzen und eine Runde um den Tisch zu galoppieren. Wer Aufstehen nicht mag, kann die Regeln auch so abwandeln, dass man in Ligretto-Marnier sein Bullauge auf den Hafen wirft, anstelle durch das Zimmer zu wetzen. Spaßiger ist es aber mit den richtigen Leuten auf Kollisionskurs zu gehen. Ein Partyspiel mit der Extraportion Stimmung garantiert mit der richtigen Mannschaft im Schlepptau, für anhaltende Lachorgien zu sorgen.

Kevin Jensen für cliquenabend.de

Vielen Dank an den Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
1 von 10
Strategisches Denken bringt keinen Vorteil.
INTERAKTION
3 von 10
Vorsicht: Kollisionsgefahr!
GLÜCK
4 von 10
Die Reihenfolge der gezogenen Karten, kann maßgebend sein.
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Gute Qualität und themenspezifisches Design.
SPAß
8 von 10
Logisches Denken ist der Fußweg zum richtigen Schiff.
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Ein kurioses Partyspiel für Bewegungsfreudige.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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