Brettspiel Testbericht vom 22.09.2017 - von Jörg

Klong!




Details


Verlage:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2017

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
30 - 60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 14 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Noch so ein Deckbauer? Hat der Markt nicht genug solcher Spiele?
Auf der anderen Seite verkaufen sich Spiele a la Dominion nach wie vor wie warme Semmeln und zuletzt wurde „Wettlauf nach El Dorada“ zum Spiel des Jahres 2017 nominiert.

Klong hat ein paar Gemeinsamkeiten, doch es soll mehr sein als ein Deckbauer! Ein Abenteuer erwartet die Spieler und das wird bereits mit dem (doppelseitigem) Spielplan und insbesondere den Karten deutlich! Tauchen wir ein in diese Welt und lassen uns einfach überraschen.

Spielablauf:

Dieses Abenteuer ist aber gar nicht so einfach, denn als Dieb schleichen wir nicht auf, sondern auch über der Erde in Höhlen und Gängen entlang, immer auf der Suche nach Schätzen, die wir dann früher oder später zum Ausgangspunkt bringen. Leider wissen wir allerdings nicht was die Mitspieler planen bzw. wie lange wir auf einen Raubzug gehen, denn sobald ein Spieler diesen Punkt erreicht, tickt für die Mitspieler die Uhr, denn es bleiben ihnen nur noch wenige Runden um zumindest an die Oberfläche (hoffentlich mit Artefakt im eigenen Vorrat) zu gelangen.
Als Diebe stellen wir uns unterwegs leider nicht immer sonderlich geschickt an und machen Lärm in Form von Klong. Das bringt den Drachen nach und nach aus seinem Schlaf und es werden Klong Steine der Spieler (oder des Drachen) gezogen. Zu viele sollten es nicht sein, denn damit kann ein Abenteuer schneller enden als es schon begonnen hat.

Die Spieler werden zu Beginn mit Startkarten und Klong Steinen ihrer Farbe ausgestattet. Die Artefakte (eines davon benötigen die Spieler auf jeden Fall) und weitere Plättchen werden wie vorgegeben ausgelegt.
Auf dem Spielplan erkennt man auch den Bereich über bzw. unter der Erde und die Wege sind mit Schuhen oder auch Monstersymbolen hinterlegt. Es scheint so, als ob manch ein Weg beschwerlich werden kann.

Zu Beginn mischt jeder Spieler seine 10 Karten und legt diese verdeckt vor sich ab. In seinem Zug zieht der Spieler immer fünf Karten und spielt „alle“ in einer beliebigen Abfolge aus. So macht er je nach Karte Klong (Marker auf Klong Feld legen) oder kauft sich mit seinen blau hinterlegten Talenten auch gerne neue Karten aus der Auslage. Hierbei gibt es eine allgemeine Auslage und eine Auslage mit je nur einer Karte, die dann immer wieder am Ende des Zuges durch eine neue Karte ersetzt wird. Zuletzt noch die Stiefel die anzeigen wie weit ein Spieler gehen kann.

Und warum die Schwerter? Mit Schwerter kann man Monster die unterwegs in Tunnel lauern verkloppen oder sucht sich ggf. eines der Monster in der Auslage aus. Manche Karten nimmt man zu sich und vergrößert damit sein Deck, andere werden mit hinterlegtem Text sofort ausgeführt.
Lasst Euch einfach von diversen Karten überraschen!

Wichtig ist nur und da wiederhole ich mich ein Artefakt zu nehmen und das wird man auch nicht wieder los. Vorher braucht man gar nicht zum Ausgangspunkt laufen.

Doch was ist eigentlich mit dem Drachen? Durch Aktionen werden ja nach und nach Klong Steine in die Auslage gelegt. Der Drache wird immer aktiv, wenn in der Auslage eine Karte mit Drachensymbol platziert wird. Dann legt man die Steine der Auslage in den Sack, in dem sich anfangs auch neutrale Drachensteine befinden und zieht so viele Steine wie je nach vorheriger Ereignisse angezeigt werden.

Gezogene Klong Steine der Spieler werden in Form von Schaden auf das jeweilige Tableau auf dem Spielplan platziert.

Zusammengefasst ein paar wichtige Hinweise: Ein Spieler sollte möglichst tief und möglichst schnell von einem Feld zum nächsten, holt sich ein möglichst kostbares Artefakt und bewegt sich dann noch schneller in Richtung Ausgang. Natürlich lebend, denn das bringt noch einmal 20 Extra-Punkte.

In der Realität sieht das so aus: Jörg geht möglichst tief in die Höhle und je nach Karten mit Bewegungssymbolen gelingt das auch und natürlich will der Jörg auch nur das kostbarste Artefakt haben. Unterwegs hat er aber schon den einen oder anderen Kampf durch fehlende Karten mit Kampfsymbol verloren und entsprechend viele Klong Steine liegen im Sack. Auch die Lebensleiste sieht nicht gerade aus, als würde er es zum Ausgangsfeld schaffen. Egal, Hauptsache man schafft es noch an die Erdoberfläche denn dann bringen einem bei einem Tod (bzw. man wird Bewusstlos) die Einheimischen zumindest sofort ins Ziel. Nur die 20 Extra-Punkte sind dann weg.

Aber warum die Eile? Ist ein Spieler am Ausgangspunkt (durch eigene oder fremde Kraft) geht das Spiel noch über genau vier Runden und in jeder Runde kommt ein neuer Drachenangriff. Keine leichte Aufgabe und viele Wege führen hier ans Ziel, oder auch nicht.

Jörgs Meinung:

Meine Begeisterung für Dominion hält sich mittlerweile sehr in Grenzen was nur daran liegt, dass ich es einfach schon (zu) oft gespielt habe und jetzt nicht unbedingt der Partie 232 entgegenfiebere. Auch das durchaus beliebte „Wettlauf nach El Dorado“ hat sich bei mir nicht wirklich durchgesetzt und das ist auch gut so, denn Klong geht eine ähnliche Richtung, denn auch hier bewegt man sich durch Deckbuilding in einer Abenteuerwelt, die variabler und spannender kaum sein könnte.

Mit einem doppelten Spielplan, vielen wirklich sehr coolen und witzigen Karten und Spielelementen, unterschiedlichen Wegen und Schätzen und einem Drachen der wenn er zu viel Lärm in Form von Klong wahrnimmt sich gegen die Spieler stellt ist das Ganze schon mehr als attraktiv.

Das Spiel funktioniert zu zweit durchaus gut, wobei man natürlich auch mehr auf seinen Mitspieler schaut inwieweit er schon das Weite sucht. Zu dritt und zu viert wird das Abgreifen der Schätze und weiterer Plättchen durchaus interessant und es macht Spaß auch mal etwas zu riskieren.
Im schlimmsten Fall geht man aber mit 0 Punkten aus einer Partie, was allerdings eher selten passiert. Einige Spieler wählen lieber sichere Wege und geben sich dann auch mit weniger zufrieden. Fragt sich nur, ob das Gesammelte am Ende ausreicht. Spieler wieder der Jörg riskieren wie oben geschrieben durchaus viel, doch auch wenn ich damit auf die Schnauze falle habe ich einfach Spaß.

Gerade die variable Spielweise gefällt mir besonders gut, wobei ich auch verstehen kann das Spieler auch mal frustriert auf eine Partie blicken, wenn dauernd ein Klong Stein ihrer Farbe gezogen wird. Ich finde so etwas immer lustig, verkneife mir aber mein breites Grinsen.
Insgesamt gesehen ein tolles gehobenes Familienspiel, was Lust auf mehr macht!

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Vergesst El Dorado und begebt euch in dieses Abenteuer.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder












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