Nachdem seit 2004 einige Zug um Zug Spiele erschienen sind, fehlten nach der Veröffentlichung des Kartenspiels eigentlich nur noch die Würfel im Spiel! Kein Problem, denn in der Würfelerweiterung, kann man „auf jedem Zug um Zug-Spielplan eine Menge Spaß haben! (O-Ton) Ob der Spaßfaktor wirklich so hoch ist und jedes Zug um Zug Spiel möglich ist, beantworten wir im Verlauf des Testberichtes. Denn die Erwartungen sind nicht nur des Preises wegen sehr hoch. Beginnen wir also sofort mit unseren Ausführungen.

Ziel des Spiels:
An den Zielen im Spiel ändert sich nichts, außer dass die Wagenkarten nicht verwendet werden. Die Zielkarten (abhängig von der jeweiligen Version) benötigt man aber auf alle Fälle.

Spielaufbau:
Hat man sich für ein Spiel der Zug um Zug Reihe entschieden, kann man sehr schnell loslegen. Denn außer den oben erwähnten Wagenkarten benötigt man das komplette Material. Jeder Spieler bekommt also auch je nach Version eine bestimmte Anzahl von Waggons. Hinzu kommen fünf weiße Würfel mit verschiedenen Symbolen, drei schwarze Würfel (nur bei Spielen mit Tunnel) sowie jeweils 15 Plättchen als Einzelstrecken bzw. Doppelstrecken. Was natürlich nicht fehlen darf ist der entsprechenden Würfelbecher. Das neue Material wird erst einmal neben den Spielplan gelegt. Durch die Würfel in dieser aktuellen Erweiterung spielen ab sofort die Farben auf den Strecken keine Rolle mehr. Viel wichtiger ist es, ob es sich um Einzel- oder Doppelstrecken auf dem Plan handelt. Das war bereits alles, was man zum Aufbau und Material wissen muss, so dass wir gleich übergehen in den Ablauf.

Spielablauf:
Der Spieler am Zug nimmt sich alle fünf Zugwürfel und kann nach dem ersten Wurf keinen oder mit (bis zu) allen Würfel neu werfen. Spätestens nach dem zweiten Wurf steht das Ergebnis allerdings fest.

Folgende Symbole sind auf den Würfeln abgebildet:
>Einzelstrecke: Zählt als Einzelstrecke und als ein Feld auf dem Plan
>Doppelstrecke: Zählt als Doppelstrecke und als ein Feld auf dem Plan
>Bahnhof: Man darf eine Zielkarte ziehen, die man behalten oder auch ablegen kann
>Joker: Was aussieht wie eine Lok ist die freie Wahl zwischen einen der drei o.g. Symbolen Hat sich der Spieler für einige oder alle Würfel entschieden, wird die Aktion (Einzelstrecke nutzen, Doppelstrecke nutzen oder Zielkarten ziehen) sofort ausgeführt.

Für je zwei ungenutzte Würfel darf sich der Spieler ein Plättchen seiner Wahl nehmen. Diese Chips (Einzelstrecke oder Doppelstrecke) dienen als ein Feld auf dem Plan und können auch sofort eingesetzt werden. Gerade letzteres wird anfänglich gern vergessen. Ein Spieler darf allerdings nie mehr als drei Chips vor sich liegen haben. Man kann allerdings am Ende des Zuges einen oder mehrere Chips freiwillig abgeben (um beispielsweise statt Einzelstreckenchips im späteren Verlauf Doppelstreckenchips zu sammeln). Die Anleitung zeigt einige Beispiele, wie ein solcher Zug aussehen darf. Doch Zug um Zug besteht nicht nur aus dem Grundspiel. Was ist mit den Fähren, Tunnel, Bahnhöfen und Passagieren? Auch an diese Spiele hat man gedacht:
>Die Fähren: Hierzu muss man pro Lokomotive den Würfel mit dem Symbol „Joker“ würfeln bzw. einsetzen.
>Die Tunnel: Wie lange ist denn nun die Strecke? Hierzu nutzt man die drei schwarzen Würfel. Für jedes Tunnelsymbol (Abbildung einer Strecke) muss man einen weiteren Würfel (Einzel- oder Doppelstreckensymbol) bzw. einen entsprechenden Chip einsetzen. Schafft man dies nicht, darf keine andere Aktion ausgeführt werden.
>Die Bahnhöfe: Um einen Bahnhof zu bauen muss man 1, 2 oder 3 solcher „Bahnhof“-Symbole erwürfeln. (Oder man nutzt den „Joker“!) Weitere Aktionen dürfen natürlich nicht ausgeführt werden!
>Die Passagiere: Um Passagiere entlang der Strecke fahren zu lassen, muss man den „Joker“ einsetzen. Auch hier dürfen keine weiteren Aktionen ausgeführt werden!

Strategie:

Wie soll man sich strategisch darauf einstellen wenn man in jeder Runde die Würfel für eine Strecke nutzen muss? Viele Chips zu sammeln machen ja keinen Sinn, denn mehr als drei Chips darf man sowieso nicht behalten. Der Mittelweg aus 2er, 3er, ggf. sogar 4er Strecken macht also Sinn. Doch oftmals muss man auch eine 1er Strecke bauen. Tja, dumm gelaufen, dann verfallen die anderen Würfel (sofern man bereits drei Chips vor sich liegen hat), oder man darf (falls man Würfelglück hat) Zielkarten ziehen.

Interaktion:

Gähn,….wann ist der Nächste dran. Gerade mit fünf Spielern muss man einfach warten, denn ohne Karten hat man schließlich keine Möglichkeit, sich um den möglichen Zug Gedanken zu machen. Durch Gespräche wird das Spiel somit schnell zur Nebensache. Sehr schade!

Glück:

Pures Glück ist schon dabei, wenn man eine lange Strecke abschließen will. Apropos lang, wie soll man mit fünf Würfel und maximal drei Plättchen eigentlich die 9er Strecke bei der Skandinavien Edition fertig stellen? Lt. Anleitung wurde uns versprochen, dass die Erweiterung für alle Zug um Zug Editionen geeignet ist. Ärgerlich, denn gerade die neuste Edition ist mit den Würfeln nicht spielbar. Ok, man kann sich eine eigene Hausregel basteln, aber wer macht das schon? Ansonsten muss man nur darauf hoffen, das richtige Ergebnis zu erwürfeln, um endlich die erforderliche Strecke zu bauen. Denn irgendwann wissen auch die Mitspieler (wenn man es nicht sofort schafft), wo man gerne seine Strecke bauen will.

Packungsinhalt:

Zur Qualität des Materials kann man kaum etwas aussetzen. Hochwertige Würfel und ein Würfelbecher der einen an eine Lok erinnert (wau, sogar mit einem Symbolaufdruck). Eines verstehen wir allerdings nicht. Der Würfelbecher (innen mit Samt bezogen) hat in der Innenseite eine Wölbung. Das sieht nett aus, führt aber dazu, dass die fünf Würfel nicht immer perfekt, sondern oftmals auch angelehnt an anderen Würfel nach einem Wurf erscheinen. Dann muss man (und das leider öfters) noch einmal diesen Würfel zur Hand nehmen und werfen. Sehr ärgerlich! Auch über den Preis lässt sich streiten, denn mit diesem stolzen Preis bekommt man schon fast eine Zug um Zug Edition. Die Anleitung findet nur leicht gerollt seinen Platz in dem Karton, denn hier hat man wohl alles sehr eng bemessen.

Spaß:

Wenn man sich für diese Erweiterung entscheidet, dann bitte nur mit zwei oder drei Mitspielern. Denn welcher Spieler wartet schon gerne ungeduldig auf den nächsten Zug. Dabei wurde uns von vielen Seiten gesagt, dass es mit den Würfeln viel schneller geht. Geübte Zug um Zug Spieler können allerdings auch ein Spielchen zu Viert oder Fünft wagen. Dann aber bitte ohne lange Überlegungen, denn ohne Karten kann man immer nur den Zug seiner Mitspieler abwarten. Leider hat diese Erweiterung allerdings das Ziel verfehlt. Es mag nett aussehen und anfangs auch Spaß machen. Wenn man allerdings dringend benötigte 6er oder 7er Strecken benötigt und ständig darauf hoffen muss endlich den richtigen Wurf zu erzielen, kann dies schon nerven. Somit baut man auch mal planlos in der Gegend rum, wenn man das Gefühl hat, die Mitspieler sind kurz vor der Fertigstellung ihrer Zielstrecken.

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