Brettspiel Testbericht vom 10.05.2010 - von Jörg

Wolfmond




Details


Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009

Anzahl der Spieler:
8 bis 24 Spieler

Spielzeit:
30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Das Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ ist ein sehr kommunikatives und interaktives Kartenspiel das im Jahre 2003 auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres stand. Gerade in größeren Spielgruppen (mindestens 8 Personen) ist Spannung zwischen Dorfbewohner und Werwölfen garantiert. Das Spiel „Wolfmond“ geht dabei in eine sehr ähnliche Richtung. Zu viel wollen wir allerdings nicht verraten zumal nicht jeder die Düsterwald-Reihe kennt. Was die Werwölfe und Dorfbewohner in diesem Spiel antreibt erfahrt ihr im folgenden Bericht.

Ziel des Spiels:
Wir befinden uns in einem mittelalterlichen Dorf, in dem die Bewohner es in jeder Nacht mit einer Werwolfplage zu tun bekommen. Die Spieler übernehmen dabei entweder die Rolle eines Dorfbewohners oder eines Werwolfs. Am Ende kann jedoch nur eine der beiden Fraktionen gewinnen.

Spielaufbau:
Viel zum Aufbauen gibt es nicht, so dass in der Anleitung auch ein Prolog enthalten ist der wichtige Bedingungen aufführt um „Wolfmond“ überhaupt spielen zu können: >Alle Spieler sind in einer Runde! >Die Lichtverhältnisse sollten ausreichen um die Gesichter der Mitspieler zu sehen! >Ein Spieler übernimmt die Rolle des Erzählers und führt Regie! Dieser Spieler muss sich zu den anderen Spielern bewegen können. Gerade bei dritten Punkt ist somit ein erfahrener Spieler gefragt! Der Erzähler nimmt sich den Rollenstapel und stellt eine Spielrunde zusammen. Jeder Darsteller (außer der Erzähler) bekommt eine Rollenkarte. Die Verteilung bzw. Art der Karte hängt von der Rollenverteilung ab. Da es auch besondere Dorfbewohner (mit bestimmten Eigenschaften) gibt sollte man sich an den Vorgaben der Anleitung orientieren. Bei 10 Spielern (+ Erzähler) sind 7 Dorfbewohner-Karten, 1 besonderer Dorfbewohner-Karte (Wahrsagerin) und 2 Werwolf-Karten dabei. Der Erzähler mischt alles Karten und verteilt je eine Karte an jeden Spieler. Jeder schaut sich seine Karte an und legt sie verdeckt vor sich ab. Die anderen Spieler dürfen diese Karte nicht sehen. Bevor man beginnt sollte der Erzähler die im Spiel befindlichen Karten erklären ohne dass verraten wird wer welche Rolle übernommen hat. Vor Spielbeginn ernennt man noch einen Obmann, der willkürlich oder demokratisch entschieden wird.

Spielablauf:
Der Erzähler beginnt mit seiner Geschichte in der er auch eine gewisse künstlerische Freiheit besitzt. So kurz wie wir es hier darstellen sollte es somit nicht ablaufen. Etwas „Grusel-Feeling“ gehört dazu! Es folgen dabei mehrere Nächte wobei jede Nacht in 4 Akte unterteilt ist. 1. Akt: Vor Mitternacht Alle Spieler schließen ihre Augen und senken ihre Köpfe. Abhängig von der Spieleranzahl und den ausgewählten Personen erwachen bestimmte Personen in einer vorgegebenen Reihenfolge. Die Wahrsagerin ist beispielsweise die erste welche die Augen öffnet. Hierzu ruft der Erzähler immer den Charakter auf, schließlich weiß unter Umständen auch er nicht hinter welchem Charakter sich welche Person verbirgt. Zu den einzelnen Fähigkeiten kommen wir noch. Nach Ausführung schließt diese Person wieder die Augen. 2. Akt: Mitternacht Die Zeit der Werwölfe beginnt und diese führen ihr schreckliches Werk durch. Auch hier der Hinweis, dass wir diese Fähigkeit am Ende darstellen. 3. Akt: Nach Mitternacht Abhängig von den Charakteren erwachen wiederum bestimmte Personen. In diesem Fall wäre es der Medicus (sofern im Spiel). 4. Akt: Der Morgen Alle Dorfbewohner erwachen und der Erzähler deckt die Karte von diesem Spieler auf welcher in der Nacht ums Leben gekommen ist. Je nach Charakter können sich nun bestimmte Personen zu erkennen geben um Spezialfähigkeiten zu nutzen. Jetzt heißt es Rache nehmen und der Obmann führt die Diskussion mit den Beteiligten. Wer war nur der Mörder und welche Geräusche haben alle Beteiligten wahrgenommen? Jeder Dorfbewohner ist zu einer Stimmabgabe aufgerufen wobei die Stimme des Obmann doppelt zählt. Die Bewohner zeigen auf eine Person die auf den Scheiterhaufen geworfen wird und somit sofort aus dem Spiel ausscheidet. Doch zuvor deckt man die Karte auf! War es ein Werwolf oder doch ein Gleichgesinnter? Nach den vier Akten kehrt Ruhe ein bevor eine neue Nacht einbricht. Das Spiel endet sobald es im Dorf nur noch Werwölfe oder nur noch menschliche Dorfbewohner gibt (Sonderfall: Charakter Verlobte). Kommen wir aber zu den einzelnen

Charakteren:

1. Der Obmann
Diese Karte wird anfangs an einen Spieler gegeben der für Recht und Ordnung sorgen soll. Somit besitzt ein Spieler diese zusätzliche Karte und koordiniert die Vergeltungsaktion gegen die Werwölfe. Bei der Abstimmung zählt seine Stimme doppelt und er entscheidet bei einem Gleichstand.

2. Der normale Dorfbewohner
Diese haben keine besonderen Fähigkeiten und schlafen während der Nacht.

3. Der Werwolf
Diese Charaktere erwachen um Mitternacht und öffnen die Augen. Gestikulierend einigen sie sich auf ein Opfer welches am nächsten Morgen vom Erzähler für tot erklärt wird. Können sie sich nicht einigen stirbt niemand.

4. Die Wahrsagerin
Dieser Charakter tritt vor Mitternacht auf und darf die Augen öffnen. Sie (oder er) zeigt auf eine Personen dessen Charakterkarte man sehen will. Unauffällig zeigt der Erzähler der Wahrsagerin diese Karte bevor sie (oder er) wieder einschläft

5. Der Fallensteller
Wird dieser besondere Dorfbewohner von den Werwölfen in der Nacht als Opfer bestimmt darf er am Morgen noch ein beliebiges Opfer bestimmen dass ebenfalls verbannt wird. (Sonderregel in der Anleitung beachten.)

6. Der Medicus
Dieser besondere Dorfbewohner erwacht nach Mitternacht nachdem die Werwölfe ihre Tat vollzogen haben. Der Erzähler zeigt auf die Person welche die Werwölfe ausgesucht haben. Einmal im Spiel kann der Medicus dieses Opfer retten bzw. sich selbst retten.

7. Der Kuppler
Dieser besondere Dorfbewohner erwacht zu Beginn der ersten Nacht bevor die anderen Charaktere aufgerufen werden. Durch Gesten gibt er bekannt welche Darsteller verlobt sind. Anschließend schließt er die Augen und der Erzähler berührt die beiden Personen die daraufhin die Augen kurz öffnen um sich gegenseitig zu erkennen. Stirbt im Verlauf des Spieles einer der beiden stirbt in Folge dessen auch der andere. Im weiteren Verlauf gilt der Kuppler als normaler Dorfbewohner.

8. Der Totengräber
Der Totengräber kann sich vor dem Aufdecken des Opfers am nächsten Morgen offenbaren und kann diesem Opfer „in einem letzten Atemzug“ die Möglichkeit geben (ohne zu sprechen) auf eine Person zu zeigen die dann ohne Diskussion auf dem Scheiterhaufen landet. Der Totengräber behält seine Fähigkeit bis er nicht mehr am Leben ist.

9. Der Prediger
Wird der Prediger auf den Scheiterhaufen geworfen offenbart er sich und übernimmt im Namen der Kirche die Rolle des Obmanns ein. Bei der Abstimmung hat er „3“ Stimmen! Am Morgen seiner Offenbarung wird noch einmal darüber abgestimmt wer verbrannt werden soll.

10. Der Meuchelmörder
Dieser Charakter erwacht vor Mitternacht und kann einmal im Spiel einen anderen Dorfbewohner ermorden. Dieser wird dann erdolcht am nächsten Morgen aufgefunden und scheidet aus. Anschließend zählt er als normaler Dorfbewohner. (Sonderregel in der Anleitung beachten.)

11. Jeremias
Durch kindliches Gemüt schützt sich dieser Charakter vor den Werwölfen. Wird diese Person von den Werwölfen als Opfer bestimmt wird die Karte sofort aufgedeckt. Noch in dieser Nacht berührt der Erzähler Jeremias, so dass dieser erwacht. Jeremias zeigt auf zwei Personen dessen Karten er vom Erzähler gezeigt bekommt. Dieses Glück zu Überleben hat er nur eine Nacht und gilt ab sofort als normaler Dorfbewohner. Abhängig von der Spieleranzahl gibt es weitere Varianten welche am Ende der Anleitung aufgeführt werden.

Strategie:

Der Erzähler der Spielrunde übernimmt eine wichtige Rolle die er neutral und zugleich auch überzeugend spielen muss. Dabei sollte er sich immer zwischen den Personen bewegen um keine Person einen Nachteil oder Vorteil zu verschaffen. Weitere wichtige Tipps sind in der Anleitung aufgeführt die man auch gerade in den ersten Spielrunden beachten sollte. Die Spannung steigt und fällt auch mit der Rolle des Regisseurs! Im Spiel selbst versuchen die Werwölfe schnell die besonderen Dorfbewohner als Opfer zu wählen damit diese ihnen selbst nicht schaden können. Bei Tagesanbruch sollten sie Verdächtigungen gegen sich selbst konsequent verneinen und andere als Verdächtige auserkoren. Die normalen Dorfbewohner sollten in der Nacht auf Geräusche und mögliche Bewegungen neben einem achten. Bei Tagesanbruch sollte man genau zu hören welche Person sich in Widersprüche verstrickt. Die restlichen Dorfbewohner mit besonderer Fähigkeit sollten effizient eingesetzt werden. Vor der ersten Spielrunde oder bei unerfahrenen Runden kann man die genannten Tipps in der Anleitung auch kurz vorlesen.

Interaktion:

Interaktion ist hier ein wichtiger Faktor der dauerhaft zum Tragen kommt. Ob in der Nacht oder am Tag die Spieler kommunizieren (fast) ständig miteinander. Wer sich zaghaft oder ruhig verhält wird schnell zum möglichen Opfer gewählt. Aber auch die Verneiner und Redensführer können schnell auf dem Scheiterhaufen landen. Vorsicht ist geboten, denn am Ende kann es nur einen Sieger geben.

Glück:

Es gehört schon anfangs etwas Glück dazu als Werwolf einen Bewohner mit besonderer Fähigkeit auszuschalten. Aber auch die Dorfbewohner haben Glück wenn sie bereits zu Spielbeginn einen Werwolf töten. Damit dieser Glücksfaktor nicht zu hoch ist und sich die Spieler somit auch über mögliche Opfer unterhalten ist zu Spielbeginn die Anzahl der Werwölfe und Dorfbewohner vorgegeben. Zu viele Werwölfe im Spiel würden den Spielspaß zunichte machen, so dass man sich an die vorgegebene Karten je nach Spieleranzahl richten sollte.

Packungsinhalt:

Seit Anfang 2009 stellen die Heidelberger ihre neuen handlichen Boxen vor, die insbesondere das breite Publikum ansprechen sollen. Auch in dieser Box reichen wenige schön illustrierte Karten aus damit das Spiel beginnen kann. Als Werwolf erfahrene Spieler kannten wir bereits die Abläufe, lediglich einige Charakteren waren für uns neu, die in der Anleitung ausführlich erklärt werden. Die Übersichtskarte für den Erzähler ist hilfreich zumal man einige Runden benötigt bis man alle Charakter und deren Fähigkeit kennt. Der Preis dieses Spiels liegt unter 10 Euro, was dem Material (Karten) auch gerecht wird.

Spaß:

Die Abläufe entsprechen dem Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“! Wer dieses Spiel besitzt wird dann sicherlich nicht zu „Wolfmond“ greifen, wobei uns hier die Illustration besser gefällt. Hinzu kommt das bei „Wolfmond“ einige Charaktere einfließen, die auch für uns neu sind und spieltechnisch viel Spaß machen. Man muss allerdings wissen, dass es sich um ein Spiel handelt, für welches man viele Spieler benötigt. Nicht jeder mag diese Art von Spiel und somit verringern sich auch die Spielgelegenheiten. Bei uns sind es oft die Geburtstage oder Hüttenaufenthalte in denen sich das Spiel gerade zu aufdrängt! Ausprobieren sollte man es auf jeden Fall und der Preis führt sicherlich auch nicht dazu lange darüber nachzudenken. Mit einem spiele erfahrenen Erzähler sollte dem Spaß nichts im Wege stehen.

Jörgs Meinung:

Die Abläufe von „Wolfmond“ sind identisch mit dem Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“. Sicherlich kein Grund das Spiel dadurch als schlecht zu bewerten zumal hier die Illustration sehr schön ist und die Charakteren nicht 1:1 übernommen wurden.

Gerade in großen Spielgruppen ist das Spiel mit einem hohen Spaßfaktor verbunden sofern man in seinen Reihen auch einen guten Erzähler oder Spielerfahrenen hat.

„Wolfmond“ ist kein Spiel das regelmäßig gespielt wird doch irgendwann kommt der Tag in dem man auf einer Hütte oder an anderer Stelle genau eine solche Art von Spiel benötigt. Der faire Preis sollte somit auch kein weiteres Hindernis darstellen um hier zuzugreifen.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Heidelberger Spielverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
5 von 10
Welches Opfer sucht man sich als nächstes aus?
INTERAKTION
9 von 10
Diskussionen und Verdächtigungen ohne Ende!
GLÜCK
5 von 10
Hat man das richtige Opfer gewählt?
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Handliche Box, schöne Illustration und auch der Preis stimmt!
SPAß
7 von 10
Gerade in großer Gruppe und mit den richtigen Spielern ist der Spaßfaktor sehr hoch!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Die Abläufe sind identisch mit „Die Werwölfe von Düsterwald“. Nur die Illustrationen und einige Charakter sind neu!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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