Testbericht vom 06.09.2010 - von Jörg
Drachenherz
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Der Kosmos Verlag ist nicht nur durch seine Strategie- und
Familienspielen bekannt. Auch die Vielzahl an Zweipersonen Spiele ist
umwerfend. Mit „Drachenherz“, vom Autor Rüdiger Dorn, erschien nun ein weiteres
Spiel, in der neben einem Drachen auch Trolle, Helden und weitere Figuren eine
Rolle spielen. Dabei halten sich die Zwerge aus all den Verstrickungen heraus.
Warum das so ist erfahrt ihr im folgenden Bericht.
ZIEL DES SPIELS: Jeder Spieler legt seine Karten nach und nach auf die
Felder des Spielplans. Dadurch sammeln sie unterschiedliche Ruhmespunkte ein,
die auf „benachbarten“ Feldern liegen. Wer am Ende die meisten Punkte hat
gewinnt.
SPIELAUFBAU:
Der Spielplan wird aufgeklappt und zwischen die Spieler gelegt, die sich hier
(wie so üblich) am Besten gegenübersitzen sollten. Jeder Spieler erhält einen
Satz von je 50 Karten einer Farbe. Die Sätze sind gleich und werden getrennt
gemischt. 5 Karten nimmt sich jeder Spieler auf die Hand. Die übrigen bilden
einen verdeckten Nachziehstapel.
SPIELABLAUF:
Ein Spieler beginnt in dem er eine oder mehrere Karten desselben Motivs auf den
Spielplan legt. Die Kartenhand wird dann wieder auf 5 Karten ergänzt. Die
Kartenmotive sind auf dem Spielplan zu sehen, so dass man erkennt, wo man seine
Karte/n ablegen muss. Einige der Ablagefelder sind auch als überlappende Felder
ersichtlich (maximale Anzahl an Karten), die anderen Felder mit Karten werden
aufeinander gestapelt. Mit dem Auslegen der Karten können Aktionen ausgelöst
werden. Bei Karten, die auf einen Stapel gelegt werden findet diese Aktion
sofort statt (Ausnahmen). Karten die als versetzt gelegt werden, lösen die
Aktion erst aus, wenn genau so viele Karten ausliegen, wie auf dem Spielplan zu
sehen sind. Die Pfeile zu den benachbarten Feldern zeigen an
welche Karten man einsammeln kann. Die Ruhmespunkte auf den Karten sind dabei
unterschiedlich. Deutlich wird das erst, wenn man sich den Plan vor Augen führt
und einen Blick auf die Karten wirft. Die Verbindung mit Pfeilen ist dabei
eindeutig und benötigt sicherlich keine weitere Erklärung. Auch die Karten sind
aussagekräftig genug, wobei wir auf eine spezielle Karte noch eingehen wollen:
>Prinzessin: Der Spieler nimmt sich entweder alle ausliegenden Schatztruhen
oder alle ausliegenden versteinerten Drachen. Auch beim Ausspielen von mehreren
Karten muss der Spieler sich für einen der beiden Stapel entscheiden. Die
Karten werden wie auch die anderen verdeckt vor dem Spieler abgelegt. Nimmt
sich der Spieler die versteinerten Drachen, stellt er zusätzlich noch die
Drachenfigur vor sich ab. Hat der Mitspieler diese in seinem Besitz, muss er
sie übergeben. Hat der Spieler die Figur bereits verbleibt sie bei ihm. Die
Besonderheit der Drachfigur liegt in der Anzahl der Karten, da dieser Spieler
seine Kartenhand nach Ende des Zuges immer auf 6 Karten ergänzen darf. Muss er
die Figur allerdings abgeben darf er nur 5 Karten in der Hand halten. Hierzu
zieht der Mitspieler eine Karte aus seiner Hand und legt sie, ohne sich diese
anzuschauen auf den Nachziehstapel. Nicht immer kann sich der Spieler, aber
Karten vom Spielplan nehmen, wenn die verknüpften Felder leer sind. Dann erhält
er nichts. Während der Spielrunde muss weiterhin immer auf das Kartenlimit
geachtet werden. Erlaubt ist es auch nicht sich einen offenen Stapel auf dem
Spielfeld anzuschauen. Das Spiel endet, wenn die Schiffskarte dreimal gespielt
wurde und damit neben dem Stapel je drei Schiffskarten ausliegen. Der andere
Spieler hat dann noch einen vollständigen Spielzug. Das Spiel kann aber auch
vorzeitig enden, wenn ein Spieler die letzte Karte seines Nachziehstapels
genommen hat. Am Ende zählen die Spieler ihre eingesammelten Karten bzw. deren
Ruhmespunkte. Der Spieler mit der Drachenfigur bekommt weitere drei Punkte. Wer
die meisten Punkte hat gewinnt.
Strategie:
Aufgrund des sehr hohen Interaktionsfaktors achten die Spieler genau welche Karte man ausspielt. Dabei greift man sich bereits anfangs gerne den Drachen, da sich 6 Handkarten bemerkbar machen. Doch Vorsicht, hat ein Mitspieler auch eine Prinzessin auf der Hand kann dieser Zug schnell schief gehen und die zuvor abgelegten Drachen-Karten sind verloren. Etwas Mut und Risiko benötigt man allerdings. Jeder hat die Qual der Wahl und man entscheidet sich oft für das Ausspielen einer Karte mit geringen Ruhmespunkten. Gerade hier sind Troll und Zwerg sehr beliebt. Nicht selten ist es, aber auch eine „billige“ Schatzkarte die man abwirft. Im Verlauf der Runde sammelt man sofern möglich gleich zwei, wenn nicht sogar drei Karten desselben Motivs. Das trifft nicht nur auf Drachenjägerin und Helden zu sondern auch auf das Schiff. Doch all diese Strategien sind nur machbar mit etwas Glück.Interaktion:
Wie bereits angesprochen ist der Interaktionsfaktor sehr hoch. Die Spieler schauen genau darauf was der Mitspieler ausspielt und welche Karten er oder sie vielleicht noch auf der Hand hält. Etwas Mut gehört dazu und gerade, wenn der Mitspieler vielleicht sogar sechs Karten hält wird es schwierig sich für eine oder mehrere Karten zu entscheiden. Da jeder den gleichen Satz an Karten vor sich hat, können einige Spieler vielleicht sogar mitzählen, doch dies ging uns persönlich etwas zu weit.Glück:
Nicht nur der Interaktionsfaktor, sondern auch der Glücksfaktor ist hoch. Regelmäßig ziehen die Spieler Karten nach und nicht selten hofft man auf eine bestimmte Karte um im nächsten Zug Punkte vom Spielplan abgreifen zu können.Packungsinhalt:
Klein, kompakt und im typischen 2-Spieler-Format präsentiert sich das Spiel. Die Illustration ist nüchtern und wird eher im Spielplan etwas lebendig. Die Karten sind von guter Qualität und die Drachenfigur wurde bereits bei anderen Kosmos-Spielen verwendet, was hier nicht negativ zu deuten ist. Die Anleitung ist übersichtlich und die Abläufe schnell verinnerlicht. Bei knapp über 10 Euro stimmen Preis und Leistung.Spaß:
Drachenherz spielt sich munter und einfach und schnell sind 10 Partien gespielt. Schnell merken die Spieler, dass es nicht nur Sinn macht attraktive Karten zu sammeln um diese im richtigen Augenblick auszuspielen. Nein, es ist auch eine gehörige Portion Glück dabei im richtigen Moment zuschlagen zu können. Die Regeln sind so einfach, dass auch Kinder ab 8 Jahre bedenkenlos mithalten können.und sich anfangs ein schneller Spielspaß entwickelt. Das Spiel macht Laune und so kann man auch in der Brettspielwelt „Drachenherz“ ausprobieren. Auch hier hat man recht schnell 30 bis 40 Partien hinter sich gebracht. Das Spiel schneidet nicht schlecht ab, aber die Abläufe und Glücksfaktoren wiederholen sich immer wieder. Somit sinkt der Spielspaß mit der Zeit etwas und das ist der Augenblick, Drachenherz einfach mal zur Seite zu legen. Nach zweiwöchiger Pause wagten auch wir uns dann wieder an ein paar Runden und waren nicht enttäuscht. Der Spielspaß war vorhanden, auch wenn er sich im 6er Bereich (von maximal 10 Punkten) einpendelte.Jörgs Meinung:
Drachenherz spielt sich nicht nur einfach, sondern es macht auch Spaß das Glück herauszufordern.
Das Ablegen der Karten und die Suche nach wertvollen Kartenstapeln sind dauerhaft vorhanden und so ist es kein Wunder, dass auch wir in etlichen Partien von dieser Leichtigkeit des Spielens gefesselt waren. Mit der Zeit sinkt dieser Spaß- und natürlich auch Suchtfaktor, da sich die Abläufe doch stark wiederholen und man oft Glück benötigt um riskante Züge auszuführen.
Insgesamt ein gutes 2-Personen-Spiel, welches sich auch mit Kinder ab 8 Jahren gut spielen lässt.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Kosmos für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Gutes und einfaches 2-Personen-Spiel mit überschaubaren Regeln und schnellen Abläufen.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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